Das Genre Hörspiel-Horror

  • Mal eine Frage an die Hörer hier von einem Uneingeweihten: was fasziniert den weitaus größten Teil aller aktiven Hörer (und als solche muß man uns Forumjunkies ja bezeichnen) am Horror-/Gruselgenre? Was macht es den anderen spannungsgeladenen Genres (Krimi, Thriller, Abenteuer, SF) in der Beliebtheit so überlegen, auch wenn es -- seien wir ehrlich -- nicht eine unbegrenzte Anzahl von Gruselsituationen und -effekten gibt?

    Zoe: "Proximity alert. Must be coming up on something."
    Wash: (alarmed) "Oh my god. What can it be? We're all doomed! Who's flying this thing!?" (deadpan) "Oh right, that would be me. Back to work."

  • Ich kann da nur für mich sprechen:


    Bei mir ist es ganz einfach so, dass Grusel liebe ... und Horror auch. Es ist einfach irgendwie eine Form von "Flash". Dieses Kribbeln im Nacken, wenn man darauf wartet, dass gleich Freddy Krueger hinter der nächsten Ecke lauert ... das hat doch was cooles 8)


    Ich vermute stark, dass es wohl so eine Art Realitätsflucht ist, aus einem Leben, dass in festen Bahnen verläuft. Man kann sich in absurde Welten flüchten in denen alles möglich und irgendwie sind wir doch alle krank und wollen eine Prise kranker Brutalität, oder ;)


    Menschfressende Zombies, die einem 45-90 Minuten verfolgen ... ist doch cool. Am Ende macht man es aus und weiß: War nur ne Geschichte ... mancher Krimi schlägt da stärker aufs Gemüt.


    Ich erinnere mich da an eine Episode CSI, wo es um Kinderschänder ging ... das war in der damligen Situation (lady gösel war schwanger) echter Horror. :(

  • Zitat

    Original von Captain Blitz
    Och, so ein paar Dinge kommen mir nicht ganz kosher vor, sonst nichts.


    Was denn?


    Lord Gösel : danke, verstehe ich.

    Zoe: "Proximity alert. Must be coming up on something."
    Wash: (alarmed) "Oh my god. What can it be? We're all doomed! Who's flying this thing!?" (deadpan) "Oh right, that would be me. Back to work."

  • Zitat

    Original von Captain Blitz
    Mich interessiert da eher, wieso der Lindequister als angeblich Uneingeweihter hier was davon sagt, dass die Mehrheit an Horror und Grusel interessiert ist und gleich auch noch für uns alle spricht.


    Uneingeweiht weil noch nicht lange aktiver Fan.
    Um zu sehen, dass diese Genres einen sehr großen Fankreis haben, muss man sich doch nur in den Foren umgucken: Faith, Gruselkabinett, Gabriel Burns usw. Ich spreche nicht für alle.

    Zoe: "Proximity alert. Must be coming up on something."
    Wash: (alarmed) "Oh my god. What can it be? We're all doomed! Who's flying this thing!?" (deadpan) "Oh right, that would be me. Back to work."

  • Zitat

    Original von Lindequister
    Habe ich nicht verstanden. ?(


    Bezieht sich wohl auf den letzten Satz. So ganz klar in Bezug auf den Ausgangssachverhalt ist mir die Antwort allerdings auch nicht.


    Ich bezeichne mich eigentlich nicht unbedingt als Grusel-Fetischist. Ich höre das Genre zwar durchaus auch gerne, aber genauso gerne andere Genre-Richtungen. Da bin ich eigentlich recht vielseitig.
    Mir geht ja im Gegenteil eigentlich eher das Aufbacken von alten Mustern in lediglich leicht verändertem Rahmen eher etwas auf die Nerven. So manche Folge der letzten Psi Akten war mir dahingehend einfach zu wenig "frisch".
    Sehr schön finde ich dagegen den subtilen Grusel, den man bei Titania aktuell an den Tag legt.
    Aber da ließen sich durchaus noch eine Menge mehr an Beispiele sowohl für positive als auch weniger positive Umsetzungen finden. Für guten Grusel bin ich immer aufgeschlossen.
    Es sind halt die inneren Ängste, die geweckt werden wollen. Sei es nun in Form eines Hörspiels oder auch eines Films (auch dort ist dieser Bereich ja recht stark vertreten).

  • Zitat

    Original von Lindequister
    Habe ich nicht verstanden. ?(


    Zunächst einmal weiß ich nicht warum du dir so sicher bist, dass Grusel/Horror DAS beliebteste Genre ist. Vor allem wenn man sich vor Augen hält wie fließend die Genregrenzen sind.
    Wenn man die ganzen Mutmaßungen von dir mal außen vor lässt, bleibt eigentlich nur die Fragestellung übrig: "Warum ist das Grusel/Horror Genre im Bereich Hörspiel so erfolgreich" Und dafür gibt es m.E. eine recht simple Erklärung. Denn es ist viel leichter durch Geräusche und Musik Angstgefühle zu erzeugen, als nur durch den Einsatz von Bildern. Wie gesagt, stell dir deinen Lieblingshorrorfilm mal ohne Musik und Geräusche vor. Da bleibt wenig bis gar nix von der Gänsehaut übrig.
    Warum das so ist, weiß ich nicht. Bin kein Evolutionsbiologe. :P
    Zweifelsohne aber hast du hier eine der "Stärken" des Mediums Hörspiel. ;)

  • Zitat

    Original von Quitos
    Zunächst einmal weiß ich nicht warum du dir so sicher bist, dass Grusel/Horror DAS beliebteste Genre ist. Vor allem wenn man sich vor Augen hält wie fließend die Genregrenzen sind.


    Erst mal danke für die Erläuterungen in Deinem Beitrag. Ich kam beim Besichtigen der Ergebnisse von zwei Umfragen drauf:


    Ist zwar sicher nicht repräsentativ, aber schon ein Trend, oder?

    Zoe: "Proximity alert. Must be coming up on something."
    Wash: (alarmed) "Oh my god. What can it be? We're all doomed! Who's flying this thing!?" (deadpan) "Oh right, that would be me. Back to work."

  • Ja, sicher ist es das, aber auch nicht gerade neu. Ich erinnere nur zu gerne an die Renaissance bzw. den ersten Boom, den die Hörspielwelt erfahren durfte.


    Das war damals mit Larry MacCloud und dem Neustart Maritims mit dem Magier verbunden, jedenfalls ging es kurz danach los und beides fällt mehr oder weniger in den Bereich Grusel.

  • Ich würde da auch in dieselbe Kerbe wie Quitos schlagen. Was sich im Kopf abspielt ist meist schlimmer als alles was man tatsächlich zu sehen bekommt. Der Film, der sich bei mancher Folge von Caine oder Gabriel Burnsvor meinem inneren Auge abläuft, würde es so nie ins Kino oder ins Fernsehen schaffen.
    Aber auch bei subtilen Horror/Grusel wie z.B. den Geschichten von E.A. Poe und H.P. Lovecraft ist doch gerade das besonder schauerlich, was man nicht direkt zu sehen bzw. erklärt bekommt, sondern was man sich zu den gemachten Andeutungen im Kopf ausmalt.

  • Zitat

    Original von Captain Blitz
    Mich interessiert da eher, wieso der Lindequister als angeblich Uneingeweihter hier was davon sagt, dass die Mehrheit an Horror und Grusel interessiert ist und gleich auch noch für uns alle spricht.


    Da zitiere ich mal Dennis Rohling (Quelle) als Berufeneren:

    Zitat

    Das mit den aufgezählten Genres ist so eine Sache. Klar wären da alle zum Machen interessant und es finden sich auch immer 10 Käufe für sowas - aber leider müssen es Tausende sein, damit man davon leben kann.
    Und das ist mit allem jenseits von Grusel und Krimi nicht hinzukriegen - LEIDER!


    Dennis hat es ja auch mit anderen Genres (SF) versucht und ist auf die Nase gefallen. Nicht genug Käufer = nicht genug Interessenten. Anscheinend gilt insbes. für SF im Hörspielbereich, dass es große Namen sein müssen (Perry Rhodan), während im Horror und Grusel (meinetwegen auch im Krimibereich) auch selbstentwickelte Franchises eine Chance haben, ihr Publikum zu finden.

    Zoe: "Proximity alert. Must be coming up on something."
    Wash: (alarmed) "Oh my god. What can it be? We're all doomed! Who's flying this thing!?" (deadpan) "Oh right, that would be me. Back to work."

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Lindequister ()

  • Du hast das unglaubliche Talent absolut schlechte Beispiele anzuführen.


    Der Hörplanet hatte entweder gar keinen Vertrieb oder einen sehr kleinen und dazu noch sehr schlechten. Zur gleichen Zeit hat der Hörplanet damals Bibliothek der Albträume im Sortiment gehabt, nach zwei Folgen war da Schluss. Das war auch kein Sci-Fi!

  • Zitat

    Original von Lindequister
    Da zitiere ich mal Dennis Rohling (Quelle) als Berufeneren:


    Dennis hat es ja auch mit anderen Genres (SF) versucht und ist auf die Nase gefallen. Nicht genug Käufer = nicht genug Interessenten. Anscheinend gilt insbes. für SF im Hörspielbereich, dass es große Namen sein müssen (Perry Rhodan), während im Horror und Grusel (meinetwegen auch im Krimibereich) auch selbstentwickelte Franchises eine Chance haben, ihr Publikum zu finden.


    Andererseits etablieren sich anderswo aber Nicht-Grusel-Serien durchaus.
    Der Vertrieb des Hörplanets zum damaligen Zeitpunkt war mehr als suboptimal. Dass das ganze dann über kurz oder lang schwierig zu etablieren ist, leuchtet eigentlich ein.
    Ein Beispiel dafür, dass Grusel umgekehrt aber auch nicht automatisch erfolgreich sein muss, hat Blitz ja schon aufgeführt.


    Sicherlich nimmt das Gruselgenre im Bereich Hörspiel einen großen Platz ein. Das heißt aber nicht unbedingt, dass andere Genre-Richtungen direkt auf verlorenem Posten stehen.

  • Zitat

    Original von Captain Blitz
    Du hast das unglaubliche Talent absolut schlechte Beispiele anzuführen.


    Und Du hast die unglaubliche Neigung, Deine andere Meinung immer gleich mit einem Dissen Deines Gegenübers zu begleiten. Schon mal drüber nachgedacht, oder gehört das als andere Seite der Medaille zu Deiner Fähigkeit, die Hörspielhölle inspiriert brutzeln zu lassen?

    Zitat

    Der Hörplanet hatte entweder gar keinen Vertrieb oder einen sehr kleinen und dazu noch sehr schlechten. Zur gleichen Zeit hat der Hörplanet damals Bibliothek der Albträume im Sortiment gehabt, nach zwei Folgen war da Schluss. Das war auch kein Sci-Fi!


    Ich verweise nochmal auf Dennis' Zitat... Ich behaupte ja auch nicht, dass ALLES was unter dem Label Grusel/Horror/Krimi rauskommt, ein Hit wird. Aber anscheinend ist die Wahrscheinlichkeit größer? Vielleicht ist es wirtschaftlich vernünftiger für die, die nicht zu den Großen Verlagen gehören? Warum sind denn die hier bekanntesten Independents wie Dreamland, R&B, Hörplanet schwerpunktmäßig in diesen Genres unterwegs? Nein, das heißt nicht automatisch, dass alles andere auf verlorenem Posten steht.

    Zoe: "Proximity alert. Must be coming up on something."
    Wash: (alarmed) "Oh my god. What can it be? We're all doomed! Who's flying this thing!?" (deadpan) "Oh right, that would be me. Back to work."