Welchen Anspruch stellen Macher und Kunden an eine Rezension?

  • also warte mal... wie wichtig muss jetzt der Kritiker die Meinung des Machers sein.. mhhh... schreibe ich für den Macher... mhhh.. wenn der Macher weil er eine Kritik nicht verträgt sich selbst sagt: "hajoo.. der macht ja sogar kritiken über Benjamin blümchen... naja... dass kann mir ja egal sein hahaha".


    Öhm das juckt (oder sollte) einen Kritiker nicht jucken. Wenn es dem Macher dann besser geht und er besser schlafen kann ist das natürlich sehr schön für diesen.


    Sollte ein Leser, Fan oder wie auch immer das ebenso sehen, wäre das für den Kritiker vielleicht interessant. Aber im Normalfall suchen sich Leute Kritiker oder Kritikerseiten so aus wie sie es für sich gebrauchen können. Die Leser der Zeitschrift Multimania genießen es, eine breite Vielfalt präsenteirt zu bekommen, und sie schätzen es, dass einige Schreiber in allen Rubriken schreiben. Vermutlich genießen sie es, da sie eben auch ein Interesse an vielen verschiedenen Medien und Genres haben.


    Ein hardcore groschengrusel-Fan würde sich vermutlich eher auf einer spezialisierten Seite/Zeitschrift zuhause fühlen. ODER er würde die Wertungen der besagten Zeitschrift anders wahrnehmen.

  • Hallo,


    das ist doch eigentlich genau das, was ich schrieb.
    Der Autor bewertet eine Kritik für sich. Das tut wahrscheinlich jeder Autor. Von "interessiert mich nicht, ich lese keine Kritiken" bis "ich bin ganz scharf auf jede Kritik" ist da alles dabei. Ich lese jede Kritik und bewerte sie für mich.
    Der Kritiker wiederum weiß nicht, wie seine Kritik vom Macher bewertet wird - vielleicht ist ihm dieser Punkt wichtig, vielleicht auch nicht. Ob es den Kritiker "juckt oder nicht", liegt wohl an jedem Kritiker selbst. So wie oben geschrieben.
    Das hat auch wenig mit "nicht vertragen" zu tun, wie ich oben ausführte. Es geht ja oft darum zu entscheiden, welche Kritik man annimmt und umsetzt. Ganz oft kommt es vor, dass ein und der selbe Punkt konträr bewertet wird.
    Eine Rezension richtet sich in erster Linie an Käufer, aber gerade hier im Forum wurde ja häufig gesagt, dass sich auch die Macher diese anschauen und beachten sollen. Eben da liegt dann das Konfliktpotential, wenn nämlich Meinungen konträre Aussagen trefffen.



    Was dein von dir ins Spiel gebrachte Magazin anbelangt, so kenne ich es nicht. Ich weiß nicht, welche Zielgruppe es hat, welche Themen du behandelst, wo und wie und in welcher Häufigkeit es erscheint - tut mir Leid.

  • Naja du kannst das Magazin mit jeder anderem Medium ersetzen. Es ging nur darum ob es ein Medium ist, welches sich mit einem oder mehreren Themen/Rubriken und Genres beschäftigt.


    Und vom Prinzip kann ich deinen Ausführungen so wie du sie jetzt schreibst auch einigermaßen unterschreiben. Allerdings kommt das ganze in deinem Blog, extrem unsymphatisch und arrogant rüber. Noch dazu liest man hier in letzter Zeit oft solche unsymphatischen und aroganten Kommentare, die sich nicht nur explizit gegen Kritiker sondern vielmehr gegen kaufende Kundschaft richtet. Und das finde ich ziemlich unschön.


    Als spitzen Verkaufstrainer solltest du es doch besser wissen ;-).

  • Hallo Multi-Man,


    in meinem Blog bin ich oft sehr direkt und "selbstbewusst". Außerdem polarisiere ich gerne bei verschiedenen Themen. :P
    Was den Verkaufstrainer anbelangt - das ist ein ganz anderes Thema :P In einem Forum wie diesem gefällt es mir, ein wenig zu "kitzeln". Selbst wenn dann ein oder zwei Leute nicht kaufen. Wobei ich nicht weiß, ob sich das nicht wieder ausgleicht, weil es dem ein oder anderen gefällt.


    Noch ein Nachtrag zum Magazin, welches ich für ein gutes Beispiel halte (nicht deines, sondern allgemein). Ein Magazin hat pro Ressort gewisse Leute, die sich besonders gut mit etwas auskennen. Klar, es gibt auch Mitarbeiter, die zwei Ressorts betreuen, aber in der Regel nicht. Wenn nun ein eierlegender Wollmilch-Redakteur zu allen Themens eines Magazins was schreiben würde, wäre sein Fachwissen für manche Leser zumindest unglaubwürdig. Man kann sich nicht mit Sport, Politik, Wirtschaft und Wissenschaft gleichermaßen gut auskennen, so wenig wie mit Horror, Kinderliteratur, SF, Fantasy, Abhandlungen, Thriller etc. Okay, Politiker bilden eine Ausnahme, denn da wird ein Arzt plötzlich Wirtschaftsminister - aber das ist ein ganz anderes Thema … :]


    Grüße

  • Naja du musst selbst wissen ob du Kundschaft auf die Füße treten solltest und allgemein Hörspielfans und wie gesagt Käufer so behandeln willst.


    Natürlich gibt es immer auch Leute die nur ein Genre zb. mögen und daher betreuen. Und trotzdem gibt es immer wieder Leute die eben nicht nur ein Fachgebiet haben. Es gibt Gamer, die eben nicht nur ein Genre wie verrückt zocken, und redaktionell betreuen, es gibt welche die haben 3-4 (als Beispiel) und deswegen nicht automatisch schlechter informiert sind als jemand der nur eines betreut. Es kommt ja auch immer darauf ain wie intensiv man sich damti beschäftigt und wieviel Zeit man darin investiert.


    Das gleiche dann auch im Bezug auf verschiedene Rubriken. Es gibt genug Leute die nicht nur Ahnung von Hörspielen haben, sondern sich auch noch mit Filmen, Comics oder anderen Theman auseinandersetzen.


    Diese spezialiesierung auf nur ein Ding, ist doch ein typisch amerikanisches Phänomen - zumindest kenne ich dies aus eigener Erfahrung bei deren Soldaten.. aber das ist ein anderes Thema. Wie gesagt solche pauschalisierungen (auch die die ich jetzt angestellt habe) sind doch eigentlich purze Zeitverschwendung. Am Ende kommt es immer auf die Person drauf an und vorallem auch wie Intensiv sich die Person mit einem Thema beschäftigt... habe ich Redakteur A der Sport-Profi ist und sich zwei Stunden pro Tag mit diesem thema auseinandersetzt, muss der keinen Vorteil haben, gegenüber einem Redakteur der sich mit Briefmarken und Sport beschäftigt sich aber im Gegenzug viel intensiver mit den Themen beschäftigt.

  • Hallo,



    du hast völlig Recht - die meisten Leute werden wohl nicht nur Hörspiele hören. Ich selbst höre ja auch nicht nur Hörspiele, sondern ich rezensiere Filme, Bücher, Hörspiele, Hörbücher, Comics und Spiele - das aber innerhalb meiner Kernthemen.
    Als Rezensent ist es ja so, dass ich regelmäßig Werke ganz unterschiedlicher Art angeboten bekomme und auswähle, was ich nehme. Dabei achte ich sehr auf das, was ich nehme. Manche Serien nehme ich nicht, weil ich weiß, dass sie mir nicht gefallen. Es wäre ja schlecht, wenn mir Serie XX nicht gefällt, ich sie aber als Rezi-Exemplar anfordere, nur um sie dann schlecht zu bewerten. Eine Rezension besteht ja aus objektivem und subjektivem Anteil und ist letzterer schon von Anfang an negativ, dann lasse ich die Hände davon; es wäre unfair dem Käufer und dem Macher gegenüber.
    Ich esse ja auch als Vegetarier keine Blutwurst, nur um was über deren schlechten Geschmack sagen zu können.
    Ebenso fatal wäre es, würde ich plötzlich einen Western rezensieren. Ich kenne mich mit dem Genre sowas von gar nicht aus, dass ich dazu keine fundierte Meinung abgeben kann.
    Geht es aber um Horror, so weiß ich, dass ich jeden Film und jedes wichtige Werk kenne, das seit seligen Hammer-Zeiten auf den Markt kam und somit in der Lage bin, eine fundierte Meinung dazu abzugeben. Eine, die dem Käufer hilft, eine Entscheidung zu treffen. Und ja, wirklich jeden Film. Selbst die momentan so beliebten D-Filme, die man eigentlich nur unter Schmerz- und Beruhigungsmittel schauen kann.


    Wobei wir Rezensenten imho schon eine Verantwortung gegenüber jenen haben, die uns ein Rezi-Exemplar anvertrauen. Das bedeutet nicht, dass die Verlage ein Anrecht auf eine gute Kritik haben. Aber sie haben imho ein Anrecht auf eine fundierte Kritik und darauf, dass man sich mit dem kostenfrei zur Verfügung gestellten Produkt beschäftigt. Und zwar intensiver als "hören, was schreiben - fertig". Das gilt natürlich für echte Rezensenten, nicht für Hobby-Kritiker, die ihre Sachen kaufen und dann ihre Meinung auf eine Webseite pinnen. Die können machen, was sie wollen, sie zahlen ja dafür. Wobei man sich dann natürlcih fragen muss, wie viel Mühe sich jemand damit gab und wie wichtig einem diese Hobby-Kritik ist.

  • So eine Spezialisierung gibt es bei den Käufern wohl nicht so häufig. Der Käufer hört was ihm gefällt und der Hardcorefan eines Genre wird sich wie oben geschrieben eher auf spezialisierten Seiten informieren. Außerdem was bringt mir ein spezialisierter Kritiker, wenn der nicht meinen Geschmack wiederspiegelt und ich daher mit dessen Rezensionen nichts anfangen kann?
    Daher ist eine Vielfalt an Rezensenten für mich wichtig.

  • Hallo Snow,


    tatsächlich glaube ich, dass es eine solche Spezialisierung bei jedem Käufer gibt. Denn wie du schon sagst - man kauft, was einem gefällt. Der "normale" Kunde hat seine Vorlieben, nach denen er kauft. Das betrifft alle Bereiche des Lebens. Die einen mögen Action, die anderen Heimat oder Horror, Fantasy oder SF. Einer mag Blutwurst, einer Tofu und einer Leberwurst. Einer, der wirklich alles mag, was der Hörspielmarkt bietet, gibt es außerhalb von Foren mit Hörspielfans imho eher selten.
    Und stell dir eine Rezension von den Amigos im Metal Hammer vor …


    Als Kunde kauft man, was einem gefällt und schaut sich an, was andere Kunden dazu sagen. Wobei ich nicht glaube, dass jemand, der bei Saturn oder Real kauft, zuvor auf Hörspiel-Webseiten schaut. Er schaut wenn überhaupt bei Amazon. Dort gibt es ja oft eine breite Meinung. Und man merkt imho auch dort, wer sich damit auskennt und wer nicht.


    Ich denke, es gibt die Welt der Foren und dann die der Käufer, die sich nicht groß mit einem Thema befassen. Sie nutzen, wenn überhaupt, dezidierte Rezi-Seiten. Oder eben einfach nur Amazon, weil Amazon einfach alles abdeckt.

  • Zitat


    Dort gibt es ja oft eine breite Meinung. Und man merkt imho auch dort, wer sich damit auskennt und wer nicht.


    Da sind wir wieder bei einem alten Thema. Auskennen schön und gut, aber passt der Geschmack des Rezensenten zum Geschmack des Käufers? Nur wenn das passt, ist die Meinung/Rezi auch aussagekräftig. Wenn ich eine Rezi lese, die ein Hörspiel im Großen und Ganzen als gut darstellt und ich beim Hören davon nichts feststellen kann, bringt mir das nichts. Dann kann ich mich auf diesen Rezensenten nicht mehr verlassen. Man sucht sich seine "Rezensenten" und damit fahre ich auch sehr gut. Da kann ich mir immer wieder einige Tipps rauspicken, die mir sonst durch die Lappen gegangen wären.
    Das ist bei Kritiken zu Musik CDs, Filmen und Computerspielen nicht anders. Bei Musik, Filmen und Computerspielen gibt es diverse Webseiten und Magazine, wo eben spezialisiert wird oder spezielle Redakteure zuständig sind. Bei Hörspielen ist das nicht so und ich finde das sehr gut. Da kann man sich viel schneller einen Überblick verschaffen und auch viel breiter gestreut.


    Ich mag bei Filmen und speziell bei Hörspielen alle Genres und alle Altersklassen. Wichtig ist eine gute Story und eine gute Umsetzung für mich. Ok, aktuell gehe ich wenig ins Kino, da ich in den letzten Jahren mehr Enttäuschungen als positive Filme gesehen habe. Das frustiert etwas. DVDs kaufe ich nur wenig, da gebe ich mein Geld lieber für Hörspiele aus.

  • Hallo Snow,


    die Geschmackfrage kann der Rezensent nicht beantworten, das ist klar. Als Rezensent kann ich mein Wissen einbringen, mein Verständnis für ein Genre und mich bemühen, eine Rezension so gut wie möglich zu schreiben. Das objektive muss stimmen, da gibt es kein Vertun. Enthält ein Buch (oder anderes Werk) sachliche Fehler, dann ist das objektiv. Ebenso, wenn das Lektorat versagt hat. Reißen mich fehlende Worte, bizarre Sätze oder ständige Tippfehler aus der Story, muss das erwähnt werden.
    Das Subjektive wird von jedem anders gesehen.
    Manche Leser werden im subjektivem Bereich mit mir übereinstimmen, andere nicht. Jene, die es tun, verlassen sich auf meine Rezensionen, jene, die es nicht tun, werden sich anderweitig informieren.
    Wobei ich es für fatal halte, nur eine Rezension zu lesen.


    Eigentlich stelle ich fest, dass wir uns recht einig sind. Wer hätte das gedacht … ;)

  • Ach ja, mich würde mal interessieren, wie andere Autoren, Label und "Macher" mit Kritik umgehen. Das könnte für die User und Kritiker hier durchaus interesssant sein.


    Grüße

  • auf was bezieht sich die Aussage des Metal Hammer?
    Ich schreibe auch fürs Legacy, einer Zeitschrift die sich auch dem Metal mit allen seinen Facetten befasst. Macht mich ja nicht zu einem schlechten Hörspiel-Rezensenten. Zu dem Thema "alles schmeckt". Ich kann von mir (als Beispiel) sagen, dass ich Filme liebe.. Hörspiele Liebe, Games liebe.. Comics ebenso und Anime.. und Bücher.. Ok das ist jetzt nur mal das Medium per se. Aber auch innerhalb dieser interessiere ich mich für eine Vielzahl von Genre. Action, Comedy, Fantasy, Satiren, Horror, und innerhalb der tausenden von Unter-Genres gibt es auch noch welche die mich interessieren. Natürlich gibt es auch mal unter diesen Genres eines welches ich vielleicht etwas besser finde als ein anderes. Auf der anderen Seite kann so etwas aber auch von der aktuellen Gemütslage abhängen.


    Ich kenne auch in meinem Umfeld viel mehr Menschen die auf eine möglichst breit gefächerte Unterhaltung legen. Dadurch vielleicht innerhalb eines Genres nicht ganz so viel kennen, wie ein Hardcore-Genre Fan, welcher aber ums verrecken nicht ein anderes Genre anschauen/hören würde.


    Die Frage ist dann.. wenn es sich um einen Rezensenten handelt.. was ist besser. Die Antwort dürfte extrem einfach sein.. besser ist.. keiner von Beiden. Ist der Leser ein Multiformat und MultiGenre Liebhaber kann er einfach grundsätzlich viel mehr von der Meinung eines ähnlich gearteten Rezensenten anfangen. Denn dieser bewertet und beeurteilt unter der Prämisse, dass er auch über den Tellerrand schauen kann. Andersrum gilt es halt genauso..



    Aber eigentlich ist das ja schon wieder ot.. es geht ja um Umgang mit Kritik. Schlussendlich kann ich da also nur nochmal wiederholen.. Rezensenten sind Dienstleister.. aber sie sind nicht Dienstleister der Macher, sondern der zahlenden Kundschaft und als solcher sollte man auch handeln. Natürlich sollte man aber auch fair mit den Produkten umgehen die man da zwischen die Krallen kriegt. Eine möglichst objektive (wo dies möglich ist) Kritik verfassen und alle subjektiven Meinungen auch als diese erkennbar machen, indem man eben gut umschreibt warum man ein Problem mit diesem und jenem hat, so dass der Leser durch das Lesen beeurteilen kann, ob er die benannten Kritikpunkte als ebenfalls schlecht oder eher unwichtig findet.


    Wie der Macher diese Rezension dann für sich verbucht als "unwichtig" weil der Verfasser ja auch Benjamin Blümchen hört, dann ist das dem Macher sein gutes recht... kann er so handhaben. Aber dies kann dem Rezenenten als auch den Leser egal sein.




    Ich pers. würde eine Meinung von jemandem im allgemeinen nicht weniger gerechtfertigt finden, nur weil er auch tätigkeiten nachgeht, oder Medien konsumiert, die ich als "kinderquatsch" oder ähnliches anseh. Das hat genauso viel Hand und Fuß, als würde ich sagen, dass jemand der Dick ist, Brille und Bart trägt deswegen aufkeinen Fall gute Geschichten schreiben kann, oder seine Rezensionen für mich keinen Wert haben oder nicht ernst genommen werden können.


    :)

  • Natuerlich ist der Umgang mit Kritik am Ende immer abhaengig vom Einzelfall, aber was mir bisher noch fehlt in der Diskussion ist die wachsende 'Kritik-Industrie' die auf dem Buchmarkt vielleicht noch staerker in Erscheinung tritt als bei Hoerspielen. Amazon Top-Rezensenten die mit Rezensionsexemplaren einen netten Nebenverdienst haben, Webseiten-Betreiber die gewissenhaft jedes zugeschickte Exemplar untersuchen, Autoren, Board- und Blogbetreiber und 'Hardcore-Fans' die sich mit Label-'Politik' usw. bestens auskennen tragen natuerlich zum einen dazu bei, dass es demokratischer zugeht als noch vor wenigen Jahren, wo 3 Buecher pro Woche im Zeitungs-Feuilleton besprochen wurden und das war's dann. Die meisten rezensieren detailliert und gewissenhaft, sind aber in meiner Sicht kein 'Otto Normalhoerer/leser' mehr, weil es, vielleicht unbewusst, auch um Klickraten, schnellste Veroeffentlichungen oder Resonanz im Netz geht. Das ist ein relativ kleiner Kreis mit vielen nicht immer ganz transparenten Verbindungen. Es ist aus meiner Sicht schwierig bis unmoeglich den wirklichen Einfluss dieser Gruppe zu messen, auch wenn natuerlich die Vorteile fuer interessierte Kunden ueberwiegen, denn man kann sich schnell und problemlos informieren und bekommt ein gutes Stimmungsbild. Denn es gibt ja auch so etwas wie 'Schwarmintelligenz'. Wenn eine Serie 'wirklich' gut ist, dann bekommt man das auch mit. Und wenn eine Folge oder Serie nicht so fluppt, dann gibt es ja meistens nicht nur den August-Erich aus dem XY-Forum der meckert, sondern andere auch. Amazon Drei Fragezeichen Bewertungen sind ein gutes Beispiel, weil die in der Regel schnell 20+ Rezensionen/Bewertungen produzieren und meistens ein gutes Stimmungsbild abgeben-was auf die Verkaufszahlen wohl sehr wenig Einfluss hat...Das Bewerten, Einordnen und Pflegen ('curating') wird von Fans im weitesten Sinne betrieben und 'Macher' lernen gerade damit umzugehen. Der Ausgangspunkt fuer diese Diskussion war ja, wie Ascan von Bergan mit Kritik umgegangen ist und sich mit einzelnen Leuten der 'Bewertungsindustrie' anzulegen halte ich nach wie vor fuer den falschen Weg. Auch wenn der Hoerspielmarkt relativ klein ist, bleibt natuerlich die Frage, wie sich das ganze Online-Universum in die Offline-welt uebertraegt. Der Hoerplanet sagt zu Anfang der Diskussionen sinngemaess, dass Marketing ja ganz schoen sei, aber wenn man beim Media-Markt nicht im Regal steht nuetzt das wenig...

  • Hallo Multi-Man,


    ja, dem kann ich zustimmen.


    Was den Metal Hammer anbelangt - die Amigos machen Volksmusik und ich wollte - humorig - darstellen, dass sich der Rezensent mit der Materie auskennen und sie ihm liegen sollte. ich gehe mal davon aus, dass ein Redakteur des MH eher selten Volksmusik hört und sie ihm auch liegt. Ich glaube, das ist eine recht zulässige Annahme ;)


    @ Teekay: Da sprichst du ein schwieriges Thema an.
    Zuerst einmal ist es schlicht nicht erlaubt, Rezensionsexemplare zu verkaufen. Darauf weisen einen die Verlage immer wieder hin. Und ja, das Internet macht die Welt schnell. Das heißt, dass manche Seiten Rezensionen in einem Tempo bringen, das ich nicht nachvollziehen kann. Entweder die bekommen Vorabdrucke, was ich aber nicht glaube. Oder aber es geht um Schnelligkeit und Masse, nicht aber um gute Rezensionen. Und das lehne ich ab.
    Das Wort "Rezension" wird inflationär gebraucht. Jeder, der eine Meinung zu einem Werk schreibt oder eine Seite betreibt, nennt sich plötzlich Rezensent und versucht, kostenfreie Exemplare abzukrabbeln. Das macht uns echten Rezensenten das Leben schwer, denn jeder Verlag hat - abgesehen von Downloads - eine begrenzte Zahl von Exemplaren.
    Was ist ein "echter" Rezensent. In meinen Augen ist das einer, der für ein Magazin im Online- oder Offline-Bereich schreibt, sich an die Grundlagen der Rezensionstechnik hält und einen gewissen Standard abliefert. Einer, (jetzt kommt es wieder) der sich auf Kernthemen konzentriert und diese bearbeitet, da er sich dort perfekt auskennt.
    Ich führe an dieser Stelle als positives Beispiel geisterspiegel.de an. Okay, ich bin dort als Chefredakteur tätig, also muss ich es ja als positives Beispiel erachten … :P
    Als ich diesen Posten übernahm, gab es keine Richtlinien für Rezensionen. Jeder schrieb, wie er es meinte. Es gab Spoiler, es gab Rezensionen, die aus drei Sätzen bestanden, keine bibliographischen Daten … bla. Die Leute, die diese Artikel verfasst hatten, nannten sich aber Rezensenten und forderten Exemplare an.
    Eine meiner ersten Handlungen war, diesen Mist auszusondern, klare Regeln aufzustellen und jede Rezension zu prüfen, ehe sie online ging. Wir verloren viele "Rezensenten", aber ich weiß heute, dass jene, die für uns schreiben, tatsächlich Rezensenten sind, die auch nach journalistischen Maßgaben bestehen können. Damit können wir auch auf Messen etc. an Verlage herantreten und bekommen das entsprechende Feedback. Ich selbst wurde noch von keinem Verlag abgewiesen, wenn ich mich im Pressebereich registriert habe oder Exemplare anfragte. Im Gegenzug findet man einige Rezensionen von uns oder Links dazu auf Verlagsseiten.
    Ich will hier kein Eigenlob fahren sondern lediglich aufzeigen, dass Rezensent nicht gleich Rezensent ist. Ich glaube auch nicht, dass jeder Hobby-Kritiker den Anspruch hat, seine Meinung fundiert nach entsprechenden Regeln darzulegen. Schade ist nur, dass eben unzählige Kritiker plötzlich an die Verlage herantreten und somit eine Schwemme an Meinungen, Rezensionen, vermeintlichen Rezensionen etc. das Web fluten.


    Was den Hörplanet mit seiner Media Markt-Äußerung anbelangt, so halte ich die schlicht für falsch. Wenn das Marketing auf digitalen Verkauf abgestimmt ist, wenn ein Stück bei iTunes etc. zu finden ist, kann man sehr wohl in Stückzahlen verkaufen. Nur - man muss eben das eine auf das andere abstimmen. Aber das ist ein ganz anderes Thema - das können wir lieber im Hörplanet-Thread besprechen.


    Grüße

  • Hallo Snow,


    die Geschmackfrage kann der Rezensent nicht beantworten, das ist klar. Als Rezensent kann ich mein Wissen einbringen, mein Verständnis für ein Genre und mich bemühen, eine Rezension so gut wie möglich zu schreiben. Das objektive muss stimmen, da gibt es kein Vertun. Enthält ein Buch (oder anderes Werk) sachliche Fehler, dann ist das objektiv. Ebenso, wenn das Lektorat versagt hat. Reißen mich fehlende Worte, bizarre Sätze oder ständige Tippfehler aus der Story, muss das erwähnt werden.
    Das Subjektive wird von jedem anders gesehen.
    Manche Leser werden im subjektivem Bereich mit mir übereinstimmen, andere nicht. Jene, die es tun, verlassen sich auf meine Rezensionen, jene, die es nicht tun, werden sich anderweitig informieren.
    Wobei ich es für fatal halte, nur eine Rezension zu lesen.


    Eigentlich stelle ich fest, dass wir uns recht einig sind. Wer hätte das gedacht … ;)


    Soweit stimme ich dir zu. Es gibt Bereiche (z.B. Fehler), die einfach von jedem Rezensenten angesprochen werden müssen. Aber der eigene Geschmack schimmert immer etwas durch bei einer Rezension. Das macht die Rezension dann für mich wichtig oder nicht. Ich habe im Laufe der Zeit so Rezensenten, die ungefähr meinen Geschmack haben, gefunden. Klare Fehler usw. spielen auch eine wichtige Rolle bei der Auswahl, aber der Geschmack ist halt wichtig. so kann ich ziemlich sicher gute bisher unbekannte Hörspiele für mich finden.
    Eine Rezi kann ausreichen, kann aber auch nicht. Das muss jeder für sich selber entscheiden.

  • Ach, weißt Du, DarkWriter. Ich kenne da jemanden, den Du ganz toll findest, der schimpft sich nicht nur Macher, sondern auch Rezensent, kann aber in keinster Weise trennen und pflegt dann erstmal schön eine Fehde. Was hälst Du denn von solchen Leuten? "So, jetzt drücke ich dem Herrn Blitz mal einen rein, weil er mir ja auch immer eins reinwürgt (nein, tue ich nicht, ich blende das alles aus!), der schreibt ja immer Verrisse!" Das stimmt in keinster Weise, einfach mal meine Seite genauer lesen. Nicht jedes Stückchen Kritik ist gleich ein Verriss, das sollte eigentlich klar sein.


    Was sagst Du denn zu solchen unqualifizierten Aktionen? Die sind natürlich super, richtig?


    Davon mal ab, eigene Produkte mit Fake-Accounts bei Amazon pushen und selber dann die Kollegen runterputzen finde ich auch nicht gut. Aber so erschleicht man sich ja diverse Posten, wie man leider mit ansehen muss. :kotz:

  • Eine Rezension besteht ja aus objektivem und subjektivem Anteil und ist letzterer schon von Anfang an negativ, dann lasse ich die Hände davon; es wäre unfair dem Käufer und dem Macher gegenüber.


    Wieso wäre das unfair? Meine subjektive Meinung kann sich während des Hörens ändern. Hier wird von deiner Seite aus zum vermehrten Male pauschalisiert. Auch der Rezensent (nicht alle, aber ein Großteil dieser) ist in der Lage, über seinen 'Schatten' zu springen und Produkte objektiv besprechen zu können. Wenn es diesen 'Schatten' überhaupt gibt. Ich kenne ihn nicht.


    Zuerst einmal ist es schlicht nicht erlaubt, Rezensionsexemplare zu verkaufen. Darauf weisen einen die Verlage immer wieder hin.


    Eine Information aus der Praxis: ich wurde noch nie darauf hingewiesen. Und: nein, ich verkaufe die mir zugesandten Hörspiele nicht, ich kann jedes einzelne besprochene Hörstück auf Wunsch gerne vorzeigen.


    Das Wort "Rezension" wird inflationär gebraucht. Jeder, der eine Meinung zu einem Werk schreibt oder eine Seite betreibt, nennt sich plötzlich Rezensent und versucht, kostenfreie Exemplare abzukrabbeln.


    - !! Vorsicht vor Pauschalisierungen !! - Puh, die Brisanz dieser Aussage sollte man erstmal sacken lassen. Ein Rundumschlag gegen alle Rezensenten? Das entspricht schlicht nicht der Wahrheit. Und ist im Übrigen ein sehr, sehr gefährliches Wasser, auf das Sie sich hier begeben.


    Das macht uns echten Rezensenten das Leben schwer.


    Vorsicht vor gar all zu großer Selbsteinschätzung. Sie wissen also, wie man ein richtiger Rezensent wird? Wer entscheidet denn das? :) Per Definition darf sich ein jeder Rezensent nennen, der sich mit einem Werk beschäftigt und dazu eine (journalistische) Meinung in Schriftform verfasst.


    Ich selbst wurde noch von keinem Verlag abgewiesen, wenn ich mich im Pressebereich registriert habe oder Exemplare anfragte.


    Ich auch nicht. Ganz ohne eingeführte Standards, wie ich meine eigenen Rezensionen zu schreiben habe. Das ist ja insofern fast schon meine eigene künstlerische Freiheit. Ich kann jede einzelne Rezension so gestalten, dass ich das Gefühl habe, damit möglichst viele Interessenten zufrieden stellen zu können. Zufrieden insofern, als dass ich eine objektive Wertung darlege. Dass das nicht immer gleich gut gelingt, ist menschlich. Erare humanum est.


    Im Gegenzug findet man einige Rezensionen von uns oder Links dazu auf Verlagsseiten.


    Und mal ehrlich: das hat doch gerade nichts mit dem Thema zu tun, sondern ist Selbsthudelei. Und noch lange kein objektiver Faktor dafür, dass diese Rezensionen auch wirklich gelungen sind.


    Ich will hier kein Eigenlob fahren sondern lediglich aufzeigen, dass Rezensent nicht gleich Rezensent ist.


    Mag blöd klingen. Aber Getränk ist auch nicht gleich Getränk. Aber jedem schmeckt ein bestimmtes besonders gut.


    "Der Mensch verliert das Gleichgewicht seiner Stärke, die Kraft der Weisheit, wenn sein Geist für einen Gegenstand zu einseitig und gewaltsam hingelenkt wird. "

  • Hallo Captain Blitz,


    ich habe keine Ahnung was oder wen du meinst, sorry. ?(
    Ich kenne mich mit deinen Fehden nicht aus. Sie sind zahlreich, das weiß ich. Vielleicht kannst du mal eine Mindmap einstellen, damit man durchblickt.
    Vielleicht meinst du jemanden, der dich aus seinem Forum geschmissen hast?


    Grüße