Kulturflatrate

  • Damit ich nur noch hierhin verweisen muss, wenn mal wieder diese unausgegorene Idee als Lösung für den leidigen Urheberrechtsbruchstreit auf den Tisch kommt:

    • Bitte vor dem Weiterargumentieren den Wikipedia-Artikel insbesondere zu Betrugsgefahr und Verwaltungsaufwand durchlesen.
    • Dann gedanklich sich mal auf die geldempfangende Seite stellen und sich 1x vorstellen, wie die Debatten losbrechen, wie denn dieses Geld den Kunstschaffenden zugute kommen soll: nach Werbebudget? Nach "künstlerischem Wert"? Wer legt den fest? Paritätisch gleich zwischen allen, die was auf den Markt bringen? Warum sollte man dann noch anders als billigst produzieren? Nach (welchen?) möglicherweise gefälschten Statistiken wird verteilt?

    Jedes einzelne Argument reicht m.E. schon, um das Projekt gegenwärtig völlig außer Diskussion zu stellen. Die Kulturflatrate ist bis zur Vorlage eine praxisnahen Lösung nichts anderes als ein Wunschbild. Sogar die Piraten halten sie für sehr umstritten, obwohl sie eine der "Platforms" dieser Partei ist.

    They call me the Fader. Which is what I'm about to do.

    Die deutsche Rechtschreibung ist Freeware, d.h. man darf sie kostenlos nutzen.
    Allerdings ist sie nicht Open Source, d.h. man darf sie nicht verändern oder in veränderter Form veröffentlichen.

  • Zunächst besten Dank fürs Thema erstellen.Ich knüpf mal da an wo es im anderen Thema aufhörte....
    Zitat von »Julian«




    >Nein, ich gebe ca. 300 Euro im Monat für Medien aus, das Problem an deiner Rechnung ist das zwar alles in einen Topf fliessen soll, aber wie soll die Industrie entlohnt werden, wenn keine >Kontrolle mehr besteht wer was konsumiert?


    Es freut mich aufrichtig, dass du ein so dickes Portemonai besitzt, um tatsächlich jeden Monat 300€ für Medien ausgeben zu können. Es soll 4-köpfige Familien in Deutschland geben, die sich davon 1 Monat lang ernähren können.... Aber ich und du wissen, selbst wenn dem so ist: Das wird wohl kaum den Schnitt eines Otto-Normal-Verbrauchers treffen?!


    >Wer bestimmt dann wieviel aus dem Topf für nen Harry Potter, nen John Sinclair oder nen Furz auf Youtube bekommt.


    Das ist denke ich kein Problem. Klicks zählen würde bei P2P ja nicht funktionieren und wäre auch manipulierbar. Was auswertbar wäre sind die Anzahl der Personen, die eine bestimmte Datei in ihrem Archiv besitzen. Das kann man beim Emule (wenns auch da nicht wirklich realistische Zahlen sind) auch sehen (Anzahl der Quellen). Auf die Masse gerechnet wäre es auch aussichtslos, diese Werte dadurch zu manipulieren, andere anzustiften diese Datei herunterzuladen. Ob nun diese oder eine andere Möglichkeit der Verteilung, das ist lediglich die Frage der Software. Und Software ist im Jahre 2011 sicherlich kein Problem.



    >Allein an Produktionskosten kann man es ja nicht festmachen, da jede Firma anders kalkuliert. Weil wenn dem so wäre das jeder "Produzent" was aus dem Topf bekommt, dann stelle ich >aber viele Pupse bei Youtube ein.



    Ich merk schon.... Ernsthaft beschäftigen tust du dich mit dem Thema nicht....



    >Um das Argument Gema/GEZ gleich auszuhebeln, das Prinzip funktioniert nur dann wenn auch gemeldet wird.



    Jein. Ich weiss nicht, ob du schonmal eine Tauschbörse verwendet hast aber dort wird wirklich alles getauscht. Wer daran verdienen möchte, käme natürlich nicht darum herum, seine Produktionen "zu melden". Das wäre übrigens auch sehr einfach nachzuvollziehen. Verglichen mit dem Emule wäre jedem Wert ein Hash-Wert zuzuordnen. Der generiert sich von selbst und bleibt auch erhalten, wenn irgendjemand die Datei umbenennen sollte.


    >Nächstes Problem, dann müsste jeder Haushalt einwandfrei gezählt werden, denn ein Haushalt mit 5 Personen verbraucht ja mehr "Kultur" als einer mit nur einer.


    Ähm..... Das stimmt zwar, aber das dürfte aussichtslos sein? EIne Familie hat ja auch nur einen Kabelanschluss und 5 Personen gucken darüber Fernsehen. Den DSL Anschluß nutzen auch alle Familienmitglieder und verbrauchen somit auch weit mehr Traffic als nur 1 Person und die Provider müssen damit leben?! Wenn ein Familienmitglied eine SMS Flatrate auf seinem Handy hat, kannst du auch nicht verhindern, dass alle anderen Familienmitglieder das Handy mitverwenden....



    >Was ist mit "Schwarzsurfer" die keinen eigenen DSL Anschluss haben ?



    Der DSL Anschluss hat ja nichts mit der Kulturflat zu tun. Wer eine Kulturflat benutzen möchte, muss bzw sollte diesen Vertrag mit dann erteilten Benutzerdaten beantragen und seperat bezahlen.



    Muss eine Firma mit einer DSL Leitung dann für jeden Mitarbeiter den Pauschalbetrag zahlen?


    s.o. DSL und Kulturflat sollte nichts miteinander zu tun haben!



    Bei Sachen wie Handy, All you can eat etc. mag eine Flatrate funktionieren, denn es ist ein Vertrag zwischen 2 Vertragspartnern. Sobald aber auf beiden Seiten unklare Verhältnisse herrschen, kann es nicht funktionieren und dem Mißbrauch ist Tür und Tor geöffnet.


    Mißbrauch gibts bei allem. Nach den ersten Handyflats haben illegale Betreiber diese Verträge benutzt, um Gratis-SMS im Internet anzubieten. Das ist Vertragsbruch und wenn so etwas herauskommt, wird der Vertrag fristlos gekündigt wie bei anderen Verträgen auch?!



    >Ausserdem sehe ich diese Nummer mit der Kulturflatrate als einen billigen Versuch der illegalen Filesharer ihre Taten zu entkriminalisieren.



    Und nun? Sollte man den 5.Klässler zukünftig die 1500-Euro Abmahnungen vom Taschengeld abstottern lassen? Oder die Gefängnisstrafen auch unter 16 durchsetzen? FInd dich damit ab, dass man an der Filsharerei verdienen kann oder es auch lassen kann. Die Menschen werden weitertauschen das wird niemand verhindern können. Daher kann man das Projekt Kulturflat neben den üblichen Verkaufswegen (Datenträger im Laden/Shop) etablieren und Geld verdienen. Man kann es auch lassen. Dann verdient man eben gar nichts und die Leute tauschen weiter illegal. Das ganze hat unterdessen in Zeiten preiswerter großer USB platten ganz andere Dimensionen angenommen. Früher haben Rohlinge noch 12 Mark gekostet. OK war immer noch preiswerter als ein Playstation Original-Spiel. Danach wurden CD Rohlinge richtig billig und es wurde gebrannt und getauscht wie wahnsinnig. Dann wurden aus 700MB durch DVD RW 4,5 GB. Unterdessen wird nicht mehr gebrannt da werden ganze Musikarchive/Filmarchive auf dem Schulhof auf Festplatten hin und hergereicht.



    Die Menschen haben sich seit Jahren daran gewöhnt, das die irre Vielfalt gratis im Netz zu haben ist. Die Zeit, mit einem Tonträger das große Geld zu verdienen sind vorbei?! Um die Menschen wieder dahinzubringen, dass Medien Geld kosten, muss man ihnen etwas anbieten, wo sie zumindestens denken, dass sie dabei Sparen. Und die Flat ist das einzige was zieht. Das hat sich auch im Telefoniebereich durchgesetzt. Pauschalbetrag => Mach was du willst ist nebenbei auch viel einfacher, abzurechnen.

  • Zitat

    Ich merk schon.... Ernsthaft beschäftigen tust du dich mit dem Thema nicht....


    Wenn du so schlau bist, einfache Aufgabe:


    In der "Kulturflatrate" sind 3 Sachen:
    Ein Hörspiel
    Ein Film
    Eine Musik CD


    Es haben bisher 3000 Leute runtergeladen. Jeder davon zahlt 50 Euro


    Wieviel bekommt davon der einzelne Produzent?



    Zitat

    Und nun? Sollte man den 5.Klässler zukünftig die 1500-Euro Abmahnungen vom Taschengeld abstottern lassen?


    Gegenfrage: Wenn ein 16 jähriger besoffen jemanden Tot fährt, soll der auch nur ein "Das tut man aber nicht bekommen"
    Und überleg mal 5.te Klasse also unter 14 :D ich sehe echt du hast den Durchblick, denn der ist nicht Vertragsmündig, wie soll er da eine DSL Leitung haben?

  • scurgo


    glaube dein Niveau langt nicht oder du willst einfach nicht ernsthaft drüber reden? Befass dich doch entweder ernsthaft damit und antworte mal vernünftig oder lass es einfach?! Es ist ja in Ordnung, dass du weiter auf klassichen Verkaufsmethoden herumreiten willst wie sie vor 20 Jahren aktuell waren. Dauert bei manchen halt immer ein bischen länger, bis sie merken, wie sehr sie auf dem Holzweg sind. Alternative zur Kulturflat ist halt der CD Verkauf. Einer kauft der Rest läd illegal herunter wenn dir das lieber ist bitte.

  • Ich hätte schon gerne eine Antwort auf scurgos Fragen, die finde ich nämlich gar nicht so verkehrt. Wie stellst Du dir die Verteilung denn bitte vor?


    Ich bezweifel nämlich, dass die Filmindustrie Bock hat die Hörspielhansels mitzuschleifen, auch wenn ich das sehr begrüßen würde. :D

  • Gibtst du jeden Monat 500 Euro für Medien aus? Ich glaube nicht ;-) Du willst Zahlen? OK dann ein simples Modell. Nehmen wir mal an, ein Durchschnitts-Deutscher kauft pro Monat 2 CDs. Wir rechnen grob und sagen 10€/Stück=20€. Und wir wissen ganz genau: JEDEN Monat kauft man (v.a. im Schnitt) keine 2 CDs. Mal sinds 4, dann mal ein paar Monate gar keine.


    Und genau da setzt der Dauergewinn der Industrie ja ein. Denn wenn ich bspw. 20€/Monat bezahle, um legal tauschen zu dürfen soviel ich will dann wäre das JEDEN Monat 20 Euro und im Jahr 240€. Auch im Vertragswesen ist das eine beachtliche Summe mit der man kalkulieren kann. Auch Handyanbieter versuchen, die Grundgebühr so hoch es geht anzusetzen. Gesamtangebote werden intern immer auf die Vertragslaufzeit gerechnet. Nehmen wir an ich unterschreibe den Vertrag einer Kulturflatrate für 2 Jahre, so erhält die Industrie verlässlich 480€von mir. Egal wieviel und ob ich überhaupt etwas konsumiere. Und das OHNE Kosten für Tonträger! Und nun rechne mal das ganze auf die Masse auf. Wenn nur 100000 Deutsche diesen Vertrag unterschreiben würden.... Das sind enorme Einnahmen u.v. KONSTANTE. Nicht mal mehr mal weniger.


    Sorry, aber damit kommst du nicht weiter. Kleinere Labels wie z.B. Pandoras Play oder die Lauscherlounge haben via Crowdfunding Aktion 3.000 € gesammelt um ein Hörspiel zu produzieren. Ein John Sinclair kostet sicher noch mehr Geld in der Produktion und die Labels wollen nicht nur die Produktionskosten reinspielen, sondern auch Gewinn machen.
    Da kommst du mit 240 € pro Peron und Jahr nicht weit. Rechne mal lieber mit viel höheren Summen und das wird keiner bezahlen.
    Wer möchte, kauft seine Hörspiele - entweder als Festware (CD) oder als Download.



    Die Menschen haben sich seit Jahren daran gewöhnt, das die irre Vielfalt gratis im Netz zu haben ist. Die Zeit, mit einem Tonträger das große Geld zu verdienen sind vorbei?! Um die Menschen wieder dahinzubringen, dass Medien Geld kosten, muss man ihnen etwas anbieten, wo sie zumindestens denken, dass sie dabei Sparen. Und die Flat ist das einzige was zieht. Das hat sich auch im Telefoniebereich durchgesetzt. Pauschalbetrag => Mach was du willst ist nebenbei auch viel einfacher, abzurechnen.


    Da ist das Problem, ist wie beim Schwarzfahren. Die Tickets werden immer teurer und das zahlen die ehrlichen Kunden. In ein paar Jahren folgt dann der Knall, weil öffentliche Verkehrsmittel nicht mehr bezahlbar sind.
    Daher folgt auch jetzt eine Bereinigung des Hörspielmarktes. Serien und ganze Labels verschwinden. Hörspiele sind teuer in der Produktion und wenn sich auf diesem Nischenmarkt nicht genug Käufer finden, fällt die Vielfalt weg. Es müssen Kosten aus vielen unterschiedlichen Bereichen (Produktion, Studio, Sprecher usw.) bezahlt werden. Das kann man mit einer Flat nicht vernünftig abdecken. Die Bundles in den Shops sind da eine viele bessere Möglichkeit.

  • was ich nicht verstehe ist, warum so destruktiv auf julian rumgehackt wird bzw auf der arbeitshypothese kulturflatrate. es hat doch niemand behauptet, dass das ein morgen unterschriftsreifes und perfektes konzept ist, sondern eine idee, wie man im umgang mit digitalen medien die schaffenden beteiligen kann. das klingt hier alles so negativ, dabei würde doch, wenn auch im kleinen, der produzent davon profitieren. so zumindest mein gedanke dabei. heute bekommt er für den dl nix, dann immerhin etwas. ob und wie das ganze funktioniert, kann ich mir derzeit aber auch nicht so recht vorstellen. aber warum sollte man das ganze deswegen so vehement und reichlich aggressiv ablehnen und auf angebliche entkriminalisierung reduzieren.


    es scheint doch neue weg und ein anderes denken erforderlich zu sein, um digitalen medien und ihren verbreitungsmöglichkeiten herr zu werden. ob das die flat ist? keine ahnung, wüsste ich die lösung, wäre ich beim gelddrucken im keller :D . aber immerhin ist es ein vorschlag, sei er gut oder schlecht, sei er umsetzbar oder nicht. fest steht doch eines: so, wie es momenatn läuft, ist auch nicht gut

    The gods have never bothered much about judging the souls of the dead, and so people only go to hell if that's where they believe, in their deepest heart, that they deserve to go. Which they won't do if they don't know about it. This explains why it is so important to shoot missionaries on sight.

  • Daraus wie viele Leute eine Datei besitzen soll errechnet werden wie viel jeder bekommt...sorry, aber einfacher kann Betrug doch nicht ermöglicht werden, das halte ich für schlichtweg unmöglich da ein schlüssiges, faires Modell zu finden mit dem alles unter einen Hut gebracht werden kann.

  • Hallo,


    ich mag den Gedanken sehr, ihn umzusetzen wird aber in der Tat schwierig, denn es ergeben sich viele Fragen. Zudem wird die Gier der einzelnen Anbieter die Sache ohnehin zusätzlich erschweren, wie die Bedenkenträger hier schon zeigen.


    Fakt ist, dass die Industrie mit der strafrechtlichen Verfolgung von illegalen Downloads scheitert. Sie steckt enorme Summe in die Verfolgung, ohne dass sie auch nur annähernd die vermeintlichen Verluste rein holt. Das gilt für die Musikindustrie ebenso wie für die Filmindustrie, den Buchmarkt oder die kleinen Märkte wie Hörspiele.
    Der Kampf war verloren, als man den ersten Datenträger kopieren konnte; Kassette, CD, nun digitale Medien.


    Denke ich an das Thema Film, dann wurde gerade bei Kino.to immer wieder festgestellt, dass es einfach kein entsprechendes Angebot gibt in Deutschland, auf das man legal zugreifen könnte.
    Das gilt natürlich auch für andere Branchen, denn selbst Amazon ist nicht wirklich allumfassend. Allumfassend, alle Label und alle Themen an einer Stelle, bieten nur die Illegalen. Sie schaffen etwas, was die Industrie nicht schafft.


    Die Frage ist also, ob man - wenn eine allgemeine Kulturflat nicht funktionieren kann - nicht hingeht, und pro Branche ein großes Portal errichtet, und dort eine Flatrate anbietet. Alle Filme und Serien an einem Ort, man zahlt wie beim Pay-TV einen monatlichen Betrag und kann laden und gucken, was man will.
    Ebenso bei Musik, bei Hörspielen etc.


    Natürlich würde das nicht die Illegalen eindämmen. Aber es würde all jenen eine Plattform bieten, die nun eben vergebens auf solch eine Plattform warten. Und dass Bedarf dafür ist, sieht man an den Illegalen.
    Angenommen, alle Hörspiellabel schließen sich zusammen und bieten auf einer Plattform all ihre Hörspiele an. Man zahlt im Monat z. B. 20 Euro und holt sich, was man hören will. Die Einnahmen werden an die Label ausgeschüttet, fertig.
    Das soll natürlich den normalen Verkauf nicht ersetzen, denn es wird noch genug Leute geben, die davon keinen Gebrauch machen. Aber es wäre ein Angebot an die Masse, ein Beispiel, dem andere Branchen nachfolgen würden.


    Ein solches Portal hätte viele Vorteile.
    Man kann in Serien reinschnuppern, die man so nicht kaufen würde
    Man hat alles an einer Stelle
    Es gibt einen festen, überschaubaren Betrag
    Leute, die so etwas suchen und bislang nur bei Illegalen fanden, finden den Weg dorthin
    Hat man eine Serie oder einen Titel, der einem gefällt, kauft man den auf CD, wenn man was verschenken will
    Man kann die Flat verschenken.


    Das mal als Idee in den Raum geworfen.

  • Also 1. finde ich es toll, wie hier im Forum eine Fülle an Reaktionen zusammenkommt, so muss ein Forum laufen! Kaum eine Stunde nicht im Forum gewesen und man hat ein paar Minuten zu tun, um alle Antworten zu lesen :P


    Also zunächst möchte ich einmalk zusammenfassen, dass alle hier im Forum doch zumindest eines einstellungsmässig gemeinsam haben: Alle finden es unfair, Hörspiele (v.a. neu produzierte) einfach illegal herunterzuladen und zu verbreiten ohne das die Hersteller dafür Geld zu sehen bekommen.
    Die eine "Lobby" sieht die Sache so, wie sie bis jetzt immer gehandhabt wird: CD kaufen oder MP3 legal herunterladen gegen Bezahlung. Wie sich jedoch auch vermutlich die meisten den Weltfrieden wünschen sieht es in der Realität nunmal anders aus, ob man es nun toll findet oder nicht. Ziel ist es doch somit, einen Weg bzw eine Lösung zu finden, den illegalen Downloadangeboten mit legalen entgegenzutreten. Wie DarkWriter es so schön formuliert hat machen die "Illegalen" der Industrie vor, wie es gemacht wird. Sei es Napster, Emule, Torrent oder kino.to. Viele Ideen zusammen von verschiedenen Menschen gesammelt können eher ein vernünftiges Konzept ergeben als mir z.b. damit zu kommen "Wie willst du denn für eine gerechte Verteilung sorgen". Überlegt doch mal selber und postet es hier? Ich hatte bisher ja nur einen Grundriss dargelegt. Eine entsprechende Software für eine Kulturflat gibt es schließlich noch nicht.


    Wie es anfangen sollte: Eine Software vergleichbar aus einem Mix Emule / Usenext. Sprich man benötigt Zugangsdaten, um an der Kulturflat teilnehmen zu können. Eine Pauschalabgabe auf DSL Anschlüsse wäre sicherlich unsinnig. Filesharing bedeutet, jeder Nutzer kann Dateien zum Upload ins Netz stellen und herunterladen. Ich halte es für durchaus realistisch, ein System zu entwickeln, was die Dateiverbreitung auswertet um entsprechend die "Einnahmen" auf die Rechteinhaber gerecht zu verteilen. Denn im Gegensatz zu z.b. emule kann an der Flat ja nur ein registrierter Kunde, welcher monatlich seine Gebühren zahlt, teilnehmen. Wenn also eine Suche gestartet wird nach bspw. Mindnapping Folge 1 und 120 Benutzer haben diese Datei in ihrem Ordner freigegeben so ist das doch keine finktive Anzahl die beliebig manipuliert werden kann?
    Das Angebot kann ja auch durch Internetseiten mit Katalogen wie die derzeitigen illegalen Torrent / Emuleseiten erweitert werden. Jeder kann solche Seiten dann ganz legal erstellen und für Downloads seiner Werke "werben". Es entfallen eigene Serverkosten da P2P den Speicherplatz der Nutzer verwendet.
    Ausserdem schließt eine Kulturflat ja die klassischen Vertriebs- / Verkaufsmethoden wie CD im Laden / Onlineshop bestellen, wie auch der direkte Download eines Hörspiels / Musikstücks nicht aus. Eine Kulturflat wäre somit eine Ergänzung kein Ersatz! Schließlich gibt es immer noch sehr viele, denen ein Original-Tonträger noch etwas bedeutet.

  • Daraus wie viele Leute eine Datei besitzen soll errechnet werden wie viel jeder bekommt...sorry, aber einfacher kann Betrug doch nicht ermöglicht werden, das halte ich für schlichtweg unmöglich da ein schlüssiges, faires Modell zu finden mit dem alles unter einen Hut gebracht werden kann.

    Wer wird denn da so schnell aufgeben ;)
    Wie würdest du denn dort "betrügen" können? Wenn du in Foren o.a. alle Leute anstiftest, die eine oder andere Datei herunterzuladen und das allen Freunden und Bekannten zu erzählen so wäre das doch kein Betrug?! Ganz im Gegenteil sogar wäre die Verbreitung dann enorm. Viele würden das eine oder andere kennenlernen, was ihnen vorher gänzlich unbekannt gewesen ist? Das ganze gilt ja auch nicht nur für Hörspiele sondern auch für alle anderen Medien wie Kinofilme oder Serien. Pro7 z.b. hat erkannt, dass viele gar nicht jede Woche eine neue Folge einer Serie sehen wollen, sondern die ganze neue Staffel am Stück. Und so haben sie z.b. die 4. Stromberg Staffel als DVD herausgebracht zeitgleich mit dem Serienstart. Ich fands prima und hab sie sofort gekauft. Und wären die Folgen in der Kulturflat herunterladbar hätte ich sie dort heruntergeladen. Ebenso mit Kinofilmen. Was wärde dagegen sprechen, zeitgleich mit dem Kinostart den Film auch in die Kulturflat zu posten? Die Erfahrung hat doch gezeigt, dass die Anzahl der Kinobesucher durch illegale Downloads von Camrips nicht zurückgegangen ist. Ganz im Gegenteil sogar! Viele schauen sich den Film "illegal" zuhause an stellen fest das ein Kinobesuch sich lohnt und gehen dann ins Kino. Viele Menschen konsumieren auch recht viel und recht anspruchslos. Sprich, sie laden unendlich viele Filme herunter, schauen sie sich einmal an und löschen sie danach wieder. Im Falle der Kulturflat würden die Filmemacher selbst an diesen Leuten ihr Geld verdienen die sich die DVD niemals gekauft hätten geschweige denn ins Kino gegangen wären.

  • Daher folgt auch jetzt eine Bereinigung des Hörspielmarktes. Serien und ganze Labels verschwinden. Hörspiele sind teuer in der Produktion und wenn sich auf diesem Nischenmarkt nicht genug Käufer finden, fällt die Vielfalt weg. Es müssen Kosten aus vielen unterschiedlichen Bereichen (Produktion, Studio, Sprecher usw.) bezahlt werden. Das kann man mit einer Flat nicht vernünftig abdecken. Die Bundles in den Shops sind da eine viele bessere Möglichkeit.

    Auch wenn ich dir beipflichten muss, sollte auch hier der Blick für die Realität nicht verloren gehen. Das Leben ist hart. Wer sich am Markt nicht behaupten kann geht nunmal unter das ist in jeder Branche so. Heulen hilft da wenig. - Und wie du ja selber schreibst "ganze Serien und Label verschwinden". Der derzeitige Vertriebsweg scheint also gescheitert!? Die Raubkopierer sind nicht alles Schuld. Und die ganze Zeit dies als Ausrede u.U. auch für einfach schlechte Produktionen die keiner kauft zu verwenden zieht nicht. Und löst nebenbei das Problem auch nicht.

  • Ich sehe jetzt schon eine Industrie entstehen sehen bei der Leute einfach irgendwas produzieren und dann aus Klicker-Datenbanken schöpfen um die Kassen voll zu spülen. Egal ob mit Fake-IDs oder geworbenen Helfern die für Ihre Klicks auf solche Produktionen in irgend einer Weise entlohnt werden. Gerechte Verteilung auf diese Weise sehe ich da (noch) nicht. Ich finde den grundsätzlichen Gedanken dieser Flatrate ja sinnvoll, aber beinahe unmöglich ihn gescheit umzusetzen.

  • Hallo,


    ich kann mich noch gut an die Startschwierigkeiten von Internet-Flat und später Telefon-Flat erinnern. Jeder hatte Angst, dass ihm ein paar Groschen durch die Lappen gehen.
    Hier ist genauso.
    Die Kosten sind durch eine Flat nicht abzudecken, höre ich da, und ein anderer beschwört Betrug herauf. Wieder einmal sind wir am Ende von Kultur und Abendland angelangt, wie es mir scheint.
    Wahrscheinlich wird es eines Tages so sein, dass sich Flatrates auf allen Gebieten durchgesetzt haben. Nur die Hörspielindustrie, die versucht noch krampfhaft, CDs an den Mann zu bringen, setzt auf alte Modelle und wundert sich, warum kein Schwein mehr kauft.


    Wenn wir schon bei Visionen sind …

  • hier gibbet zwar keine kultur, sondern nur eine musikflatrate: heise artikel


    10€ monatlich und streaming von 13.000.000 titeln. der sammler schlägt die arme über den kopf, aber ich denke so funktionierts. feste einnahme, die youtuber kommen, weil bessere qualität und der kunde hat zugriff auf die musik, sogar übers phone. ich sage: super sache

    The gods have never bothered much about judging the souls of the dead, and so people only go to hell if that's where they believe, in their deepest heart, that they deserve to go. Which they won't do if they don't know about it. This explains why it is so important to shoot missionaries on sight.

  • Auch wenn ich dir beipflichten muss, sollte auch hier der Blick für die Realität nicht verloren gehen. Das Leben ist hart. Wer sich am Markt nicht behaupten kann geht nunmal unter das ist in jeder Branche so. Heulen hilft da wenig. - Und wie du ja selber schreibst "ganze Serien und Label verschwinden". Der derzeitige Vertriebsweg scheint also gescheitert!? Die Raubkopierer sind nicht alles Schuld. Und die ganze Zeit dies als Ausrede u.U. auch für einfach schlechte Produktionen die keiner kauft zu verwenden zieht nicht. Und löst nebenbei das Problem auch nicht.


    Nein, illegale Downloads sehe ich nicht als das Problem schlechthin. Es ist ein Problem von mehreren Problemen. Zum einen sind Hörspiele wie bereits geschrieben ein Nischenmarkt und große Akzeptanz habe nur Serien wie die ???. Es kommt auf jeden Käufer an und der Medienmarkt ansich ist heiß umkämpft. In den goldenen Jahren gab es nur drei oder vier Fernsehsender und der Computer war auch noch fern, da hatten es Hörspiele viel leichter.
    Für mich ist die Präsenz in den Läden vor Ort (egal ob Buchhandlung oder Elektromarkt) nicht gut genug und das Personal ist auch nicht gut informiert. So kommt einfach kaum neue Kundschaft dazu. Der Verkauf via Amazon ist auch nicht so doll, da das Stöbern doch richtig schwerig ist. Da geht viel über gezieltes Suchen. Die "Freaks" wissen was sie wollen und suchen gezielt, der Gelegenheitshörer steht da schnell im Wald.
    Insgesamt ist die Lage also nicht so gut und jeder Käufer zählt und dann spielen die illegalen Downloads schon rein. Hätten vielleicht ein paar Leute das Hörspiel gekauft und nicht illegal gezogen, hätte es vielleicht keine Einstellung gegeben.
    Von daher möchte ich nicht von einem oder von dem Problem reden, für ich mich ist das eine Reihe von Problemen.
    Du kannst allerdings nicht ein Hörspiel unter Wert verkaufen. Das bringt es nicht. Kommen die Produktionskosten + angestrebter Gewinn nicht rein, ist Ende und es wird eingestellt. Das sehen leider viele nicht ein und da würde ich mir schon mehr Einsicht wünschen.

  • Ich sehe jetzt schon eine Industrie entstehen sehen bei der Leute einfach irgendwas produzieren und dann aus Klicker-Datenbanken schöpfen um die Kassen voll zu spülen. Egal ob mit Fake-IDs oder geworbenen Helfern die für Ihre Klicks auf solche Produktionen in irgend einer Weise entlohnt werden. Gerechte Verteilung auf diese Weise sehe ich da (noch) nicht. Ich finde den grundsätzlichen Gedanken dieser Flatrate ja sinnvoll, aber beinahe unmöglich ihn gescheit umzusetzen.

    Das würde nicht lohnenswert funktionieren. Denn: Wenn du Fakedateien produzierst und dich als Autor meldest würde der fake a) schnell auffallen und gelöscht bzw aus der tantiemenliste fliegen und b) müssten alle, die die fakedatei aus betrugszwecken ziehen und online bereithalten ja auch monatliche Gebühren für die Flat bezahlen. Das würde nicht lohnen.

  • Zitat

    Alle Filme und Serien an einem Ort, man zahlt wie beim Pay-TV einen monatlichen Betrag und kann laden und gucken, was man will.
    Ebenso bei Musik, bei Hörspielen etc.


    Du kannst doch ein Abo bei Audible abschliessen, so das du X Sachen laden kannst.
    Es gibt DVD "Flatrates"
    Gibt es zum Teil also, aber du kannst doch keinen zwingen das zu nutzen oder deine Produkte da einzustellen.


    Zitat

    aber warum sollte man das ganze deswegen so vehement und reichlich aggressiv ablehnen und auf angebliche entkriminalisierung reduzieren.


    Weil es nichts anderes ist, denn das Prinzip der "Kulturflatrate" wie hier vorgeschlagen KANN schon nicht funktionieren weil es allen Gesetzen der freien Marktwirtschaft widerspricht.


    Zitat

    Fakt ist, dass die Industrie mit der strafrechtlichen Verfolgung von illegalen Downloads scheitert


    Liegt aber an eher an der laschen Gesetzeslage. Würde eine zivilrechtliche Klage mit einem strafrechtlichen Urteil einhergehen, dann sähe das ganze anders aus. Das Problem ist das z.B. eine Verurteilung zu Jugendarrest meist teurer kommt als der "entstandene" Schaden, daher ist das ganze leider unrentabel.


    Zitat

    Angenommen, alle Hörspiellabel schließen sich zusammen und bieten auf einer Plattform all ihre Hörspiele an. Man zahlt im Monat z. B. 20 Euro und holt sich, was man hören will. Die Einnahmen werden an die Label ausgeschüttet, fertig.


    Klar, da entfällt a. der Wettbewerb ist also Kartellwidrig und b. kostet bei dem einen die Produktion 1000 euro bei dem anderen 2000 . Beide verkaufen die CD aber für 10 Euro das Stück, was bekommt dann jeder in der Flatrate?


    Zitat

    Alle finden es unfair, Hörspiele (v.a. neu produzierte) einfach illegal herunterzuladen und zu verbreiten ohne das die Hersteller dafür Geld zu sehen bekommen.


    Wie nennst du es denn?
    Also ich nenne es kriminell und nichts anderes ist es, nach geltendem Recht.


    Du schwafelst hier von "Kulturflatrate" aber kann nicht mal die einfachsten Fragen logisch beantworten.
    Solange nicht ALLE zahlen müssen, wird keiner etwas buchen was er auch umsonst bekommen kann. Wenn es nicht gesetzlich verankert wäre, dann würde keiner GEZ zahlen. Und selbst da gibt es "Schwarzseher".


    Beantworte die Fragen bevor du hier weiterschreibst, wenn du möchtest das man dich zumindest ein bisschen ernstnimmt.


    Zitat

    10€ monatlich und streaming von 13.000.000 titeln.


    Du schreibst es STREAMING, da hab ich im Auto oder dem MP3 Player nix von und das laden ist trotzdem illegal, na super idee.

  • Das würde nicht lohnenswert funktionieren. Denn: Wenn du Fakedateien produzierst und dich als Autor meldest würde der fake a) schnell auffallen und gelöscht bzw aus der tantiemenliste fliegen und b) müssten alle, die die fakedatei aus betrugszwecken ziehen und online bereithalten ja auch monatliche Gebühren für die Flat bezahlen. Das würde nicht lohnen.


    Eine Kulturflate zahlt doch wohl jeder oder soll das auf freiwilliger Basis funktionieren? Fakedateien produzieren im Sinne von "ich hau paar mal aufs Keyboard und nenne es Kunst" wirst Du schlecht als Fake enttarnen können.

  • scurgo


    Also wie man nur so verbohrt sein kann? 1. Soll die Kulturflat kein Pflichtprogramm sein. 2. Wie kommst du darauf, dass ein solches Projekt den "Gesetzen der freien Marktwirtschaft widerspricht" ? Bald 3. wie du schon schriebst wären Bestrafungen sinnlos. Denn es wären zu viele, die du bestrafen müsstest. Wenn die Polizei jeden, den sie mit 1g Grass in der Tasche einsperren würden, könntest du ganz Deutschland gefängnismässig überdachen. Es ist ja nicht die Minderheit, die täglich die illegalen Angebote nutzt. Es ist die Mehrheit. Und du kannst es nicht verhindern. s.h. kino.to
    Die Seite war keine Woche dicht da wurden 3 neue aufgemacht. Da heisst es entweder umdenken oder untergehen.