John Sinclair Classics Nr. 6 - Friedhof der Vampire (Lübbe Audio)

  • Was geht nur in Bradbury vor? Gibt es tatsächlich Vampire? Alles deutet darauf hin und John Sinclair (Frank Glaubrecht) will der Sache auf den Grund gehen. Es scheint sich ein grauenvolles Geheimnis um die unheimlichen Vorgänge ranken, und dies will der Geisterjäger nun lüften, aber wird es ihm gelingen oder wird er selber zu einem Opfer der Blutsauger? Wie will er diese besiegen? John Sinclair wird auf eine sehr harte Prüfung gestellt!


    - Meinung -


    Ich will nicht sagen, dass diese Story schlecht ist, aber unterhaltsam und spannend ist was anderes. Irgendwie plätschert sie nur so vor sich hin und wenn sie vorbei ist, dann bleibt eine gewisse Leere zurück. Schade, aber ich würde glatt behaupten, dass diese Story hier die bisher schwächste der noch recht jungen Serie darstellt. Sicher, man erwartet schon keine Wunder, denn die Vorlagen haben nun mal mehrere Jahrzehnte auf dem Buckel, dennoch darf es dann doch ein wenig mehr an Inhalt sein, als hier präsentiert wird. Schade, aber unterm Strich ist das hier Groschengruselkost der dürftigeren Art, die man nur als bedingt unterhaltenswert einstufen kann.


    Immerhin geht hier sprechertechnisch etwas, aber das war noch nie anders bei dieser Serie oder der "Hauptserie". Die Hauptrollen werden vom eingespielten Team gesprochen, Wolfgang Pampel ist als Erzähler im Einsatz, Frank Glaubrecht ist wie immer John Sinclair, Karlheinz Tafel spricht souverän Sir James Powell. In den Gastrollen bekommt man ebenfalls durch die Bank weg absolut prominente und talentierte Profis zu hören, denen man immer gerne lauscht und die ihr Handwerk vollauf verstehen. Marion von Stengel, Berenice Weichert, Marianne Groß, Marie Bierstedt, Peter Flechtner, Tobias Kluckert, Gerrit Schmidt-Foss und einige mehr, da kann man sich auf ein Fest für die Ohren einstellen, was man auch schon im Vorfeld gemacht haben dürfte, denn so kennt man diese Serie einfach.


    Die Untermalung hat mir sehr gut gefallen, nur ist sie bei einer dermaßen schwachen Story im Prinzip verschenkt, anders kann man das leider nicht sagen. Eine derartige Gruselstimmung wünsche ich mir von den Folgen der "Hauptserie", denn die geht ihnen leider nicht gerade selten einfach ab. Vielleicht werden die Macher diesen Weg aber noch gehen, zu wünschen wäre es.


    Die schwache Vorlage verhindert ein gutes Hörspiel, mehr als solide ist es unterm Strich dann nämlich leider nicht, die Tendenz geht sogar in Richtung Durchschnitt. Die starke technische Seite rettet die ganze Angelegenheit noch einigermaßen, dennoch bleibt nur zu sagen, dass dies hier meiner Meinung nach die bisher schwächste Folge der Serie ist.


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  • Guten Tag!


    Um mit dem Positiven anzufangen: Tolle Sprecherleistung, wie immer! Tolle Effekte und Musik!


    Leider überwiegt das Negative: Wenig spannende Story. Ich gebe Captain Blitz recht: Die schlechteste Folge der Sinclair Classics. :thumbdown: Aber ich bin frohen Ohres, denn zuvor gab es mit Folge 5, die meiner Meinung, beste Folge!

  • Sicher, man erwartet schon keine Wunder, denn die Vorlagen haben nun mal mehrere Jahrzehnte auf dem Buckel
    Die schwache Vorlage verhindert ein gutes Hörspiel


    Du magst doch Pauschalisierungen usw. nicht, sowie keine Unwarheiten und irgendwelche Behauptungen. Wie kannst du dann sowas von dir geben? Der Roman zählt unter der Leserschaft zumindest zu den besten der GK-Reihe. Was heißt da schwache Vorlage? Hast du den Roman überhaupt gelesen? Und was heißt kein Wunder und eben halt Groschenromane? Hier scheinst du nicht zu wissen wovon du redest. Dass dir das HSP nicht gefällt ist ein Sache, alles andere eine andere.


  • Du magst doch Pauschalisierungen usw. nicht, sowie keine Unwarheiten und irgendwelche Behauptungen. Wie kannst du dann sowas von dir geben? Der Roman zählt unter der Leserschaft zumindest zu den besten der GK-Reihe. Was heißt da schwache Vorlage? Hast du den Roman überhaupt gelesen? Und was heißt kein Wunder und eben halt Groschenromane? Hier scheinst du nicht zu wissen wovon du redest. Dass dir das HSP nicht gefällt ist ein Sache, alles andere eine andere.


    Die Essenz der Story wird doch wiedergegeben oder etwa nicht? Die fand ich halt schrecklich dürftig und es ist halt so, dass man von den GK-Sinclairs schon keine großen Sprünge erwartet. Generell erwartet man von Sinclair keine große Literatur oder willst Du das leugnen?


    Ich habe am Wochenende noch mit jemandem gesprochen und der sagte auch "Naja, was erwartest Du? Das sind halt die GK-Sinclairs..."


    Und ja, ich habe das Heft in einer Neuauflage gelesen und es blieb nicht so wirklich viel hängen.

  • Die GKs sind zwar oft nicht so spektakulär, aber vom Gruselanteil höher als die Serie. Und hier bei 6 wurde sehr stark vom Roman abgewischen. Das fand ich beim Hören schon enttäuschend. Aber da liegts halt nicht an der Vorlage, auch wenn du sie nicht so toll findest, das ist ja in Ordnung, aber es wurde eben viel umgeschrieben und uminterpretiert. Aber trotzdem ist die Pauschalisierung nicht ok. Der Asmodina Dreiteiler war erstklassik. Sowohkl als Romane als auch als HSP und Dorian Hunter ebenso. Die 2 nur mal so als Beispiele. Und große Literatur braucht man nicht, wenn sich einfach nur unterhalten gefühlt wissen will. Was nütz mir die Empfehlungen von Reichranicki, wenn ich dabei einschlafe?

  • Das sind Groschenromane und keine große Literatur und das ist keine Pauschalisierung, sondern eine Tatsache. Den Roman habe ich als schwach in Erinnerung und das Hörspiel finde ich vom Inhalt her auch schwach und das ist meine Meinung.


    Es ist interessiert mich auch nicht, ob da wer weiß was umgeschrieben wurde, wenn ich beides schwach finde. Das Ergebnis ist identisch, die Folge gefällt mir nicht, fertig.

  • Hier wird wenigstens noch diskutiert.


    Es ist ja nicht so, dass man nach einer Diskussion unbedingt einer Meinung sein muss, oder?


    Egal, wir schweifen ab, hier geht es um John Sinclair Classics 6 und es dürfen gerne auch noch andere ihre ausführliche Meinung hier posten.

  • Im Gegensatz zu den vorherigen Classics-Folgen, die allesamt über eine recht umfassende Einleitung ohne den Geisterjäger verfügten, startet diese Episode direkt bei John Sinclair. Allerdings fünf Jahre in der Vergangenheit.
    Der dann folgende Sprung in die Gegenwart hin zu den geheimnisvollen Vorgängen in dem kleinen Dorf wird jedoch auch kurz unterbrochen von den Gesprächen Sinclairs mit seinem Vorgesetzten, so dass man sich diesmal deutlich kürzer gedulden muss, bis dieser in Erscheinung tritt. Ist das ein Vorteil?
    Meines Erachtens nur bedingt. Die allererste Szene mit Sinclair bei der Wahrsagerin vermag Neugier zu wecken und ist somit ein gelungener Aufhänger, selbst wenn dieser noch längere Zeit in der Luft hängen bleiben soll, was ich aber nicht als sonderlich dramatisch erachte. Dagegen sind die Gespräche zwischen Sinclair und Powell nicht unbedingt von allzu viel Spannung gekennzeichnet. Meines Erachtens nach hätte man dies deutlich abkürzen können, ist es doch nur ein Indiz dafür, dass einem irgendwie das Material gefehlt hat.


    Und damit sind wir eigentlich auch schon beim Kern der Sache. Bei der vorliegenden Geschichte handelt es sich prinzipiell um eine recht klassische Gruselstory, was Vor- aber auch Nachteile mit sich bringt. Einen der entscheidenden Nachteile hatte ich bereits angesprochen. Inhaltlich erweist sich die Folge nicht als allzu ergiebig. Der Handlungsverlauf ist äußerst einfach gestrickt und entsprechend vorhersehbar. Vor allem die Einleitung bei Sinclair fällt wie schon erwähnt zu langgezogen aus.
    Ein nicht abzustreitender Vorteil ist allerdings die mit dem klassischen Szenario einhergehende Gruselstimmung, die gerade ganz zu Anfang wirklich gut eingefangen wird. Und das liegt vor allem auch an Doerings Inszenierung, die in Sachen Effektkulisse und Musik in Verbindung mit den Wahnvorstellungen des Mannes tatsächlich so etwas wie Gänsehaut erzeugen kann – und das ist ja etwas, das man keineswegs von jeder Sinclair-Episode behaupten kann.
    Mit der Zeit lässt dieser Effekt zwar nach – denn wenn einmal die wichtigsten Fakten auf dem Tisch liegen, bleibt einfach nichts mehr, dass einen an irgendeiner Stelle sonderlich überraschen könnte. Und auch die späteren Auftritte gerade der männlichen Vampire sind für meinen Geschmack alles andere als gruselig geraten.


    Auf eines kann man sich bei der Sinclair-Reihe immer verlassen. Und das ist der extrem hochkarätige Cast bis in die allerkleinste Nebenrolle. Ganz gewiss ist dies ein nicht unwesentlicher Punkt, der sich auf den Gesamtunterhaltungswert des Hörspiels auswirkt. Denn Leuten wie Gerrit Schmidt-Foss, Marion von Stengel, Marianne Groß oder Jan Spitzer zu lauschen, macht einfach Spaß, selbst wenn die Story insgesamt eher dünn ist.


    Fazit: Eine Episode, die sehr vielversprechend anfängt, allerdings inhaltlich dann nur sehr wenig zu bieten hat, so dass man doch von einer eher dünnen und vorhersehbaren Vorlage sprechen muss, aus der man vielleicht einzig dadurch noch etwas mehr herausholen hätte können, wenn man die ersten Gespräche Sinclairs mit Powell etwas eingeschränkt hätte. Die akustische Inszenierung jedenfalls kann sich absolut hören lassen und für Leute, die leichte Kost lieben, dürfte Sinclair auch in den Classics immer wieder eine gute Wahl sein.

  • Habe übrigens gerade "Friedhof der Vampire" gehört, und bin davon sehr angetan. Endlich mal wieder eine volle Ladung Spannung, Grusel und Atmosphäre. Nur am Ende war's etwas plötzlich vorbei,



    Aber trotzdem : Sehr gutes Hörspiel ! :thumbup:

    "Glaub nicht, ich sei verrückt, Eliot – viele haben merkwürdigere Abneigungen als diese."