Sherlock Holmes Nr. 1 - Im Schatten des Rippers (Titania Medien)

  • Ich besitze zwar kein Smart- oder iPhone, finde aber gut, daß mit der Zeit gegangen wird, auch hinsichtlich Facebook/Twitter, wo das Label ja mittlerweile auch vertreten ist!


    Daumen hoch!







    Gestern gehört und mit 84 Minuten wurde der Silberling mehr als ausgenutzt.
    Abgesehen vom schön und stilvoll aufgemachten Booklet und CD-Design erwartet den Hörer eine ungewohnt brutale Geschichte.
    Die Morde des "Rippers" werden aber auch sehr detailliert geschildert - Splatterfreunde kommen NICHT auf ihre Kosten.
    Allerdings endet die Geschichte nach über 80 Minuten dann doch mit einer ziemlichen Überraschung, die auch sehr unerwartet kommt.
    Ob diese positiv oder negativ aufgenommen wird, muss der Hörer entscheiden. Zumindest ist dieser Abschluss der Handlung aber konsequent und realitätsnah.
    Hinsichtlich Sprecher wird dem Hörer der übliche Titania-Standard geboten: Nur Profis, die engagiert und lebendig zu Werke gehen.
    Eine Ausnahme bietet Polonca Olscazk, die eine singende Hure verkörpert. Sie unterscheidet sich im Sprechduktus deutlich von den Synchronprofis -
    bringt aber dadurch frischen Wind in die Folge und man hört ihr gerne zu, da sie sprecherisch etwas anders an die Sache herangeht.
    Auch Musik und Geräusche bieten einen wunderbaren, stimmungsvollen Klangteppich.
    Die erste Folge Sherlock Holmes bietet düstere, teils sehr morbide und brutale Unterhaltung mit überraschendem Ende.
    Kaufempfehlung!

  • Die erste Folge soeben beendet. In meinen Ohren ein famoser Einstieg mit gewohnter Produktions- und Sprecherklasse, sprich nahe der Perfektion. Bleibt also noch das Drehbuch übrig: Trotz 85. Minuten Spielzeit keine Langeweile und wie mirror schon schrieb, durchaus etwas blutiger und härter, als man es bis dato von den Titaniern kannte. Natürlich kann man das Krimi-Genre nicht mehr neu erfinden und findet etliche bekannte Versatzstücke (vor allen Dingen natürlich aus dem Holmes-Universum), doch das Drehbuch ist rund und bietet zudem ein überraschendes, in meinen Ohren stimmiges Ende.


    Absolute Kaufempfehlung. Werde mir nun den "Spuk im Pfarrhaus" mit ins Bett nehmen.

  • Dass man sich in Folge 1 der bereits recht vielfältig beackerten Ripper-Thematik angenommen hat, empfinde ich nicht als ganz glückliche Wahl. Jedenfalls hat mich die Geschichte da nicht so völlig gepackt. Da sehe ich definitiv noch Steigerungspotential.
    Atmosphärisch gibts aber nix auszusetzen. Da spielt Titania wie gewohnt seine Stärken aus.


    Ausführliche Rezension folgt in Kürze...

  • Ich hab sie vorgestern gehört. Mir hat die erste Folge sehr gut gefallen. Die Auflösung ist überraschend. Es könnte jedoch sein, dass das nicht jedem gefällt.


    Ich denke, ich spoilere nicht zuviel, wenn ich erwähne, dass Dr. Watson am Anfang in Verdacht gerät, der Ripper zu sein. Super Einfall. Allerdings hätte es mir besser gefallen, wenn sich schließlich heraus gestellt hätte, dass dieser Verdacht des Inspektors nur eine Finte war...


    Eine ausführliche Rezension folgt demnächst.

    ------ Nennen Sie mich einen Verschwörungstheoretiker, aber ich behaupte, dass Louis Armstrong nie auf dem Mond war!




    TKKG-site.de

  • Seit langem mal wieder ein Hörspiel, was mich ärgert, irgendwie. Das ganze viel zu lang. Die einzelnen Szenen jeweils für sich viel zu lang. Immer denk ich "ja jetzt dieser Satz und dann kommt der Szenenwechsel", nein die reden noch 5 min weiter. Holmes ermittelt null. Völlig banane, dass er mehrmals sagt, ihn interessiere dieser Fall nicht (ja aber hallo, da hat er schon harmlosere Sachen angenommen oder wie jetzt), das als Entschuldigung, dass dem Autor keine typischen Holmes-Logik-Mätzchen eingefallen sind (das einzige Highlight hier, als Holmes ein Stück Fleisch in einer Handtasche auffällt und er dies verbalisiert, ja wie haben sie das gemacht "ja zum einen dieser süßliche Geruch" etc., eine Lachnummer sondergleichen). Unfreiwillige Komik: Holmes und Watson verfolgen den Ripper zu Fuss und haben trotzdem noch Muße, eine gepflegte Konversation zu führen.


    Regina Lemnitz. Nicht schon wieder, möchte ich rufen. Sonderberg-Kopie wäre mein zweiter Ausruf. Also ist doch irgendwie genau die gleiche Soße.


    Das Ende ist ja wohl ein Witz. Da hätte man sich das Hörspiel echt sparen können.


    Grundsätzlich höre ich hier nichts typisch HOlmes- oder Watson-artiges raus, könnten x-beliebige Ermittler sein.


    Na vielleicht bin ich auch nur sauer, dass Rohde und Gröger zu Ende sind, wer weiß. Mal die zweite Folge abwarten.


    Ähm "Splätterfreunde kommen auf ihre Kosten"? Also da wird bei Sinclair mehr gemetzelt. Zumal ein "Splatterfreund" wohl kaum im Genre Hörspiel existieren dürfte, egal wie man diesen auch definieren möge.

  • Aber oben in deinem Eingangs-Post steht es immer noch so drin.... :D


    Nein, es war nicht so böse gemeint, wie du vielleicht denkst. Nichtsdestotrotz glaube ich tatsächlich, es gibt diesen Horrorfreak so ala "geil voll die Gedärme und so" eher nicht im HÖrspielsektor. Weniger aufgrund der banalen Tatsache, dass man dort ja nichts sieht. Aber auf solche Bemerkungen reagier ich ein wenig allergisch, genauso wie auf "Für Fans von / wenn sie das mögen, werden sie das hier lieben" o.ä.


    Ich geh jetzt mal joggen.


    EDIT: wa, du hast es tatsächlich editiert.... :D

  • Übrigens:




    Regina Lemnitz war bereits 2004 Mrs. Hudson, in den KRIMI-Klassiker-SherlockHolmes-Folgen von Titania.
    Also: keine Sonderberg-Kopie.
    Da Tenn- und Bierstedt übernommen worden sind, ist nat. auch die Übernahme von Frau Lemnitz, die eine der einzgiartigsten Stimmen in der Hörspiel- und Synchronszene hat, logisch. Nur -- so ... zur Info.

  • Da hast du natürlich recht. Jetzt rächt es sich, dass ich mir diese alten Titania-Holmes-Sachen nie gekauft habe. War mit einer - in meinen Ohren - guten Umsetzung von Maritim zufrieden. Man verstehe mich nicht miss: ich mag dann eher nicht die Tatsache, dass sie auch hier so eine leicht nervig-überdrehte Assistentin gibt (oder eben eine Ebene höher: dass sie für mich hier nicht wandelbar genug agiert), vielleicht hab ich sie auch einfach zu oft gehört.


    Das sind vielleicht auch Assoziationen im Spiel an so ältere Damen, die irgendwie kein Gefühl für Distanz haben, obwohl sie einen gar nicht kennen, dh gleich alles besser wissen und sich überall einmischen etc.

  • Seit langem mal wieder ein Hörspiel, was mich ärgert, irgendwie.


    Mann, was bin ich froh, dass ich mit meiner Meinung anscheinend doch nicht alleine dastehe. Ich kann mit diesem Hörspiel ebenfalls überhaupt nichts anfangen. Als ich die Rezensionen (hier und anderswo) gelesen habe, musste ich das Hörspiel gleich nochmal starten, ob wir wirklich dasselbe gehört haben. Aber die zweite Runde hat mich in meinem Urteil bestätigt: Es klingt hier im Forum oft so, als könnte Titania einfach nichts Schlechtes abliefern; eine Meinung, die ich (soweit ich deren Hörspiele kenne) bisher - zumindest mit Abstrichen - durchaus teilen konnte. Aber das hier war nichts!


    Gleich vorweg: Die technischen Produktionsstandards sind auf gewohnt hohem Niveau, da gibts nix zu meckern. Das Problem ist die Handlung, die mir sogleich DIE Frage stellte:


    Wieso ein Krimi - noch dazu ein Whodunit à la Holmes -, in dem überhaupt nichts ermittelt wird? Wozu ein Fall, in dem praktisch nichts passiert, und in dem Holmes noch nicht einmal den Versuch macht, den Ripper dingfest zu machen? Noch dazu mit der wirklich lächerlichen Begründung, er könne ihn ohnehin nicht finden. Wie bitte? Natürlich hatte das Subgenre „Sherlock Holmes jagt Jack the Ripper“ schon immer mit der Frage zu kämpfen, warum in einer Welt in der es Detektive wie Holmes (oder Van Dusen oder oder oder) gibt, Jack niemals gefasst wurde. Zumeist wurde zwar ein (oder mehrere) Täter ermittelt, die Lösung aber wegen Involvierung der königlichen Familie vertuscht. Aber diese Ausrede ist wirklich die lahmste, die man nur finden konnte.


    Wie »DRY« richtig bemerkt hat, ist die Wahl, Holmes auf den Ripper-Fall anzusetzen, unglücklich. Nicht nur, dass es dazu schon einige, zum Teil sehr gute Varianten in Film, Buch und Hörspiel gibt, weswegen das Fehlen jeglicher neuen Idee besonders deutlich zu Tage tritt, es zwingt den Fall auch in das Korsett der historischen Fakten, was das Finden einer eigenen originellen Lösung extrem erschwert oder massive Recherchen für die Präsentation einer tatsächlich historisch-möglichen Täter-Theorie erfordern würde. Hier werden nur ein paar sattsam bekannte Einzelheiten des Ripper-Falls wiederholt, aber eigentlich nichts Eigenes hinzugefügt. Die Auflösung ist überraschend? Welche Auflösung? Es gibt doch überhaupt keine. Es wird nicht ein einziger Verdächtiger präsentiert. Okay, außer Watson, aber wir wissen die ganze Zeit über ziemlich sicher, dass er es nicht gewesen sein kann, schließlich ist dies die erste Folge einer Serie, in der er eine der beiden Hauptpersonen ist. (Außerdem ist ja bekannt, dass er über 1888 hinaus über die Taten seines Freundes Holmes berichtet hat.) Wenn er es am Ende doch gewesen wäre (immerhin ist Jack die Kurzform von John), das wäre eine Überraschung gewesen.


    Holmes und Watson selbst sind völlig out of character. Der gute Doktor soll seine Frau schon nach ein paar Wochen sitzengelassen haben? Das widerspricht sowohl seiner Leidensfähigkeit (schließlich hat er mehrere Jahre Holmes schadlos überstanden) als auch seinem Ehr- und Pflichtgefühl. Detlef Bierstedt hört sich als Watson für mich genauso falsch und unnatürlich an wie schon bei den KRIMI-Klassikern. Und dem ultimativen Rationalisten Holmes wird eine viel zu blumige Sprache in den Mund gelegt. Überhaupt reden die beiden auf ihrem Ausflug in Whitechapel viel zu viel, ohne irgendetwas von Substanz zu sagen. Die sonstigen Darsteller sind in Ordnung, ohne dass sich irgendjemand besonders hervortäte. Allein Regina Lemnitz setzt mit ihrer unbekümmerten Aufdringlichkeit ein paar Glanzlichter. Dass sie wieder Mrs. Hudson spielt („Sonderberg“ kenn ich nicht), stört mich weit weniger, als dass Marianne Groß nach „Jekyll P.I.“ schon wieder als Prostituierte im alten, nebligen London von einem Ripper aufgeschlitzt wird. Und das Lied, dass Mary Kelly singt, ist ja ganz schön (auf jeden Fall schön gesungen), aber natürlich eigentlich ziemlich überflüssig.


    Es bleibt zu hoffen, dass Marc Gruppe bei den nächsten Folgen Historie Historie sein lässt und eigene Fälle mit mehr Originalität vorlegt, damit bei den nächsten Hörspielen auch das Skript wieder das Niveau erreicht, dass wir von Titania gewohnt sind.

  • Es bleibt zu hoffen, dass Marc Gruppe bei den nächsten Folgen Historie Historie sein lässt und eigene Fälle mit mehr Originalität vorlegt, damit bei den nächsten Hörspielen auch das Skript wieder das Niveau erreicht, dass wir von Titania gewohnt sind.


    In der zweiten Folge wird zwar ein völlig eigenständiger Fall präsentiert, aber auch dort habe ich doch ein wenig die für Holmes so typische Genialität im Schlüsse-Ziehen vermisst. Tritt zwar im Ansatz durchaus auf, aber das hätten viele andere Hobbykriminologen heute genauso hinbekommen.
    Die Rezension zur 2. Folge kommt noch. Schlecht fand ich das Gesamtergebnis absolut nicht - aber die angesprochenen Kritikpunkte kann ich so alle sehr gut nachempfinden und teile ich z.T. auch.


    Den erhofften Knaller hat man mit den ersten beiden Episoden meines Erachtens bisher noch nicht vorgelegt.

  • Meine Rezension:
    Die erste Folge der neuen Titania-Vertonungen laesst eindeutig Spielraum nach oben zu, denn trotz einer gewohnt professionellen Umsetzung bleibt vorallem Holmes relativ blass, fast lethargisch, im Hintergrund und gibt sich fast schon nonchalant, dass er eines der groessten Verbrechen der Neuzeit nicht loesen konnte. Die Suche nach Watson im Londoner Eastend bildet einen guten Einstieg und man findet einen geschickten Trick, warum Watson am Ende wieder bei Holmes und Mrs. Hudson (Regina Lemnitz mit groesserem Sprecherpart) in die Baker Street einziehen. Aber ermitteln tut er dann doch nicht, der groesste Detektiv aller Zeiten. Watson bemerkt zum Ende hin sehr richtig, dass Holmes eher wie ein Zuschauer wirkt und seine Genialitaet ueberhaupt nicht ins Spiel kommt. Sicherlich tut ein bescheidenerer Holmes auch mal gut, der nicht gleich beim ersten Blick erkennt, dass die Schnitte von einem oesterreichischen Skalpell die vorallem an Osttiroler Universitaeten im Jahr 1870 von Professor Oberthuer benutzt wurden (oder wie er es sonst eben so herleitet...) zugefuegt wurden, aber das Holmes so gar nicht seinen klugen Kopf einsetzt ist ungewoehnlich. Der Fokus liegt auf den grausigen Morden und der Hilflosigkeit der Polizei. Dass Titania es wie immer gut hinbekommt das viktorianische England klanglich entstehen zu lassen und Tennstedt (Holmes), Bierstedt (Watson), Stark (Inspektor) und Lemnitz (Mrs. Hudson) gute Sprecher sind muss einem aber kein weiterer Hoerspielkauf wert sein. Um auf dem hart umkaempften Holmes-Hoerspielmarkt zu punkten muss man in den naechsten Folgen deutlich zulegen. Auch wenn die Fan-Boys und -Girls schnell wieder 5 Sterne verteilen bin ich mit 2 eher zurueckhaltend.

  • "Auch wenn die Fan-Boys und -Girls schnell wieder 5 Sterne verteilen bin ich mit 2 eher zurueckhaltend."




    Oh, bitte. Das habe ich jetzt überlesen, weil selten dämlich. Es soll Leute geben, denen die erste Folge auch wirklich gefällt.




    Dass der ein oder andere Hörer sich an der Ripper-Thematik überhört hat oder ständig George Cloones vor sich sieht, wenn Bierstedt spricht - dafür kann keiner was.


    Für Hörer, denen der Ripper bisher nicht untergekommen ist - dazu zähle ich mich - ist das Hörspiel deshalb interessant, weil es eben die damaligen Fakten und Vorkommnise aus der Sicht von Holmes präsentiert. Für die, die alle Namen der Opfer und verschiedenen Herangehensweisen beim Morden in- und auswendig kennen: klar haben die an dem Teil keinen Spaß.
    Und daß die Bücher von Marc Gruppe ab und an an einer gewissen Geschwätzigkeit leiden - mein Gott, ja. Das ist nichts Neues.



    Ich habe eineHörspielbearbeitung des Jack the Ripper-Falles, eingebettet in die Holmes-Serie, gehört. Nicht mehr und nicht weniger. Und das hat mir gefallen.

  • Oh, bitte. Das habe ich jetzt überlesen, weil selten dämlich. Es soll Leute geben, denen die erste Folge auch wirklich gefällt.


    Hättest du es überlesen, hättest du einfach nicht reagiert, lieber mirror. Genauso eine Reaktion wollte der liebe teekay mit der unsäglichen Fanboy/Fangirl-Floskel nämlich hören. Der denkt sich nämlich jetzt... "sieh da, der erste Fanboy kriecht schon beleidigt aus seinem Loch". :D Wenn ich dir, lieber teekay, jetzt eine Meinung in den Mund lege, die du nicht vertrittst, dann entschuldige ich mich natürlich. Unterschiedliche Meinungen sind immer akzeptabel, wenn sie vernünftig begründet sind... und ich lese hier sowohl positive, als auch negative Meinungen, die ich akzeptieren kann, ganz einfach weil beide in ihrer Form Substanz und eine Daseinsberechtigung haben.


    Mir hat das Hörspiel sehr gut gefallen... den Kritikpunkt, dass es zu wenig Holmes-like ist, kann ich aber beispielsweise sehr gut nachvollziehen. Die Personen Holmes und Watson sind sehr austauschbar, ich hätte auch keine Probleme damit gehabt, wenn das Hörspiel "teekay und mirror jagen den Ripper" geheißen hätte. ;)

  • Und daß die Bücher von Marc Gruppe ab und an an einer gewissen Geschwätzigkeit leiden - mein Gott, ja. Das ist nichts Neues.


    Muss einem deswegen ja trotzdem noch lange nicht gefallen, oder? ;)



    Davon abgesehen, ganz grundsätzlich: ich denke genau wie Mr. Donnerfaust, dass alle hier ausführlicher dargelegten Meinungen ihre Berechtigung haben.

  • In den originalen Geschichten von Arthur Conan Doyle stürzt sich Sherlock Holmes auch schon einmal in den Drogenrausch, weil es ihm an Fällen mangelt, die ihn intelektuell herausfordern. Er lebt dann erst wieder auf und kann seine Depressionen hinter sich lassen, wenn es einen entsprechend herausfordernden Fall zu lösen gibt.


    Entsprechend sollte ihn die Jagd auf "Jack the Ripper" reizen. Die schon zuvor erwähnte Lethargie, die Sherlock Holmes hier aber zeigt, hat mich auch irritiert.


    Sprecher, Geräuschkulisse und Musik überzeugen auf ganzer Linie. Die Figur des Sherlock Holmes wirkt auf mich hier aber kaum authentisch.

  • Hab's nun auch endlich gehört.
    Tja... Öde wenn man mich fragt.
    Sherlock Holmes ist sehr oft derart 'out of character' das es weh tut. Der Mann der bekannt dafür ist jedes Schlagloch auf Londons Straßen zu kennen, fragt nach dem Weg? Seine Abscheu oder Ekel ist zwar nachvollziehbar, aber wirkt für mich für einen Holmes doch zu übertrieben. Von dem krassen Desinteresse zu wohl einem der spannendsten Fälle aller Zeiten ganz zu schweigen.
    Der gute Watson trottelt sich auch mit mehr oder weniger unnachvollziehbaren Motiven durch die Geschichte.
    Diese find ich übrigens langweilig, die Fakten sind alle altbekannt und zwar nett aneinandergereiht aber wenigstens eine interessant aufgestellte These zu Mörder und Motiv hätte drin sein müssen wenn es nach mir geht.


    Ich muss dazu gestehen, dass ich weder von der Kombination Tennstedt + Bierstedt noch irgendeinem Titania Hörspiel selbst je 'begeistert' war.
    Klar, professionell und nett gemacht, aber immer so oberflächlig und ohne Esprit.
    Da hab ich mir diesmal mehr von versprochen... Pustekuchen.


  • In der zweiten Folge wird zwar ein völlig eigenständiger Fall präsentiert, aber auch dort habe ich doch ein wenig die für Holmes so typische Genialität im Schlüsse-Ziehen vermisst. Tritt zwar im Ansatz durchaus auf, aber das hätten viele andere Hobbykriminologen heute genauso hinbekommen.


    Jap, das stimmt leider. Überhaupt hat er nicht mehr dieses überlegene, eben was ihm ausmacht. Er ist niemanden voraus. 0815-Sätze wie "Och ja, das könnte auch ne natürliche Ursache haben", könnten auch von Columbo stammen. Es fehlen halt gänzlich die Holmes-Monologe und auch der Scharfsinn ist einfach nicht zu spüren. Das wird hoffentlich noch...aber wir sind hier bei Folge 1....


    .....so schlimm fand ich die jetzt nicht. Die Idee wie Holmes in den Fall integriert wird ist okay. Zu lang..abwarten, ich bin noch nicht ganz durch. (Pendelbedingt hör ich dat in 2teilen).

  • Im Herbst des Jahres 1888 wird London in Angst und Schrecken versetzt, ein eiskalter Killer ermordet die Prostituierten der Stadt. Die Jagd auf "Jack the Ripper" (Axel Lutter) hat begonnen und der Meisterdetektiv Sherlock Holmes (Joachim Tennstedt) macht sich gemeinsam mit seinem Freund und Kollegen Dr. Watson (Detlef Bierstedt) auf, um dem Mörder das Handwerk zu legen. Wird das Duo Erfolg in den Straßenschluchten von Whitechapel haben?


    - Meinung -


    Endlich ist das Ermittlerduo wieder im Einsatz, jedenfalls auf das Label Titania Medien bezogen. Dort ermittelten die beiden schon mal im Rahmen der Krimi Klassiker und nun sind sie wieder da. Die Vorfreude war immens, das Resultat der Rückkehr wird dieser aber leider nicht gerecht, das Ergebnis hat mich schon ein wenig enttäuscht. Es gibt zahlreiche Längen, die Spielzeit geht meiner Meinung nach mit satten 84 Minuten gar nicht und hätte nur Sinn gemacht, wenn sie auch dementsprechend kurzweilig gefüllt worden wäre, was hier leider nicht der Fall ist. Erschwerend kommt hinzu, dass man sich der Ripper-Thematik annimmt, die im Prinzip schon ziemlich ausgelutscht sein dürfte und wohl auch kaum noch jemanden hinter dem Ofen hervorlocken dürfte. Es hätte klappen können, hätte man hier mehr Schwung und Härte ins Spiel gebracht und wäre die Jagd auf Jack the Ripper spannender und rasanter inszeniert worden, aber dem ist nicht so. Außerdem macht einen das Verhalten des Meisterdetektivs stellenweise etwas stutzig, aber vielleicht wollte man ihn ja mal etwas anders auftreten lassen, um ihm so eine neue Note zu verleihen, was ich aber nicht unbedingt glaube und eher vermute, dass er einfach atypisch in Szene gesetzt worden ist. Das ist zwar nicht immer der Fall, dennoch verwundert es. Wie dem auch sei, inhaltlich habe ich hier deutlich mehr erwartet, dazu hätte eine knackigere Bearbeitung alles andere als geschadet und insofern ist dies hier schon mal eine recht wackelige Grundlage, wenn daraus noch ein gelungenes Hörspiel werden soll. Das Ende dürfte ebenfalls nicht jedem gefallen, ist aber Geschmackssache, damit gerechnet haben dürften wohl nur die wenigsten.


    Das Ermittlerduo wird wie schon bei den Krimi Klassikern auch diesmal wieder von Joachim Tennstedt und Detlef Bierstedt gesprochen und die beiden machen ihre Sache gut, daran gibt es nichts auszusetzen. Kein Wunder, die beiden Vollblutprofis sind bereits gefühlte Ewigkeiten im Einsatz und die personifizierte Routine. Lediglich einmal empfand ich ihre Performance als merkwürdig, was aber nicht an ihnen selbst liegt, sondern an der Art wie sie durch die Handlung eingesetzt werden. Sie laufen durch Whitechapel und reden und laufen und reden und laufen, es scheint kein Ende zu nehmen und ich finde, dass sie hörbarer außer Atem hätten sein sollen bzw. hätte man die Szene auch einfach straffen müssen. Man hatte auch nicht das Gefühl, dass sich die beiden auf der Jagd nach einem Killer befinden, sondern eher nur einen strammeren Gang eingelegt haben, mehr aber auch nicht. Wie dem auch sei, das ist der einzige Moment, bei dem ich mich etwas über die Darbietung der beiden gewundert habe, ohne aber dass es an ihnen und ihrem Auftritt liegt. Weitere Kritikpunkte wären der Einsatz von Hannes Maurer als Constable, der mir einfach zu jung klingt und Polonca Olszak hört sich so an, als wäre sie woanders aufgenommen worden und die Tonqualität klingt da etwas anders, was einen schon irritieren kann. Ansonsten bleibt es bei einer doch überaus prominent besetzten Sprecherriege, Regina Lemnitz, Eva Michaelis, Marianne Groß, Christian Stark, Michael Pan, Axel Lutter und weitere mischen hier mit, insgesamt gesehen ist dieser Bereich aber eine gute Sache, die positiven Aspekte überwiegen deutlich.


    Die Untermalung geht in Ordnung, ich hätte sie mir aber durchaus etwas englischer und düsterer gewünscht, insgesamt geht es von den musikalischen Einsätzen hier doch etwas zu seicht zu. Gut gefallen hat mir jedenfalls die Musik in der Kneipe, das dürfte kaum besser gehen. Die Geräuschkulisse geht auch in Ordnung, in der Hinsicht gibt es wenig zu beanstanden.


    Eine bessere, spannendere und straffere Story, schon wäre der Start dieser Serie sicherlich deutlich mitreißender und unterhaltsamer ausgefallen. So ist es ein doch sehr holpriger Auftakt, der zwar insgesamt gesehen noch recht gut ist, doch die Ansprüche, die die Fans an das Label stellen, können hier nicht erfüllt werden.


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