Die erste Serienfolge - Eingewöhnen oder Vollgas?

  • Aber auch keine gute Aussage für eine Serie, dass die erste Folge gleich die mit abstand Beste ist oder ? :) Eigentlich habe ich schon, wenn man das Ergebnis hier als Massstab nehmen kann, alle Top Folgen gehört :)

  • Im Thread zu Rhodans Sternenozean Hörspielen ging es darum, wie es zu bewerten ist, wenn man von einer ertsen Folge sagen kann "Das ist auch die beste Folge".


    Ich finde es sehr vernünftig, in den Piloten einer Serie die auf eine hohe Folgenzahl ausgelegt ist, besonders viel Arbeit zu investieren um sie möglichst perfekt zu machen mit dem Hintergedanken viele Leute mit dieser ersten Folge direkt so zu begeistern, dass sie schnell Nachschub haben wollen. Gutes Beispiel für mich der hier erwähnte Sternenozean aber auch "Der Flüsterer" von Gabriel Burns hatte bei mir damals diesen Effekt. Dazu gehört es auch, inhaltlich in die Vollen zu gehen ohne erst lange Erklärungen und ettingbeschreibungne zu liefern.
    Andere Hörspiel-Serien gehen die wesentlich behäbiger vor und präsentieren zu Beginn erst mal eine Kennenlernfolge, in der inhaltich keine Luftsprünge passieren und man erst ein mal die handelnden Personen vorgestellt bekommt oder diese Gruppen erst noch gebildet werden.


    Was gefällt euch besser, erst Eingewöhnen oder direkt Vollgas? Macht man das vielleicht vom Genre abhängig? Nennt doch mal ein paar Beispiele für gute oder schlechte Bearbeitungen nach den Modellen "Vollgas" und "Eingewöhnung".

  • Oh sorry Doppelpost, neuen Thread jetzt erst entdeckt :)


    Das ist ja so als würde ich in der Probezeit meines Jobs richtig Gas geben und anschliesend die Beine hoch legen ....also eine gute Arbeitseinstellung nenne ich anders.
    Wieso das Niveau nicht halten ?


    Klar muss der "Pilot" ein Kracher sein !! keine Frage, aber wenn man doch im Piloten Qualität beweist, warum kann das Niveau dann nicht gehalten werden. zumindest über 50 Folgen sollte das klappen.
    Geschmacksweise schlechtere Folgen gibt es immer und ich muss dazu sagen, dass ich erst bei Folge 18 im Sternenozean bin, aber warum muss das Niveau immer sinken? Bei TKKG und DDF ist das Nivau auf Null wie ich finde mitlerweile aber diese Serie geht ja auch über > 150 Folgen und übr Jahrzente.

  • Der Sternenozeanist ja in höheren Folgen auch alles andere als schlecht, nur sticht die erste Folge aus allen heraus. Niveau über 50 Folgen kontant auf der Spitze halten? Halte ich für unmöglich....vor allem auch abhängig von den Vorlagen. Hier ganz klar, der Rhodan-Handlungsstrang, der vielen einfach zu träge war.

  • Wenn es danach ginge, dann hätte ich Edgar Allan Poe vielleicht sogar damals abgesägt. :D Die Serie hat für mich erst mit Folge 8 Vollgas gegeben und war ab diesem Zeitpunkt meine absolute Liebingsserie.


    Dass die erste Folge einer Serie ein Kracher sein MUSS...weiß ich nicht, glaube ich nicht einmal, manche Serien entwickeln sich halt erst. Klar, Gabriel Burns 1 -> Kracher, meiner Meinung nach danach unerreicht.


    Aber es gibt auch immer genug Gegenbeispiele und wenn man die Klassiker zum Vergleich ranzieht, DDF 1, TKKG 1, weiß nicht, da gibt es etliche bessere Folgen und so toll fand ich die damals auch nicht, TKKG 1 finde ich immer noch nicht wirklich toll.


    Oder sind jetzt nur Serien mit größerem Handlungsstrang gemeint? Wie gesagt, siehe Poe.

  • Na doch der Superpapagei war schon ne tolle Folge die fesselt, während ich Dir Recht geben muss, dass die Jagd nach den Millionendieben "Otto du Dieb" :)
    zwar neugierig macht aber kein Reisser ist. Damit wären wir beim Stichwort: zumindest Neugierde auf mehr sollte geweckt werden. Man muss ja nicht gleich umgehauen
    werden um dabei zu bleiben.
    Mark Brandis z.B. da bin ich quer eingestiegen mit Pillgrimm und habe nun mehr keine Lust mehr auf die Serie. War ok aber hat weder Neugierde geweckt noch mich
    umgehauen, war bei Rhodan halt anders, nach Sternenbestard dachte ich ja wow ...muss ich dabei bleiben. Nun bin ich doch etwas ernüchtert. Nicht falsch verstehen. Serie ist gut,
    aber das Niveau (für mich) schwankt doch erheblich.
    Bei JS 2000 z.B. gibt es auch schwächere Folgen aber ich finde persönlich, dass man hier nicht oft sagt: Gott das war aber jetzt Nichts ! Hier haben Quereinsteiger durchaus
    die option gefesselt zu werden. Das sollte auch das ziel eine Produktion sein. Wenn Jemand quer in den Sternenozean einsteigt wird er Probleme kriegen zum einen der handlung
    geschuldet und zum einen kann man eine extrem schwache Folge erwischen.

  • Das ist es aber was ich meinte, Serien mit großem Handlungsrahmen oder ohne?


    Sinclair hat doch keinen wirklichen Rahmen, genau wie DDF und TKKG, von daher ist das also keine Kunst als Quereinsteiger da reinzukommen.


    Serien ohne Handlungsrahmen können sich also ruhig eine lasche Auftaktfolge erlauben? ;)


    Wie gesagt, Poe ist für mich DAS Beispiel, relativ solider, aber unspektakulärer Auftakt, aber danach DIE Hammerserie, MIT Handlungsrahmen.

  • Für mich darf die erste Folge inhaltlich nicht so stark sein, wenn dafür die Einführung der Hauptcharaktere stimmt. Wenn natürlich eine gute Geschichte dazu kommt, um so besser. Was für mich nicht geht, schwache Geschichte und pure Einführungsfolge. Vorallem muss die erste Folge das Konzept der Serie erkennen lassen. Wenn ich nach der ersten Folgen rätsele worum es eigentlich geht, bringt mir das gar nichts (bestes Beispiel ist da aktuell Dark Life - da verstehe ich das Konzept nach Folge 1 überhaupt nicht).

  • Zitat

    Wenn ich nach der ersten Folgen rätsele worum es eigentlich geht, bringt mir das gar nichts


    Ging mir bei schwarze Sonne so, da dachte ich WTF ist dass denn?
    Muss aber nicht gleich uninterssant wirken, wie gesagt weil Neugierde geweckt wird und bei schwarze Sonne auch viel für mich
    "Neues" dabei war.

  • Gerade das macht doch den Reiz bei einer Serie aus, oder? Wenn man anfänglich vor Rätsel gestellt wird und dann gespannt ist, wie sich das entwickelt, auch da nenne ich wieder Burns als Beispiel.


    Projekt Meru kommt mir da auch noch in den Sinn, aber da geht es ja leider nur sehr sporadisch oder vielleicht sogar gar nicht weiter? Auch wenn ich es nicht beschreien will, aber der VÖ-Rythmus ist eine Katastrophe.

  • Sollten nicht alle an einer Hörspielproduktion Beteiligten bei JEDER Folge einer Serie versuchen, das absolute Optimum herauszuholen? Gut, es dürfte wohl klar sein, dass man nicht jederzeit in der Lage ist, die jeweilige Vorgängerfolge noch zu toppen aber es wäre doch fatal zu sagen, man hat eine tolle Pilotfolge hingelegt und kann es dann bei den Nachfolgern etwas ruhiger angehen lassen. Ob eine Folge gut oder eher mittelmäßig wird, hängt ja von allerhand Faktoren ab, die man nicht immer beeinflussen kann. Ich glaube nicht, dass sich ein Label sagt: "So, jetzt machen wir mal eine besonders starke Pilotfolge, dann jubeln wir den Hörern die schwächeren Storys unter." Umgekehrt wird eher ein Schuh draus. Wenn man erkennt, dass die Pilotfolge doch nicht der große Kracher war, den man sich erhofft hatte, kann man noch gegensteuern und ggf. das Konzept optimieren oder die Produktion halt an den Stellen positiv beeinflussen, die am meisten in der Kritik standen. Meiner Meinung nach sollte es das Ziel jedes Labels sein, JEDE neue Folge einer Serie zur besten Folge zu machen.

  • So sieht es aus ! Nur klaffen scheinbar bei Anspruch und Wirklichkeit ab und zu Löcher ..


    Aus meiner Sicht aus 2 Gründen falsch.
    1. Müsste man dann im Prinzip immer Schluß machen wenn man merkt das man sich nicht mehr selbst toppen kann und
    2. dürfte dann auch nicht mehr experimentiert werden.
    Es gibt halt schon Unterschiede bei schwankender Begeisterung im Laufe eines Serienlebens. Einerseits gibts Fälle wie eben den Sternenozean wo die Enttäuschung einfach groß ist, weil nach dem fulminanten Einstieg so viel verschenkt wurde und andererseits gibts Serien wie Dorian Hunter, wo fast jede Folge ein anderes Konzept hat. Da zündet halt nicht jede Idee und das ist auch nicht schlimm. Ganz zu schweigen von so Kandidaten wie Gabriel Burns, wo ich schon zig mal nach Durchhängern aussteigen wollte und dann doch wieder ne Folge kam dies mich nicht durchziehen lies.
    Ein bischen ist es ja auch so, daß der schönste Diamant unter vielen anderen Diamanten kaum zur Geltung kommt. Um Licht zu schätzen muß es halt auch Schatten geben, aber da bevorzuge ich doch ganz stark die hell, dunkel, hell Variante bevor ich mir hell, bissi dunkler, nochn bissi dunkler und nochn klein bissi dunkler wie beim Sternenozean antue.

  • Ging mir bei schwarze Sonne so, da dachte ich WTF ist dass denn?
    Muss aber nicht gleich uninterssant wirken, wie gesagt weil Neugierde geweckt wird und bei schwarze Sonne auch viel für mich
    "Neues" dabei war.


    Mir ging es nur um den Punkt Konzept, nicht um den Inhalt. Bei meinem angesprochenen Beispiel, verstehe ich das Konzept noch nicht. Wenn ich vom Inhalt her angefixt werden ist das gut und Neugier auf die nächste Folge ist dann auch da.

  • Das ist es aber was ich meinte, Serien mit großem Handlungsrahmen oder ohne?


    Sinclair hat doch keinen wirklichen Rahmen, genau wie DDF und TKKG, von daher ist das also keine Kunst als Quereinsteiger da reinzukommen.


    Serien ohne Handlungsrahmen können sich also ruhig eine lasche Auftaktfolge erlauben? ;)

    Ob mit oder ohne Handlungsrahmen ist meiner Meinung nach nicht so entscheidend, wichtiger ist, das die erste Folge auch meist die ist, die die Kundschaft anlockt. Wenn mir die erste Folge nicht gefällt, habe ich meist auch keinen Bock, mir weitere Folgen zuzulegen. Das heißt natürlich nicht, das die anderen Folgen dann ruhig mäßiger sein können. Alle Folgen sollten super sein, aber bei der ersten ist das für's anfixen am wichtigsten ;)


    Wenn z.b. bei Sinclair mal eine dabei ist, die nicht so der Hammer war hält mich das erst mal nicht davon ab, weitere Sinclairfolgen zu kaufen. Wenn aber gleich die erste Folge mist wäre, wer weiß, ob man dann noch in Folge zwei reingehört hätte ?

    "Glaub nicht, ich sei verrückt, Eliot – viele haben merkwürdigere Abneigungen als diese."

  • Warum nicht zum Auftakt eine "nur" gute Folge und später mal einen Knaller?

    Ich denke ebenfalls, dass diese Frontstellung von Highlight vs. Krampenfolge etwas überspitzt ist.


    Eine erste Folge sollte Orientierung schaffen. Was ist der Status Quo? Welches Entwicklungspotential hat eine Reihe oder Serie? Als Hörer sollte man nach einer Pilotfolge wissen, worauf man sich "einlässt", man sollte entscheiden können, ob man diesem narrativen Konstrukt weiter folgen möchte oder nicht. Man sollte aber nicht das Beste schon hinter sich haben. Ergo sollte der Weg das Ziel sein, und nicht das Ziel bereits in der ersten Folge erreicht und in allen weiteren herbei- bzw. zurückgesehnt werden müssen.


    Um diese Orientierung zu schaffen, genügt eine solide, gute Folge. Die muss nicht im Glorienschein erstrahlen, sie muss nur Potential aufweisen, Erwartungen schüren (die dann idealer- und fairerweise auch in der Zukunft erfüllt werden sollten), Vorfreude wecken. Dann klappt's auch mit dem Nachbarn.