Fünf Freunde (48) ...und die Schrift der Tempelritter

  • Ich habe 'Fünf Freunde (48) ...und die Schrift der Tempelritter' gehört und finde es... 0

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    "Nach Enid Blyton"... kamen erstmal ziemlich viele Stories, die mit den "Fünf Freunden" in etwa soviel zu tun hatten, wie eine Kiste Orangen mit dem Nachdrehen einiger Szenen beim "Herrn der Ringe": Gar nichts. Und auch die zwei Sprecherwechsel waren der Kontinuität der Serie nicht gerade dienlich. Doch so langsam scheint es wieder etwas besser zu werden; gewiss, es ist immer noch nicht genau das, was man von den Blyton-Folgen her gewohnt ist, aber zumindest bekommt man nun wieder vermehrt das geboten, was die einstige Vorzeige-Abenteuerserie ausmachte: Geheimgänge, verschollene Schätze, Wind & Wetter, Meer.


    Die "Schrift der Tempelritter" ist eine fast waschechte Fünf-Freunde-Story und man hat endlich wieder das Gefühl, eben diesen Fünf Freunden zuzuhören und nicht irgendwelchen austauschbaren, blassen Charakteren, die sich durch pseudo-moderne Fälle schlawienern. Keine Sozialkritik bezüglich des bösen Werbefernsehens, kein übermäßig erhobener Zeigefinger gegen Tierzucht, bzw. -quälerei, nein: hier sind die Fünf Freunde einfach Fünf Freunde und suchen an den Klippen ihres Heimatdorfes, bzw. in den darunter liegenden Höhlen nach einer verschollenen Schrift der Tempelritter. Dies gestaltet sich dann durchweg spannend, wenn auch die Vorstellung des jungen Max, dem Sohn des Ausgrabungsleiters, ein wenig schneller hätte erledigt sein können. Sei's drum - der Story tut dies keinen Abbruch und ein wenig Persönlichkeit hat noch keinem Charakter geschadet. Allerdings sollte man plakative und mehrfach wiederholte Sätze wie "So haben wir es doch schon immer gemacht: Entweder alle oder keiner." in Zukunft meiden - das war bei den alten Fünf Freunden eine Selbstverständlichkeit und es wirkt einfach ein wenig plump, wenn sie auf einmal solche Sprüche ablassen.


    Das Hören dieser Folge geht diesmal tatsächlich wieder in Richtung der alten Klassiker, wenn auch natürlich die alten Stimmen von Oliver Rohrbeck, Maud Ackermann & Co. fehlen und der "neue" Julian, Marco Kraft, einfach immer noch ziemlich hölzern spricht, bzw. abliest. Dafür hat EUROPA diesmal wirklich ordentliche Musik eingemischt, von den Effekten ganz zu schweigen. So hat man also wirklich mal wieder eine FF-Folge mit Atmosphäre geschaffen, die man auch mehrmals hören kann.


    Bleibt als Fazit:
    Eine Folge, die stark in Richtung der Klassiker geht und dabei nur kleinere Patzer verbucht, die allerdings durch klasse Musik und sehr gute Effektuntermalung wieder wettgemacht werden. Wer also Folgen wie "...erforschen die Schatzinsel", "...auf der Felseninsel" oder "...als Retter in der Not" mochte, sollte hier mal probehören.

  • Ferien ohne ein aufregendes Abenteuer gibt es in Kirrin natürlich nicht und auch diesmal tut sich was! Ein Archäologen-Team sucht in der Nähe nach der legendären Schrift der Templer, einem Buch, in dem Mitglieder und Regeln dieser Gruppierung stehen sollen. Die Kinder statten dem Ausgrabungslager einen Besuch ab und machen die Bekanntschaft mit Max Halloran und seinem Vater James (Leon Sass und Wolfgang Hartmann), dem Leiter der Ausgrabungen, der ihnen von den Templer und diesem sagenumwobenen Buch berichtet. Das riecht nach einer aufregenden Sache, der die Fünf Freunde natürlich nachgehen müssen. Doch noch jemand ist hinter der Schrift her, denn die Journalistin Alana McGaren wittert eine Sensation und will das Buch ebenfalls in ihre Hände bringen!


    - Meinung -


    Und wieder eine solide Produktion mit einer interessanten Story, gepaart mit einer ordentlichen Prise Geschichte und Mythos. Das Ganze fällt zwar ein wenig zu gradlinig aus, macht aber dennoch Spaß und es wird nach längerer Zeit mal richtiges Fünf Freunde Feeling vermittelt! Das halt das jüngere Publikum angesprochen werden soll merkt man deutlich, da hier keine komplexen Handlungsstränge gewoben werden, sondern die Handlung eher schlicht ausfällt. Ziel: Buch finden, Helden: Fünf Freunde und Archäologen-Team, Gegner: Journalistin. Trotzdem wird der Hörer gut unterhalten oder gerade deswegen? Weniger ist halt oft mehr...


    Wie immer ist diese Folge sehr ordentlich produziert und die Sprecher hinterlassen ebenfalls einen ordentlichen Eindruck. Lediglich bei den Hauptsprechern besteht weiterhin das Problem, dass man sie schwer auseinanderhalten kann, da muss noch etwas getan werden. Die Nebenrollen sind mit Wolfgang Hartmann, Leon Sass, Konstanze Ullmer und Holger Mahlich gut besetzt, die Archäologen-Familie kommt glaubwürdig rüber und auch die sensationsgierige Journalistin wird von Frau Ullmer gekonnt in Szene gesetzt. Holger Mahlichs Auftritt als Reporter-Kollege fällt knapp aus, zu knapp um eine Beurteilung abzugeben. Dazu kommt natürlich der Erzähler, Lutz Mackensy, der immer seine Arbeit zur vollsten Zufriedenheit des Hörers erfüllt und ein witziges Cameo von Werner Cartano, der hier mal wieder den "running gag" aus dem Hause Europa präsentiert: "Das darf doch nicht wahr sein!"


    Die Musik ist meiner Meinung nach sehr gut ausgefallen, so gut wie schon lange nicht mehr. Durchweg stimmungsvolle neuere Musikstücke, die hervorranged die Handlung untermalen und eine passende Abenteuer-Atmosphäre aufkommen lassen, bitte mehr davon!


    Das "easy listening"-Prinzip bleibt erhalten, der Käufer kann sich zurücklehnen und mit den Fünf Freunden in ein neues Abenteuer ziehen. Für jüngere Hörer sicherlich spannend und nervenaufreibend, der ältere Hörer wird nicht so sehr in den Bann gezogen werden, kann sich aber immerhin auf einen netten Hörspiel-Snack freuen.