Warum gibt es so viel "Bashing" in der Hörspielwelt?

  • Mir geht da nur eine Sache durch den Kopf.


    Du bist "sehr erfolgreich" in der Musikbranche.
    Du hast scheinbar ein gutes Fannahes und erfolgversprechendes Konzept für den Hörspielbereich und könntest es besser als ein großes Label wie Lübbe. (das soll nicht heissen, dass ich deine Kritik nicht nachvolziehen kann)
    Warum dann nicht auf dem Hörspielmarkt aktiv werden, es besser machen und viel Geld scheffeln? ;)


    BTW: Geht das Geflame zwischen euch bieden ziemlich auf den Sack. Klärt das man per PN oder so. Ich finde, dass Ihr beide übertreibt bzw. zum Teil auch Recht habt.

  • Warum dann nicht auf dem Hörspielmarkt aktiv werden, es besser machen und viel Geld scheffeln?



    A: Habe ich damals Musik studiert, weder Tontechnik noch habe ich den Studiengang Audiovisuelle Medien absolviert den gab es damals noch garnicht.
    B: Warum sollte ich in einem Segment aktiv werden in dem ich weniger verdient als jetzt, vielleicht später mal wenn man zu alt ist für die Bretter.


    Zitat

    Du bist "sehr erfolgreich" in der Musikbranche.


    Der Begriff "sehr erfolgreich" ist aber sehr dehnbar. Wenn Bohlen "sehr erfolgreich" ist, dann bin ich höchstens "nicht schlecht" bis "ganz gut".
    Als Studio/Tourmusiker verdient man nicht die Welt, aber man liegt über dem deutschen Durchschnitt.
    Aber zum Thema:


    Zitat

    Ich finde, dass Ihr beide übertreibt bzw. zum Teil auch Recht habt.


    Da hätte ich gerne mehr Details, wo übertreibe ich, bzw. wo habe ich Recht.

  • Zitat

    Da hätte ich gerne mehr Details, wo übertreibe ich, bzw. wo habe ich Recht.


    Das werde ich sicherlich nicht vertiefen, klärt das unter Euch.


    Da Dich aber scheinbar die "schlechte Performance" von Lübbe so sehr beschäftigt, hätte ich schon persönlich den Anspruch es besser zu machen, wenn
    1. ich die Möglichkeiten hätte
    2. weil es die beste Möglichkeit ist "etwas zu ändern und zu verbessern"


    Ist es eigentlich so, dass Bashing "nur" oder verstärkt in der Hörspielwert auftritt? Mit nichten oder? Das gibt es in jedem anderem Genre ob Film, Musik, TV, Presse etc. doch genauso.

  • Ist es eigentlich so, dass Bashing "nur" oder verstärkt in der Hörspielwert auftritt? Mit nichten oder? Das gibt es in jedem anderem Genre ob Film, Musik, TV, Presse etc. doch genauso.


    Das ist in allen Bereichen so, als prominenteste Beispiele 2012 : Beide Wulff´s, Wendler, Kastelruther Spatzen, Xavier Naidoo, etc. in allen Fällen imho berechtigte Kritik die dann gehypt wurde. Ich denke mal das gerade das Internet durch dessen Schnelligkeit der Medienverbreitung eine wesentliche Mitschuld an solchen Hypes trifft.


    Zitat

    2. weil es die beste Möglichkeit ist "etwas zu ändern und zu verbessern"


    Soll ich meine Hörbücher selber einsprechen? Ändern könnte man nur was wenn man den kritisierten Laden aufkauft und umkrempelt. Soweit ich weiß ich keine "meiner" CD´s im "Papphüllen" über die Theke gegangen, da mache ich es also anders/besser.

  • In erster Linie ist es ja schon mal schwierig, wenn krampfhaft nach einer Definition für ein englisches Wörtchen gesucht werden muss.
    Grundsätzlich gibt das Internet ungerechtfertigten Pöbeleien sicherlich durch die dort herrschende Anonymität einen gehörigen Vortrieb. Klar, im Netz kann man schon mal fester draufhauen, vor allem, wenn man ein Pseudonym hat.
    Ich finde Dennis Ehrhardt doof. Nein, nicht ihn persönlich, sondern seine Pfuschereien bei vielen neuen Sinclair-Folgen.
    Da habe ich ihm eine mail geschickt, in trotzdem höflichen Ton mit meinem ganzen Namen - geantwortet hat er natürlich nicht. Nehme ich ihm aber auch nicht übel.
    Dann habe ich bei Lübbe angerufen, "Tach, Elmquist mein Name. Ich wollte mal sagen, dass ............". Der Mann am Telefon hatte sowas wohl schon öfters gehört, er verbiss sich trotzdem ein herzhaftes Gähnen und speiste mich damit ab, dass es zwar viele gäbe, die Herrn Ehrhardts neuer Regie nicht gewogen wären, wohl aber es auch viele völlig begeisterte Fans gäbe.
    Okay, passt schon (blöde Sau!).


    Und das bei Fratzenbuch und sonstwo manche harte Worte gelöscht werden - irgendwo kann ich das auch verstehen. Ich lade ja auch niemand in meinen Vorgarten ein, damit der da dann einen dicken Haufen in meine Stiefmütterchen reinbratzt!


    Ich kann mich erinnern, dass auf einer Messe mal ein Hörspielfan einfach einem anderen ansatzlos in die Schnauze gehauen hat. Die Situation hatte sich im Vorfeld im Netz (einem Hörspiel-Forum) wohl etwas aufgeheizt und fand zur Verwunderung vieler Messebesucher hier ein blutfleckiges Ende. Beide Streithähne (einer mir gut bekannt) wurden dann von einem sehr kräftigen Sicherheitsmann sehr bestimmt auf die Regeln des Miteinanders hingewiesen und sehr schnell vor die Tür gesetzt. Später sah ich die beiden einträchtig bei einer guten Tasse Kaffee zusammensitzen. Offensichtlich sollte man viel öfter mal persönlich miteinander reden......

  • Zum Glück ist das nicht stellvertreten für das Hörspiel-Fandom. Asoziale und kleingeistige Aktion.


    Soetwas wird es immer und überall geben.


    Es ist nur fraglich ob man das ohne Kenntnisse der Gründe etc. mit Asozial titulieren sollte, denn in den meisten Fällen ist es von Emotionen bestimmt.



    Das ist wohl eines der prominentesten Beispiele sowohl für "Bashing" als auch für die Reaktion darauf.


    Zitat

    Grundsätzlich gibt das Internet ungerechtfertigten Pöbeleien sicherlich durch die dort herrschende Anonymität einen gehörigen Vortrieb. Klar, im Netz kann man schon mal fester draufhauen, vor allem, wenn man ein Pseudonym hat.


    Was sich ja evtl. mit IPv6 ändert wenn es nach dem Willen eines der Vorsitzenden des IPv6-Rates geht.


    Zitat

    Christoph Meinel, Gründer des deutschen ipv6-Rats hat deshalb zwischenzeitlich vorgeschlagen die (statische) IP-Adresse in den Personalausweis einzutragen und zwar mit der Begründung, die digitale Existenz werde immer wichtiger und die Postadresse stünde auch im Personalausweis, vgl. "neue Adress-Standard ipv6, unbegrenzte Möglichkeiten oder Datendisaster?", Artikel vom 10.05.2011 in BR-Online, abrufbar unter: www.br-online.de/ratgeber/fami…llung-ID1304669412264.xml


    Quelle


    Nur was dann auf uns zukommt, das empfinde ich als weniger lustig.

  • Und was hat das damit zu tun, dass man sich auf einer Messe nicht gegenseitig in die Schnauze hauen sollte? Emotionen sind eine schwache Ausrede.


    "Tut mir leid, Herr Wachtmeister, meine Emotionen..."


    "Gut, dann lassen wir sie mal gehen!" Schon klar. :D

  • Und was hat das damit zu tun, dass man sich auf einer Messe nicht gegenseitig in die Schnauze hauen sollte? Emotionen sind eine schwache Ausrede.


    "Tut mir leid, Herr Wachtmeister, meine Emotionen..."


    "Gut, dann lassen wir sie mal gehen!" Schon klar. :D


    Selbstverständlich werden Aktionen die im Affekt begangen worden sind völlig anders gewertet als geplante Aktionen.


    Ist vermutlich ebenso bei dem "Bashing" in der Hörspielewelt. Der größte Teil wird hier wahrscheinlich auch eher emotional bestimmt sein, ganz sicher wird es aber auch einen kleinen Anteil geben der geplant als Diskreditierung eingesetzt wird.

  • Ich traue es mich ja kaum zu sagen: Es waren TKKG-Fans!


    Was aber das Erfreuliche an dieser Aktion war: Beide Streithähne haben dann anschließend beim Kaffee mal die im Netz aufgebauten Ressentiments und Animositäten angesprochen und ausgeräumt.


    Und was ich halt mit meiner mail an Herrn Ehrhardt und den Anruf bei Lübbe meinte: Es ist m.E. besser, man macht sowas in kleinerem Rahmen. Man muss negative Kritik ja nicht vor allen rausplärren. Dann wird zuviel Druck aufgebaut.


    Und die sprichwörtliche Tasse Kaffee würde ich immer wieder empfehlen wollen .......

  • Mag sein, dass das mit dem Kaffee ja ganz nett war, aber alles davor hätte gar nicht erst sein müssen.


    Wann und wo Kritik ausgesprochen wird, ist doch völlig unerheblich, das WIE finde ich viel entscheidender. Außerdem muss Kritik auch angenommen werden, sonst hat niemand was davon.

  • Das Gebashe hat mMn was mit der Konkurrenzsituation zu tun.


    Was heißt das? Gäbe es jeweils nur genau eine Serie in einem Subgenre, also eine Gruseltrashserie, eine Dämonenkillerserie, eine Gespensterserie, eine Jugenddetektivserie, eine Psychothrillerserie, eine SF-Serie usw., dann wäre das "Gebashe" auf dem Level einer Geschmacksfrage, damit nichtexistent, und gut ist.


    Gutes Beispiel: Mark Brandis. Die derzeit einzige andere SF-Serie ist Takimo, und die ist so anders gelagert, dass ich noch nirgendwo eine aggressive Diskussion zu den Werten der beiden Serien gelesen oder gehört habe. Kann aber auch daran liegen, dass die kaum einer beide kennt?


    Schärfere Töne entstehen dann, wenn zwei an das gleiche Stück Kuchen wollen. Die Angst, dass nicht genug Kuchen da ist, führt dann potenziell zu Spannungen. Das überträgt sich auch auf die Fans. Weswegen sollten sonst Streitereien entstehen, die aggressiv werden?

    They call me the Fader. Which is what I'm about to do.

    Die deutsche Rechtschreibung ist Freeware, d.h. man darf sie kostenlos nutzen.
    Allerdings ist sie nicht Open Source, d.h. man darf sie nicht verändern oder in veränderter Form veröffentlichen.

  • Gutes Beispiel: Mark Brandis. Die derzeit einzige andere SF-Serie ist Takimo, und die ist so anders gelagert, dass ich noch nirgendwo eine aggressive Diskussion zu den Werten der beiden Serien gelesen oder gehört habe. Kann aber auch daran liegen, dass die kaum einer beide kennt?


    Auch wenn Du es wohl nicht so siehst, aber Du vergisst Star Wars.


    Zitat

    Schärfere Töne entstehen dann, wenn zwei an das gleiche Stück Kuchen wollen. Die Angst, dass nicht genug Kuchen da ist, führt dann potenziell zu Spannungen. Das überträgt sich auch auf die Fans. Weswegen sollten sonst Streitereien entstehen, die aggressiv werden?


    Meiner Meinung nach müssten solche Streitereien überhaupt nicht entstehen und schon gar nicht unter Kollegen. Sowas kommt aber leider immer wieder vor. Da legen sich manche Leute dann Fake-Accounts in Foren zu und stänkern gegen die "Kollegen" oder man schreibt unter unbekannten Pseudonymen Verrisse bei Amazon. Absolut daneben.

  • Star Wars und Mark Brandis in das gleiche Genre zu stecken, weil Teile der Geschichten im Weltraum spielen, ist für mich so, als würde jemand Mindnapping mit Lady Bedfort vergleichen, weil es in beiden Welten zu gewaltsamen Toden kommt.


    Der "Zukunftsgedanke" zählt nicht, weil jede Star Wars-Geschichte sich eindeutig in der Vergangenheit positioniert.

    They call me the Fader. Which is what I'm about to do.

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    Allerdings ist sie nicht Open Source, d.h. man darf sie nicht verändern oder in veränderter Form veröffentlichen.

  • Das sehe ich anders. Der "Kuchen" im Hörspielgeschäft ist wohl eher ein harter Keks und das verbale aufeinander Eindreschen wird ja auch von Hörspiel-FANS kultiviert und nicht den Machern eines Hörspiels allein und zwar via Netz.
    In Internetforen und anderen virtuellen Tummelplätzen stilisiert sich aggressive und offensive Kritik sehr schnell hoch und eigentlich sachliche Intentionen werden unnötig zerfleddert, unsachlich diskutiert, bis nichts mehr geht als löschen.
    Und ich wette, wenn wir hier alle in Echtzeit bei scurgo im Wohnzimmer säßen, dann hätten wir alle schnell denselben Nenner:


    - Man haut sich nicht.
    - Kritik ist okay, miesmachen geht aber nicht, man muss Argumente haben.
    - Wer (verbal) austeilt, muss auch (verbal) einstecken können.
    Und letzteres macht man dann am besten unter sich aus, ohne dass noch vier andere Mitmenschen ihren Senf dazu geben können.


    Im Grunde genommen funktioniert das hier doch auch bei vielen Mitgliedern und kreativen Köpfen ganz gut.
    Ich habe hier -Gott sei Dank- jetzt noch nicht gelesen, dass "Tolkien" schreibt: "Dir gefallen meine Geschichten nicht, okay, meet my Faust!" oder Thomas Birker sagt: "Wer Tony Ballard uncool findet, ist schleimiges Gedärm!".


    Ja, ich glaube, vieles funktioniert auch im positiven Sinne. Man darf sich nicht immer nur auf die negativen Aspekte einer Diskussion stürzen, weil das mehr hergibt.

  • Eine Schlägerei unter Hörspielfans? Interessant! Sonny Elmquist kannte ja nur einen der beiden Streithähne, der zweite könnte also doch ... :D


    Eine Schlägerei hätte es ja auch beinahe bei der Vorstellung der legendären Aktion "Manchmal gibt es zwei Originale" gegeben! :bomb: 8o

    ------ Nennen Sie mich einen Verschwörungstheoretiker, aber ich behaupte, dass Louis Armstrong nie auf dem Mond war!




    TKKG-site.de