Don Harris Nr. 7 - Drei Gräber in Sibirien (Folgenreich)

  • Alan Bancroft hat Recherchen und Nachforschungen angestellt, die ihn auf die Spur des legendären Grigori Rasputin brachten, doch nun ist der Journalist und inoffizielle Informant des MI6 und der ESI verschwunden. Don Harris (Dietmar Wunder) soll nun mit der Hilfe von Larissa Chamova (Marion von Stengel) herausfinden, wo sich Bancroft aufhält und die Spur führt die beiden in ein altes Kloster. Was hat der Journalist herausgefunden und was hat es mit Rasputin und den Höllensöhnen zu tun?


    - Meinung -


    Lange hat es gedauert, nun geht es endlich weiter und zwar in gewohnter Manier, denn für mich ist das hier immer noch Jason Darks beste Arbeite, für gute, flotte und spannende Unterhaltung ist gesorgt. Die Rasputin-Legende wird aufgegriffen, mit bestehenden Elementen der Serie verknüpft und das ergibt eine sehr kurzweilige und unterhaltsame Angelegenheit. Sicherlich ist das hier keine hochkomplexe Unterhaltung, aber das war Don Harris zum einen noch nie und zum anderen werden Fans der Serie sowas auch nicht urplötzlich erwarten. Man weiß was man von den Abenteuern des Psycho-Cops zu erwarten hat und genau das bekommt man auch serviert, nicht mehr, aber auch nicht weniger.


    Sprechertechnisch wieder mal das volle Brett, anders kennt man das aber von dieser Serie auch gar nicht und wer hier meint, dass nur "Sinclair-Resteverwertung" stattfindet, der täuscht sich gewaltig. Sicher, wenn WortArt die Sprecherinnen und Sprecher schon im Studio hat, dann werden diese auch für Don Harris eingesetzt, aber das schadet absolut nicht, eher das Gegenteil ist der Fall. Dietmar Wunder, Claudia Urbschat-Mingues, Bernd Rumpf und Douglas Welbat sind in den Hauptrollen sowieso wieder gesetzt, doch zu ihnen gesellen sich noch zahlreiche Hochkaräter in den Nebenrollen, unter ihnen Marion von Stengel, Torsten Michaelis, Martin Kessler, Jan Spitzer, Tobias Kluckert, Engelbert von Nordhausen, Nico Sablik, Viktor Neumann, Detlef Bierstedt, Martin May, Boris Tessmann und einige mehr, opulenter geht es kaum noch, einfach eine unglaublich starke Truppe, die ebenso souverän auftritt.


    Musikalisch geht es hier gar nicht mal so großartig zur Sache, es gibt dafür aber gezieltere Einsätze und die Stücke passen richtig gut und sorgen für eine dementsprechende Stimmung. Russland und die nähere Umgebung des Klosters kommen genau richtig rüber und werden vor dem geistigen Auge der Hörerschaft lebendig, was auch durch die treffsichere Geräuschkulisse geschafft wird.


    Zwar keine sonderlich komplexe, aber unterhaltsame Mysteryaction mit übernatürlichem Einschlag und so darf es gerne mit den Abenteuern Don Harris´ weitergehen. Wenn man jetzt noch einen besseren VÖ-Rythmus hinbekommt, dann wäre ich persönlich schon ziemlich zufrieden mit dieser Serie!


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  • DON HARRIS (7): DREI GRÄBER IN SIBIRIEN


    ____________ M E I N U N G ____________


    Nach einer extrem langen Pause geht es mit dem "Psycho-Cop" Don Harris endlich weiter.
    Direkt positiv zu vermerken: Der Don ist nach wie vor ein Garant für ordentliche Action mit einfach gestrickten, allerdings ungemein kurzweiligen Plot. Die Jagd auf die "Höllensöhne" geht weiter und selbige verfolgen selbstredend nach wie vor ihre zwei Hauptziele: Das Machtpaket XXL inkl. ewigem Leben und die Fortsetzung der "Mach den Don tot"-Show, die diesmal für eine weitere praktische Fähigkeit bei eben jenem sorgt, die einigen Leuten, nun, Kopfzerbrechen bereitet.


    Die Handlung an sich greift Rasputin auf, einen Trank, der angeblich ewiges Leben gewährt und der zudem Tote wieder zum Leben erwecken soll. Was sich in Kombination mit dem Autoren Jason Dark wie "Sinclair 2.0" liest, entpuppt sich jedoch keinesfalls als Dämonenlastiges Gruselactionspektakel, sondern als reinrassiger Actionthriller. Im Kontext der Rahmenhandlung funktioniert die Folge ebenfalls und bringt diese gerade im Bezug auf Harris einen deutlichen Schritt nach vorn.


    Bei den Sprechern bleibt alles wie gehabt: Oliver Döring ist und bleibt ein Garant für Sprecherleistungen, die, egal in welchem Genre er sich austobt, einfach passen und rundum überzeugen. Dazu noch eine Prise Selbstironie, die man beispielsweise aus der ebenfalls unter Dörings Regie entstandenen "John Sinclair Classics"-Serie kennt, und fertig ist das für Döring typische Rundum-Sorglos-Hollywood-für-die-Ohren Gesamtpaket.


    Effekttechnisch geht es ebenfalls fett zu und wie immer sind besonders Dons Gaben, die Visionen und seine neue Fähigkeit (Spoiler: Gedankenkontrolle anderer Menschen), hervorzuheben - auch hier ist und bleibt Döring ein Meister seines Fachs und transportiert Blockbusterwürdige Bilder in Tonform ins Ohr.


    Fazit:
    Lang hat's gedauert, doch das Warten hat sich definitiv gelohnt. Don Harris gibt auch in Folge 7 Vollgas, sowohl was die einfache, indes extrem kurzweilige Handlung, als auch die Sprecher nebst deren Leistungen und die musikalisch und effekttechnische Untermalung betrifft. SO muss moderne Action klingen.


    (hergehoert.de)

  • Don Harris 07 – Drei Gräber in Sibirien


    Über ein Jahr ist vergangen, seit man zuletzt etwas vom Geheimagenten mit dem dritten Auge gehört hat. Jetzt präsentiert das Hörspiellabel Folgenreich die siebte Folge der Serie und plant einen Dreimonatszyklus für weitere Veröffentlichungen.


    Don Harris erhält den Auftrag, den Journalisten Alan Bancroft zu finden, der bei Nachforschungen über Grigori Rasputin in Sibirien verschwunden ist. Zusammen mit der russischen Agentin Larissa Chamova macht sich Harris auf die Suche. Die Spur führt zu einem entlegenen Kloster nahe dem sibirischen Bergdorf Mutow. Als Chamova entführt wird, muss der „Psycho-Cop“ handeln und tappt dabei in eine Falle, die seine Gegner, die mysteriöse Organisation „Club der Höllensöhne“, sorgfältig vorbereitet haben.


    Die Sprecherriege ist wie bei WortArt Produktionen üblich hochkarätig. Dietmar Wunder spielt die Rolle des Geheimagenten hervorragend. Engelbert von Nordhausen als sibirischer Hotelbesitzer Lukow, super! Viktor Neumann als Fahrer Kolja und komisches Element der Folge erinnert zwar etwas an Pablo aus den Folgen 03 und 04, macht aber dennoch Spaß. Douglas Welbat als Erzähler ist mit seiner ruhigen, sonoren Erzählweise schlicht ein Markenzeichen.

    Sämtliche Sprecher laufen unter der Regie von Oliver Döring (John Sinclair & Star Wars Hörspiele) zur Höchstform auf. Die Dialoge wirken stets authentisch und auf den Punkt. Döring, der mit Gerry Streberg zusammen auch das Skript verfasst hat, zeigt in diesem Hörspiel auch wieder sein Händchen für komödiantische Elemente. Ob die „turbulente“ Fahrt über sibirische Schlaglochpisten oder die Szene, in der Harris (hörbar unter Schmerzen) mit Lukow Wodka trinkt, hier hört man das perfekte Zusammenspiel talentierter Sprecher und guter Regie.

    Auch der Inszenierung merkt man Dörings Handschrift deutlich an. Ähnlich den Sinclair Hörspielen wechseln sich im Szenenablauf verschiedene Handlungsstränge ab, enden Szenen in einem dramatischen Höhepunkt oder der Hörer wird mit einem harten Schnitt an einen neuen Spielort katapultiert.


    Das Sounddesign von ear2brain productions stellt die Handlung und Spielorte detailliert akustisch dar. Traditionell scheut man sich bei Don Harris nicht, Gewalt äußerst plastisch zu vertonen. Wie bereits in den vergangenen Folgen, wird gern mal ein Genick gebrochen oder Finger in Augenhöhlen versenkt. Bei den Perspektiven und der Tiefe der Szenendarstellung wurde aufwendig gearbeitet. Hervorheben möchte ich mal die klaustrophobische Stimmung, als man als Hörer quasi mit Don Harris in einem Sarg liegend lebendig begraben wird.

    Die Handlung wird stets mit passenden Musikstücken untermalt und dadurch die Spannung oder Action zusätzlich herausgearbeitet. Der Soundtrack dieser Folge reicht stilistisch von orchestralen Stücken bis zu elektronischer Musik.


    Drei Gräber in Sibirien“ ist ein Actionhörspiel in bester James Bond Manier mit leicht übersinnlichem Einschlag. Die Story ist nicht besonders tiefgründig, dafür rasant erzählt und technisch sehr gut umgesetzt. Nicht so gut gefallen hat mir die Figur der Larissa Chamova, die viel zu naiv und harmlos für eine Geheimagentin angelegt ist. Die in den ersten Folgen liebgewonnen Weggefährten des „Psycho-Cops“, Terry und Elektra, fehlen leider in dieser Folge. Elektra ist lediglich in einer Vision und während eines Telefonats kurz zu hören. Die Coverillustration stammt wieder von Vladimir Bondar, der aus meiner Sicht für die bereits erschienenen Folgen schon deutlich bessere Arbeiten abgeliefert hat.

  • Don Harris wird auf eine Suchmission in Sibirien geschickt. Dort ist der bekannte Kriegsberichterstatter Alan Bancroft, der außerdem für den Geheimdienst tätig war, spurlos verschwunden. Er muss auf irgendeine pikante Sache gestoßen sein.


    Diese hat ihre Wurzeln über 60 Jahre in der Vergangenheit. Genau mit dieser kurzen Episode wird das Intro ins siebte Don Harris-Hörspiel gestaltet. Ein geheimnisvolles und stimmungsreicher Szenario, welches man uns hier in aller Kürze präsentiert. Dies hätte sogar fast noch ein klein wenig mehr Platz verdient gehabt. Doch ist all dies ja erst der Anfang zu einem möglicherweise noch viel eindrucksvolleren Stimmungsabenteuer.


    So viel Wert wie in den ersten Minuten legt man im weiteren Verlauf allerdings nicht mehr auf die Atmosphäre. Der Fokus rückt mit der Ankunft des Psycho-Cop mehr auf die actionreichen Momente, in denen auch diesmal wieder die Höllensöhne ihre Finger im Spiel haben. Um der Unwirtlichkeit der Gegend mehr Beachtung zu schenken, bleibt gar nicht groß Zeit. Die in den ersten Minuten angedeuteten unheimlichen Momente schlagen später aber immer mal wieder zurück, so dass neben den zahlreichen Actionmomente die übernatürliche Komponente für die nötige Würze sorgt.


    Man kann nicht behaupten, dass das vorliegende Abenteuer über sonderlich innovative Ideen oder einen außergewöhnlichen Aufbau verfügt. Doch das ist hier gar nicht mal so entscheidend, denn letztlich kommt es eben vor allem auf die richtige Zusammenstellung der Zutaten an, wenn es allein um das Ziel geht, kurzweilige Unterhaltung zu servieren. Und das gelingt.


    Eine der angesprochenen Zutaten ist der hochkarätige Sprechercast. In meinen Augen sogar mit die entscheidenste. Dietmar Wunder als Psycho-Cop zu erleben ist ohnehin immer wieder ein Genuss. Genauso Douglas Welbat, der als Erzähler einen düster angehauchten Unterton anschlägt.
    Nebendem findet man bis in die kleinste Nebenrolle tolle Darbietungen - ganz so wie man das von WortArt inzwischen einfach gewohnt ist. Erwähnen muss man vor allem noch einmal Engelbert von Nordhausen, Torsten Michaelis und Marion von Stengel, welche in größeren Rollen viel Vergnügen bereiten.


    Ein für mich sehr schönes Stilmittel ist die plötzliche Unterbrechung der Dialoge - gerne auch mitten im Satz - bedingt durch aktuelle Zwischenfälle. Etwas, dem ich im Hörspielsektor ansonsten sehr selten begegne, was eigentlich fast ein wenig schade ist, ist es doch eine gute Möglichkeit das Agieren der Personen realistischer darzustellen und beim Hörer nicht nur das Gefühl zu hinterlassen, die Sprecher würden nur das Drehbuch vorlesen. (Wobei anzumerken ist, dass man den Eindruck beim Psycho-Cop bislang ohnehin nie hatte.)


    Mit der musikalischen Untermalung geht man recht sparsam zu Werke. Ich bin der Ansicht, dass man hier nicht alle Optionen ausgeschöpft hat, und so ein wenig Potential verschenkt. Vor allem die Geräuschuntermalung reicht aber aus, um ein nachvollziehbares Bild der Kulissen entstehen zu lassen.


    Fazit: Ein kurzweiliges, unterhaltsames und actionreiches Hörspiel-Abenteuer. Inhaltlich vielleicht nichts allzu ungewöhnliches, aber die Zusammenstellung der bekannten Zutaten stimmt.