Welchen Anspruch stellen Macher und Kunden an eine Rezension?

  • Ich hatte es an anderer Stelle schonmal erwähnt, bei allen Ansprüchen an Kritiken sollte man auch das Produkt nicht aus den Augen verlieren. Es handelt sich eben nur um ein Hörspiel. Ein Hörspiel das uns vielleicht 60-70 Minuten beschäftigt, das keine große Vorbereitung bedarf und auch einen sehr überschaubaren Preis hat. Die Spuren einer Enttäuschung sind denkbar gering, weshalb man sicherlich auch nicht soviel Zeit in die Recherche steckt als vielleicht bei einem Kinofilm, einem Konzert oder einer Reise. Das sollte der Schreiber beachten, sich entsprechend kurz halten und bitte Kommentare was man auf dem Cover sieht, welche Sprecher mitmachen etc. unterlassen, solange sie nicht besonders bemerkenswert sind.


    Was trotz kurzem Text aber nicht zu kurz kommen darf ist das Fachwissen wo der geneigte Leser dann auch auf andere, ähnlich gelagerte Werke stoßen kann oder vielleicht erfährt das dieses oder jenes frühere Hörspiel des Regieseurs besser/innovativer war. Eben gerade das Wissen, was der einfache Hörer, der vielleicht nicht in dem Umfang mit dem Medium vertraut ist, nicht hat, aber das es braucht um die Perlen des Genres zu finden.

  • Ich hatte es an anderer Stelle schonmal erwähnt, bei allen Ansprüchen an Kritiken sollte man auch das Produkt nicht aus den Augen verlieren. Es handelt sich eben nur um ein Hörspiel. Ein Hörspiel das uns vielleicht 60-70 Minuten beschäftigt, das keine große Vorbereitung bedarf und auch einen sehr überschaubaren Preis hat. Die Spuren einer Enttäuschung sind denkbar gering, weshalb man sicherlich auch nicht soviel Zeit in die Recherche steckt als vielleicht bei einem Kinofilm, einem Konzert oder einer Reise. Das sollte der Schreiber beachten, sich entsprechend kurz halten und bitte Kommentare was man auf dem Cover sieht, welche Sprecher mitmachen etc. unterlassen, solange sie nicht besonders bemerkenswert sind.


    Warum sollte man die Sprecher weglassen? ?( Dann kann ja in Zukunft auch gleich komplett unbekannt besetzt werden, überspitzt formuliert.


    Und auch die Sache mit dem "Es ist ja nur ein Hörspiel!" verstehe ich nicht so wirklich. Dann können wir ja eigentlich gleich komplett alles dicht machen, oder? Sind ja nur schnöde Hörspiele.

  • Auch, wenn ich relativ wenige Rezis schreibe, mache ich mir natürlich Gedanken, wie die aufgebaut sein sollten.
    Als Leser von Rezis, lese ich meistens nur das Fazit. Klingt das und der Inhalt spannend, lese ich auch gerne mal eine ausführliche Besprechung durch. Dabei schreckt der längere Text vielleicht ab und zu ab, aber:
    Wenn man den Anspruch hat (und den stelle ich mir selber), sowohl für Leser, als auch für Macher, eine Rezi zu schreiben, die denen etwas bringt, geht das nicht mit einer halben A4-Seite. Schon deshalb, weil man auf ein (meist) rund eine Stunde langes Werk viele Worte verlieren kann. Der Inhalt gibt da viel her, zum Beispiel. Besonders gut ist, wenn alle Leser, also auch die, die noch nie was von der Reihe gehört haben, alles verstehen bzw. informativ und trotzdem nicht zu lang, in die Reihe eingeführt werden und alles verstehen. Dieser Anspruch wird zB auf Splashbooks grundsätzlich gestellt. Außerdem sollte - ohne zu spoilern - gesagt werden, was denn nun gut ist, wem das gefallen dürfte. Ob einiges sehr langgezogen vorkam oder ob es zuviel Erzähler war? So etwas verrät ja auch viel über die Qualität. Mit "Der Inhalt geht in Ordnung" ist das schwer möglich.
    Mittlerweile grübel ich, ob es wichtig ist, so etwas wie Cover und Gestaltung (neben neutraler Faktenangabe) mit reinzunehmen. Dem Leser bringt es an sich nichts. Das Cover sieht er und ob es dem Rezesent nun gefällt oder nicht, ist dabei völlig egal.
    Wichtig ist auch das Fazit. Ich habe mehrmals gelesen, dass das Fazit genausolang war, wie die vorangegangene Besprechung. Für mich muss es knackig und auf den Punkt formuliert sein, und alles mit wenigen Worten zusammenfassen. Das ist ja gerade der Sinn daran.
    Anbei: Ich lese auch Rezis von hoertipps und hoerspielhoelle - trotz dass sie kurz sind bzw. dass sie so geschrieben sind, wie ich es nicht optimal finde. Aber gerade diese Mischung ist doch das, wo jeder für sich raussuchen kann, was ihm am besten gefällt. Find ich gut so! Die "perfekte Mitte" hat übrigens mMn DRY gefunden. Ich lese fast täglich auf seiner Seite, auch bei Sachen, die ich gar nicht kannte.
    Das Wichtigste für mich: Besprechungen müssen spannend geschrieben sein. Abwechslungsreich. Nicht immer die gleichen Phrasen.

  • Warum sollte man die Sprecher weglassen? ?( Dann kann ja in Zukunft auch gleich komplett unbekannt besetzt werden, überspitzt formuliert.


    Und auch die Sache mit dem "Es ist ja nur ein Hörspiel!" verstehe ich nicht so wirklich. Dann können wir ja eigentlich gleich komplett alles dicht machen, oder? Sind ja nur schnöde Hörspiele.


    Du musst es nicht übertreiben mit der Bedeutungslosigkeit, was ich damit ausdrücken wollte war mehr oder weniger nur, dass ich zu lange Kritiken bei einem vielleicht einstündigen Hörspiel wenig produktiv finde. Zu Serien oder längeren Hörspielen kann es aber schon anders ausschauen, schließlich investiert man hier auch als Kunde mehr Zeit oder Geld und wägt darum den Kauf schon etwas genauer ab.


    Zu den Sprechern:


    "X und auch Y sind toll wie immer, Z ist ebenfalls mit dabei." <- Zumindest für mich überflüssig. Wer mitspielt kann ich schnell selber auf der Hülle oder im Onlineshop lesen und wenn der Sprecher so wie immer ist dann kenn ich ihn entweder und weiß deshalb wie toll er ist, oder ich kenne ihn nicht und kann deshalb auch nicht einschätzen wie toll er immer ist.


    "X ist mit dabei, er spricht aber total gelangweilt, dabei war er in seiner letzten Rolle als Mörder in "Das Schloss im Wald" noch so toll" <- Das ist schon eher erwähnenswert, schließlich ist etwas nicht wie immer und man bietet dem Leser gleich noch Infos warum. Oder eben auch das andere Extrem wenn ein Nobody besonders positiv heraussticht.


    Ist es jetzt klarer worauf ich hinauswollte? Man soll nicht alle Punkte aus der Kritik rauslassen, aber das Banale auf ein Minimum reduzieren. Das gilt für Sprecher ebenso wie für Geräusche, Musiken oder das Drehbuch. Als Kritiker hat man sich dann mit dem Genre Hörspiel auseinandergesetzt, das vorliegende Hörspiel gehört und analysiert und präsentiert dem Leser dann kurz das Ergebnis davon und erzählt ihm nicht nur das Offensichtliche. Das dies nicht immer einfach ist, ist mir auch klar ;)

  • Was können Macher von Kritikern (mit denen ich jetzt solche meine, die als vermeintliche Dienstleister ein Produkt kritisch unter die Lupe nehmen, um anderen bei der Kaufentscheidung das Leben einfacher zu machen) erwarten?


    Ich glaube: Nichts.


    Kritiker schreiben nicht für Macher, sie schreiben (in unserem Fall) für Hörer.


    Die Zielgruppe für die Kritiker ist dieselbe Zielgruppe, die auch die Macher haben, nur wenden Sie sich nicht mit einem Produkt (Hörspiel) an diese Zielgruppe, sondern mit einem Meta-Produkt (Kritik über ein Hörspiel). Es ist allerdings in der Tat erschreckend, wer sich mitunter diesen Kritiker-Schuh anzieht bzw. halb anzieht, indem er dann doch nur eine "Meinung" nach der anderen raushaut, die aufgrund ihrer Konturlosigkeit auch diese Bezeichnung allzu oft nicht verdient.


    Ich schreibe von Zeit zu Zeit auch mal die eine oder andere (meist nicht Hörspiel)-Rezension bei Amazon (ja, buh, ich weiß, dass durch die dortige ubiquitäre Rezensionsbegrifflichkeit sogar ein banales und orthographisch fragwürdiges "Fant ich toll!" inzwischen diesen Ritterschlag erhält). Aber wenn ich den Impetus spüre, mich im Rahmen einer Rezension über ein wie auch immer geartetes Produkt mitzuteilen, dann hat dieses Produkt etwas in mir ausgelöst: Überraschung, Enttäuschung, Vergnügen, Verwirrung, spontane Selbstentzündung, was auch immer. Das, was da ausgelöst wurde, versuche ich dann in Worte zu kleiden, nachvollziehbar zu machen. Das kann mal unangenehm lang werden, aber wenn ich mich selbst verfranst habe, dann lasse ich das Geschreibsel halt etwas liegen und gehe nachher nochmal mit der Heckenschere drüber und streiche zusammen, bis ich das Gefühl habe, dass es den Kern dessen trifft, was ich sagen will, und dass auch jemand, der nicht ich ist, es verstehen kann.


    Zu einer Kritik oder Rezension gehört m. E. diese persönliche Investition und der Leser muss spüren, dass er hier eine subjektive Wahrheit findet. Also nicht nur "Ist das gut/nicht gut?", sondern "Wer ist das eigentlich, der das da gut/nicht gut findet?" bzw. "Warum findet der das gut/nicht gut?" Eine gute Kritik muss nicht zwangsläufig vollständig sein und alle Aspekte eines rezensierten Produkts in Augenschein nehmen, aber sie muss eben einen Eindruck vermitteln. Und das tun Baukasten-Rezis nicht. Man weiß nicht, was man mit ihnen anfangen soll, und manchmal habe ich das Gefühl, dass der Verfasser selbst nicht weiß, was er eigentlich meint - soviel zum Thema "Meinung".


    Darum ist es vollkommen okay, wenn man nicht auf Teufel komm raus alles rezensiert, was nicht bei drei auf den Bäumen ist (wobei ich das sportliche Pensum des Captains damit gar nicht schmälern will - zwar schimmert bei ihm durchaus das Schema hinter einer Rezi durch, aber immerhin pflegt er eine Ehrlichkeit, die vielen anderen Vielschreibern wirklich abgeht - und ich habe leicht reden, mich hat er da noch nicht wirklich "erwischt" :P ). Aber wenn man eine Kritik aus sich heraus verfasst, nicht, weil man eine bestimmte Frequenz oder ein bestimmtes Pensum zu erfüllen hat (oder erfüllen zu müssen meint, weil man ja die vielzitierten Rezensionsexemplare sichern muss), sondern weil da etwas "Klick" gemacht hat, dann kann ich persönlich eine solche Rezension ernst nehmen und eine darin geäußerte Kritik auch absolut akzeptieren.


    Inakzeptabel finde ich sowohl als Konsument und auch als (Mit-)Macher (ich schreib ja nur) "Rezensionen", denen anzulesen ist, dass man beim Hören eigentlich gerade Frikadellen gebraten oder gestaubsaugt oder sonst irgendetwas Disruptierendes absolviert hat - sprich: Teile oder sogar das ganze Hörspiel nur mit halbem Ohr und Arsch gehört hat und sich nachher noch irgendwas anhand der Sprecherliste und dem Teaser-Text zusammenreimt, damit man seine "Meinung" entlang einer Checkliste noch irgendwie zu einer schalen Rezensionsbrühe zusammenbrauen kann - und das Cover zeigt eine Kuh mit Hut. :D Insbesondere, wenn man dann noch die Chuzpe hat, Kritik anzubringen, mamma mia, dann kocht mirr im Blutt.


    Meine Mindestforderung an eine Kritik ist, dass derjenige, der da kritisiert, zumindest sein eigenes Handwerk so ernst nimmt, wie der Macher dessen, was da unter seine Räder kommt, seines nimmt. Und das ist furchtbar oft nicht der Fall.


    Das heißt nicht, dass ich mir Kritik nicht wünsche. Gelobtwerden bringt einem natürlich Freunde und schüttet körpereigene Drogen aus, aber weiter bringt einen eine fundierte Kritik (im doppelten Sinne) - nur ist die nur sehr selten zu haben. Man muss natürlich alles auch mit dem eigenen Kompass abgleichen und sich nicht jede kritische Anmerkung ins Stammbuch schreiben, aber man wäre doch hirnverbrannt, wenn man eine fundierte Kritik nicht wenigstens zur Kenntnis nehmen und ans persönliche Eichmaß anlegen würde, um daraus klüger, besser, erfolgreicher zu werden.


    Was man IMHO wenigstens von einer Kritik erwarten darf, ganz egal, als wer man sie liest, ist, dass sie einen als Leser ernst nimmt.

  • Die meisten Punkte wurden schon genannt...darüber hinaus lese ich selten Rezensionen und schreibe noch seltener selbst welche.


    Wenn, dann sind mir folgende Punkte wichtig:


    - Der Rezensent ist der deutschen Sprache mächtig ;)
    - Auch bei negativer Kritik erwarte ich einen höflichen Ton. Bösartigkeiten, Gemeinheiten, Unhöflichkeiten etc = ich lese nicht weiter.
    - Bitte KEINE Nacherzählung des Inhaltes...laaaaangweilig!
    - Formulierungen wie "kann man durchwinken" oder "könnte besser sein" OHNE direkte Erklärungen finde ich schwammig und nichtssagend.
    - Eine Rezension darf gerne etwas ausführlicher = länger ausfallen, dann aber eben unterhaltsam geschrieben, gut gegliedert, humorvoll präsentiert etc. In diesem Zusammenhang: ich finde es immer wieder schade, wie VIELE Leute mittlerweile sagen: lese ich nicht, ist mir zu lange....als ob der Umfang eines Textes an sich schon Abschreckung genug ist (auch wenn er gut & unterhaltsam geschrieben ist) :(
    - 2 sehr wichtige Punkte: es ist hilfreich, wenn man als Leser weiß, welche Art von HSP der Rezensent SONST gut findet (um einen Vergleich zu haben)
    - und Vergleiche finde ich an sich sehr hilfreich ("...klingt wie Serie x....versucht zu klingen wie....Sprecher erinnert sehr an Sprecher X....!" etc.)
    - Ich mag auch die genannte Gliederung Inhalt >> Sprecher >> Musik / Geräusche (Atmosphäre) >> Design >> Fazit


    Dann ein paar formale Angaben und etwas Service:


    - Sprecherangaben
    - Produziert von - möglichst. mit Link zum Label
    - Cover, die man ohne Mikroskop erkennen kann ;)
    - evtl. Link zu Hörprobe, falls vorhanden


    :]

  • Was ich von einer Rezension erwarte:
    - Das die Person sich den Tonträger gekauft hat und nicht über geschenkte Promo-Exemplare berichtet. Denn zum einen ist das dann eine "erkaufte" Rezension und zum anderen muss ich das als Kunde mitbezahlen. Werbung evtl. gerade noch akzeptabel (in meinen Augen eigentlich nicht) aber kostenlose Datenträger sind ein NoGo. Dann sollen die eher einen Dowloadzugang bekommen wo die das zu bewertenden Material in Lowlevel-Tonqualität runterladen können.


    Und wenn ich dann noch sehe das viele Promo-Datenträger, gerade im Bereich Musik dann von den Kritikern als Privatperson bei diversen Auktionshäusern teuer vertickt werden, krieg ich nen Hals...


    - Das nicht nur über das Hörspiel/Hörbuch an sich berichtet wird, sondern auch über die Aufmachung und Qualität der Verpackung. Denn gerade das hat bei vielen Verlage in letzter Zeit ganz stark nachgelassen, da werden Papiertüten oder Pappcover verwendet, welche unweigerlich zu Kratzern auf den Datenträgern führen. Infos über das Booklet etvl. Goodies etc.


    - Das der Kritiker sich das Objekt der Begierde nicht nur anhört um eine Kritik zu verfassen, dann es ist eigentlich ein Unding, das ein Kritiker der z.B. Deutschrock nicht mag über eine CD einer typischen Deutschrock-Band berichtet, da kann keine objektive Beurteilung bei rum kommen. Um jetzt mal im Bereich der Musik zu bleiben, bei Hörbuchern wäre es z.B. blöd wenn ein Harry Potter Hasser eine Rezension über das Hörbuch verfasst.


    - Ganz wichtig bei gekürzten Hörbüchern, das ein Vergleich stattfindet ob das was weggelassen wurde der Story schadet.

  • Was ich von einer Rezension erwarte:
    - Das die Person sich den Tonträger gekauft hat und nicht über geschenkte Promo-Exemplare berichtet. Denn zum einen ist das dann eine "erkaufte" Rezension und zum anderen muss ich das als Kunde mitbezahlen. Werbung evtl. gerade noch akzeptabel (in meinen Augen eigentlich nicht) aber kostenlose Datenträger sind ein NoGo. Dann sollen die eher einen Dowloadzugang bekommen wo die das zu bewertenden Material in Lowlevel-Tonqualität runterladen können.


    Sorry, aber das liest sich einfach nur wie purer Neid, mehr nicht. Weißt Du was dann in die Rezi kommt, wenn man Lowlevel-Tonquali-Downloads bekommt? "Abzüge gibt es für die miserable Tonqualität..." ;)


    Außerdem werden einige Leute keine Rezensionen dazu schreiben, weil man sich nicht mit einem Download abspeisen lässt. Warum soll man sich die Mühe machen, eine Rezension dazu zu verfassen, wenn den Machern eh nichts daran liegt, eine vernünftige Kritik auch wenigstens mit einem Reziexemplar zu würdigen?


    Zitat

    Und wenn ich dann noch sehe das viele Promo-Datenträger, gerade im Bereich Musik dann von den Kritikern als Privatperson bei diversen Auktionshäusern teuer vertickt werden, krieg ich nen Hals...


    Solche Leute sollten abgemahnt werden oder keine Exemplare mehr bekommen, fertig.


    Zitat

    - Das der Kritiker sich das Objekt der Begierde nicht nur anhört um eine Kritik zu verfassen, dann es ist eigentlich ein Unding, das ein Kritiker der z.B. Deutschrock nicht mag über eine CD einer typischen Deutschrock-Band berichtet, da kann keine objektive Beurteilung bei rum kommen. Um jetzt mal im Bereich der Musik zu bleiben, bei Hörbuchern wäre es z.B. blöd wenn ein Harry Potter Hasser eine Rezension über das Hörbuch verfasst.


    Das kann man sehen wie man will, aber wenn man etwas hasst (doofes Wort!), dann sollte man es lassen. Ich finde es z.B. auch immer befremdlich, wenn sich im Vorfeld schon darüber ausgekotzt wird, dass ein Hörspiel in der Vergangenheit spielt oder in Frankreich und es dadurch per se schon doof ist. Sowas darf von Kritikern nicht kommen.


    Zitat

    - Ganz wichtig bei gekürzten Hörbüchern, das ein Vergleich stattfindet ob das was weggelassen wurde der Story schadet.


    Ich glaube kaum, dass jeder Kritiker auch gleichzeitig noch die Bücher hinzuziehen wird. Ich höre z.B. Hörbücher, gerade weil ich keine Zeit und keinen Nerv dazu habe, auch noch alle Bücher dazu zu lesen.

  • So unwichtig ist der erste Punkt aber nicht. Die Gefahr besteht denke ich bei jedem, dass wenn er die CD kostenlos bekommen hat und evtl. den Macher noch kennt, das Hörspiel nicht total runter zu machen. Andererseits soll es ja eine ehrliche Meinung sein. Ich denke, ab und zu könnte das mal problematisch werden (ist eine Vermutung).

  • So unwichtig ist der erste Punkt aber nicht. Die Gefahr besteht denke ich bei jedem, dass wenn er die CD kostenlos bekommen hat und evtl. den Macher noch kennt, das Hörspiel nicht total runter zu machen. Andererseits soll es ja eine ehrliche Meinung sein. Ich denke, ab und zu könnte das mal problematisch werden (ist eine Vermutung).


    Sicher ist das bei dem einen oder anderen so, aber diejenigen sollten besser nichts mehr besprechen und sich gleich vom Acker machen. Wer die Dinge nicht beim Namen nennen kann oder will, der hat als Kritiker nichts in der Szene verloren.


    Was das aber mit Grützquali-Downloads zu tun hat, will mir nicht einleuchten.

  • Stromtom meinte aber auch allgemein Promo-Exemplare, daher.
    Ich mein ja nur. Wenn du weißt, derjenige hat viel Herzblut reingesteckt, man hört es aber nicht - schreibst du es dann wirklich so hin?
    Wie gesagt, mir ist es noch nie passiert. Aber ich könnte mir vorstellen, dass es in der Situation Probleme geben kann.

  • Stromtom meinte aber auch allgemein Promo-Exemplare, daher.
    Ich mein ja nur. Wenn du weißt, derjenige hat viel Herzblut reingesteckt, man hört es aber nicht - schreibst du es dann wirklich so hin?
    Wie gesagt, mir ist es noch nie passiert. Aber ich könnte mir vorstellen, dass es in der Situation Probleme geben kann.


    Natürlich schreibe ich das so, ich kann dieses Herzblutgesülze nicht mehr hören. "Wuhääää, aber das Herzblut!"


    Vielleicht kann ja auch der Kunde dann an der Kasse mit Herzblut bezahlen? "Tut mir leid, ich habe kein Geld dabei, geht auch Herzblut?" :D

  • Zitat

    Weißt Du was dann in die Rezi kommt, wenn man Lowlevel-Tonquali-Downloads bekommt? "Abzüge gibt es für die miserable Tonqualität..."


    Leuchtet mir nicht ein, denn wenn man ein Hörbuch/Hörspiel beurteilt das man z.B. in 22kHz Mono bekommt, dann sollte man halt das beurteilen worauf es ankommt, den Inhalt.
    Muss ja nicht mal Lowlevel sein, sondern z.B. eine Datei die sich nach 3 mal hören selber löscht etc. pp.


    btw.die Musikindustrie verfährt inzwischen teilweise sogar so das Sie die Radiostationen und Kritiker nicht mehr mit Datenträgern beliefert. Sondern direkt die MP3 Dateien versendet


    Zitat

    Außerdem werden einige Leute keine Rezensionen dazu schreiben, weil man sich nicht mit einem Download abspeisen lässt. Warum soll man sich die Mühe machen, eine Rezension dazu zu verfassen, wenn den Machern eh nichts daran liegt, eine vernünftige Kritik auch wenigstens mit einem Reziexemplar zu würdigen?


    Komisch, ich glaub nicht das Amazon kostenlose Exemplare verteilt und zu fast allen Produkten gibt es mehr oder minder vernünftige Beurteilungen....


    Zitat

    Andererseits soll es ja eine ehrliche Meinung sein. Ich denke, ab und zu könnte das mal problematisch werden (ist eine Vermutung).


    ^^ da schreib ich jetzt ma besser nix zu


    Zitat

    Ich glaube kaum, dass jeder Kritiker auch gleichzeitig noch die Bücher hinzuziehen wird. Ich höre z.B. Hörbücher, gerade weil ich keine Zeit und keinen Nerv dazu habe, auch noch alle Bücher dazu zu lesen.


    Dann sollte man sich nicht erdreisten eine Rezension darüber zu schreiben. Ist meine Meinung, denn was nützt mir der tollste Sprecher, der beste Sound, wenn wichtige Handlungsteile einfach unter den Tisch gekehrt werden. Oder wenn es gar beabsichtigt ist das Hörbuch erst in einer ungekürzten Fassung wesentlich später auf den Markt zu bringen, dann ist das Kundenverarsche, die mit in die Rezension einfliessen sollte.
    Beste Beispiele: Sakrileg von Dan Brown, da gibt es inzwischen mindestens 5 verschiedene Versionen oder Drachenreiter von Cornelia Funke in 3 Versionen (um nicht immer auf Bastei Lübbe zu kloppen)

  • Dann sollte man sich nicht erdreisten eine Rezension darüber zu schreiben.


    Dürfte man dann nicht aber auch Filme und Hörspiele nur dann bewerten, wenn man die entsprechende Buchverlage als Vergleich heranziehen kann?
    Meiner Ansicht nach nicht. Warum?
    Für mich sind sowohl Filme als auch Hörbücher und Hörspiele eigenständige Bearbeitungen des jeweiligen Stoffes, die auf ein anderes Medium transferiert werden und damit auch andere Stärken und Schwächen haben. Es ist natürlich klar, dass ein Hörbuch insgesamt deutlich näher an der Originalvorlage Buch ist als beispielsweise ein Film. Jedoch ist das entscheidende Kriterium in allen Fällen für mich, ob die Geschichte auf dem jeweiligen Medium für sich gesehen funktioniert. Und um das zu beurteilen, bedarf es keineswegs der Kenntnis beider Varianten.
    Zweifellos kann so ein Vergleich recht interessant und fruchtbar sein - ich sehe das aber im Gegensatz zu dir aus genanntem Grund nicht als verpflichtend an.

  • Jetzt kommt die doofe Leier wieder. :rolleyes: Niemand wird zum Kauf gezwungen, oder?


    Amazon und Rezensionen, pfff, dass ich nicht lache, das ist meistens eh nur ein Pfuhl voller Fake-Rezis, bei dem die Marketingabteilungen dafür sorgen, dass die Produkte gepusht werden. Wer auf sowas Wert legt und reinfällt, bitte.


    Und was die Hörbücher betrifft, so juckt es mich nicht wie sklavisch man sich an das Buch hält, welcher Fitzel da rausgelassen wurde und welcher nicht. Das Hörbuch hat an sich zu funktionieren, alles andere spielt keine Geige. Wer ungekürzt will, der soll selber lesen und fertig.

  • Zitat

    Dürfte man dann nicht aber auch Filme und Hörspiele nur dann bewerten, wenn man die entsprechende Buchverlage als Vergleich heranziehen kann?


    Wird ja in den meisten Fällen auch gemacht.



    Zitat

    Amazon und Rezensionen, pfff, dass ich nicht lache, das ist meistens eh nur ein Pfuhl voller Fake-Rezis, bei dem die Marketingabteilungen dafür sorgen, dass die Produkte gepusht werden. Wer auf sowas Wert legt und reinfällt, bitte.


    Ist das verteilen von kostenlosen Promoexemplaren kein Marketing was dafür Sorgen soll das Produkte gepusht werden? Wo ist da der Unterschied?


    Zitat

    Und was die Hörbücher betrifft, so juckt es mich nicht wie sklavisch man sich an das Buch hält,


    Das ist für viele aber ein Grund warum man zum Hörbuch greift.
    Wäre ein bisschen blöd wenn man sich über etwas unterhält, bei dem es 2 oder mehr Versionen gibt, oder?
    Das wäre so als wenn bei der Titanic-Verfilmung das Schiff im Directors-Cut nicht gesunken wäre. In der normalen Kino-Fassung aber schon....


    Aktuellstes Beispiel: John Sinclair Edition 2000 Folge 62 - Bring mir den Kopf von Asmodina, wer da den Roman kennt wird eigentlich beim Hörspiel nur mit den Ohren schlackern. Ich mein das Höspiel ist gut aber was die sich da teilweise geleistet haben im Gegensatz zur Vorlage, aua.

  • Ist das verteilen von kostenlosen Promoexemplaren kein Marketing was dafür Sorgen soll das Produkte gepusht werden? Wo ist da der Unterschied?


    Entweder kapierst Du es nicht, was ich nicht glaube, oder Du willst es nicht verstehen, was ich schon eher glaube. Weil man ein kostenloses Exemplar bekommt, dann findet man das automatisch toll und bespricht es auch positiv? Darauf hätte ich jetzt gerne eine Antwort, davon mache ich dann abhängig, ob ich dich noch für voll nehme oder für voll halte. :D


    Anscheinend hast Du noch nie meine Rezensionen gelesen.


    Zitat

    Und was die Hörbücher betrifft, so juckt es mich nicht wie sklavisch man sich an das Buch hält,


    Das ist für viele aber ein Grund warum man zum Hörbuch greift.
    Wäre ein bisschen blöd wenn man sich über etwas unterhält, bei dem es 2 oder mehr Versionen gibt, oder?
    Das wäre so als wenn bei der Titanic-Verfilmung das Schiff im Directors-Cut nicht gesunken wäre. In der normalen Kino-Fassung aber schon....[/quote]


    Ah ja, deshalb greift man zum Hörbuch? Bezweifel ich, da gilt eher der Grund, den ich genannt habe, nämlich dass man keine Zeit oder keine Lust zum Lesen hat oder man es unterwegs hören möchte.


    Und zwei Enden, sorry, großer Bullshit und das weißt Du auch. Die Enden sind in den Hörbüchern gleich.


    Zitat

    Aktuellstes Beispiel: John Sinclair Edition 2000 Folge 62 - Bring mir den Kopf von Asmodina, wer da den Roman kennt wird eigentlich beim Hörspiel nur mit den Ohren schlackern. Ich mein das Höspiel ist gut aber was die sich da teilweise geleistet haben im Gegensatz zur Vorlage, aua.


    Das ist ein Hörspiel und kein Hörbuch, also bitte vernünftige Beispiele bringen und nicht deinen zurechtgebogenen Unsinn. Bei Sinclair weiß man, dass die Skripte modernere Versionen sind, teilweise hat Oliver Döring neue Handlungsfäden geschaffen, die im Hintergrund laufen, er hat einfach mehr aus den drögen und angestaubten Heften rausgeholt, völlig legitim.

  • Wird ja in den meisten Fällen auch gemacht.


    Äh nein, wird es nicht und soll es auch nicht. Das Medium Film steht für sich und sollte auch so bewertet werden. Wie DRY schon sagte, ein Vergleich ist möglich aber nicht nötig.


    Und zu den Kürzungen: Jeder Autor, sofern er noch Rechte an seinem Werk hat, hat ein Mitspracherecht. Das heißt jede Änderung die für einen Film, ein Hörspiel oder auch ein Hörbuch gemacht werden müssen von ihm abgesegnet werden. Und wer bitteschön weiß am ehesten was wichtig für die Geschichte ist und was nicht, wenn nicht der Autor selber. Kürzungen empfinde ich nur dann als Ärgernis, wenn es gegen den Willen des Autors/Regiseurs etc. erfolgen.