Crowdfunding — "coole Idee" oder "lasst mich in Ruhe"?

  • Crowdfunding? 24

    1. Kommt ganz auf das Projekt an (12) 50%
    2. Bin im Prinzip gern dabei, das verstärkt mein Gefühl, dabeizusein (2) 8%
    3. Wenn die Käufer auf traditionellem Weg wegbleiben, kapiert's halt und macht dicht! (5) 21%
    4. Wenn nur so meine Lieblingsserie beendet oder fortgesetzt werden kann ... (7) 29%
    5. Ich ignoriere das grundsätzlich (6) 25%
    6. Andere Meinung (siehe Posting im Thread) (0) 0%

    Drei Jahre gibt es die Idee bestimmt schon, aber hier zündet es erst jetzt: neben startnext ist die US-Seite kickstarter die bekannteste Plattform für das sog. Crowdfunding-System. Ein Beispiel, wie sowas gut funktioniert, ist Iron Sky, der finnische Spielfilm über Nazis auf dem Mond.


    Nachdem LL erfolgreich Episoden 13 und 14 von Richard Diamond auf diesem Weg finanziert und herausgebracht hat, erschienen nun innerhalb weniger Tage mehrere Projekte in der Hörspielcommunity, die sich dieses Mittels bedienen, um ihre Produktionen zu sichern.


    Wie denkt Ihr darüber?

    Zoe: "Proximity alert. Must be coming up on something."
    Wash: (alarmed) "Oh my god. What can it be? We're all doomed! Who's flying this thing!?" (deadpan) "Oh right, that would be me. Back to work."

  • Crowdfunding ist eine Möglichkeit, das unternehmerische Risiko auszuschalten. Mag an sich eine clevere Idee sein, ich als Kunde mag aber einem Unternehmen keinen unverzinsten Kredit geben. Wenn es mit den Verkäufen, egal aus welchen Gründen, nicht klappt, ist das halt Pech. Warum sich die "Unternehmen" keinen Kredit bei ihrer Hausbank holen, wenn die Geschäftsidee doch ach so gut ist, ist mir schleierhaft... nein, eigentlich nicht :D

  • Ich habe da kein Problem mit. Natürlich würde ich das nicht bei jedem Projekt machen, aber um sicherzustellen, das Serien beendet werden, die ich mag, zahle ich auch schonmal im vorraus. Bisher waren meine Erfahrungen in diesen Bereichen nur positiv.

  • Bei mir kommt das auf das Projekt an. Für Richard Diamond fand ich das ok, da geht es um eine Folge. Die Folge ist in sich abgeschlossen, also wunderbar. Eine Serie mit fortlaufender Handlung würde ich so nicht am Laufen halten, das ist es mir als Hörer zu viel "Nervenkitzel" Folge für Folge zu schauen, ob es weitergeht oder nicht.
    Insgesamt fände ich ein Abolösung mit Vorauszahlung wesentlich sinnvoller für solche "Wackelprojekte". Das lief bei Lady Bedfort sehr gut, ich habe im Januar den ganzen Schwung auf einen Schlag bezahlt und dann immer zum Erscheinungstermin die Folgen erhalten. Das setzt natürlich eine gewisse Disziplin des Labels voraus, denn es müssen ja eine feste Anzahl an Folgen im Jahr produziert werden.

  • Ich habe auch kein Problem damit, solange diese Finanzierung nicht der Normalfall wird. Auf Pandoras Play bezogen (deren Posting mutmaßlich zu dieser Umfrage geführt hat): Ich bin bei Terra Mortis 3 dabei, glaube jedoch nicht, dass ich danach noch zig weitere Serien vorfinanzieren würde. Die Entscheidung träfe ich sowieso erst im konkreten Fall.


    P.S.: Was ist der große Unterschied zwischen Punkt 1 "kommt ganz auf das Projekt an" und Punkt 4 "Wenn nur so meine Lieblingsserie beendet oder fortgesetzt werden kann..."? (und eine kleine Spitzfindigkeit am Rande: Die Serie könnte auch durch Einstellung beendet werden - "abgeschlossen" würde sie durch erfolgreiches Crowdfunding ;) .)

  • Kommt auf das Projekt an, ich habe beim Projekt "Saber Rider and the Starsherrifs The Game" teilgenommen.. aber nicht um das zu finanzieren.. seien wir ehrlich, die 10.000 Euro die als Summe gefordert waren, sind ein Witz.. damit kann man ein paar Coder, ein paar "Tage" mit bezahlen. Aber nicht annähernd ein Spiel entwickeln. Vielmehr war es in dem Fall eine Möglichkeit für den Entwickler Aufmerksamkeit zu erlangen.. und zu zeigen, dass Interesse an dem Projekt besteht. Die Hoffnung ist dann natürlich, dass sich Publisher eher für das Projekt interessieren, als wenn man nur mit seiner Idee bei diesen aufkreutzt.



    Von daher habe ich da gerne mit gemacht.. habe damit das 3DS Spiel bereits vorfinanziert, erhalten noch ein paar Goodies dazu und werde im Abspann des Spiels genannt.. sehr nett. Und sollte sich doch kein echter Geldgeber finden, und die Entwickler es alleine nicht stämmen können, gibt es halt die Kohle wieder..



    Hoffentlich :ugly:

  • Übrigens kann ich mir nicht vorstellen, dass Crowdfundings funktionieren, wenn man sie nur in einem Forum bewirbt. Da schneidet man sich außerdem ins eigene Fleisch.


    Wenn es schon daran hapert, dass man nicht über den eigenen Schatten springen kann, dann wird sowas auch nicht funktionieren.

  • Crowdfunding ist ein wirklich schwieriges Thema, zumal viele das als reine Vorfinanzierung sehen. Man mag über den Film "iron Sky" sagen was man will, er ist allerdings ein wirklich krasses Beispiel was man mit einer gut geplanten Crowdfunding und Crowdsourcing Aktion alles schaffen kann...


    Zum Thema gibts auch ein interessantes Video:
    [YouTube]

    [/YouTube]

  • Bei den Talkern bewerben die Leute von Aurelia ein Projekt unter dem Titel "Das Geheimnis der Taiga-Pyramiden", das via Startnext finanziert werden soll.


    Zitat


    Geplanter Erscheinungstermin: Herbst 2014
    Spielzeit: ca. 60 Min.
    CDs: Auflage 2.500 Stück (Digipack inkl. Booklet)
    Erhältlich auch bei: iTunes, Audible.de, Amazon.de und weiteren Portalen


    Die Geschichte wurde von mir und meiner Frau Xenia, die ebenfalls als Autorin tätig ist, geschrieben. Das Manusskript ist bereits fertig. Das Sprechercasting übernimmt die Agentur Speeech in München. Dabei wird bewusst auf den Einsatz von prominenten Sprechern abgesehen, damit die Illusion einer Dokumentation perfekt wird und die Zuhörer sich von herausragenden Stimmen auf die phantastische Expedition entführen lassen.


    So weit, so gut.


    Was mich allerdings umhaut, ist das Budget, das man erreichen will: 32.000 Euro für eine Hörspiel-CD?
    :shock:
    Ganz ehrlich: lackiert sich da wer die Hosentaschen mit 18-Karat-Gold? Oder habe ich da etwas falsch eingeschätzt, was die Produktionskosten eines Hörspiels angeht? Sowas kann mMn ganz schnell zum Verruf der ganzen Finanzierungsform führen.

    They call me the Fader. Which is what I'm about to do.

    Die deutsche Rechtschreibung ist Freeware, d.h. man darf sie kostenlos nutzen.
    Allerdings ist sie nicht Open Source, d.h. man darf sie nicht verändern oder in veränderter Form veröffentlichen.

  • Nein, da hast Du gar nichts falsch eingeschätzt. Das ganze Ding ist von vorne bis hinten völlig utopisch.


    Wenn mir jemand 32.000 gibt, dann mache ich ihm dafür ein fettes Riesenhörspiel auf 6 CDs, tollen Sprechern, super Sound und über die Aufmachung lässt sich da sicherlich auch reden.

  • Zitat


    Die Geschichte wurde von mir und meiner Frau Xenia, die ebenfalls als Autorin tätig ist, geschrieben. Das Manusskript ist bereits fertig. Das Sprechercasting übernimmt die Agentur Speeech in München. Dabei wird bewusst auf den Einsatz von prominenten Sprechern abgesehen, damit die Illusion einer Dokumentation perfekt wird und die Zuhörer sich von herausragenden Stimmen auf die phantastische Expedition entführen lassen.


    Nennt mich meinetwegen spießig, aber wenn jemand mir quasi sein Skript zur Vertonung anbietet (also ich es als Crowdfunder mitfinanzieren soll) und dann ist im Werbetext schon so viel Sorgfalt drin, dann sei mir Skepsis verziehen.

    They call me the Fader. Which is what I'm about to do.

    Die deutsche Rechtschreibung ist Freeware, d.h. man darf sie kostenlos nutzen.
    Allerdings ist sie nicht Open Source, d.h. man darf sie nicht verändern oder in veränderter Form veröffentlichen.