Fantasy? Was haltet ihr davon?

  • Fantasy? Was haltet ihr davon? 12

    1. Kommt drauf an?!? (7) 58%
    2. Ne, du, lass mal! (0) 0%
    3. Fantasy? immer her damit! (5) 42%

    Fantasy ist ja zur Zeit in aller Munde. Zuerst Drizzt, jetzt Sassenbergs "episches Meisterwerk" Abseits der Wege...
    Denkt ihr, dass sich Fantasy wie z.B. "Der Herr der Ringe", mit abenteuerlichen Geschichten und fantastischen Soundtracks in der Hörspielwelt etablieren kann?
    Wie ist eure Meinung dazu? Mögt ihr Fanatsy, oder wollt ihr davon nichts wissen?

  • Kommt darauf an.
    Als mein Lieblings-Genre würde ich Fantasy zwar nicht bezeichnen, doch wenn es gut gemacht ist, bin ich dem ganzen auch nicht abgeneigt.


    Bei Drizzt war ich mir anfangs auch überhaupt nicht sicher, ob das was für mich ist. Aber die Hörspiele sind einfach hammergeil produziert, obwohl es anfangs noch etwas schwierig ist in diese fremde Welt der Drow einzutauchen. Hat man das aber einmal geschafft, dann giert man regelrecht nach mehr...



    Und im Gegensatz zum Gruselbereich ist der Hörspiel-Markt hier auch noch nicht derart überschwemmt.


    Solange das Ganze nicht nur auf plumpe Herr-der-Ringe-Clone hinausläuft und gut gemacht ist, sage ich sicherlich nicht nein.
    Auf Abseits der Wege bin ich nach den bisherigen Rezensionen allerdings nicht mehr allzu wild...

  • Beim mir kommts auch immer darauf an, aber gute Fantasy Hörspiele gibt es leider viel zu wenige und ich freu mich auf jedes gute neue Fantasy Hörspiel. Einen Zyklus denn ich gerne als Hörspiele hören möchte ist "Colaro", hat zwar einige "Star Wars" und "Herr der Ringe" Elemente, macht aber einfach Spaß zu lesen. Genial wäre natürlich auch eine "Herr der Ringe" Hörspielserie im Stil der neuen "Star Wars" Hörspielen mit den Original Stimmen und der Musik der Filme.

  • DRY : Na da hast du doch gleich meinen größten Wunsch mitgeäußert. Das wäre doch ein Ding. Am liebsten mit Ulrich Pleitgen oder Christian Brückner als Roland der Revolvermann, Judy Winter oder Danila Hoffmann als Susannah, Satiago Ziesmer als Eddie und Sven Plate als Jake (evt. zu alt, aber trotzdem)... hach ja, das würd mich freuen!

  • Fantasy und Science Fiktion sind zwei Genres, welche auf enormes Potential blicken können.
    (Ich lasse mal solche "banalen Dinge" wie Lizenz und son Kram weg)


    In Deutschland "stiefmütterlich" betrachtete Nischenprodukte, da nicht "gehaltsvoll"....denke ich an Asimov (Foundation-Trilogie) oder an Alan Dean Foster (Homanx) gibt es wirklich sehr gutes Material, welches man vertonen könnte.


    Auch im Fantasy-Bereich:
    Moorcock
    Raymond Elias Feist
    und und und....


    jedoch bei einer Qualität ala Stil,Titania,Lausch,VS,WortArt oder Gustavus wäre es eben auch sehr teuer, um diesen Vorlagen gerecht zu werden.


    Es gibt (imo) mindestens 1000 Vorlagen von jedem Genre, welche es verdient hätten vertont zu werden und auch den entsprechenden Anklang finden würden......aber,aber,aber,aber.....

  • Hallo,


    ich hab mit Fantasy so ein bisschen Probleme, ist nicht unbedingt mein enre.
    Aber dennoch würde ich mir jederzeit neue Produktionen wünschen, das mit den Stephen-King-Umsetzungen kann ich auch nur unterstützen.
    Besonders gefallen hat mir auch die Mammut-Umsetzung von "Otherland" durch die ich mich mittlerweile auch durchgehört, zugegeben teilweise auch durchgequält habe.Aber es hat sich gelohnt, sowas hat´s vorher wirklich noch nicht gegeben.

    "Seit ich eine Tochter habe laufe ich auch in der Welt herum und erkläre jedem, ob er es nun hören will, oder nicht, dass ich davon überzeugt bin: Ohne Tochter ist das Leben ein Irrtum."
    (Peter Sloterdijk)

  • Zitat

    Original von George Kochkessel
    Besonders gefallen hat mir auch die Mammut-Umsetzung von "Otherland" durch die ich mich mittlerweile auch durchgehört, zugegeben teilweise auch durchgequält habe.Aber es hat sich gelohnt, sowas hat´s vorher wirklich noch nicht gegeben.


    Stimmt, gequält ist das richtige Wort und sowas sollte es besser auch nicht mehr geben.


    Hast du Epic gehört? Das ist meiner Meinung nach wie Otherland, nur besser.


    Was die Frage hier betrifft, so schließe ich mich The Authority an.

  • Das Problem, das ich mit Fantasy habe (nicht nur im Hörspiel), ist die Beobachtung, dass sich die Ausrichtung der Schöpfer dieses Genres in zwei Hauptstränge aufteilen lässt — jedenfalls mener Beobachtung nach. Da wäre

    • die Gruselliteratur, die sich das Etikett "Dark Fantasy" gegeben hat. IdR ist das aber genrebedingt nur begrenzt phantastisch, da man, um den richtigen Schauer zu fühlen, genug vertraute Elemente (eben z.B. "unsere Welt") braucht. Es laufen also schauerliche Figuren in einer ansonsten vertrauten Welt herum. Nagelt mich nicht auf Details fest; worum es mir geht, wird hoffentlich noch erkennbar;
    • und die Fantasy mit Tolkiencopyright, erkennbar an einer idR technisch zurückliegenden Welt, in der man mit Schwertern, Armbrust und Speeren etc. kämpft. Die Linie wird gerne bei der Erfindung des Schießpulvers gezogen. Gerne mit Magie ausgestattet, wird mit Prophezeiungen, Auserwählten, den sieben Steinen des XYZ und dem Dunklen Herrscher gearbeitet.

    Die Darstellung ist aus Übersichtlichkeitsgründen sehr gerafft, aber es soll ja auch noch was zum Diskutieren bleiben. Schade finde ich dabei, dass es selten konzeptionelle Würfe gibt, die nicht das eine oder andere oder beides zusammen sind. Das Genre, dessen Grenzen ja angeblich die der menschlichen Phantasie sein sollen, ist oft so erschreckend einfallslos.

    They call me the Fader. Which is what I'm about to do.

    Die deutsche Rechtschreibung ist Freeware, d.h. man darf sie kostenlos nutzen.
    Allerdings ist sie nicht Open Source, d.h. man darf sie nicht verändern oder in veränderter Form veröffentlichen.

  • Für mich ist Fantasy mein Lieblingsgenre überhaupt. Ob nun Drizzt, Dragonbound, die Letzten Helden oder Sacred, in dieser Richtung kann man mir immer kommen. Leider scheint das Genre (ebenso wie Sci Fi) in der Hörspiel-Welt nicht soviele Käufer zu finden, wie bei Grusel oder Krimi. Ich hätte gerne mehr davon!

  • Ich glaube, dass du mit zwei Hauptsträngen in der "Fantasy"-Literatur schon nicht mehr hinkommst.


    Es gibt zum einen das Vampir-Genre, das für meine Begriffe schon völlig überreizt ist und von komödiantisch über romantisch bis hin zu dramatisch reicht, aber eigentlich nur noch Kitsch ist.


    Dann hast du das Urban-Fantasy-Genre, das auch immer noch nach Schema F gestrickt ist, etwa so: Missverstandenes, stilles (Gothic-)Außenseiter-Mädchen im Teenageralter (bevorzugt Scheidungskind, Waise oder Halbwaise, wobei Scheidung bzw. Tod der Elternteil mit einem "dunklen Geheimnis" selbiger zu tun hat) entpuppt sich als Kind der Prophezeiung, wodurch mit einem Schlag alle offenen Fragen in seinem Leben beantwortet werden, und alles, was vorher unklar war, einen Sinn bekommt. Mädchen wird von einer Gruppe illuster-düsterer Gestalten unter die Fittiche genommen, darunter auch ein cool-unnahbarer Junge mit ähnlichem Schicksal (ratet mal, was passiert). Gestalten entpuppen sich als die Guten. Mädchen entpuppt sich als Supertalent, das das Wissen von Jahrtausenden in acht Wochen lernt. Mädchen und Gruppe müssen furchtbar wichtigen Gegenstand der Macht (Edelstein, Schmuckstück, Buch, Maschine, Waffe, Schneekugel ...) an sich bringen, bevor böse Gegenspieler das tun. Böse Gegenspieler haben grundsätzlich Armee abgrundtief böser, seelenloser Diener, die man ohne Gewissensbisse niedermetzteln kann, darf und muss. Aber trotz zahlenmäßiger Überlegenheit und aller miesen Tricks gewinnen am Ende die Guten - im Zweifelsfall durch irgendwas, das Mädchen im Entscheidungskampf plötzlich aus heiterem Himmel ein- oder in die Hand fällt. Welt gerettet, jupdedi, Mädchen küsst Junge (was das Äußerste an Körperlichkeit zwischen den beiden ist), End of Story. Das ist eigentlich "gothic" in des Wortes ursprünglichstem Sinne - eine prüde Gut-gegen-Böse-Allegorie viktorianischer Prägung. Ach ja, gern genommen übrigens auch noch der in Versuchung geführte oder erpresste eigentlich Gute, der seinen Fehler schließlich einsieht und für seinen Verrat mit dem Leben bezahlt. Auge um Auge ...


    Dann gibt es noch die "klassische" Fantasy, die reihum alles abgrast, was von Urvater Tolkien und Co. an Völkern in die Welt gesetzt haben bzw. was die Folklore hergibt: Die Elben/Elfen, die Orks, die Halblinge, die Trolle, die Zwerge, die Kobolde, die Hexen usw. Das Problem ist, dass es im Prinzip wie bei Seifenopern immer die selben stereotypen Figuren sind, die quasi nur vom Mensch zum Elf zum Ork und wieder zurück gemorpht werden.

  • PedSchi : anscheinend habe ich mich nicht deutlich genug ausgedrückt, denn

    • das Vampir-Genre, egal wie verkitscht es sein mag, zählt zur Grusel- und Schauerromantik (wie oben unter 1 erwähnt)
    • das Urban-Fantasy-Genre mit allen Aspekten, die Du so eloquent beschrieben hast, ist genau das, was ich mit "beides zusammen" beschrieb: Tolkieneske Handlungen nach dem Prinzip der Heldenreise, nur halt in unsere Welt versetzt und mit allen erdenklichen Klischees verknüpft.

    Aber KANN DAS SCHON ALLES GEWESEN SEIN? Wieso nimmt ausgerechnet das Fantasy-Genre inzwischen immer nur noch Abgekautes und klebt es mit anderem Abgekautem zusammen? Da wäre doch viel Innovativeres möglich.

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  • Leider scheint das Genre (ebenso wie Sci Fi) in der Hörspiel-Welt nicht soviele Käufer zu finden, wie bei Grusel oder Krimi. Ich hätte gerne mehr davon!


    Wie anderswo schon gelesen: bei SF ist das Problem, dass Hörspielfans oft Berührungsangst vor Zukunftsstoffen haben, und SF-Fans, die Filme und Bücher gerne mitnehmen, nicht auf die Idee kommen, sich Hörspiele anzuhören. Oder um es mit Cutting Crew auszudrücken: "Between a rock and a hard place"

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  • Wie anderswo schon gelesen: bei SF ist das Problem, dass Hörspielfans oft Berührungsangst vor Zukunftsstoffen haben, und SF-Fans, die Filme und Bücher gerne mitnehmen, nicht auf die Idee kommen, sich Hörspiele anzuhören. Oder um es mit Cutting Crew auszudrücken: "Between a rock and a hard place"


    Ist das bei Fantasy anders?

  • Nö, aber das Zitat bezog sich nur auf SF. Trifft aber sicher genauso auf Fantasy zu.

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  • PedSchi : anscheinend habe ich mich nicht deutlich genug ausgedrückt, denn

    • das Vampir-Genre, egal wie verkitscht es sein mag, zählt zur Grusel- und Schauerromantik (wie oben unter 1 erwähnt)
    • das Urban-Fantasy-Genre mit allen Aspekten, die Du so eloquent beschrieben hast, ist genau das, was ich mit "beides zusammen" beschrieb: Tolkieneske Handlungen nach dem Prinzip der Heldenreise, nur halt in unsere Welt versetzt und mit allen erdenklichen Klischees verknüpft.

    Aber KANN DAS SCHON ALLES GEWESEN SEIN? Wieso nimmt ausgerechnet das Fantasy-Genre inzwischen immer nur noch Abgekautes und klebt es mit anderem Abgekautem zusammen? Da wäre doch viel Innovativeres möglich.


    Sag das nicht mir, sag das den Verlagen. Ich schreibe seit über zwölf Jahren an einem Fantasy-Zyklus, der wenigstens in Teilen sehr bewusst mit den genannten Schemata bricht. Dafür findet sich partout kein Verleger. Die Verlage wollen im Moment Mehrteiler, drei bis vier Bücher à 350 Seiten, und auch inhaltlich alles ganz konventionell.

  • [/list]Aber KANN DAS SCHON ALLES GEWESEN SEIN? Wieso nimmt ausgerechnet das Fantasy-Genre inzwischen immer nur noch Abgekautes und klebt es mit anderem Abgekautem zusammen? Da wäre doch viel Innovativeres möglich.


    Wieso "ausgerechnet"? Welches Genre macht das denn nicht? Es ist mit Hinblick auf den Erfolg meiner Meinung nach immer zu überlegen, wie viele ausgelutschte Elemente eines Genres man in einem neuen Stoff verarbeitet. Viele Leute wollen einfach immer wieder das gleiche in anderer Form erzählt bekommen. Die fühlen sich halt "zu Hause", wenn bei Fantasy "Schwert und Magie" vorkommen oder in der Science Fiction beispielsweise Raumschiffe und Strahlenwaffen.

  • Ganz einfach:

    • Krimis = begrenzt durch unsere Welt, in der wir leben bzw. lebten;
    • SF = begrenzt durch Plausibilitätsprojektionen (was ist technisch denkbar);
    • Fantasy = begrenzt durch gar nichts (höchstens durch dramaturgische Logik, aber die gilt auch für alle anderen Genres).

    Fantasy hat daher am wenigsten Entschuldigungen, sich an Althergebrachtem festzuhalten, und doch ist es idR sowohl in Buch wie in allen Medienumsetzungen extrem konservativ (siehe oben). Im Hörspielbereich gilt diese Konservativität quer übers Spielfeld, vom "Uralten Weg" bis zu den "letzten Helden".
    Inzwischen denke ich, dass durch jahrzehntelange Einfallsarmut durchaus Publikumsperspektiven dazukommen, die von Fantasy nichts mehr ERWARTEN außer Tolkien-Recycling, aber ich glaube, dass eine wirklich große Konzeption jenseits von "Sword & Sorcery" durchaus Chancen hätte -- vorausgesetzt, sie ist wirklich gut geschrieben.

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