Langzeitserien nicht mehr zeitgemäß ?

  • Tach
    Erstmal als Langzeitserien bezeichne ich Serien die über 20 und mehr Folgen gehen und einen roten Faden in der Geschichte haben.



    Nachdem Lübbe ja jetzt Poe, Rhodan und Offenbarung 23 eigestellt hat kam mir der Gedanke, das der Grund für die niedrigen Verkaufszahlen darin liegen könnte das heutzutage kaum einer mehr sich darauf einläßt einer Sache langfristig zufolgen und abzuwarten das ein Rätsel aus Folge 3 erst in Folge 12 aufgelöst wird. Darum wunder ich mich auch das Gabriel Burns wohl noch gut zu laufen scheint.


    Alle anderen Serien die ich kenne sind doch so welche, die hauptsächlich aus Einzelfolgen bestehen ( z.b Sinclair oder die drei Fragezeichen ).


    Währe es also nicht sinnvoller wenn neue Serien erscheinen, die wie bei div. Romanserien als Miniserien ( mit max 12 Folgen ) rauszubringen und so vielleicht dem Hörspielmarkt ein paar neue Impulse zugeben ?



    Gruß
    Thoan

  • Was nach meiner meinung nach aber vielleicht auch am Stoff der Serien lag, aber z.b Rhodan in meintwegen 12 Folgen gepackt hätte meiner Meinung nach bei mehr Käufern interesse geweckt.


    Dann hätte man gemerkt "Hey, die haben sich super verkauft, machen wir weiter!" und dann?


    Es wird da keine Lösung geben, befürchte ich.

  • Dragonbound dagegen lief laut Aussage von Europa sehr erfolgreich an. Ich denke, das abgeschlossene Handlungsrahmen gestaltet werden sollten. Ja, mehr als 10 Folgen halte ich heute für unrealistisch. Man kann ja auch ruhig eine zweite Staffel im Anschluss an den Abschluss anfügen bei anhaltendem Erfolg, das sollte ja weniger das Problem sein. Gegenbeispiel wäre da vielleicht Faith, da habe ich leider keinen Schimmer wie die Resonanz der Fans aussieht, bzw ob der Absatz weiter gut läuft. Die Serie interessiert mich einfach nicht.

  • Die Fragestellung ist mE etwas falsch, denn ob das jemals "zeitgemäß" war, ist ja nicht zu beantworten.


    Anfangs mag der Hype ja recht groß sein, erreicht die Serie dann allerdings eine gewisse Anzahl an Folgen, wird es schwer, neue Hörer zu erschließen. Die Zahl derjenigen, die irgendwann das Interesse verlieren und abspringen, wird irgendwann die Zahl der Neuhörer übersteigen.
    Das ist ja nicht nur im Hörspielbereich so und mE auch kein wirklich neues Phänomen.

  • Die Fragestellung ist mE etwas falsch, denn ob das jemals "zeitgemäß" war, ist ja nicht zu beantworten.


    Anfangs mag der Hype ja recht groß sein, erreicht die Serie dann allerdings eine gewisse Anzahl an Folgen, wird es schwer, neue Hörer zu erschließen. Die Zahl derjenigen, die irgendwann das Interesse verlieren und abspringen, wird irgendwann die Zahl der Neuhörer übersteigen.
    Das ist ja nicht nur im Hörspielbereich so und mE auch kein wirklich neues Phänomen.


    Das trifft es meiner Meinung nach sehr gut. Irgendwann ist der Punkt erreicht, wo neue Hörer nur noch ganz schwer einsteigen können und alte Hörer vielleicht abspringen, da die Handlung für sie nicht schnell genug voranschreitet. Die Serie muss eine überschaubare Folgenzahl haben, z.B. 5-10 Folgen und dann kann man bei Erfolg einen zweiten Handlungsstrang anschließen.

  • Vor Burns gab es meines Wissens nach sowas sowieso nicht oder täusche ich mich da?

    Kommt drauf an - die 12 teilige Perry Rhodan-Serie von Europa hatte eine durchgehende Story. Und wurde mE ohne abgeschlossenen Handlung eingestampft. Neu ist das also auch nicht!
    Die Burg Schreckenstein Abenteuer hatten ebenfalls einen weitgehend durchgehenden Handlungsfaden.


    Aber es stimmt natürlich, das sind zwei Ausnahmen unter endlos vielen Gegenbeispielen.



    Übrigens: Die Idee, eine Handlung über mehrere Folgen weiter zu entwickeln, beruht ja aus wirtschaftlicher Sicht darauf, Konsumenten langfristig an ein Produkt zu binden. Wer wissen will, wie es weiter geht, muss alle Folgen kaufen, auch wenn es zwischendurch bergab geht. Bei Burns scheint das ja noch zu klappen, obwohl nicht wenige Hörer schon entnervt abgesprungen sind.

  • Kundenbindung ja, da stimme ich auch zu. Nur wie sieht das im Hörspielmarkt aus? Wer bei Rhodan zB immer zur VÖ am Ball war hat schätzungsweise um die 200 Euro bisher auf den Tisch gelegt. Eine Summe, bei der man in DVDs ganze Komplettserien mit mehreren Staffeln bekommt. Ich weiß, der Vergleich hinkt, dennoch muss sich die Branche mit der Konkurrenz DVD auseinandersetzen. ich sehe darin einen der schärfsten Konkurrenten des Hörspiels.

  • zukünftig werde ich auf jeden Fall vorsichtig sein mit neuen Serien die über einen größeren Handlungsbogen verfügen. Da warte ich in Ruhe ab wie sich eine Serie entwickelt. Aber das was pops geschrieben hat, sehe ich genauso. Quereinstiege in länger laufende Serien sind schwer und da liegt es aber dann an den Machern es Einsteigern leichter zu machen, wie z.b. Einsteigerboxen raus zu geben oder ähnliches. Könnte mir auch vorstellen kurze Zusammenfassungen als Zusatzoptionen mit auf die CD´s zu pressen. ´


    Fazit: Also ich glaube Serien die auf lnage Handlungsstränge ausgelegt sind, werden es zukünfitg wahrscheinlich noch schwerer haben und wie gesagt ist es auch den Machern, sich dazu etwas einfallen zu lassen. Kann mir vorstellen, das Gabriel Burns auch einen schweren Stand hat und hoffe sehr, dass dort ein Ende ermöglicht wird, wenn es denn so wäre.

  • Es scheint hier eine Art Teufelskreis zu geben. Auf der einen Seite wollen Labels, dass man sich von Serien schoen jede Folge kauft und der Serie treu bleibt, sie behalten sich jedoch das Recht vor, jede Serie ohne Vorwarnung jederzeit einzustellen und die Serie unvollendet zu lassen. Die Hoerspielfans wiederum trauen Serien in vielen Faellen nicht mehr, da sie sich schon zu oft die Finger verbrannt haben und keine unvollendete Serie kaufen wollen. Teufelskreis, der aus einem Vertrauensbruch hervorgegangen ist.

  • Offen gesprochen finde ich es immer wichtiger, eine Geschichte abzuschließen. Je länger eine Serie läuft, umso schwieriger bis unwahrscheinlich ist es, dass es mal ein ordentliches Ende gibt. Sieht man schön bei Fernsehserien, die dann nach Staffel 1 wieder verschwinden, ohne die Chance auf ein befriedigendes Ende.


    Ich finde "Gabriel Burns" immer noch wahnsinnig stark produziert, aber die Geschichte inzwischen zu komplex für den Hörer, um ihr in Gänze zu folgen. Ein schönes aktuelles Beispiel wäre z.B. auch die Serie "Lost" die jetzt kurz vor Ende notgedrungen auflösen muss, aber sicher mehr als 60% der offenen Fragen offen lassen wird. Plus über die Zeit entwickelt sich in den Köpfen der Hörer ein eigenes Szenario, weshalb ein wirkliches Ende am Ende fast nur enttäuschen kann. Und Mystery lebt durch offenen Fragen, bzw. schwebenden Fragezeichen über den Köpfen :)

  • Langlaufende Serien mit fortlaufender Geschichte hoere ich am liebsten am Stueck. Das wuerde aber bedeuten, dass ich mir 30-50 Folgen kaufe, ohne sie zu hoeren. Wenn man das nicht macht, dann wird die Serie eingestellt. Da gibt es strukturelle Hindernisse fuer Langlaufserien und sie sind nicht so "leicht" zu hoeren wie Einzelfolgen. Daher ist z.B. das Gruselkabinett fuer mich leichter zu hoeren als die fortlaufenden Serien, da man da den Faden braucht.

  • zukünftig werde ich auf jeden Fall vorsichtig sein mit neuen Serien die über einen größeren Handlungsbogen verfügen. Da warte ich in Ruhe ab wie sich eine Serie entwickelt.

    daraus könnte sich ein Teufelskreis entwickeln, je mehr Käufer das machen und mit dem Kauf warten, desto mehr Serien werden abgebrochen, da ja die Käuferzahlen runtergehen, weil sie alle warten. Daraufhin warten noch mehr und die Käuferzahlen gehen wieder runter und noch mehr Serien werden abgebrochen.

  • Langzeitserien funktionieren dann guit, wenn die Wartezeit auf neues "Futter" nicht lang dauert, siehe Perry Rhodan im Heft. Bei den Hörspielen muss ich ellenlang warten. Drei Stunden zum hören und mindestensdrei Monate warten. Das dürfte einer der Gründe sein, weshalb Hörer abspringen.


    Ein weiterer Grund ist, den groben Rahmen nicht in goutierbare Stcke zum hämmern, die eine Art Zwischenabschluss bilden. Ein Punkt, da ein Teil des Rätsels beantwortet ist, ohne dass 1000 neue Fragen aufgeworfen werden. Der Dämonenkiller (Hörern wohl besser bekannt als Dorian Hunter) könnte gut zerlegt und zusammengfasst werden. Der erste Abschnitt mit den Brüdern umfasst 17 Romane. Daraus hätte man praktischerweise 10 Hörspiele machen können. Und Dorian Hunter mit dem Zusatz, dass dies der Brüdetzyklus ist, der in 10 Folgen abgehgandelt wird.


    Bei Rhodan war das Problem, es galt 100 Romane abzuarbeiten.


    Und jelänger der Hörer ohne Antworten bleibt, desto eher spruingt er IMHO ab, wenn die Laufzeit zu lang ist und Antworten ausbleiben. Zudem wird Neueinsteigern erschwert neue Folge zu erwerben.

  • Bei Langzeitserien waere es auch sinnvoll, im Booklet eine Zusammenfassung zu schreiben, was bisher geschah. Bei Sacred 2 war das klasse. Da konnte man sich die gesamte Geschichte der vorgerigen Folgen in zusammengefasster Form nochmal durchlesen um wieder auf dem aktuellen Stand zu sein. Das halte ich fuer sehr sinnvoll.