Web 2.0 (Twitter, Facebook) - Chance für die Hörspielbranche oder Spamfabrik?

  • Ich mache einfach mal ein neues Thema auf und beginne mit dem Beitrag, den ich im Thread von Falk gepostet habe:


    Zitat

    Hörspiel-Musik - the Sounds of Dennis Schuster
    Der Aspekt mit dem "Nachrichten-Spamming" durch das Web 2.0 ist aber in der Tat ein ganz interessanter Punkt, für den man vielleicht sogar einen eigenen Thread starten könnte. Mir geht es da nämlich bisweilen ähnlich wie Lindequister, dass es manchmal richtiggehend schwer ist, aus der Menge an Nachrichten und vermeintlichen Gimmicks das wirklich interessante rauszuziehen. Allerdings muss ich zugeben, dass ich als Betreiber einer Hörspielwebsite das ganze natürlich etwas intensiver beobachte, um dann die gefilterten Nachrichten weiterzugeben. Insofern bin ich da wohl einfach auch ein wenig selbst schuld dran ;)
    Ich denke, das Thema hätte auf jeden Fall viel Potential für eine spannende Debatte.


    Ich denke, ich werde gewiss noch die ein oder andere Überlegung ergänzen, leite die Titelfrage aber vorher einfach mal an den Rest hier weiter...

  • Hier für die klickfaulen ;) noch der thematisch bezogene Beitrag von Lindequister:



    Wer macht mehr? "Die Welten von innovative fiction"? "Aurora Is Watching"? Namen her, Butter bei die Fische!
    ;)

    Just teasing. Was Ihr macht und machen wollt, ist Euer Ding.



    Jetzt seid aber wirklich ihr dran...

  • Ich twittere sehr wenig und sehe für Twitter im Prinzip auch keine große Zukunft, das bringt mir einfach nichts. Da gehen Nachrichten schneller unter, als sie geposted werden und es artet auch schnell und im Prinzip immer in Gespamme aus, weil sich alle Welt zu Tode re-tweetet und was weiß ich nicht alles.


    Da sehe ich bei Facebook mehr Sinn, da kann man seine Gruppe aufmachen, Freunde einladen und auch Werbung machen, das geht in Ordnung und wenn einem etwas nicht passt, dann blendet man das einfach gezielt aus, fertig.


    Ergo: Bei Twitter sehe ich ein extrem hohes Spamaufkommen und der Nutzen bleibt auf der Strecke, im Gegensatz zu Facebook, wobei aber auch das nicht als das Goldene Kalb der Branche angesehen werden sollte. Die Foren sind weiterhin deutlich wichtiger als Facebook, denn auch dort geht zuviel unter.

  • Ein großer Grund warum ich keine Lust mehr auf Myspace hatte... anfangs ist das alles interessant und man sucht hier und da nach "Freunden" und die Liste wird immer länger. Dann postet alle Welt "Buletins", was wohl einem Tweet sehr ähnlich kommt und viele übertreiben es da einfach und spammen / verdrängen andere Nachrichten von Leuten die wirklich was zu sagen haben. Ich hatte dann angefangen raus zu filtern und Freundschaften zu kündigen, weil mir das einfach zu doof wurde, aber das ist ja nicht der Sinn von Social Networking, das man sich Kontakte aufbaut um sie hinterher doch wieder durch sieben zu müssen. Bei mir hat sich der Effekt "cool, so kann ich einfach, unkompliziert und schnell mit anderen in Kontakt treten" auch schnell wieder amortisiert... man merkt einfach, dass es Gründe gibt, warum man mit Leuten keinen Kontakt hat: weil man sich nichts zu sagen hat.

  • Um die Gegenseite zu Wort zu bringen :)


    Ich persönlich Twittere recht viel - nicht so viel wie andere, aber sicher mehr als der Durchschnitt - das ist mehr oder weniger mein privates Ding, wo ich dann - wenn es etwas über IF zu sagen gibt - poste, ggf. auch Projekt-Tweets, die ich für Unterstützenswert halte, Re-Tweete. Ich sehe einen großen Nutzen darin, solange ich mich unterhalten fühle, sprich Twittern das man gerade aufs Klo geht, interessiert niemanden, ansonsten ist dieses Micro-Blogging eine nette Möglichkeit alle relevanten Profile zu aktualisieren, ohne ständig auf FB, Myspace und Co zu sein.


    Social Communities: Hier wirds schwierig. Denke das es ein Zwischenschritt zwischen Macher und Hörer ist... Ich werde über Liken oder Gruppen direkter auf dem Laufenden gehalten. Ich glaube nicht, dass das eine Konkurrenz für Foren ist, sondern vielmehr eine Ergänzung... Es geht mehr ums Infos verbreiten als das wirkliche Diskutieren...


    Grundsätzlich geht es uns darum, eine größere Gruppe an Leuten anzusprechen. Weil Social Communities inzwischen Mainstream sind, bieten die eine Menge Potential. Übertreiben sollte man es nicht, also jeden Tag 5 Neuigkeiten-Posts... man sollte nur dann posten, wenn es etwas neues gibt. Sollte ich jemals dagegen verstoßen sagt mir ruhig Bescheid! Bin da hoffe ich selbstkritisch genug...


    Meine 5 cent :)

  • Wenn ich's nicht bei Facebook gelesen hätte, wäre mir das Thema an mir vorbeigezogen :D


    Ich seh das ähnlich wie Blitz, nur genau andersrum.


    Facebook, Twitter und Co. haben schon den Vorteil, dass man hier auch Leute erreicht, die eben nicht zur recht statischen Forengemeinde gehören und eher so die Gelegenheitshörer sind und nicht zu denjenigen gehören, die sich via eines Forums ständig auf dem Laufenden halten. Für die Labels wird es auch aus diesem Grund wohl ebenfalls unverzichtbar werden, auch allein schon, weil man mit dem Großteil der Konkurrenz eben auch mitheulen muss.


    Was die Nachhaltigkeit und die Detailtiefe der Informationen betrifft, hat so ein Forum schon die Nase vorn. (Sofern die Infos nicht im Offtopic untergehen).


    Ich hab mich mit meiner Seite ja auch ein wenig mehr auf den twitter, facebook-Kram verlegt und kann nur Positives berichten. Gerade bei Twitter erreiche ich viele Leser, die ich über ein reines Hörspielforum hätte. Das relativiert sich bei facebook zwar ein wenig, aber was selbst dort an Feedback und Interesse zurückkommt, liegt doch deutlich über dem, was via die diversen Foren kam.

  • Dann wäre da aber noch die Frage, was die Gelegenheitshörer bringen. Mit denen kann man ja nicht wirklich planen, weil sie ja nur bei Gelegenheit hören. ;)


    Aber Du sagst ja selber, was die Nachhaltigkeit und Detailtiefe betrifft, so haben die Nasen die Foren vorn...äh...umgekehrt. Wenn das Offtopic Überhand nimmt wird es ausgelagert, fertig.


    Was die Unverzichtbarkeit betrifft, so macht man sich dieses Problem doch selber, man könnte sehr wohl darauf verzichten, irgendwann heult und rennt nämlich keiner mehr mit, das ist alles nämlich relativ schnelllebig wie ich finde. Heute Hü, morgen Hott!


    Was es im Endeffekt bringt, sieht man ja dann auch, wenn es mal ernst wird, wie z.B. bei "...und nebenbei Liebe", da versucht man größtenteils und massivst über Facebook zu werben, was meiner Meinung nach zur Zeit ein ganz böser Flop ist!

  • @Blitz Tja, aber über ein Hörspielforum hast du aber auch keine Chance, einen großen Leserkreis zu erreichen. Dazu ist der Leserkreis eben zu eingeschränkt. Und nur, weil dieser Kreis aus ausgewiesenen Hörspielfans besteht, heißt dass ja noch lange nicht, dass hier jeder alles kauft.


    Hier sind aber die Leute, die das auch lesen wollen und wer sich für Hörspiele und Hörbücher interessiert, der landet im Prinzip auch hier. Das lässt sich bei dem "nicht eingeschränkten" Leserkreis eher so, als wenn man dadurch Leute erreicht, die gar nicht erreicht werden wollen. ;)


    Und wer sagt, dass der Lesekreis hier nicht groß ist? Die Freunde sind doch bei Facebook! ;) Wenn ich mir so die Trafficzahlen so anschaue...doch, großer Lesekreis.


    Es geht aber im Prinzip nicht um das Forum hier, sondern um die zahlreichen Möglichkeiten im Web 2.0 und ich weiß nicht, ob der Lesekreis da draußen wirklich so viel größer oder überhaupt groß ist.

  • Web 2.0: Es sind halt viel zu viele Künstler unterwegs, die alle eine "Fangemeinde" wollen, und sich entsprechend verhalten. Da ist dann in der Selbstbewerbung davon die Rede, dass "endlich" irgendeine Single auf den Markt kommt, und "das Warten vorbei ist". Deutsche Bands reden dabei vom "street day" und "out now!" (ok, das gehört ins Anti-Angliszismen-Thema). Diese permanente Selbstüberbekochung ist es, die mir auf den Keks geht. "Freundschaften" bei mySpace sind idR Adresskontakte, über die sich speziell die Musiker auf den Seiten anderer selbst promoten (und nichts anderes ausser sich selbst kommentieren).


    Wenn das in vergleichbarem Maß auf die Hörspielbranche übergreifen würde, würde ich mich sehr schnell verabschieden.


    Infos schön und gut, aber die Tatsache, dass sich Leute bei Facebook mit einem "I like" anschließen, heisst nicht, dass sie ab jetzt Fanboys sind und jeden Tag was lesen wollen.

    Zoe: "Proximity alert. Must be coming up on something."
    Wash: (alarmed) "Oh my god. What can it be? We're all doomed! Who's flying this thing!?" (deadpan) "Oh right, that would be me. Back to work."

  • Infos schön und gut, aber die Tatsache, dass sich Leute bei Facebook mit einem "I like" anschließen, heisst nicht, dass sie ab jetzt Fanboys sind und jeden Tag was lesen wollen.


    :applaus: Da stimme ich zu, denn ein "I like" ist schnell geklickt, aktiv teilgenommen oder zu Käufer mutiert wird dadurch nicht.


  • Und wer sagt, dass der Lesekreis hier nicht groß ist? Die Freunde sind doch bei Facebook! ;)


    Warum? :D



    Es geht aber im Prinzip nicht um das Forum hier, sondern um die zahlreichen Möglichkeiten im Web 2.0 und ich weiß nicht, ob der Lesekreis da draußen wirklich so viel größer oder überhaupt groß ist.


    Sicherlich ist das alles ein wenig der Mode unterworfen. Wenn ich mir myspace ankucke, dann muss ich blackmail82 oder Lindequister recht geben. Da ist man quasi unter sich....Und nur damit Label A dem Label B sagen kann, wie toll die eigenen Produktion ist, braucht man ja nicht unbedingt ne Plattform.


    Bei twitter oder facebook ist das etwas anders. Da kann man sich sein "Programm" ja so unkompliziert zusammenstellen, dass ich recht schnell alle für mich relevanten Informationen erhalte und eben auch schnell etwas canceln kann, wenn's nervt.

  • Warum? :D


    Das kann Maltin beantworten! :D Naja, verkehrt ist das nicht unbedingt, vielleicht verirrt sich der eine oder andere Facebooker auch ins Forum, was schon vorgekommen ist und bringt sich dann hier ein. Der große Brüller ist FB in der Hinsicht aber nicht wirklich.


    Zitat

    Bei twitter oder facebook ist das etwas anders. Da kann man sich sein "Programm" ja so unkompliziert zusammenstellen, dass ich recht schnell alle für mich relevanten Informationen erhalte und eben auch schnell etwas canceln kann, wenn's nervt.


    Da ich Twitter nur sporadisch nutze, kann ich da nicht viel zu sagen, aber bei Facebook habe ich eher die Befürchtung, dass das nicht so viele kapieren, wie man sich was zusammenstellt und lassen sich lieber vom Spam erdrücken und das Leben geht weiter.

  • Was mir persönlich vor allem an Twitter so gut gefällt, sind die technischen Möglichkeiten, die bei der Weiterverwertung der Tweets bestehen. So lässt sich das ganze wunderbar in den eigenen Webauftritt integrieren, so dass man den Besuchern dort ebenfalls nochmals einen Mehrwert anbieten kann. Mit Hashtags lassen sich auch recht schöne Streams erstellen, die man für Ereignisse aller Art verwenden kann - und ja von vielen auch schon verwendet wurden. Ganz ähnliches lässt sich ja auch mit Facebook realisieren.


    Ich habe ähnlich wie Olaf auch die Erfahrung gemacht, dass man über diese Kanäle durchaus Zielgruppen erreicht, die sich zwar für das Hör-Medium interessieren, sich vielleicht aber nicht direkt in den Foren tummeln. Ich stelle das ja schon bei mir fest, dass ich mir z.B. bei Twitter auch gerne Infos zu TV-Serien und Filmen anschaue, aber in dem Bereich in kein Forum wirklich aktiv verfolge. Da ist Twitter imho einfach schneller nach relevanten Infos abgescannt als ein Forum.
    Das heißt natürlich nicht, dass so ein Forum für Leute, die sich intensiver über ein Thema austauschen wollen, keinen Mehrwert bietet. In dem Bereich dürfte die Plattform auf jeden Fall noch konkurrenzlos sein.



    Gerade, wenn es darum geht, die zahlreichen Infos rund ums Hörspiel zu verfolgen, ist das für mich wie schon angesprochen zwar teils schon etwas anstrengend. Das liegt aber - wie ebenfalls schon erwähnt - natürlich auch an mir, weil ich in dem Bereich wirklich so gut wie alles abboniert habe, weil ich das ganze als Seitenbetreiber natürlich mit einem ganz anderen Aufwand betreibe und verfolge als der normale Hörer.
    Es wäre aber mal ganz interessant zu erfahren, wie gerade diese Gruppe den Bereich Web 2.0 wahrnimmt und auch nutzt.

  • ich habs mit Twitter versucht... finde die Überflut an (leider zum Großteil unspannenden) Nachrichten verstörend... Aktualität und Schnelligkeit schön und gut... aber wenn darunter die Übersichtlichkeit so leidet... ne...


    Facebook hat sicher ein ähnliches Spam-Problem... aber als Plattform für den Meinungsaustausch find ichs persönlich spannender und übersichtlicher gestaltet... es gibt dort einfach mehr Möglichkeiten...

  • Zitat

    Hier sind aber die Leute, die das auch lesen wollen und wer sich für Hörspiele und Hörbücher interessiert, der landet im Prinzip auch hier. Das lässt sich bei dem "nicht eingeschränkten" Leserkreis eher so, als wenn man dadurch Leute erreicht, die gar nicht erreicht werden wollen. ;)


    Und wer sagt, dass der Lesekreis hier nicht groß ist? Die Freunde sind doch bei Facebook! ;) Wenn ich mir so die Trafficzahlen so anschaue...doch, großer Lesekreis.


    Es geht aber im Prinzip nicht um das Forum hier, sondern um die zahlreichen Möglichkeiten im Web 2.0 und ich weiß nicht, ob der Lesekreis da draußen wirklich so viel größer oder überhaupt groß ist.

    wenn ich Facebook richtig verstehe, kann jeder Deiner Freunde 1. Deine eigenen im Profil erstellten Beiträge lesen und 2. was wohl wichtiger ist, alle Deine Beiträge die Du in irgendwelchen FB Gruppen schreibst. Wenn dann noch ein, zwei Deiner Freunde Kommentare dazu abgeben, verbreiten diese sich auch wieder an alle ihre Freunde


    So erreichst Du garantiert mehr Leser als hier, besonders eben diese Gelegenheitshörer und viele, die im Grunde nur hören, sich aber nicht in Foren aufhalten und nicht jeden Tag nach Hörspielinfos suchen

  • So erreichst Du garantiert mehr Leser als hier, besonders eben diese Gelegenheitshörer und viele, die im Grunde nur hören, sich aber nicht in Foren aufhalten und nicht jeden Tag nach Hörspielinfos suchen


    Wer sagt denn, dass die das alles lesen wollen?


    Wie ich bereits sagte, so der große Bringer ist Facebook bisher nicht, sonst würden sich mehr Leute hierhin verirren oder auch dort aktiver an Diskussionen teilnehmen, was nicht der Fall ist.


    Wenn es Gewinnspiele gibt und nur ein Kommentar abgegeben werden muss, dann sind alle groß dabei, gratis geht immer. :D


    Und was die Gelegenheitshörer betrifft, so merke ich da nichts von, dass aus denen Dauerhörer werden und ich habe da noch eine Vermutung, dass sich die meisten Gelegeneheitshörer ihre Sachen eher aus dem Netz ziehen oder bei YouTube hören, sich aber nicht wirklich was kaufen.

  • du musst aber auch sehen, dass ein Forum nicht jedermanns Sache ist. Bei FB tummeln sich inzwischen sehr viele Leute. Heißt aber nicht das die auch Interesse am Forum haben nur weil die "ILIKE" gewählt haben.


    Ähm, wenn ich mich nicht irre, dann schrieb ich doch genau das! ?(


    "I like" ist schneller gedrückt, als einem lieb sein kann und nicht selten wird es aus "Gefallen" geklickt, ohne es so zu meinen oder um seine Ruhe zu haben.