Bei Literatur gibt es ja auch hohe Qualitätsunterschiede. Ob ich jetzt die Blechtrommel lese oder etwas aus der Twighlight Saga ist ja schon ein Unterschied.
Das ist richtig, nur ist selbst die Twilight-Saga bezogen auf vieles im Privatfernsehen noch absolutes Oberniveau. Der Stammkonsument von "Frauentausch", "Supernanny" &Co. dürfte immernoch weit unterhalb der Schwelle stehen, in der er überhaupt längeres liest, selbst ein Arzt-Roman in Groschenheftformat ist da noch Anspruchsvoller.
Frage ist ja, ob dieses "leichtere Lesen" die Zukunft ist und analoge auch dazu (siehe andere Thread) der Höhrer seinen Anspruch verliert? Wenn das so wäre, wie es beim TV ja über Jahre mit der Privatisierung des Fernsehens passiert ist, ist das Medium Hörspiele denn davor sicher oder sind wir mit dem was jetzt auf dem Markt kommt, schon an der Spitze des Eisbergs angekommen?
Nun ja, selbst in den 80'ern gab es ja z.B. TSB-Sincair, welcher von vielen als Trash und relativ anspruchslos angesehen wird, wäre also je nach Betrachtungsweise nicht unbedingt eine völlig neue entwicklung. Allerdings ist die verstumpfung, die im Privatfernsehen zu sehen ist einfach ein andere Art von Anspruchslosigkeit, die, wie schon erwähnt, im Medium Hörspiel (zum Glück) gar nicht umgesetzt werden kann, vor allem, weil das visuelle fehlt.
"PedSchi" schrieb:Und das Privatfernsehen hat den Zuschauern letztlich auch nicht unbedingt nur das gegeben, was diese sehen wollten, sondern es hat nach Möglichkeiten gesucht, möglichst billig etwas zu produzieren, das konsumiert wird, und dies dann den Zuschauern vorgesetzt. Man kann Leuten letztlich auch den Anspruch aberziehen. Das ist meiner Meinung nach über die letzten zwanzig Jahre im Fernsehen im großen Stil geschehen
Das sehe ich genau so. Wobei billig nicht das einzige Kriterium ist, Dokus z.B. sind ja auch nicht wahnsinnig teuer, aber da fehlt das Massenpublikum, das die Werbeblöcke dazwischen gucken könnte. Deswegen setzte man im Privatfernsehen wohl hauptsächlich auf diese Voyeur-und-Fremdschäm-Formate.
"PedSchi" schrieb:Das gilt für meine Begriffe auch für das Verlagswesen. Mir wurde neulich erst gesagt, dass man als unbekannter Autor praktisch keine Chance hat, veröffentlicht zu werden. Deshalb trage ich mich inzwischen mit dem Gedanken, meine Sachen kostenlos ins Netz zu stellen. Man muss sich doch nur mal anschauen, wer im abgelaufenen Jahr Bücher rausgebracht hat: Bettina Wulff, Lothar Matthäus, Theo Zwanziger, dazu die unsägliche Shades-of-Grey-Trilogie. Dafür geht das Budget der Verlage drauf.
Joa, das ist tlw. richtig, wobei ja nun nicht nur solche Sachen rausgekommen sind. Allerdings denke ich, das im Verlagswesen auch die Hintergründe etwas anders sind : Da stehen unbekannte Autoren ja Schlange, um irgendwas veröffentlichen zu können, gleichzeitig wird immer weniger gelesen. Das sich die Verlage dann auf die vermutlich Zugkräftigen Werke konzentrieren, ist schon nachvollziehbar.