Sollten manche Themen in Hörspielen tabu sein?

  • Gut, vielleicht wird "Hörspiel" allgemein oft mit "für Kinder" und "heile Welt" assoziiert, mag sein. Und wer das will, der hat ja auch genügend entsprechende Auswahl. Aber mir ist im Zuge dieser Diskussion jetzt mal eingefallen, dass ich mir eigentlich ein Hörspiel mit einer Thematik à la "Sleepers" sehr gut vorstellen könnte. Denn ich finde, wir haben einen merkwürdigen Umgang mit dem Thema "Kindesmissbrauch": So lange er nur großflächig genug geschieht (in Heimen, Schulen, Internaten oder kirchlichen Einrichtungen) und die Opfer es überleben und erwachsen werden, herrscht irgendwie die Attitüde, die Leute sollen sich mal nicht so anstellen und klar kommen - was natürlich auch wieder damit zu tun hat, dass sich kaum jemand mit dem Thema eingehend befassen will.

  • Aber mir ist im Zuge dieser Diskussion jetzt mal eingefallen, dass ich mir eigentlich ein Hörspiel mit einer Thematik à la "Sleepers" sehr gut vorstellen könnte. Denn ich finde, wir haben einen merkwürdigen Umgang mit dem Thema "Kindesmissbrauch": So lange er nur großflächig genug geschieht (in Heimen, Schulen, Internaten oder kirchlichen Einrichtungen) und die Opfer es überleben und erwachsen werden, herrscht irgendwie die Attitüde, die Leute sollen sich mal nicht so anstellen und klar kommen - was natürlich auch wieder damit zu tun hat, dass sich kaum jemand mit dem Thema eingehend befassen will.


    Gut beobachtet. Relevantes Thema. Sehr gute Idee. Ich fürchte nur, dass die Wegguckmentalität unter Hörspielfreunden keinen Deut geringer ist als im Rest der Gesellschaft, und man sehr bald Kommentare lesen würde wie "sowas höre ich mir nicht an, ich habe schon genug Probleme im Leben" -- und das Werk daraufhin verkaufszahlentechnisch alles andere als seine Kosten wieder reinbringen würde.

    They call me the Fader. Which is what I'm about to do.

    Die deutsche Rechtschreibung ist Freeware, d.h. man darf sie kostenlos nutzen.
    Allerdings ist sie nicht Open Source, d.h. man darf sie nicht verändern oder in veränderter Form veröffentlichen.

  • Mir ist gestern noch der Anwalt und Autor Andrew Vachss eingefallen, der die Fälle von Kindesmissbrauch aus seiner beruflichen Praxis für meine Begriffe sehr gut in sehr düsteren Krimis umsetzt. Aus denen könnte man bestimmt auch gut Hörspiele machen. Ansonsten könnte ich mir gerade für MindNapping spontan sogar zwei oder drei Szenarios denken, die das Thema des "institutionellen Missbrauchs" aufgreifen.


    Ein anderes Thema, das mir zum Stichwort "Tabu" im weitesten Sinne einfällt, ist - befeuert durch die Diskussion um "Shades of Grey" - SM. Einen in dieser "Szene" spielenden Hörspielkrimi zu machen, der nicht mit den 08/15-Klischees und Vorurteilen von "Normalos" operiert, stelle ich mir schon schwierig vor. Ein Hörspiel, das sich wirklich mit dem "Lebensgefühl SM" und seinen Tribulationen befasst, wäre vermutlich auch noch ein Tabubruch.

  • Ich finde die Diskussion ein wenig undifferenziert. Man kann sich ja nochmal den Beitrag ins Gedächtnis rufen, der hierfür Initial war:


    "Ein Hörspiel zu empfehlen in der massive Gewalt und Missbrauch gegen Kinder dargestellt wird, stößt bei mir auf Empörung. Diese Empfehlung sowie Lob kann ich nicht verstehen?"
    vom User Overloard, Quelle und Link hier: Hörspieltalk - Diskussion zu "Das Kind" - Hörspielversion von Audible.


    So, political correctness hin oder her, erste Gedanke von mir: Hat Overlord das überhaupt gehört (die ursprüngliche Lesung bzw. das Buch wäre ja auch eine mögliche Quelle) bzw. "Ist doch Unsinn!"


    Man kann sich ja noch ins Gedächtnis rufen, dass Kindesmissbrauch gar nicht das Hauptthema dieses Buches war. Obwohl es einen nicht zu vernachlässigenden Teil der Handlung in Beschlag nimmt. Nichtsdestotrotz geht es ja eigentlich um was anderes. Davon mal abgesehen, finde ich dieses Handlungselement eher unpassend bzw. wäre ich Autor, hätte ich mir was anderes überlegt, denn es harmoniert für meinen Geschmack schlecht mit dem Rest des Buches.


    Was wollte ich sagen. Also diese Aussage von Overlord ist im Grunde genommen viel zu hoch gewichtet, um als Grundlage für eine Diskussion wie sie hier grade läuft, herzuhalten. Was man sich aber auch vor Augen halten könnte (und das kann kein Post, kein Board leisten- und wenn der Beitrag auch noch so niveauvoll sein soll), dass es unmöglich ist, all die möglichen Gründe zu durchschauen, warum man sagen könnte "Nein, solch ein Thema finde ich empörend in einem Hörspiel". Ich nehme mir nicht das Recht heraus, dieses zu tun. Freilich- siehe oben, erster Gedanke- ist man nicht frei, quasi konditioniert rauszubellen, was einem dazu einfällt, aber wie gesagt, dafür ist der Ursprungspost einfach zu undifferenziert, zu hin"gerotzt", um als einzige Grundlage zu dienen.


    In diesem Zusammenhang stößt mir auch die abwertende (?!) Formulierung "diese Leute" auf.... Wer sind diese Leute?? Warum immer diese Verallgemeinerung, ausgehend von EINEM Beitrag (auch hier: "immer" - Verallgemeinerung!) Und davon mal abgesehen: Na und? Der eine hört halt das lieber, der andere das. Denn auch Kindesmissbrauch ist im Hörspiel oder Buch ein Spannungselement. Will mir doch keiner erzählen, das jetzt sofort das Ethik-und-Moral-Zentrum wild pulsiert, weil das in einem Thriller wie "Das Kind" vorkommt. Oder das man gleich mal ne Großspende an einen entsprechenden Verein tätigt. Hier auch: Sicher gibt es einige, die das tun würden, aber ich vermute stark, diese sind möglicherweise aus der eigenen Biographie heraus oder generell persönlichkeitsbedingt dafür sensibilisiert (oder auch nur aufgrund eigener Kinder), und hätten auch bei anderen Medien, Reizen etc. so reagiert. Möglicherweise ist dann auch bei einer Teilmenge einer solchen Gruppe der Fokus allein auf den "empörenden" Punkt gerichtet und man vergisst, dass es sich letzten Endes um Unterhaltung handelt. Ich würde mir nicht anmaßen wollen, darüber zu urteilen. Und das es vielleicht etwas schwieriger erscheint, solche emotionalen, negativen Themen mit dem Oberbegriff Unterhaltung zusammenzuführen. Was ich sagen wollte, man könnte unterscheiden zwischen Kindesmissbrauch als realem Verbrechen und Kindesmissbrauch in einem Buch. Über die acht Millionen TV-Leichen pro Tag würde sicher auch entspannter diskutiert werden, vermute ich. Allerdings, wenn ich mir es so überlege, ja es sind acht Millionen TV-Tote, aber eben nicht acht Millionen TV-Kindesmissbräuche pro Tag.


    Ehrlich gesagt, würde ich mir eher den neuen Sinclair reinziehen, als ein Hörspiel in dem es ausschließlich um solch ein Thema ginge. Müsste mir aber erstmal einer zeigen, was das für eines sein soll. Denn letzten Endes geht es ja nicht darum, sondern um die Entwicklung der Figuren, resultierend aus diesem Ereignis. Und dann wieder ist es - zwar schwere Kost, aber dennoch - Unterhaltung. Diese könnte ich mir durchaus geben, man muss aber in Stimmung sein, komischerweise ist diese Stimmung nicht unbedingt vom Thema abhängig bei mir, sondern nur von der Frage "Habe ich Zeit und Lust, mir ohne Ablenkung dieses Hörspiel ohne Unterbrechung anzuhören?"


    Und dann die Frage der Umsetzung. Ich gehe konform mit Captain Blitz, dass solch ein schwieriges Thema überhaupt erstmal fähige Leute und eine kompetente Geschichte braucht. Dreamland hatte das wohl mal in ihrer Gruselserie, ich glaube die mit dem Weihnachtsmann. An die Folge erinner ich mich gar nicht mehr, aber prinzipiell erwartet wohl keiner dass in einer Gruselserie wie dieser ein solches Thema adäquat präsentiert werden könnte?! Auch bei Faith van Helsing gab es mal so ein Element, sogar mit ganz gräulichen Popsongs dazu, betont Marke Holzhammer. Ich finde, jedes Wort zu einer tatsächlichen Werthaftigkeit solcher Beiträge ist eines zuviel. In "Das Kind" wird das ganze seriöser, ernsthafter präsentiert, aber es ist immer noch klar, dass es sich hierbei um einen Unterhaltungsthriller handelt. Andere Fragen stellen sich da für mich: wer ist der Täter, findet der Protagonist seinen Sohn wieder, hat der Junge wirklich schonmal gelebt, gelingt es Fitzek die ganze Verwirrung nachvollziehbar aufzulösen? Wie gesagt, rein vom technischen her finde ich, der Roman hätte dieses Thema nicht gebraucht, aber egal. Wenn überhaupt, dann müsste man das ganze mit einem eigens dafür geschriebenen Einzelhörspiel angehen, wenn man tatsächlich dieses - und nur dieses- Thema bearbeiten möchte und auch will, dass über dieses gesprochen und/ oder nachgedacht wird. Denn ich wüsste jetzt auf Anhieb keine laufende Serie, wo dieses Thema a) reinpassen würde oder b) wenn es denn reinpasst, es eben nicht Teil des Spannungsaufbaus wird und damit seine Wertigkeit verliert. Ich denke mal, im Radio-Bereich ist sowas vielleicht schon öfters behandelt wurden, aber da kenn ich mich nicht aus.


    Generell fände ich es schon interessanter, wenn sich hier der ein oder andere auf "die anderen", "die Gesellschaft" etc. einschießt, auch mal zu hören, was man denn selber davon hält. Das wäre sicherlich etwas, wo man eben etwas mehr auf seine Gedanken achten müsste, als sich vielleicht erstmal mit allgemeinen Vermutungen über "andere" zufrieden zu geben. Ich bin mir im Moment selbst grad unsicher, was das anbelangt. Denn es ist schon ein heikles Thema und ich gebe zu länger, als wie das Schreiben hier grad dauert, habe ich auch im Moment nicht drüber nachgedacht..


    Um vielleicht auf den Thread-Titel zurückzukommen: Es sollte keine Tabus geben, wenn eine Idee, ein Anliegen, was auch immer besteht (und die entsprechenden Gelder da sind, hach..) sollte man das auch umsetzen dürfen. Gerade wenn es mal nicht um Triviales wie den nächsten Super-Dämon geht, grade dann müsste man (eigentlich) doppelt und dreifach aufpassen, was die Frage der Umsetzung angeht. Keine Laiensprecher, präzise Dialoge und eben vielleicht doch ein, zwei Korrekturen und Gedanken mehr über das Skript. Gerade bei solch sensiblen Sachen würde vermutlich mehr auf die Umsetzung geachtet und jeder noch so kleine Fehler abgestraft. Vielleicht mehr Diskussion, also mehr Feedback, also auch mehr Reifung, Erfahrung beim Produzenten... Aber im Grunde bewegen wir uns im kommerziellen Hörspiel kaum in solchen Gebieten, sondern eben doch mehr im Bereich "Spannungselement".

  • Es gibt weder Hörspiele ab 12, noch gibt es welche ab 18. Oder habe ich verpasst, dass die Altersfreigabe für Hörspiele eingeführt wurde?


    Und Hörspiele ab 18 ist sowieso völliger Quatsch.


    Naja du weißt wie ich das meine?! Eine Mordserie an Jugendlichen ist sicherlich nicht dafür geeignet, sie einem 8 jähriegen zum einschlafen in den CD Player zu legen. Ebenso weing wie "Das 12. Opfer."


    Es gibt zwar keine Altersbeschränkung für Hörspiele aber es gibt Hörspiele die sind eben NUR für Erwachsene.


    Darum ging es auch gar nicht, es ging mir um die Formulierung: "Hat Thema XY in einem HÖRSPIEL Platz (oder ist es zu hart für ein HÖRSPIEL).


    Warum stellt sich diese Frage, denn es gibt ja Hörspiele für Erwachsene.

  • Ich habe die Beiträge mal hierhin verschoben.


    Ich finde es auch albern, wenn jemand bei einem Erwachsenenhörspiel darüber spricht, wie schlimm das alles ist und ob das geht. Im selben Atemzug wird aber erzählt, wie toll das doch ist und wie spannend. Wie nennt man das? Vorgeschobene Sorge?


    Vielleicht will man auch künstlich Interesse generieren?


    Warum hat bei MindNapping 6 nicht jemand so getan als ob? Klar, da gab es auch ein paar entrüstete Stimmen, aber die meisten Leute haben sich zurückgehalten, weil es sonst noch Werbung für das Hörspiel ist. ;)


    Wie dem auch sei, in der heutigen Zeit sich über bestimmte Themen in Hörspielen zu echauffieren ist einfach nur lächerlich. Man sollte eher die Umsetzung diskutieren, da hapert es bei den meisten Machern. Die bloße Implementierung eines heiklen Themas bedeutet rein gar nichts! Eine adäquate und anspruchsvolle Umsetzung dagegen ALLES!

  • Warum Filme allerdings Alterbeschränkungen unterliegen und Hörspiele nicht ....hmmmm, das nur die Bilder für Folgen bei den Kids sorgen, ich weiss nicht.
    Ich will jetzt keine Alterbeschränkung, aber als Elternteil würde ich schon darauf achten, was ich meinem Kind als Hörspiel gestattet und wo ich sagen, ne warte damit lieber noch ein paar Jährchen.

  • Künstlich Interesse generieren würde ja voraussetzen, dass vorher keines da war.


    Es wird ja gerade in ein paar Foren immer wieder diskutiert, was in einem Hörspiel thematisiert oder dargestellt werden soll und was nicht. Das ist vielleicht damit gemeint?


    Wir haben, wie immer, auch auf dieser Folge stehen, dass sie geeignet ist für Hörer ab 16 Jahren. Das ist keine Marketingmasche, sondern weil Themen und Inszenierung bei Hörern unter 14 vielleicht nicht ausreichend differenziert werden können. Da wir bei dieser Folge ("Das Netzwerk") mit den neuen Team Undercover-Mitgliedern auch 13/14-jährige Sprecherinnen mit im Ensemble haben, hatten wir auch genau diese Diskussion mit deren Eltern. Die haben es zwar locker gesehen, aber eben auch verstanden, warum und dass wir die Reihe selbst so einstufen.


    Und Gottseidank gibt es keine Alterseinstufung bei Hörspielen. Denn das würde bedeuten, dass für die Einstufung gezahlt werden muss. Denn USK und Pegi (Games-Bereich) sind bereits sehr teure "Späße".

  • Wir haben, wie immer, auch auf dieser Folge stehen, dass sie geeignet ist für Hörer ab 16 Jahren. Das ist keine Marketingmasche, sondern weil Themen und Inszenierung bei Hörern unter 14 vielleicht nicht ausreichend differenziert werden können.


    Und genau so ist es ja auch richtig! Die Altersempfehlung würde ich so unterzeichnen von den Folgen, die ich bisher von "Mord in Serie" kenne.


    Ich habe nur manchmal das Gefühl, das der größere Teil der Hörer mit zu düsteren oder gewalttätigen Hörspielen nichts anfangen können. Mir kommt es so vor als hätte sich in den Köpfen der Hörer eine bestimmte Schablone für Hörspiele, beeinflusst durch ihre Kindheit in den 70ern und 80ern, entwickelt. Hörspiele die nicht dieser Schablone entsprechen, also die z.B. Kindesmissbrauch thematisieren oder die so anspruchsvoll sind, dass sie sich nicht zum nebenbei hören oder dabei einschlafen eignen, werden erst mal abgelehnt.


    Es hat sich also auch ein Sterotyp für Hörspiele in den Köpfen der Hörer entwickelt.

  • Es geht nicht um den Härtegrad, dann würde man ja auch kein Dorian Hunter hören. Es geht eher um Anspruch und damit hat der Großteil der Hörer ein Problem. Sobald Themen anspruchsvoller sind oder mehr Aufmerksamkeit benötigen oder vom Thema an sich her etwas unüblicher oder ernster ausfallen, ist Schicht im Schacht.

  • Künstlich Interesse generieren würde ja voraussetzen, dass vorher keines da war.


    Es wird ja gerade in ein paar Foren immer wieder diskutiert, was in einem Hörspiel thematisiert oder dargestellt werden soll und was nicht. Das ist vielleicht damit gemeint?


    Ja, das ist wohl damit gemeint und dazu muss ich sagen, dass das niemand zu entscheiden hat, was dargestellt werden soll. Das entscheidet letztendlich immer der Macher selber, was in seinen Hörspielen passiert, sonst niemand.


    Aber gut, wer etwas nicht hören will, der legt sich das Hörspiel nicht zu, aber vor gewissen Themen einfach die Augen zu verschließen halte ich für völlig falsch. Macht man auch einfach die Augen zu, wenn da draußen Hungersnöte, Krieg, Vergewaltigung etc. passieren und dann ist alles gut? Wohl kaum. Sicherlich kommt dann wieder das Argument "Aber muss das denn auch noch in Hörspielen stattfinden?" Ja, muss es, denn wenn die Hörer schon die Augen und Ohren verschließen, wenn sowas in den Nachrichten kommt, dann muss man andere Wege finden, um ihnen diese wieder zu öffnen.


    Zitat

    Wir haben, wie immer, auch auf dieser Folge stehen, dass sie geeignet ist für Hörer ab 16 Jahren. Das ist keine Marketingmasche, sondern weil Themen und Inszenierung bei Hörern unter 14 vielleicht nicht ausreichend differenziert werden können. Da wir bei dieser Folge ("Das Netzwerk") mit den neuen Team Undercover-Mitgliedern auch 13/14-jährige Sprecherinnen mit im Ensemble haben, hatten wir auch genau diese Diskussion mit deren Eltern. Die haben es zwar locker gesehen, aber eben auch verstanden, warum und dass wir die Reihe selbst so einstufen.


    Eine Empfehlung ist ja auch vollkommen okay und was das Ensemble betrifft, naja. Ich hätte die Eltern nicht mal gefragt, höchstens wenn die Sprecher 10 oder jünger gewesen wären. Was die Kiddies heutzutage mit 12 schon alles sehen und machen...


    Zitat

    Und Gottseidank gibt es keine Alterseinstufung bei Hörspielen. Denn das würde bedeuten, dass für die Einstufung gezahlt werden muss. Denn USK und Pegi (Games-Bereich) sind bereits sehr teure "Späße".


    Naja, also wenn es da nur ums Geld geht...das ist das Letzte an was ich dabei denke. Mir geht es eher darum, dass mir niemand was vorzuschreiben und mir die Bevormundung bei Games und Filmen schon zum Hals raushängt.

  • Es geht nicht um den Härtegrad, dann würde man ja auch kein Dorian Hunter hören. Es geht eher um Anspruch und damit hat der Großteil der Hörer ein Problem. Sobald Themen anspruchsvoller sind oder mehr Aufmerksamkeit benötigen oder vom Thema an sich her etwas unüblicher oder ernster ausfallen, ist Schicht im Schacht.


    Das habe ich doch später auch noch geschrieben.


    Hörspiele die nicht dieser Schablone entsprechen, also die z.B. Kindesmissbrauch thematisieren oder die so anspruchsvoll sind, dass sie sich nicht zum nebenbei hören oder dabei einschlafen eignen, werden erst mal abgelehnt.


    Härtegrad ist vielleicht das falsche Wort, da hast du recht.Unübliche Themen im Bezug auf das Thema "Kindesmissbrauch" trifft es wohl eher.


    Aber trotz allem kann man es doch so zusammenfassen, dass Hörspiele die ungewöhnlich sind im Vergleich zu den Hörspielen die es schon gibt, die also von der Hörspiel-Norm abweichen Abgelehnt werden.


    Eine weitere Theorie von mir wäre ja, dass Serien wie Dorian Hunter oder John Sinclair akzeptiert sind, weil es eben diese Serien in den 80ern schon gab. Sie sind also einerseits bekannt und sie aktivieren die Nostalgie-Ader.

  • Eine weitere Theorie von mir wäre ja, dass Serien wie Dorian Hunter oder John Sinclair akzeptiert sind, weil es eben diese Serien in den 80ern schon gab. Sie sind also einerseits bekannt und sie aktivieren die Nostalgie-Ader.


    Das hat mit Nostalgie nichts zu tun, denn vor allem Dorian Hunter ist ja sowas von unnostalgisch inszeniert. Ich denke da drückt man einfach alle Augen und Ohren zu, weil es ja Grusel ist, Freifahrtschein.

  • Das hat mit Nostalgie nichts zu tun, denn vor allem Dorian Hunter ist ja sowas von unnostalgisch inszeniert. Ich denke da drückt man einfach alle Augen und Ohren zu, weil es ja Grusel ist, Freifahrtschein.


    Also mich spricht die Serie jedenfalls nostalgisch an. Nicht wegen der Story oder so. Ich kannte Dorian Hunter vorher nicht. Aber allein schon wegen der vielen Schauspieler aus EUROPA Zeiten die immer wieder auftauchen...

  • Also mich spricht die Serie jedenfalls nostalgisch an. Nicht wegen der Story oder so. Ich kannte Dorian Hunter vorher nicht. Aber allein schon wegen der vielen Schauspieler aus EUROPA Zeiten die immer wieder auftauchen...


    Hmm, ich finde die sind überschaubar, so viele sind das nicht wirklich. Außerdem sind die Hörspiele massivst umgeschrieben und deutlich moderner produziert als die alte Serie. DH ist mit die modernste Serie die es aktuell gibt. Von daher ist Nostalgie kein Argument.


    Hat aber auch nichts mit dem Thema zu tun, würde ich mal sagen. Die Ursachen liegen woanders.


    Es wird lieber Grusel gehört, da muss das Hirn nicht eingeschaltet werden, Anspruch ist auch kaum vorhanden. Von den ganzen Gruselserien ist DH aber immer noch die anspruchsvollste und hochwertigste.

  • Es wird lieber Grusel gehört, da muss das Hirn nicht eingeschaltet werden, Anspruch ist auch kaum vorhanden. Von den ganzen Gruselserien ist DH aber immer noch die anspruchsvollste und hochwertigste.


    Heutzutage möchte kaum noch ein Mensch aktiv sein Hirn benutzen. Das macht leider auch vor dem Hörspiel nicht halt. Dabei finde ich doch gerade das Hörspiel gut, um entspannt und mit einem gewissen Spaß sich auch anspruchsvolle Themen zu Gemüte zu führen.

  • Tja, wenn das doch nur alle so sehen würden. Nichts gegen Trash, muss auch mal sein, aber ich brauche das Schrottdauerfeuer nicht. Wer das Medium nur deswegen nutzt, der tut mir leid. Damit trägt man im Prinzip zum Untergang bei.


    Irgendwie muss ich gerade wieder an das Thema Unterschichten-TV auch im Hörspielbereich denken.

  • Das Thema "Gewalt gegen Kinder" war der Auslöser für den Thread. Desweiteren wurde Sex als mögliches Tabu für Hörspiele genannt. Was könnte es sonst noch geben?


    Kriegsverrherlichung würde mir da spontan noch einfallen. Aktuelles Beispiel: "Er ist wieder da." von Timur Vermes. Ist zwar nur eine Lesung. Wurde aber auch in den Medien kritisiert. Mir persönlich gefällt das Ding (höre ich gerade). Ist halt ein Humor, den nicht alle teilen.


    Aber der Stand der Diskussion war ja, dass es keine Tabus für Hörspiele geben sollte. (Dieser Meinung bin ich auch). Besteht diesbezüglich hier wirklich Konsens?

    ------ Nennen Sie mich einen Verschwörungstheoretiker, aber ich behaupte, dass Louis Armstrong nie auf dem Mond war!




    TKKG-site.de