Findet Qualität immer Nachahmer?

Ich glaube auch nicht, dass alles Nachahmer findet, vor allem dann nicht, wenn das "Original" so einzigartig ist, dass man es gar nicht "kopieren" kann, egal wie man es auch anstellt und versucht.

Ob die Kopie an das Original herranreicht ist ja auch nicht der Punkt.

Ein wahrer Meister im "Nachmachen" ist doch z.B. Bill Gates/Microsoft, was hat man in den 80er und 90ern nicht alles "imitiert".

Was gibt es nicht für iPad Klone auf dem Markt, die es nur über den Preis versuchen und wieviele Stände wurden schon auf diversen Technikmessen wegen Plagiatur dicht gemacht.

Das geilste Beispiel was ist dafür je gelesen habe ist: die Produktbeschreibung der CD "Heute ist die Rache mein"

Zitat

Produktbeschreibungen
Aus der Amazon.de-Redaktion
Trittbrettfahrer gibt es in allen Genres. Ganz besonders natürlich in den erfolgreichen. In manchen Stilbereichen haben es die Nachahmer allerdings schwerer als in anderen. Ein ganz besonders widerspenstiger Sektor ist der Folk-Metal. Dort ist der Schritt zur Peinlichkeit nur ein ganz kleiner. Und genau diesen gehen Morgenstern mit einer Gradlinigkeit, dass einem echt Angst und Bange wird. Die Band bedient sich mit einer dilettantischen Unverfrorenheit bei Genre-Helden wie Subway To Sally, dass man aus dem Grinsen nicht mehr rauskommt. Allerdings nur, wenn man nicht vorher seine sauer verdienten Kröten in diese CD investiert hat. Morgenstern schaffen es nicht in einem einzigen Song, die für diesen Stil nötige Atmosphäre rüberzubringen. Stattdessen schmeißen sie jedes noch so flache musikalische und textliche Mittelalter-Klischee in einen Topf, packen ein paar schwachbrüstige Metal-Riffs oben drauf und erwarten tatsächlich, dass das jemand gut findet. Bei den kindlichen Tröten auf "Ach so bald" muss man sich wirklich beherrschen, um nicht laut los zu lachen, "Hexenjagd" hätte bei Subway To Sally nicht einmal das Demo-Stadium überlebt und das "Na na na" am Ende von "Totenschimmel" ist noch unter Schlagerniveau. "Das Spiel ist aus" heißt der letzte Song. Schön wär's. --Jan Jaedike

Bei der habe ich mich gefragt, warum stellen die das dann überhaupt erst ein.

Meiner Meinung nach wird nicht nur Qualität nachgebaut, sondern alles was sich in irgendeiner Weise verkaufen lässt.

Zitat

Findet Qualität immer Nachahmer?

Na hoffentlich. Es gibt schon genug Mist der nachgemacht wird.
Ohne die "Drei Fragezeichen" würde es kein "Point Whitmark" geben*. Trotzdem ist es eine eigenständige Serie, der man, bis auf das Grundkonzept, nicht vorwerfen kann, dass sie nur klauen würde. Sonst dürfte es nach Agatha Christie und Arthur Conan Doyle keine Krimis mehr geben. Warum nicht ein erfolgreiches Konzept aufgreifen und es originell variieren? Etwas wirklich neues gibt nicht. Everything is remix: [url]http://vimeo.com/19447662[/url] and we are all standing on the shoulders of giants.

*Und die "Drei Fragzeichen" würde es ohne "Die kleinen Strolche" und "Die Hardy Boys" nicht geben.

besser gut kopiert, als schlecht selbstgemacht.. der Satz kommt ja nicht von ungefähr

Denke auch, dass so gut wie alles das erfolgreich läuft Nachahmer findet. In manchem Fällen sogar qualitativ bessere, die aber nie den Erfolg des Originals erreichen. Schönes Beispiel war dafür für mich Magic: The Gathering. Was wurden früher die Regeln immer und immer wieder umgewälzt, angeblich vereinfacht und doch nur noch schwerer. Da hatten andere neue Systeme, die sehr ähnlich zu Magic waren einfach klügere Ansätze. Nützt aber nix, Magic bleibt unangefochten. Ähnlich bei WoW oder Warhammer, falls das überhaupt jemand etwas sagt.

Zitat

Denke auch, dass so gut wie alles das erfolgreich läuft Nachahmer findet. In manchem Fällen sogar qualitativ bessere, die aber nie den Erfolg des Originals erreichen.

2 Beispiele die das Wiederlegen.

1. MP3-Player die wurden 1998 erstmals für den Massenmarkt gefertigt, aber erst als Apple in den Markt einstieg ging es richtig ab. Zuerst noch langsam da Apple den Fehler machte mit der im PC Bereich unüblichen Firewire zu arbeiten, als dann aber auf USB umgeschwenkt wurde, wurde es der Marktführer.

2. Im Bereich der grafische Benutzeroberfläche ging es schon Mitte der 70er Jahre los, aber erst als Apple in den Markt der grafischen Betriebssysteme einstieg, "erfand" auch Microsoft eine grafische Benutzeroberfläche. Und ich glaube erfolgreicher als Windows sind derzeit weder Mac-OS noch Linux/Unix mit grafischem Aufsatz, die ja wesentlich älter sind.

Es kam, gerade in den technischen Bereichen, oft vor, das der Hersteller mit der "Kopie" erfolgreicher wurden als der "Entwickler".
Ein Produkt muss nicht zwingend erfolgreich sein um es zu "kopieren" alleine das mögliche Potential am Markt reicht schon aus.

WoW oder Warhammer waren auch nicht die ersten Massively Multiplayer Online Role-Playing Games, bei Magic muss ich dir Recht geben, das es war das erste und scheint auch das erfolgreichste Weltweit zu sein.

Leute, bleibt doch bitte beim Thema Hörspiele, denn davon reden wir hier.

Fader schrieb:

Wenn überhaupt, dann an Verkaufserfolg -- aber es gibt auch erfolgreiche Serien, die keine Nachzügler haben.

Bei welchen wurde es denn noch nicht mal versucht?

Jo, geht tatsächöich zu sehr ot, nur als Ergänzung...

scurgo schrieb:

WoW oder Warhammer waren auch nicht die ersten Massively Multiplayer Online Role-Playing Games, bei Magic muss ich dir Recht geben, das es war das erste und scheint auch das erfolgreichste Weltweit zu sein.

Bei Warhammer meinte ich das Tabletop, keine Computer-Adaption.

Zitat

Ein wahrer Meister im "Nachmachen" ist doch z.B. Bill Gates/Microsoft, was hat man in den 80er und 90ern nicht alles "imitiert".

Und ? Finde das wichtig auch im Bereich Hörspiele nur so durch den Wettbewerb und durch das Rauspicken von Rosinen wird der Standart immer weiter verbessert und optimiert !

Also mir kommt es in der letzten Zeit so vor, als hätte ich alle Geschichten schon mal gehört, gesehen oder gelesen. Mir fällt das inzwischen am meisten bei der Suche nach neuem Lesematerial auf. Die meisten Bücher lege ich nach dem Rückentext wieder ins Regal und denke mir: Kennst Du doch von irgendwoher.
Ist aber auch kein Wunder. Alle Geschichten wurden schon mal erzählt und es gibt wohl auch nur eine begrenzte Anzahl an Grundkonzepten. Da ist man schon dankbar, wenn ein bekanntes Konzept originell abgewandelt und etwas aufgepeppt wird. PW und ??? wurden ja schon mehrfach genannt. Ein sehr erfolgreiches Beispiel für einen Re-launch ist John Sinclair.
Sherlock Holmes wird inzwischen inflationär von diversen Labeln durchgenudelt und ohne Miss Marple keine Mimi Rutherfurd, Lady Bedford oder Ordensschwester Amelie.
Ohne Edgar Wallace keine "Größten Fälle von Scotland Yard". Man könnte die Reihe wohl fast endlos fortsetzen.

Ich denke die Hauptsache ist, dass "gut geklaut" wird.

Fader schrieb:

Nehmen wir als Definition für "erfolgreich", mangels Zahlen: "wurde noch nicht eingestellt" und "meldet keine Krise".
Ich kenne keine Nachahmer für

• Mindnapping
• Mark Brandis
• Schrei der Angst

Aber wieso finden die Reihen/Serien dann keine Nachahmer, wenn sie für Qualität stehen? Oder tun sie das nicht?

Bei Brandis würde ich behaupten, dass es einfach das Genre ist, das es sehr schwer macht. Ansonsten könnte man ja behaupten, dass Brandis ein Nachahmer von Rhodan ist, oder?

Schrei der Angst...schwer zu sagen. In welche Richtung geht man denn? Ist man eine Gruselanthologie? Dann gibt es sowas ja schon durchaus. Zunächst dachte man ja, dass es in eine reine Thrillerrichtung geht, was ja durch Manaltak und Skinwalker klar widerlegt wird.

Wenn ich jetzt für mich und somit für MindNapping spreche, dann würde ich glatt behaupten, dass ich das nicht sonderlich schmeichelhaft finden würde, wenn man mein Konzept kopiert. Das mag dann für die Qualität der Reihe stehen, wenn man sie kopiert, aber gleichzeitig auch für die Einfallslosigkeit des Labels, das die Reihe kopiert.

Qualitaet findet nicht immer Nachahmer. Manchmal schon. Aber Erfolg findet sehr haeufig Nachahmer.

Fader schrieb:

Bei Mindnapping: ja zu letzterem. Aber die Reihenkonzeption mit Psychothrillergeschichten kann ja durchaus noch ein anderes Label aufgreifen, ohne direkt ins Plagiat zu fallen.

Hmm, ich würde das schon nicht sehr nett finden. Im Umkehrschluss kann man dann sagen, dass MN nur eine Reihe mit Psychothrillergeschichten ist, die nichts Besonders hat und jeder kann sie kopieren?

Fader schrieb:

@Captain: wenn Du auf einen Punkt in einer Diskussion nicht weiter eingehst, heisst das eher, dass Dich das Thema nicht interessiert, oder dass Du dem Gesagten Recht gibst? Und wie sollte man das am Besten unterscheiden?

Worauf bezogen? Sorry, ich kann dir gerade nicht so ganz folgen. Auf die anderen beiden Serien/Reihen bezogen?

Stehe ich eigentlich alleine da mit dem Gedanken, dass man "das Rad nicht neu erfinden kann", sprich das es die meisten Konzepten, Ideen und Genres sowieso schon mal gegeben hat? Das Konstrukt zumindest kann man kaum neu erfinden nur die Dinge die drumm rum passieren. Ähnlich wie in der Musik. Mal abgesehen von elektronischen Sounds denkt man sich doch in der Regel heute: Oh das klingt wie? DIe hat ne Stimme wie! ist das nicht ein Lied von?