"Komplexere Qualität in Serien ist uninteressant"

  • Aus dem "Macher vs. Macher"-Thread würde ich diese Gedanken gerne separat diskutieren, und etwas Selbstkritik darf bei allen (mich eingeschlossen) gern dabei sein.



    Ein nüchterner Blick zeigt es -- da ist wohl was dran. Jugendnostalgie trägt die eine große Hörspielerfolgsgeschichte, die anderen Erfolge sind für sehr junges Publikum (Conni und die beiden großen BBs). Die Genres mit der größten Trefferzahl sind Krimis/Thriller und Grusel/Horror, die (Ausnahmen ausgenommen) zumeist nach klarem Muster ablaufen. Man *kann*, *muss* aber nicht die ganze Zeit konzentriert zuhören, was die Anwendung "nebenher" (Autofahren, Bügeln, Hausarbeit, Einschlafen) erleichtert.


    Ist komplexere Qualität also für die Macher kommerziell ein Schuß in den eigenen Fuß -- zumindest bei den Hardcore-Hörspielfans (wie wir es hier ja wohl alle sind) -- weil wir uns Hörspiele gerne nur 1x anhören und dann mit dem Gefühl "ok, alles kapiert" ins Regal stellen? Wenn nein, bitte Beispiele mitliefern ...

    They call me the Fader. Which is what I'm about to do.

    Die deutsche Rechtschreibung ist Freeware, d.h. man darf sie kostenlos nutzen.
    Allerdings ist sie nicht Open Source, d.h. man darf sie nicht verändern oder in veränderter Form veröffentlichen.

  • Pauschal kann man das nicht sagen. Ich z.B. höre sehr oft Hörspiele im Auto, da muss es eher etwas leichtes sein wie Sinclair oder Faith, da kann ich mich auf hoch komplexe Hörspiele wie Otherland nicht einlassen. Höre ich aber zuhause mal in Ruhe ein Hörspiel, ganz entspannt, kann es ruhig etwas anspruchsvolleres wie z.B. Rausch sein, auf das ich mich dann voll und ganz konzentriere. Also jedes zu seiner Zeit.

  • Also jedes zu seiner Zeit.


    Jo, bei mir genauso. Wie ich auch bei Filmen oder Musik nicht immer hoch anspruchsvoll gefordert werden will weil volle Konzentration gefragt ist.


    Mehrmals angehört, da es mich "beschäftigt" hat zB:


    Das Haus
    Der Assistent
    Ruhe 1
    Sophies Welt
    Schwarze Sonne
    Otherland (würde ich gerne noch mal hören, aber da fehlt einfach die Zeit)

  • Eben, die Mischung machts. Den ganzen Tag lang nur Freejazz macht auch bekloppt.
    Allerdings denke ich schon, dass viele (vielleicht sogar der größere Teil) der HSP-Hörer sich bei weniger komplexen Stoffen wohler fühlen. Warum sollte es in diesem Medium auch anders sien als bei anderen? Es sehen ja auch mehr Leute "Bauer sucht Frau" als "Literatur im Foyer" im Fernsehen. Und von der abverkauften Belletristik ist auch öfters Utta Danella dabei als Hertha Müller.
    Bei einem winzigen Nischenmarkt wie dem Hörspiel fällt das dann natürlich schwerer ins Gewicht.
    Dennoch gab es anspruchsvollere Sachen wie etwa EAP (der ja gleichzeitig mit weniger anspruchsvollen Serien gekippt wurde, es lag also offennbar nicht nur an der "zu hohen Qualität" der Serie) oder "Die Schwarze Sonne". Und ich denke mal, dass es Goldagengarden in der Form nicht geben würde, wenn man sich da keine realistischen Hoffnungen machen würde, Geld zu verdienen.
    Außerdem gibt es da noch das Phänomen von HSPs bei denen aus einer oberflächlich eher simplen Idee zum Teil extrem originelle und außergewöhnliche, innovative Sachen gemacht werden. Ich denke da an Dorian Hunte, der die alte Geisterjägerleier auf andere Art erzählt (kann ich selber zwar nicht bestätigen aber ich nehme des Lob mal zur Kenntnis) und Lady Bedfort, wo konstant am Grundkonzept der Serie geschraubt wird, damit es nicht langweilig wird. Biede Serien scheinen momentan ganz gut zu laufen.

  • bei mir sträuben sich grade etwas die lichten Haare... was ist denn "komplexe Qualität"?


    Qualität klingt für mich jetzt eher nach Detailverliebtheit in Punkto Umsetzung, Komplexität ist für mich näher an der Story (verschiedene Ebenen) dran... vielleicht kannst du den Begriff etwas konkretisieren... zum Thema "Serie" und "Anspruch" hatten wir übrigens schonmal nen ganz interessanten Fred rund um "Schattenreich"


    Schattenreich - am Anspruch gescheitert?

  • Ich würde das ganz einfach sehen.
    Komplexität ist egal in welcher Unterhaltungsform immer ein Randmarkt (wieviele Leute lesen wirklich anspruchsvolle Bücher im Vergleich zu Bestsellern und im Kino dürfte das im Bezug auf Filme auch gelten).


    Nun ist der Hörspielmarkt an sich schon ein Randmarkt. Die Frage ist, kann sich ein Randmarkt im Randmarkt überhaupt halten, finden sich genug Liebhaber?


    Die Kunstform (egal welche) erschafft sich doch nicht die Interessenten.
    Im Bereich Hörspiele sieht es doch von Seiten der Produzenten für den Aussenstehenden so aus, dass "im Hafenviertel" jeder ein Edelrestaurant eröffnen möchte und alles über die lediglich einzige Frittenbude schimpft, weil dort die "Qualität" "schlecht" ist.
    Nur stehen dort komischerweise die Leute an und nicht vor den Edeltempeln.


    Aus meiner Sicht verkennt die Hörspielszene schlicht und ergreifend die Nachfrage...

  • hm... das seh ich nicht so... auch Komplexität kann Erfolg haben... gerade Fernsehserien sind dafür ein sehr gutes Beispiel.


    Im Hörspielbereich ist es - gottlob - doch noch so, dass die Macher viel spannendes Zeug produzieren (oder fürs Radio, weil da anscheinend genügend Geld (leider auch für "ach-so-künstlerisch-wertvollen-Schrott") vorhanden ist), das sich denn natürlich verkaufen muss. Ich denk mal es wäre für viele einfacher, die x-te Gruselserie auf den Markt zu schmeißen, um eine breite Masse zu bedienen und entsprechenden Absatz zu haben.


    Ich denke mal - ins Blaue hinein, ohne jegliche Zahlen zu kennen - dass sich Romantruhes "Geister-Schocker" ganz gut verkaufen, auch wenn ich persönlich die meisten Folgen, die ich bislang gehört hab, als ziemlich schrottig (sorry, ist meine persönliche Meinung) empfand. Könnte man ja die Frage stellen... warum machen andere Label das nicht einfach auch? Groschenroman raus, Rechte erwerben, vertonen - Zack, es klingelt... vielleicht, weil andere Macher damit einfach nichts anfangen können.


    Das war jetzt sehr polemisch formuliert... ich weiß... ich wollte damit weder Romantruhe an den Karren fahren (die Schatzjägerin mag ich), noch den Leuten ans Bein pinkeln die diesen Gruselkram in Massen verzehren (ich mag das Zeug in Maßen ja auch)... zumal DorianHunter ja gezeigt hat, dass selbst aus einer zumindest im gleichen Dunstkreis entstandenen Vorlage durch eine entsprechende Bearbeitung viel mehr rauszuholen ist...


    Was ich damit sagen wollte: ich bin froh, dass die Macher nicht nur auf den Markt schauen, weil es dann meiner Meinung nach nur noch Dämonengeistergruseljäger gäbe.

  • Eine sehr interessanter Thread wie ich finde.
    Und diese Frage ist für mich nicht sonderlich schwer zu beantworten, denn beim Putzen, Kochen oder der Autofahrt höre ich sehr gerne leichte Kost, der man ohne weiteres Folgen kann, ala Drei Fragezeichen, Fünf Freunde oder TKKG. Habe ich Abends dann Zeit, sitze ich auch gerne einfach nur auf dem Sofa mit einem Gläschen Wein und lausche gerne auch epischen Meisterwerken von Tolstoi, Dostojewski oder Kafka.
    Allerdings ist mir durchaus bewusst, dass der Markt für sowas recht klein ist, im Gegensatz zum Popkorn-Hörspiel. Ist ja im Kinobereich nicht anders.
    Während ich mir nur äussert selten einen "Blockbuster" ansehe, (der dann übrigens schon wirklich gut gemacht sein muss, wie z.B. Herr der Ringe), mag ich am Liebsten die kleinen Programmkinos, wo Filme wie z.B. "Das Ende ist mein Anfang" oder "Dialog mit meinem Gärtner" laufen.


    Von daher möchte ich abschliessend den Namen dieses Threads etwas anpassen.


    "Komplexere Handlungsstränge und Anspruch in Hörspielen/Hörbüchern sind uninteressant, für die breite Masse".
    ... und somit nicht unbedingt Profitträchtig für die Hersteller.

  • Aus meiner Sicht verkennt die Hörspielszene schlicht und ergreifend die Nachfrage...


    Das würde ich so nicht sagen. Ich glaube eher, dass genügend Macher einen höheren Anspruch an sich selbst haben und einfach nicht für die Masse produzieren wollen.


    Was das Problem mit der Komplexität von Serien betrifft, so sehe ich das gar nicht mal, das Problem ist einfach nur, dass Burns und Poe abschreckende Beispiele sind und eine Mischung aus schleppendem VÖ-Rythmus und unaufgeklärten Handlungssträngen der potentiellen Käuferschaft einfach die Laune an derartig gelagerten Serien vermiest hat.


  • Was das Problem mit der Komplexität von Serien betrifft, so sehe ich das gar nicht mal, das Problem ist einfach nur, dass Burns und Poe abschreckende Beispiele sind und eine Mischung aus schleppendem VÖ-Rythmus und unaufgeklärten Handlungssträngen der potentiellen Käuferschaft einfach die Laune an derartig gelagerten Serien vermiest hat.


    Ich glaube genau das ist das Problem. Bei einen sehr schleppenden VÖ-Rhythmus verliert man schnell die Lust an einer Serie mit offener Handlung. Da muss zügig Nachschub erscheinen und es muss auch in der Handlung weitergehen.
    Im Moment ist das Problem da (auf dem Markt) und der Hörer ist verschreckt und greift eher nicht zu einer solchen, denn man könnte ja wieder mit einer unfertigen Serie dastehen.




    Ansonsten bin ich der Meinung, dass man sich in umfangreichere Hörspiele erst "einhören" muss. Ich habe am Anfang zu Hörspielen mit abgeschlossenen Folgen und kürzerer Laufzeit gegriffen. Später dann auch mal längere Hörspiele und auch Hörspiele ohne Erzähler. Der fehlende Erzähler hat mir doch Probleme bereitet am Anfang, da kam ich schon mal mit der Handlung nicht mit.
    Mittlerweile komme ich damit gut klar und kann auch über Stunden umfangreichere Hörspiele hören und ich mache das auch sehr gerne. Paul Temple mag ich z.B. gerne und gebe ich mir an einem Wochenende auch mal zwei Folgen an einem Tag.


  • Ist komplexere Qualität also für die Macher kommerziell ein Schuß in den eigenen Fuß -- zumindest bei den Hardcore-Hörspielfans (wie wir es hier ja wohl alle sind) -- weil wir uns Hörspiele gerne nur 1x anhören und dann mit dem Gefühl "ok, alles kapiert" ins Regal stellen? Wenn nein, bitte Beispiele mitliefern ...


    Ohne jetzt auf die Komplexitäts-Diskussion einzugehen: Ist es nicht genau das Gegenteil, über dass sich der "Hardcore-Hörspielfan" (auch) definiert: Dass man eben ein Hörspiel NICHT nur kauft, um es einmal zu hören, sondern dass man gute Hörspiele mehrmals oder unter Umständen sogar Jahre oder im Extremfall gar jahrzehntelang regelmäßig hört?


    Für mich spielt da die Komplexität nicht unbedingt soooo eine große Rolle. Ich kann mir Einzelhörspiele bzw. Serien ohne fortlaufende Handlung wiederholt anhören, ich kann mir Serien mit "einfacher" fortlaufender Handlung wie Sinclair mehrfach anhören (also jeweils einzelne Folgen die ich besonders mag)....ja, ich finde sogar, wenn man grundsätzlich weiß, worum es in der Serie geht, dann kann man sich in der Wiederholung sogar manches Gabriel-Burns Hörspiel als "Einzelhörspiel" anhören....

  • hm... das seh ich nicht so... auch Komplexität kann Erfolg haben... gerade Fernsehserien sind dafür ein sehr gutes Beispiel.


    Im Hörspielbereich ist es - gottlob - doch noch so, dass die Macher viel spannendes Zeug produzieren (oder fürs Radio, weil da anscheinend genügend Geld (leider auch für "ach-so-künstlerisch-wertvollen-Schrott") vorhanden ist), das sich denn natürlich verkaufen muss. Ich denk mal es wäre für viele einfacher, die x-te Gruselserie auf den Markt zu schmeißen, um eine breite Masse zu bedienen und entsprechenden Absatz zu haben.


    Das mit den TV-Serien trifft's doch -- so ungern ich das sage, aber gerade die Amis putzen uns in Europa in Sachen TV-Serien (Dr. House, Castle, Fringe) seit Jahren wieder richtig weg, weil sie die Balance hinkriegen: spannende Haupthandlung, Abwechslung, ausgearbeitete Charakterfiguren statt Pappkameraden -- damit schafft man Langlebigkeit und viele Staffeln. Weil's sich nämlich nicht auslutscht. Und -- huch -- die Sachen können sogar erfolgreich sein.


    Genau diese Dinge spielen bei uns zu wenig eine Rolle, wenn es um die Stoffe geht, die wir, die Hörer, zu Erfolgen machen. Dass Produzenten und Label daraus ihre Konsequenzen ziehen, kann man ihnen nicht verdenken.
    Aber warum, zum Henker? Macht nicht die Kombination aus Unterhaltung und "mehr dahinter" (Charakterspiel, zweite Ebene etc.) am meisten Spaß?

    They call me the Fader. Which is what I'm about to do.

    Die deutsche Rechtschreibung ist Freeware, d.h. man darf sie kostenlos nutzen.
    Allerdings ist sie nicht Open Source, d.h. man darf sie nicht verändern oder in veränderter Form veröffentlichen.

  • Ich kaufe Hörspiele hauptsächlich, um sie einmal zu hören. Für ein weiteres Mal muss das Hörspiel schon überragend sein oder das Abspielen so viele Jahre her, ein Nachschubmangel an Neuem sowie die Lust das nochmal zu hören.
    Außerdem erwerbe ich überwiegend Hörspiele zum nebenbei konsumieren, da mir in den letzten Jahren die Zeit fehlt, mich wirklich nur mit einem Hörspiel zu beschäftigen.
    Mit Otherland komme ich z.B. deswegen nicht voran. Burns erscheint nur 1x im Jahr und klappt daher wunderbar. Takimo höre ich auch vor dem Einschlafen und auch immer wieder neu, ebenso die Schwarze Sonne. Schattenreich, Edgar Allan Poe und Offenbarung 23 wiederhole ich höchst selten und höre sie ebenfalls vor dem Einschlafen.


    Ich höre sehr gerne Komplexe Hörspiele. Doch dazu gehört dann immer der Zeitfaktor, der nicht immer gegeben ist. Daher bleibt aktuell der größere Teil der Hörspiele einfacher, wie Dorian Hunter, Faith etc.


    Ich schätze so geht es vielen. Leichtes kann man nebenbei hören ohne was zu verpassen. Das geht mit komplexen Inhalten nicht mehr. Daher glaube ich, die easy-listening Inhalte werden mehr gekauft, die komplexeren geziehlt ausgesucht. Vom leichten kauft man mehr, von dem komplexen weniger, da ggf. wenig Zeit für konzentriertes Hören.

  • Gute Antwort, das erscheint mir stimmig.


    Für mich ist es so wie bei Filmen für die DVD-Sammlung: das Fastfood leihe ich mir 1x in der Videothek oder online, gekauft wird nur das, wovon ich mir SICHER bin, dass ich es öfter gucken und daran meine Freude haben werde. Ist das ungewöhnlich?

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  • Ich kaufe Hörspiele hauptsächlich, um sie einmal zu hören. Für ein weiteres Mal muss das Hörspiel schon überragend sein oder das Abspielen so viele Jahre her, ein Nachschubmangel an Neuem sowie die Lust das nochmal zu hören.
    Außerdem erwerbe ich überwiegend Hörspiele zum nebenbei konsumieren, da mir in den letzten Jahren die Zeit fehlt, mich wirklich nur mit einem Hörspiel zu beschäftigen.
    Mit Otherland komme ich z.B. deswegen nicht voran. Burns erscheint nur 1x im Jahr und klappt daher wunderbar. Takimo höre ich auch vor dem Einschlafen und auch immer wieder neu, ebenso die Schwarze Sonne. Schattenreich, Edgar Allan Poe und Offenbarung 23 wiederhole ich höchst selten und höre sie ebenfalls vor dem Einschlafen.


    Ich höre sehr gerne Komplexe Hörspiele. Doch dazu gehört dann immer der Zeitfaktor, der nicht immer gegeben ist. Daher bleibt aktuell der größere Teil der Hörspiele einfacher, wie Dorian Hunter, Faith etc.


    Ich schätze so geht es vielen. Leichtes kann man nebenbei hören ohne was zu verpassen. Das geht mit komplexen Inhalten nicht mehr. Daher glaube ich, die easy-listening Inhalte werden mehr gekauft, die komplexeren geziehlt ausgesucht. Vom leichten kauft man mehr, von dem komplexen weniger, da ggf. wenig Zeit für konzentriertes Hören.


    Nur 1x hören? Dann würde ich lieber keine Hörspiele kaufen, denn das wäre für mich eine schlechte Investition (mache ich bei Musik ja auch nicht). Aber danke für den Einblick.
    Logisch gedacht müsste aber dann "und nebenbei Liebe" brummen ...

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  • Wo (wenn überhaupt) liegt ein Fehler in folgender Argumentationskette:


    Hörspielhörer geniessen neue Hörspiele nur 1x --> Bereitschaft, mehr als 9€/CD auszugeben = klein, weil man ja statt 1 CD, die man 3x hört, 3 CDs braucht --> Hörspiel = Pfennigverdienstartikel für Einzelhandel, kleine Margen für Label --> kleine Werbebudgets --> wenig attraktiv für Einzelhandel --> bei Flaute wird dort zuerst gekappt --> wenig Regal- und Präsentationsplatz --> Fokus auf die wenigen "sicheren Marken" --> Hörspiel wird in seiner Vielfalt nicht wahrgenommen.


    Schlussfolgerung: dass Hörspiele als Sammel- und weniger als Nutzartikel (zum Wieder- und Wieder-Hören) gesehen werden, senkt mit der Zahlungsbereitschaft ("was? 11 Euro??!") den Marktwert und damit das Ansehen des Marktsegments. Wir sind selbst schuld an der Misere.

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