Codename SAM - Ein gelungener Start?

  • Hat Authority eigentlich sehr schön auf den Punkt gebracht. So in der Richtung sehe ich das nämlich auch.
    Aber auf jeden Fall interessant, dass sich Pädagogen durchaus ebenfalls dem Thema Hörspiele widmen.


    Was mich jetzt aber doch noch interessieren würde: hältst du Dreamland Grusel denn persönlich geeignet für Kinder?


    Denn das tue ich (und wenn ich folgenden Satz des Captains richtig deute: "Für die kleinen Hörer sicherlich mal einen Versuch wert!" dieser genauso) trotz einiger Mängel durchaus.


    Die angesprochen Mängel sind natürlich in erster Linie handwerklicher Natur und das mag aus mancherlei Sicht für Kinderhörspiele nicht so relevant erscheinen. Wie aber oben schon dargelegt, sehe ich das nicht unbedingt so. Denn auch wenn die Mängel im einzelnen evtl. nicht so auffallen, so kann eine verbesserte Bearbeitung den Hörwert durchaus steigern.


  • Auch bei näherem Hinsehen finde ich da aber auch nix zu den üblichen Verdächigen wie TKKG, ??? etc. Gerade mal ein dünner Eintrag zu Point Whitmark.
    Noch nicht mal die Fünf Freunde tauchen hier auf.


    Da man diese Serien ja eigentlich kaum übersehen kann, wenn man sich mit Kindermedien beschäftigt, gehe ich mal davon aus, dass meine Aussage so falsch nicht war.

  • Zitat

    Original von pops


    Auch bei näherem Hinsehen finde ich da aber auch nix zu den üblichen Verdächigen wie TKKG, ??? etc. Gerade mal ein dünner Eintrag zu Point Whitmark.
    Noch nicht mal die Fünf Freunde tauchen hier auf.


    Da man diese Serien ja eigentlich kaum übersehen kann, wenn man sich mit Kindermedien beschäftigt, gehe ich mal davon aus, dass meine Aussage so falsch nicht war.


    Da scheint man sich auch wohl eher nur auf Einzeltitel zu konzentrieren.

  • So, jetzt doch endlich auch meine Meinung zu diesem Hörspiel:



    Codename SAM - Der Fluch der Geisterpiraten
    Rezension von Marc Cechura


    Einführung:
    Nachdem Dreamland Productions sich 2006 mit Serien wie „Dan Shockers Burg Frankenstein“ und „Dreamland Grusel“ langsam aber sicher den Weg vom reinen Amateurlabel zur ernst zu nehmenden Hörspielschmiede frei geschaufelt haben, gehen Thomas Birker und seine Crew in diesem Jahr neue Wege und runden ihr Portfolio nun mit einer Kinder- und Jugendserie ab. Aber Dreamland wären nicht Dreamland, wenn es dabei nicht auch zumindest ein wenig gruselig zur Sache gehen würde. Am 19. Mai wurde auf der „HörspielCon die erste Folge der neuen Reihe „Codename SAM“ vorgestellt, einer in Österreich sehr erfolgreichen Buchserie des Autors Martin Selle. „Der Fluch der Geisterpiraten“ macht den Auftakt zu weiteren Abenteuern des jugendlichen Detektivtrios Sandra, Armin und Mario, das mit Mut und Verstand Verbrechern das Handwerk legt.


    Der Inhalt:
    Es sollte ein erholsamer Urlaub auf der Südsee-Insel Aruba werden für die drei Freunde von „Codename SAM“, doch als auf mysteriöse Weise Hunde verschwinden, am Strand Schüsse fallen und dann auch noch ein Geisterschiff an der Küste Arubas auftaucht, nehmen Sandra, Armin und Mario die Sache in die Hand und kommen bald einer ganzen Reihe von kriminellen Machenschaften auf die Spur - und einem längste vergessenen Piratenschatz!


    Der Sound:
    Noch immer lautet der Wahlspruch von Dreamland „ Hörspiele back to the roots“ und gemeint sind damit Produktionen der späten 70er und frühen 80er Jahre. „Codename SAM“ ist jedoch nicht bloße Retro-Seligkeit, sondern die Symbiose aus Althergebrachtem und modernen Elementen.
    Neben alteingesessenen Hamburger und Berliner Sprechern wie Erzählerin Kerstin Draeger, Oliver Rohrbeck oder Andreas von der Meden und den Dreamland-Stammsprechern sind in den Hauptrollen ausschließlich Debutanten zu hören, Kindersprecher, die eigens für diese Serie gecastet wurden.
    Ob dies eine gute Entscheidung war, wird sich wohl erst im Laufe der Serie erweisen, mutig ist es in jedem Fall und zudem ein sinnvoller Schritt zur Nachwuchsförderung.
    Talent haben die jungen Nachwuchssprecher, durchgehend überzeugen können sie allerdings (noch) nicht. Johanna Klein als Sandra macht eine sehr gute Figur, ihre männlichen Kollegen hinken da ein wenig hinterher. Dieses Problem könnte durch eine konsequentere Dialogregie sicherlich behoben werden, denn wie gesagt: Das Potential ist bei allen vier Debutanten deutlich zu erkennen, die Schwankungen zwischen den einzelnen Takes sind jedoch nicht zu überhören. Zusammen mit den übrigen Sprechern ergibt sich so ein recht inhomogenes Gesamtbild - einige Sprecher sind unerfahren, andere agieren "over the top", wieder andere sprechen normal. Ein einheitlicherer Eindruck wäre auf Dauer wünschenswert.
    Keine Wünsche offen lässt hingegen die Gestaltung von Geräuschen und Musik: Ohne weiteres findet man sich in die tropische Atmosphäre einer verschlafenen Urlaubsinsel hinein versetzt, ohne dass allzu dick aufgetragen werden müsste. Sparsam aber sinnvoll eingesetzte Soundscapes deuten die jeweiligen Szenerien an, den Hauptteil aber bestreitet die Musik: Karibische Rhythmen, nostalgische Synthiesounds oder filmische Sequenzen - für jede Gelegenheit wurde eine adäquate muskalische Umsetzung gefunden, die das Eintauchen in die Welt von "SAM" zu einem wahren vergnügen werden lässt. Nicht zu vergessen der Titelsong, der ein echter Ohrwurm ist!
    Die Story:
    Hier findet sich leider das zweite große Manko der Folge: Offenbar hat Autor Selle bereits ein reichlich verworrenes Buch verfasst, dessen Hndlungsverlauf man auch in der Hörspielbearbeitung zum Teil nur schwer folgen kann. Durchweg gelungen sind die Dialoge, die kindgerecht, aber nicht kindisch daher kommen und zukünftig vielleicht mehr als handlungstragendes Element verwendet werden sollten.
    Fazit:
    Trotz angeführter Mängel gehört "Der Fluch der Geisterpiraten" noch immer zu den angenehmeren Erscheinungen auf dem Sektor Kinder- und Jugenhörspiel. Vor allem in Sachen Atmosphäre und Charme kann das Hörspiel punkten, und trotz verworrener Handlung wird es richtig spannend. So entsteht ein etwas zwiespältiger Eindruck zwischen hohem Unterhaltungswert und sympathischer Umsetzung auf der einen und der dramaturgischen Schwäche auf der anderen Seite.
    Insgesamt überwiegt aber doch der positive Eindruck, hinter vergleichbaren Titeln wie "Tiger Team" oder "Knickerbockerbande" brauchen Codename SAM sich ganz sicher nicht zu verstecken, und TKKG heben sich schon mit der ersten Folge locker abgehängt. Ob man aber eine ernsthafte Konkurrenz zu den "DR3I Fragezeichen" oder gar "Point Whitmark" werden kann, müssen die folgenden Episoden erst noch zeigen und dafür muss noch einiges geschehen.
    Wertung:
    Story/ Bearbeitung 3 -
    Sprecher 3
    Atmosphäre 2
    Musik 1
    Gesamtwertung: 2 -