Zu große Erwartungshaltung - gibt es das?

  • -Die Elfen 2 - ok, aber der grosse Wurf war es auch nicht. Das ist wohl eine Sache der Erwartungshaltung. Vermutlich erwarte ich bei Fantasy-Hörspielen immer einen zweiten Drizzt.


    Was ist daran falsch? Ich finde das völlig legitim. Namhaftes Label bringt einen großen Fantasyroman als Hörspiel, also darf man auch dementsprechend was erwarten. Aber vielleicht kann man ja ein neues Thema starten, Stichwort Erwartungshaltung. :)


    Ich habe zuletzt gehört: Das tapfere Schneiderlein / Die Prinzessin auf der Erbse - naja, war nicht so der Brüller und auch wenn ich Joachim Wolff als Sprecher großartig finde, als Schneiderlein ging er mir tierisch auf den Keks.

  • ...einen Wolf geschrieben und dann ist mir der PC abgestürzt ! :( :)


    Noch mal in Kurzform: Anspruch kann nie zu hoch sein, so lange er fair bleibt z.B. sollte man Budget und Romanvorlage immer
    mit einander vergleichen, wenn Sie denn überhaupt vergleichbar sind !


    Erwartungen und deren Erfüllung sind auch immer subjektiv. Vielleicht gefällt manchen die Elfen auch besser als Drizzt.

  • Erwartungen und deren Erfüllung sind auch immer subjektiv. Vielleicht gefällt manchen die Elfen auch besser als Drizzt.


    Na klar ist das subjektiv. Ist ja auch nur meine Meinung. Ich hatte von den Elfen viel erwartet, aber zumindest die ersten beiden Folgen haben das nicht erfüllt. Dabei geht es aber auch nur um die STory, die ich teilweise doch sehr langgezogen finde. Hinzu kommt, das mir irgendwie Identifikationsfiguren fehlen. Im Drizzt-Universum fühlte ich mich gleich heimisch, mochte die Figuren (ähnlich bei Dragonbound oder Sacred) und höre sie mir regelmäßig an. Aber hier sind sie mir alle irgendwie eher unsympathisch, wenn man mal von Kesslers Charakter absieht. Aber ob man sich mit einem Pferdemann identifizieren will? Ansonsten ist es ja gut gemacht, tolle Sprecher, Geräusche, alles da. Nur packt es mich halt nicht richtig.

  • Die Frage bei den Elfen ob man dann nicht wirklich auch die FALSCHE Erwartungshaltung hatte? Ich meine die Story per se ist ja nicht neu sondern eine Umsetzung, und ich finde diese ist sehr gut umgesetzt. Ist man also Kenner der Bücher, dürfte man mit einer ganz anderen Erwartungshaltung an das Hörspiel gehen, als wenn man unbedarft daran geht.


    Hätte man die Story jetzt gröber verändert, oder noch straffer erzählt, wäre es reinen Hörspielhörern vielleicht angenehmer gewesen, könnte mir aber vorstellen, dass die Buch-Kenner und Fans dass dann wieder nicht gefunden hätten.


    Ich kann mir allerdings noch kein abschließendes Urteil erlauben, ich komme aktuell einfach nicht dazu die Folgen in Ruhe zu hören und hab daher erst die erste Folge knapp zur Hälfte gehört, aber da fand ich es bisher wie gesagt eigentlich gut, dass man sich eng an die Vorlage gehalten hat.
    --


    Andersrum kann man auch im Bezug auf die Elfen auch eine zu hohe erwartungshaltung haben, besonders dann wenn man die romane kennt und liebt und demnach davon ausgeht, dass man die hörspiele nach dem Hören ebenso toll findet. Wenn man nach dem hören dann mehr so ein.. ja schon gut, aber im Vergleich zum Buch dann doch eher mäßíg, dann hatte man wohl eine zu hohe Erwartungshaltung.


    Eine zu hohe Erwartungshaltung kann aber ja auch bewusst geschürt werden.. grade bei Videospielen kennt man das Phänomen ja.. da werden von PR-Vertretern, Trailern usw. die Sahnestücke des Spiels gezeigt und man wird zu tode gehyped und das finale produkt ist dann vielleicht "nur" gut oder sehr gut, oder vielleicht sogar nur mittelmaß.

  • Ob nun eine falsche oder eine zu große Erwartungshaltung, das nimmt sich meiner Meinung nach nichts.


    Wenn Zaubermond eine Fantasyserie für Folgenreich vertont, dann darf man sehr wohl hohe Erwartungen haben, so sehe ich das jedenfalls.


    Ich glaube falsch ist eher, dass man von den Hörern möchte, dass sie die Vorlage kennen oder die Bücher gelesen haben. Warum sollte das der Fall sein? Muss ich jetzt zu jedem Hörspiel auch die Buchvorlage kennen? Wohl kaum. Ich möchte von den Hörspielen gut unterhalten werden und wenn diese einem zu lang vorkommen, dann interessiert mich doch das Buch nicht, sondern nur das Ergebnis in Hörspielform.


    Mich haben die Bücher nie interessiert, mich interessieren nur die Hörspiele und die Erwartungshaltung war eher die, dass Zaubermond für Folgenreich produziert und ich dementsprechend etwas erwarte, nämlich eine Serie, die sich an die Spitze in Sachen Fantasy setzen wird. Da es ja eh kaum etwas in diesem Genre gibt, wird das wohl so oder so passieren, aber an Drizzt kommt man meiner Meinung nach nicht ran und Lausch war ein ungleich kleineres Label als Folgenreich.

  • Eine Erwartung/Vorfreude hat man im Prinzip an alles, dieses ist zumeist zwar rein Subjektiv (Empfinden / Geschmack), lässt sich aber auch durch objektive Umstände (Preis / Gebrauchs oder Luxusartikel / Werbung) beeinflussen.


    Selbst wenn ich etwas umsonst bekomme, kann ich Erwartungen damit verknüpfen z.B. ob sich der Schenkende Gedanken über das Geschenk gemacht hat.


    Also ich würde diese Frage eindeutig mit Ja beantworten, das es durchaus zu große Erwartungshaltungen gibt.

  • Ja.
    Fuer mich ist das vorallem bei Europa der Fall wo ich zwar einerseits viel erwarte im Bereich der klassischen Serien, aber eigentlich genau weiss, dass da wenig kommt und kommen wird. Die Serien haben immer mal wieder eine gute Folge oder eine tolles Jubilaeumsspecial, aber im Grossen und Ganzen werden meine Erwartungen enttaeuscht und auch wenn der 'Bauch' hofft weiss der 'Kopf', dass die Fan-Meinung wenig zaehlt, solange die Absatzzahlen einigermasse stimmen. Bei Maritim ging mir das aehnlich, wo ich bei neuen Hoerspielen und Serien viel erwartet habe und dann schnell klar wurde, dass da vieles nach dem gleichen Schema ablaeuft-nicht schlecht, aber netuerlich wenig innovativ oder 'frisch'. Aber dann kommt der Punkt wo der naechste sagt 'Aber was erwartest du denn auch von den grossen Labeln?!'-wahrscheinlich zu viel...

  • Können Erwartungen zu groß sein? Hm. Ich weiß gar nicht so genau, wie bei mir bestimmte Erwartungen entstehen. Es hängt natürlich vom Hintergrund, vom Vorwissen und den bisherigen Erfahrungen ab. Kommt ein neues Fantasyhörspiel auf den Markt, vergleiche ich es automatisch mit »Drizzt« und »Abseits der Wege« und eventuelle noch dem »Herr der Ringe« Hörspiel, weil das meine bisherigen Erfahrungen mit Fantasyhörspielen sind. Diese Hörspiele haben mir sehr gut gefallen, und sind für mich ein Maßstab.
    Kommt also eine neue Fantasyserie auf den Markt, erwarte ich, dass in Bezug auf Produktionsqualität, Sprecher, Story usw. mindestens an die oben genannte Spiele ansatzweise herankommt. Dabei darf sie natürlich auch ganz eigene, kreative Wege gehen und mich überraschen.
    Zu den Elfen: Ich kenne nur das Buch »Die Elfen«, dass ja nicht die Vorlage für die Hörspiele war, sondern den Gesamtrahmen liefert, in dem sich die Vorlage befindet. Mir hat das Buch sehr gut gefallen, vor allem Hennens Schreibstil, die epische Wucht seiner 1000 Jahre umspannenden Geschichte und die konsequente Kompromisslosigkeit im Umgang mit den Hauptfiguren.
    Vom Hörspiel erwarte ich also Ähnliches. (Ich bekomme es erst in den nächsten Tagen und werde es dann ausführlich rezensieren.)

  • Naja wie gesagt, dass muss man meines erachtens nach halt aus mehreren Sichten sehen. Aus der ich bin ein Hörspieler und kriege jetzt ein Fantasy hörspiel vorgesetzt. Und eben auch aus der Sicht der Fans der Bücher. Lizenzen, grade wenn sie aktuell und groß sind, werden ja nicht aus Spaß an der Freude genommen, sondern immer auch darum um eben auch Leute zu erreichen, die die Bücher und Hörbücher gekauft haben.


    Du kennst in dem Fall das Buch nicht, was ist wenn dieses Buch also die Vorlage die schrottigste Geschichte seit langem ist. Nur weil das Label für das Hörspiel ein gutes ist, heißt das nicht, dass die aus einer schrott Geschichte ein Kunstwerk machen. Natürlich kann man die Erwartung haben, dass man ein technisches Meisterwerk geboten bekommt, dahingehend bin ich ganz bei dir. Langatmigkeit kann ich zum Teil auch noch verstehen, nur wenn das Buch per se auch schon extrem langatmig war, wird es natürlich schwer für eine Hörspielumsetzung, da ein rasantes Meisterwerk zu machen.


    In jedem Fall erwarte ich als Buch-Kenner, dass man wenn man die Elfen Hörspiele kauft auch die Elfen drinne sind. Wenn also bemängelt wird, dass die Hauptcharaktere langweilig oder uninteressant sind, dann ist es ja in der Buchvorlage auch so. Ich wäre nicht wirklcih begeistert, wenn man fürs Hörspiel dann ein paar hippe Charaktere dazudichtet.


    Wie gesagt kommt immer auch ein Stück auf den Blickwinkel an.


    Wenn man jetzt komplett unbedarft an die Sache ran geht und hört: Folgenreich verhörspielt eine fette Fantasy-Lizenz kann aber natürlich auch eine zu hohe Erwartung entstehen.

  • Wenn man jetzt komplett unbedarft an die Sache ran geht und hört: Folgenreich verhörspielt eine fette Fantasy-Lizenz kann aber natürlich auch eine zu hohe Erwartung entstehen.


    Warum ist das eine zu hohe Erwartung? ?( So wie Du es sagst ist es doch auch, nur verhörspielt Folgenreich die nicht, sondern Zaubermond für Folgenreich. ;) Es ändert aber nichts daran, dass das eine große Lizenz ist, das Budget dürfte auch nicht klein gewesen sein, nur ist das Ergebnis nicht so gut wie erhofft und wenn man es mit Drizzt vergleicht, sind die Erwartungen zu hoch? Das sehe ich ganz anders, denn Lausch ist doch um ein paar Ecken kleiner als Folgenreich und konnte somit auch mit einem kleineren Budget arbeiten, das Ergebnis war aber top. An Drizzt kommt man nicht ran, das hat für mich nichts mit zu hohen Erwartungen zu tun, sondern eher mit angemessenen Erwartungen.


    Es muss aber nicht nur der Vergleich mit den Elfen oder sonstwem sein, das kann man ja auch allgemein diskutieren, ob es sowas wie zu hohe Erwartungen gibt (klar kann es die geben!), wann sind die Erwartungen zu hoch und wieso usw.

  • In jedem Fall erwarte ich als Buch-Kenner, dass man wenn man die Elfen Hörspiele kauft auch die Elfen drinne sind. Wenn also bemängelt wird, dass die Hauptcharaktere langweilig oder uninteressant sind, dann ist es ja in der Buchvorlage auch so. Ich wäre nicht wirklcih begeistert, wenn man fürs Hörspiel dann ein paar hippe Charaktere dazudichtet.

    Wenn ich die Buchvorlage kennen würde und die Hauptfiguren dort wären langweilig und uninteressant, wäre ich schon von der Vorlage nicht gerade begeistert. Und ich würde vermutlich auch gar nicht zur Hörspielumsetzung greifen, wenn ich erwarten könnte, dass sie genauso langweilig wird.


    Man kann auch eine mittelmäßige Vorlage grandios umsetzen.Mir fällt gerade leider nur eine Fernsehserie ein: "Dexter". Die Romanvorlage hat eine nette Ausgangsidee, macht aber nicht wirklich was tolles daraus. Ganz anders die Serienumsetzung, die den Figuren echte Tiefe verleiht und alles auch noch super spannend und mitreißend erzählt.
    Warum sollte man so etwas nicht auch bei einer Hörspielumsetzung erwarten können.

  • Ich kenne zwei Fälle oder Grundtypen von "zu großer" Erwartungshaltung:

    • Das Label haut ordentlich auf die Pauke im Vorfeld, um Aufmerksamkeit und viele Interessenten zu bekommen. Ich erinnere mich da z.B. an die "maßstabbrechende" Vorabdefinition der "Kultserie" Cungerlan. Es ist nachvollziehbar, dass man dann die Latte als Hörer (zu?) hoch anlegt, wenn man das Werk in der Hand hat;
    • Eine Serie hat nach der Pilotfolge nicht nachgelassen, sondern immer noch eine Schippe draufgelegt. Auch dann ist "logisch", dass der Hörer bei der nächsten Folge *noch* höhere Erwartungen hat, denn er sieht nicht das Niveau, sondern erwartet eine weiter aufsteigende Kurve.

    They call me the Fader. Which is what I'm about to do.

    Die deutsche Rechtschreibung ist Freeware, d.h. man darf sie kostenlos nutzen.
    Allerdings ist sie nicht Open Source, d.h. man darf sie nicht verändern oder in veränderter Form veröffentlichen.

  • Ich kenne zwei Fälle oder Grundtypen von "zu großer" Erwartungshaltung:

    • Das Label haut ordentlich auf die Pauke im Vorfeld, um Aufmerksamkeit und viele Interessenten zu bekommen. Ich erinnere mich da z.B. an die "maßstabbrechende" Vorabdefinition der "Kultserie" Cungerlan. Es ist nachvollziehbar, dass man dann die Latte als Hörer (zu?) hoch anlegt, wenn man das Werk in der Hand hat;
    • Eine Serie hat nach der Pilotfolge nicht nachgelassen, sondern immer noch eine Schippe draufgelegt. Auch dann ist "logisch", dass der Hörer bei der nächsten Folge *noch* höhere Erwartungen hat, denn er sieht nicht das Niveau, sondern erwartet eine weiter aufsteigende Kurve.


    ich würde noch einen dritten Punkt ergänzen:


    Erwartungshaltung aufgrund bisheriger Produktionen eines Labels/Produzent/Autors.

  • Ist die dann "groß" oder automatisch "zu groß"?

    They call me the Fader. Which is what I'm about to do.

    Die deutsche Rechtschreibung ist Freeware, d.h. man darf sie kostenlos nutzen.
    Allerdings ist sie nicht Open Source, d.h. man darf sie nicht verändern oder in veränderter Form veröffentlichen.

  • Warum ist das eine zu hohe Erwartung? ?( So wie Du es sagst ist es doch auch, nur verhörspielt Folgenreich die nicht, sondern Zaubermond für Folgenreich. ;) Es ändert aber nichts daran, dass das eine große Lizenz ist, das Budget dürfte auch nicht klein gewesen sein, nur ist das Ergebnis nicht so gut wie erhofft und wenn man es mit Drizzt vergleicht, sind die Erwartungen zu hoch? Das sehe ich ganz anders, denn Lausch ist doch um ein paar Ecken kleiner als Folgenreich und konnte somit auch mit einem kleineren Budget arbeiten, das Ergebnis war aber top. An Drizzt kommt man nicht ran, das hat für mich nichts mit zu hohen Erwartungen zu tun, sondern eher mit angemessenen Erwartungen.


    Es muss aber nicht nur der Vergleich mit den Elfen oder sonstwem sein, das kann man ja auch allgemein diskutieren, ob es sowas wie zu hohe Erwartungen gibt (klar kann es die geben!), wann sind die Erwartungen zu hoch und wieso usw.

    Vielleicht weil drizzt die bessere Vorlage ist, mal ganz unabhängig vom Hörspiel ;-) / Hätte Lausch ein besseres Hörspiel aus der gleichen Story gemacht? Ist die Umsetzung schwach (für dich) oder ist es die Story, die dich nicht begeistert. ISt es zweiteres hätte sich die zu hohe Erwartungshaltung gar nicht aufbauen können, wenn du das Buch gekannt hättest.


    Im grunde hat übrigens doch die Elfen verhörspielt an, kommt nur auf die Sichtweise an :p und die nicht in stein gemeißelte Phrase "verhörspielt" :p ^^


    @topic natürlich kann man an alles eine zu große erwartungshaltung haben. Wenn jemand immer perfekte geschichten, Vertonungen etc. abliefert, wächst der Anspruch, werden diese nicht erfüllt... tjoar ist man enttäuscht und hatte eine zu große Erwarungshaltung ^^