Der Zauberer von Oz - Titania Special Folge 9

  • Im neunten Titania Special gibt es die mir bisher unbekannte Geschichte „Der Zauberer von Oz“ zu hören. Für mich die Gelegenheit, diese „Wissenslücke“ zu schließen. Und ich kann jedem empfehlen, es mir gleich zu tun. Dann das Hörspiel wird von großartigen Sprechern zum Leben erweckt und hat viele lustige Stellen.


    Ähnlich wie in „Alice im Wunderland“ und anderen Kindergeschichten wird die Umgebung gewitzt beschrieben. Es fällt leicht, sich das graue Kansas, in dem die Protagonistin Dorothy lebt, vorzustellen und später das bunte Land Oz. Dorothy lebt bei ihrer Tante und ihrem Onkel. Durch einen Wirbelsturm wird sie aus dem vertrauten Kansas hinfortgetragen in das völlig andere Land Oz. Dieses Land ist „weniger zivilisiert“ als beispielsweise Kansas. Deshalb gibt es dort auch noch Hexen und Zauberer. Obwohl Dorothy Oz gefällt, möchte sie zurück nach Hause zu Tante Em und Onkel Henry, wie jeder Mensch „mit Verstand“. Die erste Person, die ihr begegnet ist die gute Hexe des Nordens, die ihr rät, zum mächtigen Zauberer von Oz zu gehen. Der könne ihr bestimmt helfen. Auf den Weg zum großen Zauberer begegnet sie einer Vogelscheuche, einem Holzfäller aus Metall und einem Löwen. Zusammen suchen sie den Zauberer auf – jeder mit einem anderen Anliegen. Dieser will aber erst helfen, wenn alle bösen Hexen nicht mehr sind und nur noch die guten übrig sind. Keine leichte Aufgabe, aber zu viert werden sie es bestimmt schaffen und Dorothys Heimreise steht dann nichts mehr im Wege. Oder?


    Mich hat das Hörspiel wunderbar unterhalten. Es wird neben der schönen Musikauswahl vornehmlich von den Sprechern getragen. Jeder von ihnen leistet hervorragende Arbeit und überzeugt in der jeweiligen Rolle. Daher beschränke ich mich kurz auf die Sprecher mit dem größten Sprechanteil. Die Protagonistin wird von Julia Stoelpel gesprochen. Sie hat eine wunderbar jung klingende Stimme. Es fällt leicht, in ihr ein junges Mädchen zu sehen, das mal ängstlich und dann wieder richtig mutig sein kann. Absolut genial finde ich Jens Wawrczeck als Vogelscheuche. Der Reiz liegt für mich besonders darin, ihn mal in einer nicht ganz menschlichen Rolle zu hören, die er bravourös spricht. Der Blechmann (Holzfäller) wird gekonnt von Wilfried Herbst interpretiert. Da fühle ich richtig mit, wenn er um einen Käfer trauert. Der letzte Begleiter Dorothys ist der König der Tiere: der Löwe, dem es – nach eigenen Angaben – an Courage mangelt. Dieser wird von Uli Krohm gesprochen. Er erweckt die Rolle fabelhaft zum Leben.
    Erwähnt werden sollte auch Kai Taschner, der den mächtigen Zauberer von Oz spricht. Dabei wird er teilweise von kleineren Soundeffekten unterstützt, da er sich in verschiedenen Gestalten präsentiert. Und das jedes Mal äußerst glaubwürdig.


    Fazit
    Ein tolles Kinderhörspiel, das den übrigen Titania Specials in nichts nachsteht, es sogar in meine Favoritenliste aus der Reihe geschafft hat.

  • Ich habe verspätet erst gestern die CD von Titanias "Der Zauberer von Oz" bekommen und natürlich gehört. Im Umsetzung ist sehr liebevoll und auch die Sprecher sehr gut ausgewählt. Ich hatte manchmal nur das Gefühl, dass man die Geschichte ruhig auf 2 CDs hätte strecken können, da manches einfach zu kurz kam. Ich kann von der OZ-Welt einfach nicht genug bekommen. :]


    Das Highlight war definitiv Ingrid van Bergen als böse Westhexe. Leider mit einem viel zu kurzem Auftritt. Ich hätte gerne mehr von ihr gehört. Auf Grund des MGM-Filmes war ich immer gewöhnt, dass die böse Hexe immer wieder mal auftaucht. Aber das war im Buch ja auch nur ein recht kurzer Auftritt.


    Interessant dann aber auch, dass man sich trotz Buchvorlage dann wieder am Film orientiert hat. Im Film hatte Dorothy dann ja die roten Schuhe und war es nicht so, dass diese im Buch weiß waren?


    Bei den üblichen Sprechern hatte ich immer das kleine Problem, sie mit meinen Stimmfavoriten zu vergleichen. Soll man nicht machen, aber die Stimmen aus der damaligen Zeichentrickserie haben sich einfach eingebrannt. Besonders Julia Stoepel konnte da Stephanie Kirchberger nicht ganz das Wasser reichen. Sie wirkte manchmal schon fast zu "Klischee-Landei". Jens Wawrczeck ist als Vogelscheuche ja geblieben und Uli Krohm kam Ben Hecker doch stimmlich recht nahe. Bei dem Blechmann hatte ich kurz auch zu kämpfen, da ich ihn eher mit einer tieferen Stimme kenne, als so eine hohe wie von Wilfried Herbst. Da war mir Andreas von der Meden schon lieber. Er hat es aber trotzdem gut gemacht.


    Alles in allem bin ich rundum zufrieden und werde die CD in Ehren halten. :D

  • Da es noch nirgendwo hier zu lesen war: den Hörkulino hat diese Produktion 2014 gewonnen (vor Janosch und den Nibelungen)!

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