Sollten manche Themen in Hörspielen tabu sein?

Man hat offensichtlich seitens Kosmos und/oder Europa gewisse Dinge früher als Tabu oder, wie man heute vermutlich eher sagen würde, als "nicht vermittelbar" eingestuft, und im Zuge dessen eben beispielsweise die Geschichte vom "Bergmonster" radikal einer liberalen deutschen Pro-Umweltschutz-Stimmung angepasst. Weil die Geschichte so aber über 30 Jahre alt ist, als Kult gilt und viele von uns damit aufgewachsen sind, wird darüber jedoch nicht mal andeutungsweise so diskutiert wie etwa über ein paar mit Zustimmung des Autors ausgetauschte Wörter in Werken von Ottfried Preußler.

Im übrigen finde ich, auch die "verdrogte Party-Oma" ist insofern kein Tabubruch, als die "???" immer schon moralisch konservativ mahnend waren. Da passt für mich die Botschaft "Drogen sind schlecht" in all ihrer Plumpheit der Vermittlung durchaus rein.

PedSchi schrieb:

Derartige Eingriffe in die Originalfassung wiederum sollten aus meiner Sicht tabu sein.

Dann frage ich mich warum das bei den DDF gelten soll, aber bei Sinclair sehen alle über massive Eingriffe in die Originalfassung weg.

Ich habe die Aussage allgemein getroffen, nicht auf DDF beschränkt. Davon abgesehen ist der springende Punkt für mich ja just, dass auch bei den "Fragezeichen" über diese Eingriffe hinweg gesehen wird bzw, sich kaum jemand ihrer bewusst ist.

Zitat

Davon abgesehen ist der springende Punkt für mich ja just, dass auch bei den "Fragezeichen" über diese Eingriffe hinweg gesehen wird bzw, sich kaum jemand ihrer bewusst ist.

Was wahrscheinlich daran liegt das es ja eine englische Originalversion gibt, die sich die wenigsten Deutschen antun. In Deutschland war man ja gerade in den 80ern arg vorsichtig mit "radikalen" Romanen etc.
Man nehme das Beispiel Mordliga:
Die Bundesjugendprüfstelle hat Jason Dark damals nahegelegt, die Mordliga aus der Serie zu nehmen, da diese "das Böse" verherrlichen würde.

Heute würde das wahscheinlich a. keiner mehr beantragen, da völlig veraltete Ansichten und b. schon eher auf so manche Hörspiele schauen, die auf heftigste Weise durch Audiodarstellung diverser "Tötungen" versuchen Effekthascherei zu betreiben.

Klar, gerade bei langlebigen Serien kann man den Wandel des Zeitgeists sehr gut nachverfolgen.
Ein Grund für mich, mir vom Bergmonster die Originalfassung zuzulegen, war tatsächlich, dass ich mir nicht vorstellen konnte, dass Mr. Smathers darin so positiv dargestellt wird. Und, siehe da: Ich hatte Recht.
Wieder davon abgesehen sind gerade die DDF von heute aber viel weichgespülter als die von früher.

Apropos DDF: Die neue Folge "Straße des Grauens" enthält einige Tabubrüche. Da bin ich auf die Hörspielumsetzung gespannt. Also auch hinsichtlich der Frage, ob da was entschärft wird... Hat die Folge von euch einer gelesen?

Was für Tabubrüche denn?