Mitläuferwelle Hörspielforum?

    Es wird den Hörspielforen - ja eigentlich Foren allgemein - und insbesondere natürlich den Hörspiel-Freunden ;) - immer mal wieder nachgesagt, dass sich dort eine Art Mitläuferkultur breitmacht und eigentlich nur die Meinung derer, die ihre nach außen hin am lautesten vertreten, tatsächlich Gewicht bekommt.
    Nun ist es sicherlich so, dass es eine Vielzahl von Usern gibt, die eher lesend denn schreibend aktiv sind und der Spruch "Fünf hetzen und 300 lesen mit" im Kern vielleicht nicht mal gänzlich verkehrt ist. Denn, dass der Teil der tatsächlich postenden User nach wie vor nur einen gewissen Prozentsatz ausmacht und schon gar keine repräsentative Meinung widerspiegeln muss (je nach Zusammensetzung der Community) ist nun mal Fakt.


    Doch läuft es tatsächlich darauf hinaus, dass man es mit fünf Meinungsmachern zu tun hat und der Rest dabei eigentlich mehr oder weniger untergeht?


    Und hier muss ich sagen, dass mich die Entwicklung der letzten Wochen doch verdammt überrascht hat, da sich die Vielfalt - zumindest hier an Board - ziemlich stark erhöht hat. Wie ich finde ein sehr positiver Trend, denn nur dadurch kommen ja eigentlich auch die interessanten Diskussionen zustande.


    Allerdings hat es ebenso zuvor schon - zum Teil auch recht scharfe - Debatten gegeben, bei denen keineswegs immer Einigkeit und Friede, Freude, Eierkuchen herrschte. Aber natürlich genauso Themen, wo sich die Mehrheit der postenden User tatsächlich nahezu einig war.


    Eine weitere Frage, die man sich in diesem Zusammenhang natürlich stellen kann: Inwiefern wird das Meinungsbild durch die Diskussionen in den Foren beeinflusst? Wie seht ihr dieses Phänomen?

    Zitat

    Original von DRY
    Eine weitere Frage, die man sich in diesem Zusammenhang natürlich stellen kann: Inwiefern wird das Meinungsbild durch die Diskussionen in den Foren beeinflusst? Wie seht ihr dieses Phänomen?


    Einfluss auf das Meinungsbild da draussen in der "real life"? Nur sehr wenig, würde ich behaupten.


    Laufkundschaft entscheidet.


    Aber wir arbeiten ja auch daran, uns ausserhalb des Forums zu präsentieren. ;)

    Oha... das ist wirklich mal ein heikles Thema finde ich. Denn es lässt sich sicherlich - und da fasse auch ich mir an meine eigene Nase - vor allem vor sich selbst nicht verleugnen, dass die eigene Meinung im Vorfeld des Erscheinens eines Hörspiels durch die postulierte Meinung anderer... naja... sagen wir mal gelenkt wird. Nein... das ist zu stark ausgedrückt. Weniger wird die Meinung gelenkt, sondern vielmehr eine bestimmte Erwartungshaltung erzeugt. Das lässt sich denke ich auf jeden Fall nicht leugnen. Ich glaube, dass hier niemand behaupten wird, dass er noch nie, beeinflusst durch bestimmte Diskussionen oder Rezensionen im Vorfeld, vor dem Hintergrund eines dem neutralen Ausgangspunkt veränderten Erwartungshorizontes an ein Hörspiel "rangegangen" ist. Und das beeinflusst dann sehr wohl die eigene Meinung... entweder man fühlt Bestätigung, oder die Überraschung (ob positiv oder negativ) ist umso größer. Allerdings lässt sich generell denke ich schon der Trend festhalten - da stimme ich Daniel zu, dass hier die wertenden Meinungsdifferenzen zugenommen haben... was natürlich für ein Forum wie unserem hier nicht besser sein könnte. Denn worum gehts hier, wenn nicht um Diskussionen verschiedener Meinungsträger?

    Das Phänomen was du da beschreibst Maltin, kenne ich natürlich auch. Allerdings nicht nur aus dem Bereich Hörspiele und im Speziellen bei den Hörspiel-Freunden, sondern aus allen Spielarten der Kultur, sei es Film, Theater oder Literatur.
    Insofern ist es ein ganz natürlicher Vorgang, der sich nicht abstellen lässt, wobei die Plattform Internet immer noch am meisten Meinungsvielfalt zulässt.
    Auch hier gilt: "Probieren geht immer noch über studieren."
    Die Sache ist aber eine andere, wenn die Diskussion unfair geführt wird und als Rechtfertigung auf den "härteren Umgangston" verwiesen wird. Um eins klar zu stellen und gleichzeitig Butter bei die Fische zu geben: Dies ist mir einzig und allein bei Dreamland aufgefallen, dessen Produktionen häufig eine unverhältnismäßig harte Kritik entgegenschlägt. (Andi Meisfeld ausgenommen)
    Ich kann mich an "Diskussionen" erinnern, bei denen es bloß noch um das nächste Bonmot ging und leider überhaupt nicht um Argumente. Seien wir ehrlich, hier wurde ein einzelner User durch den Kakao gezogen, ganz einfach. Ich will nicht bestreiten, dass ich auch manchmal schmunzeln musste, aber in erster Linie fand ich es ziemlich arm.
    Wie gesagt, ist mir nur bei Dreamland aufgefallen, ansonsten gefällt mir der Stil der Debatten außerordentlich gut. Sonst wäre ich nicht hier, bzw. sogar (fast) ausschließlich hier. :)

    Das Problem, das Dreamland hatte, ist eine recht resistente Kritikunfähigkeit (die auch andere Labels an den Tag legen, die aber vielleicht nicht unbedingt ihren Standpunkt mit dieser Vehemenz vertreten).


    Wenn ernsthafte Kritik absolut abprallt, kann so eine Diskussion schon mal heftiger werden. Ich denke aber nicht, dass das so war, weil es Dreamland ist, sondern weil die Umstände in der Diskussion eben so waren.


    Wenn so eine Diskussion auch noch in die Menstruationsphase des Boards fallen, will ich hier nicht ausschließen, dass es da schon mal zu üblen Postings kam.


    Aber - wie Quitos schon sagt - Einzelfall bzw. Einzelfälle.

    Zitat

    Original von Captain Blitz
    Du kannst ruhig konkreter werden, denn mir fällt da jetzt spontan nichts ein. Wo haben wir denn Dreamland aufgezogen?


    Dieser Thread hat mich z.B. geärgert: hier
    In jüngerer Vergangenheit fand ich die Diskussion um die Phonetik des Namens Ballard recht sinnbefreit.
    Und ja, es gehören immer zwei Seiten dazu.

    Die Sache mit der Erwartungshaltung ist auf jeden Fall eine Sache, bei der man sich wohl vor Beeinflussung nicht "schützen" kann. Da denke ich auch, dass das eher normal ist und nicht unbedingt auf den Hörspielbereich allein beschränkt.
    Wobei die Effekte in den Foren aber höchstens verstärkt werden. Denn letztlich sind dafür auch die Ankündigungen der Produzenten und Labels maßgeblich. Ich erinnere mich an bestimmte Gabriel Burns-Pressemeldungen, an Abseits der Wege, und vieles andere. Da wird einfach von offizieller Seite schon eine entsprechende Erwartungshaltung aufgebaut, die man in der Vergangenheit dann leider oftmals nicht halten konnte.


    Was das andere angesprochene Thema betrifft:
    Es gibt hier auch so ein paar Diskussionen/Aktionen, die mir persönlich nicht so wirklich geschmeckt haben und die man im Nachhinein doch als ziemlich überflüssig erachten kann.
    Das ist aber auch immer ein wenig das Problem des Schriftverkehrs. Wenn man mit den Leuten am Telefon spricht, ist es oftmals deutlich unkomplizierter. Ja, allein schon, wenn man bestimmtes nicht so an die Öffentlichkeit drängt.

    1. Lebt dieses Forum nicht auch davon dass (auch mal heftiger) Kritik geäußert werden kann? In "klassischen" Fan-Foren kenn ich das anders, Kritik wird da schon mal eher zur Gotteslästerung erklärt... Beleidigend sollte es dabei natürlich nicht werden.


    2. Für mich sind die Rezensionen schon ein guter Anhaltspunkt, so wird natürlich das primäre "Reinhören" bzw. Kauf gelenkt... aber gefallen muss es mir schon selbst. Ich kann mir ja nichts schönhören. Da denk ich doch eher "was hat der für nen Sch... rezensiert?".

    Naja...man rechtfertigt nicht alles mit dem Ton. Es ist halt immer nur ein "Hinweis", dass hier nicht nur gekuschelt wird.
    Außerdem: Hier ist doch noch niemand ungeschoren davon gekommen. Unabhängig vom Namen und der Größe.

    Zitat

    Original von K Soze
    1. Lebt dieses Forum nicht auch davon dass (auch mal heftiger) Kritik geäußert werden kann?


    Ja, das kann man wohl so sagen. Das war ja schon immer das Konzept der Hörspiel-Freunde. Und auch wenn "uns" deswegen nicht jeder mag, scheint das ganze seit der Rückkehr vor knapp 2 Jahren scheinbar doch einigermaßen zu funktionieren.


    Ich für meinen Teil mag's auf jeden Fall. Und es ist mir allemal lieber als bestimmte andere Foren, die zwar nach außen hin einen auf Alles Sonne, überall Blumen machen, in bestimmten Bereichen aber dann auch einfach das Gefühl da ist, dass die Offenheit ziemlich eingeschränkt ist und befürchten muss, dass einem Beiträge mehr oder weniger unterm Arsch weggelöscht werden.
    Ist jetzt aber meine persönliche Meinung. Jeder mag es halt anders.


    BTW: An den Dreamland-Thread konnte ich mich jetzt gar nicht mehr erinnern. War aber doch ganz interessant das mal wieder zu lesen.
    Und wenn man das heute so betrachtet, dann waren die Aussagen von Thomas, dass man sich der Kritik annehmen würde, keine leeren Worte. Tony Ballard gefällt mir jedenfalls ziemlich gut und da muss man Thomas im Nachhinein dann doch nochmals allen Respekt aussprechen.

    Also ich finde über die Rezensionen sollt man sogar Diskudiren
    Ich habe schon allerei gelesen und machmal ist die Kritik schon ganz schön Heftig.Da denke immer dan wow hir geht aber die Post ab, .Bei solchen Diskusione halt ich mich da immer zurück .


    .Da man dan selber ein urteil fällen kann ob man es kaufen will soll oder nicht.


    Mir haben die Rezensionen jeden Fall schon viel schön hörspiel gebracht ohne die ich vielcht gar nicht gekauft hätte.


    Und Das Forum lebt auch vom Dem Diskussionen.Und den Rezensionen .



    gruss Swetty

    Captain Blitz meinte ,an einem Freitag, Marianne finde alles Unheimlich ausser wen Andreas Fröhlich dabei ist. Damit hat er gar nicht so unrecht.Das hier darf nicht fehlen :)



    Rezensionen sollen einem ja Empfehlungen geben. Dafür sind sie ja nunmal da.
    Ja, dieses Board hier ist schon manchmal recht ruppig. Ich denke das schreckt nicht wenige ab. Andererseits filtern sich so automatisch die Leute raus, die hier nicht rein passen / bzw. damit nicht umgehen können. Dafür ist das Board aber auch recht kompetent und beleuchtet ein weites Spektrum an Hörspielen/Hörbüchern...
    Alles in allem kann man hier Spaß haben, wenn man denn nicht anfängt zu weinen wenn's mal etwas rau wird... Aber im Normalfall wird ja hier normal umgegangen...Ist ja nicht so das täglich die Fetzen fliegen...


    Ist das ne Drohung? :P



    Ich kann für mich jetzt nicht behaupten, dass mein "Hörverhalten" von Rezensionen geprägt wird. Ich lese vielmehr hinterher, was andere dazu zu sagen haben. Wenn irgendwas immer und immer wieder erwähnt wird, werd ich natürlich schon neugierig, aber dass ich gezielt nach Empfehlungen suche ist nicht der Fall. Da wäre mir wohl auch schon einiges entgangen, wenn man rein nach den Kritiken geht. Geschmäcker sind halt verschieden und selber entdecken macht mir mehr Spaß, auch wenn man mal daneben langt.

    Zitat

    Original von Maltin
    Oha... das ist wirklich mal ein heikles Thema finde ich. Denn es lässt sich sicherlich - und da fasse auch ich mir an meine eigene Nase - vor allem vor sich selbst nicht verleugnen, dass die eigene Meinung im Vorfeld des Erscheinens eines Hörspiels durch die postulierte Meinung anderer... naja... sagen wir mal gelenkt wird. Nein... das ist zu stark ausgedrückt. Weniger wird die Meinung gelenkt, sondern vielmehr eine bestimmte Erwartungshaltung erzeugt. Das lässt sich denke ich auf jeden Fall nicht leugnen. Ich glaube, dass hier niemand behaupten wird, dass er noch nie, beeinflusst durch bestimmte Diskussionen oder Rezensionen im Vorfeld, vor dem Hintergrund eines dem neutralen Ausgangspunkt veränderten Erwartungshorizontes an ein Hörspiel "rangegangen" ist. Und das beeinflusst dann sehr wohl die eigene Meinung... entweder man fühlt Bestätigung, oder die Überraschung (ob positiv oder negativ) ist umso größer. Allerdings lässt sich generell denke ich schon der Trend festhalten - da stimme ich Daniel zu, dass hier die wertenden Meinungsdifferenzen zugenommen haben... was natürlich für ein Forum wie unserem hier nicht besser sein könnte. Denn worum gehts hier, wenn nicht um Diskussionen verschiedener Meinungsträger?


    Auch wenn du in Kiel lebst und ich heute KEINEM Kieler zustimmen kann, muss ich dies jetzt doch mal tun :D sehe ich nämlich genauso


    Kritik in und an Foren ist so ein Thema für sich und da hatten wir bei den Literatinas letztens erst eine ziemlich harte Nuss zu knacken. Zwar wird uns von einem "Konkurrenzforum" immer wieder vorgeworfen, wir seien das Kuschelforum für nervenschwache BücherfreundInnen, so sind wir doch zufrieden, dass bei uns diskutiert werden kann, ohne beleidigend zu werden. Da wir ein eher kleines Forum sind, ist der Ton auch (noch?) freundlicher als anderswo, wo man schon als Admin den Überblick schnell verlieren kann - dann lieber klein und heimelig, wo ich dann auch eher mal einschätzen kann, wie der User das nun gemeint hat. Und ansonsten gibts immer noch die PN zur Klärung! ;)
    Aber hier bin ich ja "nur" Userin und keine Admina, daher kümmere ich mich hier nicht soooo darum - den Ton hier finde ich total okay - und nein, ich bezeichne dieses Forum hier NIE WIEDER als sehr "nett" :D aber ich fühle mich innerhalb kürzester Zeit hier sehr wohl!


    Die Rezensionen hier lese ich supergern und ich lerne daraus sehr viel, da sie soooooooooooooo gut sind, traue ich mich gar nicht, meine hier zu veröffentlichen. Dass dieses Forum meinem Geldbeutel nicht unbedingt gut tut, naja gut, irgendnen Haken muss die Sache ja haben :D


    Geht den Weg so weiter Jungs!

    Zitat

    Original von Captain Blitz
    Bianca : Sooooo gut sind unsere Rezis? Meine kannst du damit nicht meinen. ;)


    Ja sind sie, das ist auch der Grund, weshalb ich noch keine von mir eingestellt habe - da muss ich mich ja in Grund und Boden schämen - aber wie gesagt, ich lerne von euch- und auch von dir, Herr Blitz!!!