Die TKKG-Affäre - Plagiatsvorwurf bei einer Buchfolge

  • Wie sind denn die Zeitvorgaben?
    Und, andere Frage: Wie fähig ist man wohl, wenn man plagiieren muss?


    Ich könnte mir vorstellen, das das eine mit dem anderen Zusammenhängt. Die Autorin muß ja nicht prinzipiell unfähig sein, aber möglicherweise hat sie die Zeitvorgabe zu einem bestimmten Zeitpunkt mal erdrückt, so das sie sich nur noch durch das plagiiere zu helfen wußte ?

    "Glaub nicht, ich sei verrückt, Eliot – viele haben merkwürdigere Abneigungen als diese."

  • Die Buchreihe wurde ja mittlerweile eingestellt.


    @ teekay: Warum das "Biest aus den Alpen" noch nicht als Hörspiel erschienen ist, ist völlig unklar. Es gibt auch die These, dass es an den vielen "alten Bekannten" in der Story liegen könnte.

    ------ Nennen Sie mich einen Verschwörungstheoretiker, aber ich behaupte, dass Louis Armstrong nie auf dem Mond war!




    TKKG-site.de

  • Die Buchreihe wurde ja mittlerweile eingestellt.


    Echt? Da sieht man aber eben auch, dass der viel und oft geschmähte Stefan Wolf echt was auf dem Kasten hatte. Dieser Schreib-Oktopus hat das wirklich gekonnt!
    ]

    Gesetzt den Fall, TKKG-Bücher haben ungefähr die Stärke von ???-Büchern, kann man so was sicherlich binnen vier Wochen schreiben.


    Eins pro Jahr innerhalb vier Wochen - okay, wenn man eine schlüssige Rahmenhandlung hat und der Rest stimmt.
    Aber wenn du drei bis vier Male im Jahr abliefern musst und dann wahrscheinlich noch andere Projekte in der Röhre hast - Prost Mahlzeit!

  • Wenn eine Handlung im Kopf fertig ist, kann so ein Buch doch auch schnell runter geschrieben werden. Leider leider darunter dann meist die Qualität, weil die Handlung schwach ist, aber das haben wir bei TKKG und diversen anderen Freunden, Detektiven und Banden doch schon zur Genüge gelesen. Manchmal habe ich das Gefühl, dass die Leute "on the fly" die Geschichten runter tippen. So wie ich jetzt diesen Forenbeitrag ... ;)


    Ich lehne mich jetzt mal aus dem Fenster, aber eine Rohfassung ist - meiner Meinung nach - in 2 Wochen fertig. Herr Hohlbein kann so etwas doch auch ;) - merkt man aber eben beim Lesen.


    Zu den Büchern kann ich nur verlinken:TKKG-Site, da steht es kurz und knapp - eben auch warum es keine offizielle Stellungnahme dazu gibt.

  • Und schon läuft er wie erwartet, der Unterbietungswettbewerb "Wie schnell kann man ein Buch schreiben?" ;)


    Also, ich denke mal, mit der entsprechenden Routine und Planung sollten drei oder vier Bücher im Jahr möglich sein - zumal dann, wenn es einen Pool von Autoren gibt. Jeder Freiberufler muss lernen, Projekte einzuplanen (mit den entsprechenden Puffern für eventuelle andere Aufträge etc.). Das Problem bei TKKG oder den ??? sehe ich ohnehin weniger darin, in relativ kurzer Zeit eine Folge zu schreiben, sondern eher darin, eine Folge zu schreiben, die den Entscheidern beim Verlag genehm ist.

  • Und schon läuft er wie erwartet, der Unterbietungswettbewerb "Wie schnell kann man ein Buch schreiben?"


    Jau, glasklar erkannt und benannt. Ich denke auch, dass es im Endeffekt wenig Sinn macht, "Schreibmaschinen" wie Stefan Wolf, Jason Dark usw. usf. als Maßstab zu nehmen. Diese Leute haben eben eine Gottesgabe erhalten. Ich bewundere diese Disziplin und Kreativität dieser Autoren zutiefst! :applaus:

    Also, ich denke mal, mit der entsprechenden Routine und Planung sollten drei oder vier Bücher im Jahr möglich sein - zumal dann, wenn es einen Pool von Autoren gibt. Jeder Freiberufler muss lernen, Projekte einzuplanen (mit den entsprechenden Puffern für eventuelle andere Aufträge etc.). Das Problem bei TKKG oder den ??? sehe ich ohnehin weniger darin, in relativ kurzer Zeit eine Folge zu schreiben, sondern eher darin, eine Folge zu schreiben, die den Entscheidern beim Verlag genehm ist.


    Und sind wir ehrlich: Genau deshalb ist es ein Sch_ _ _ job, diese Lohnschreiberei. Von den Verlagen finanziell abgebügelt und immer dieser Druck, dass man passend abliefern muss. Nee, danke.


    Mit gutem Gerüst und einem dicken Zettelkasten könnte ich zwei Mal im Jahr abliefern.


    Bis ich mich entschlossen habe, vergnügt zu arbeiten und Geld zu verdienen - Branche gewechselt!

  • Jau, glasklar erkannt und benannt. Ich denke auch, dass es im Endeffekt wenig Sinn macht, "Schreibmaschinen" wie Stefan Wolf, Jason Dark usw. usf. als Maßstab zu nehmen. Diese Leute haben eben eine Gottesgabe erhalten. Ich bewundere diese Disziplin und Kreativität dieser Autoren zutiefst! :applaus:

    Aber könnte man nicht auch etwas ketzerisch behaupten, das man es dann eben sein lassen muß, wenn man dieses Level nicht dauerhaft erreichen bzw. halten kann ? Klar ist der Druck auf Lohnschreiber hoch, würde mir wohl auch nicht gefallen, aber wenn man da nicht mithalten kann, muß man sich notfalls etwas anderes suchen, um sein Geld zu verdienen. Das ist ja gerade eine der wichtigen Punkte bei solchen Leuten : Das sie, neben den anderen Ansprüchen, auch einen gewissen Output liefern können.


    Man muß natürlich nicht die absoluten Spitzenreiter als Maß für alle anderen nehmen, aber wer eine gewisses Pensum nicht schafft muß sich halt überlegen, ob das der richtige Job für ihn ist. Ist in allen anderen Berufen ja letztlich auch so. Zumal es ja offensichtlich genug Schreiber gibt, die entsprechend liefern können.

    "Glaub nicht, ich sei verrückt, Eliot – viele haben merkwürdigere Abneigungen als diese."

  • Ich weiß nicht, wie viele Autoren inzwischen an TKKG schreiben. Bei den ??? sind es ja recht viele und ich vermute mal, die schreiben teils "auf Halde", wie wir das früher bei der Zeitung immer genannt haben, wenn Artikel nicht brandaktuell und termingebunden waren. Ferner nehme ich an, dass es durchaus auch möglich ist, mal hier und da und dort sporadisch an den Geschichten zu arbeiten, wie es halt gerade passt, so lange sie halt nur zum vereinbarten Termin fertig sind.


    Als BJHW allein für die ??? verantwortlich gezeichnet hat und im Akkord arbeiten musste, hat das meiner Meinung nach durchaus die Qualität beeinträchtigt, auch wenn sie selbst erklärt hat, es sei alles ganz easy gewesen. -.-


    Ich behaupte mal, ich bin inzwischen ein "Intimkenner" der ???, zumal ich viele Bücher auch im Original gelesen und reichlich Recherche betrieben habe. Und ich könnte sicherlich binnen vier Wochen eine richtig klassische ???-Geschichte schreiben. Bloß müsse mir der Verlag dazu halt finanziell den Rücken freihalten. Und selbst, wenn er das täte, wäre das anschließende "Tauziehen" um das, was ich für eine klassische ???-Geschichte halte, und das, was der Verlag dann letztlich haben will (und draus macht) vermutlich die eigentliche Arbeit und nichts für mich. Bei mir liefe es vermutlich darauf hinaus, dass ich dem Verlag zu wenig pflegeleicht wäre.


    So oder so: Ich sehe keine wie auch immer geartete Notwendigkeit zu plagiieren.