Warum verschenken Hörspiellabels ihre Produkte?

  • Es gibt ja Hörspiellabels, die ihre Hörspiele im Netz öffentlich jedem zugänglich machen, weil sie sich erhoffen, dass die Fangemeinde dadurch anwächst und weitere Hörspiele eben dieses Labels kauft.
    Ein anderer Labelchef verschenkt seine Hörspiele, weil er reich genug ist und anderen eine Freude machen will.


    Aber:


    Ist es nicht vom kaufmännischen Aspekt her völlig idiotisch, seine Produkte letztlich herzuschenken? Hat man sich nicht schon im Vorfeld völlig verkalkuliert und nur auf Halde produziert? Ist das nicht auch frustrierend?
    Und macht man nicht auch den Markt für eigene und Konkurrenzprodukte kaputt, weil es zu der Haltung führt: "Ich warte mal mit dem Kauf, die stellen das bestimmt bald für umme ins Netz."?


    Natürlich ist es eine nette Geste wenn professionelle Labels den Leuten da draußen etwas schenken, aber im Grunde macht man sich doch den eigenen Markt kaputt. Nach dem Motto: "Was nichts kostet, ist auch nichts wert!".


    Ich persönlich finde so genannte "Einsteiger"-Boxen und Ausschnitte aus Hörspielen da viel angebrachter.


    Und ich meine jetzt nicht Radioproduktionen, umkommerzielle Fanprojekte und "Tom und Locke"-Sachen, die es längst nicht mehr zu kaufen gibt.


    Wie seht Ihr das? Ein netter Zug oder ein weiterer Schritt ins (finanzielle) Verderben vieler kleiner Labels?

  • Ich halte da auch nichts von. Werbung und Anteasen sind das eine, Verschenken aber eher albern.


    Ob dieses eine Label wirklich genug (eigenes!) Geld hat, sei mal dahin gestellt. Mit dem Geld anderer lässt sich natürlich leichter umgehen, das sitzt lockerer.


    Wie dem auch sei, lieber die eine oder andere günstigere Aktion, als sowas. Ich vermute auch, dass man sowas macht, um anderen zu schaden, die noch Geld für ihre Produktionen nehmen.

  • Ob dieses eine Label wirklich genug (eigenes!) Geld hat, sei mal dahin gestellt. Mit dem Geld anderer lässt sich natürlich leichter umgehen, das sitzt lockerer.


    Das sehe ich genauso. Wenn ich mir einen Porsche in die Garage stellen will, mache ich das auch. Und es ist eine feine Geste, seine Produkte einer Schule, einem Kinderheim o.ä. zu schenken. Aber einfach im Netz verschleudern........
    Das bringt doch wirklich nur diesen Film/Hörspiel/Games-Hamsterern etwas, die alles nehmen, Hauptsache es ist umsonst.


    Wie dem auch sei, lieber die eine oder andere günstigere Aktion, als sowas. Ich vermute auch, dass man sowas macht, um anderen zu schaden, die noch Geld für ihre Produktionen nehmen.


    Stimmt auch. Aber sorry, das ist für mich so wie wenn man sich selber in die Hose scheißt. Verbrannte Erde hinterlassen, nur aus kindischem Trotz.


    Wie dem auch sei, ich teile deine Meinung und ich finde auch, dass bspw. die Audionarchie-Geschäftspolitik sicherlich die bessere, weil für die Szene und das Genre nachhaltigere, ist. Das gilt für andere Labels sicher auch.
    Aber sein eigenes Know-How und die eigene Arbeitsleistung einfach verschenken? Das geht mir als Geschäftsmann in einem völlig anderen Bereich doch sehr gegen die Grundprinzipien erfolgreichen Handelns.

  • Die Überlegung geht vielleicht in die Richtung: "hach, die haben mir mal was geschenkt, dann kauf ich aus Dankbarkeit auch mal was"...was man sonst vielleicht nicht gemacht hätte.
    Ähniches hat ja auch der Hörplanet versucht...sogar mit der Bitte "wenn euch das gefallen hat, unterstützt uns doch mit einem Kauf". Das Ende vom Lied: Hat nicht funktioniert.


    Ich denk auch nicht, dass man mit den Klickzahlen da irgendeinen nennbaren Betrag verdienen kann über Youtube.


    Auf der anderen Seite stellt sich aber auch die Frage, ob es dem Label schadet, einen Teil seines Krams umsonst rauszuhauen. Die, die eh gekauft hätten, weil sie die Hörspiele auf dem Schirm hatten, werden wohl trotzdem kaufen. Die, die es eh links hätten liegen lassen und nur zugreifen, weil es frei ist, mit denen hätten man so oder so nix verdient. Immerhin steigert man mit so einer Aktion den Bekanntheitsgrad und lockt vielleicht doch den ein oder anderen an. Wobei ich in dem Fall ehrlich gesagt nicht glaube, dass man eine nennenswerte Zahl neur Kunden gewinnen wird durch die Aktion. Die Gratis-Hörer warten einfach weiter, bis wieder was für lau hochgeladen wird, kommt ja häufig genug Nachschub.
    Ebenso bin ich auch davon überzeugt, dass das anderen Labeln in dem Sinne schadet, das Hörzeit bei vielen begrenzt ist und das sich so viele Hörer mit den Gratis-Sachen durchschlagen, was natürlich auch Zeit beansprucht und dadurch andere Sachen nicht gekauft werden.

  • Ich sehe so was eher kritisch. In der Buchbranche hat man sich durch zahllose Gewinnspiele und Rezensionsexemplaren für Buchblogger (die dann oft nur ein paar nichtssagende Sätze schreiben) eine Kostenloskultur in einer nicht unbeträchtlichen Käufergruppe herangezüchtet. Das dürfte nicht der einzige Grund für die seit einigen Jahren zurückgehenden Verkaufszahlen bei Büchern sein, aber es ist einer von mehreren Faktoren.

  • Die Überlegung geht vielleicht in die Richtung: "hach, die haben mir mal was geschenkt, dann kauf ich aus Dankbarkeit auch mal was"...was man sonst vielleicht nicht gemacht hätte.
    Ähniches hat ja auch der Hörplanet versucht...sogar mit der Bitte "wenn euch das gefallen hat, unterstützt uns doch mit einem Kauf". Das Ende vom Lied: Hat nicht funktioniert.


    Naja, da haben einfach ein paar Leute ihre Hausaufgaben (wieder mal) nicht gemacht.Da bringt es dann auch nichts, wenn man die Kundschaft erziehen will und denen erzählt: "Ihr müsst jetzt aber auch kaufen." :wand:

    Ich denk auch nicht, dass man mit den Klickzahlen da irgendeinen nennbaren Betrag verdienen kann über Youtube.


    Glaube ich auch nicht, dass da etwas Nennenswertes bei rausspringt.

    Auf der anderen Seite stellt sich aber auch die Frage, ob es dem Label schadet, einen Teil seines Krams umsonst rauszuhauen. Die, die eh gekauft hätten, weil sie die Hörspiele auf dem Schirm hatten, werden wohl trotzdem kaufen. Die, die es eh links hätten liegen lassen und nur zugreifen, weil es frei ist, mit denen hätten man so oder so nix verdient. Immerhin steigert man mit so einer Aktion den Bekanntheitsgrad und lockt vielleicht doch den ein oder anderen an. Wobei ich in dem Fall ehrlich gesagt nicht glaube, dass man eine nennenswerte Zahl neur Kunden gewinnen wird durch die Aktion. Die Gratis-Hörer warten einfach weiter, bis wieder was für lau hochgeladen wird, kommt ja häufig genug Nachschub.
    Ebenso bin ich auch davon überzeugt, dass das anderen Labeln in dem Sinne schadet, das Hörzeit bei vielen begrenzt ist und das sich so viele Hörer mit den Gratis-Sachen durchschlagen, was natürlich auch Zeit beansprucht und dadurch andere Sachen nicht gekauft werden.


    Ich denke eben, dass man damit der ganzen Szene schadet. Und wenn man einen langen finanziellen Atem hat, kann man so die Konkurrenz kaputt machen............ Ein übles Scheißkonzept, was ja bswp. in der Textilbranche gerne versucht wird. Natürlich ist Großzügigkeit etwas Feines und jeder kann mit seinen Produkten machen, was er/sie will. Aber ist es nicht auch einfach schade, wenn man Herzblut, harte Arbeit, liebevolle Ausarbeitung einfach so verramscht? Wie den 100.000sten Werbekugelschreiber, den keine Sau braucht?

  • Interessantes Thema. Ob es dem Markt schadet, dass ein, zwei Hörspiellabel ihre Produkte verschenken, ist eine schwierige Frage. Schließlich gibt es ja auch sehr viele Hörspiele bei Streaminganbietern. Für die Hörer wirkt das auch so als ob die Gratis sind, obwohl ein pauschaler Betrag von i. d. R. 10 Euro pro Monat gezahlt wird.

    ------ Nennen Sie mich einen Verschwörungstheoretiker, aber ich behaupte, dass Louis Armstrong nie auf dem Mond war!




    TKKG-site.de

  • Da gibt es dann aber immerhin etwas Geld für alle. Wenn die beiden Label aber massig Krams für lau unters Volk bringen, da überlegen sich die meisten doch zweimal, ob sie was kaufen oder nicht lieber warten, bis es wieder gratis Nachschub gibt. Geht ja auch so, man kann ja warten, sind eh nur doofe Hörspiele.