Heute im Radio

  • Empfehlung für heute:


    WDR 5, 20.00 Uhr in einer Ursendung:


    Zwangscharakter
    Autor: Bernhard Pfletschinger
    Produktion: WDR 2007
    Regie: Christoph Pragua


    Inhalt:
    --------------------------------------------------------------------------------
    Etwas durchaus Zwanghaftes treibt Henry Forelle, 56, Hauptkommissar im Kölner Polizeipräsidium, immer wieder in ausweglose Situationen. Vom Dienst ist er suspendiert worden, die Disziplinarabteilung ermittelt gegen ihn wegen mehrerer schwerer Dienstvergehen. Man wirft ihm vor, durch nicht legitimierte Ermittlungen und Überschreitung seiner Kompetenzen ursächlich mitschuldig zu sein an der Ermordung eines einflussreichen Geschäftsmannes. Zu alledem hat auch noch seine Frau ihren Liebhaber ins gemeinsame Haus geholt. Doch Forelle kämpft: um seinen Beruf, um seine Identität, um seine Existenz. Als Privatmensch vagabundiert er dabei zwischen dem häuslichen Kellerzimmer und irgendwelchen billigen Absteigen hin und her, dienstlich muss er es mit der resoluten Leiterin der Disziplinarabteilung aufnehmen. Und bei alledem setzt er seine - natürlich nicht genehmigten - Ermittlungen fort.


    Wdh. morgen, 10.00 Uhr




    und vor allem:


    MDR-Figaro, 22.30 Uhr


    Fleisch ist mein Gemüse

    von Heinz Strunk
    Produktion: WDR / NDR 2005
    Regie: Annette Berger
    Dauer: ~52 min



    Die ganze Wahrheit über die Musikszene - zumindest die zwischen Brunsbüttel, Hollenstedt und Klein Eilstorf. Heinz Strunk spielte zehn Jahre in der Tanzkapelle "Tiffanys", die die Schützenfeste und Feuerwehrbälle der Provinz um Hamburg beschallte. Aber die Karriere als Musik-Dienstleister versorgt Heinz weder mit genug Geld noch mit dem Glanz des Erfolgs, den er sich erhoffte, um schillernd aus dem Sumpf seines Alltags emporzusteigen: Geplagt von einer Antibiotika resistenten Akne, von dauerhaftem Triebstau terrorisiert und hochprozentigen Alkoholika imprägniert, versucht er in erster Linie, die 80er Jahre zu überleben. Eine etwas andere Bandlegende - kein Glamour, keine Coolness und definitiv kein Sex. Dafür volltrunkene Jungbauern, heruntergekommene Schlagerprominenz und Liedtexte, die mitten ins wahre Leben führen.


    Heinz Strunk ist das Alter Ego von Mathias Halfpape aka Jürgen Dose. Dieser trat schon als Mitglied der Telefonterrororganisation Studio Braun und als Gastmusiker der Hip Hop-Gruppe Fettes Brot in Erscheinung. Nun hat er seinem Mucker-Ich eine tragisch-komische Autobiographie geschrieben.



    Hörspiel des Monats Oktober 2005, Begründung der Jury der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste:


    "Die Akne, die Provinz und die Musik - das ist eine Motivmischung, die bereits in ihrer Aufzählung nach einem schweren Problemstück klingt. Und tatsächlich behandelt dieses flotte, mitreißende Hörspiel genau den zur Zeit sehr beliebten Stoff "junger Mensch erzählt sein aussichtsloses Leben und verweist auf die Schuldigen". Alles, was dazu gehört, ist auch hier vorhanden: die depressive Mutter, der missgünstige Großvater, das öde Spießermilieu mit engem Häuschen, schlecht riechendem Essen und exakt gemähtem Rasenstück. Allerdings - und das ist die wunderbare Überraschung dieser Produktion -, läßt Autor Hans Strunk diesen Motivcocktail nicht zur literarischen Übung erstarren. Das wäre tödlich. Vielmehr gelingt es ihm, die Stationen eines pickeligen, antriebslosen Provinzmusikers so packend pointiert und komisch zu fassen, dass der aussichtslose Antiheld stellenweise geradezu heroisch wirkt: ein heutiger Buster Keaton. Etwa, wenn er über Jahre hinweg tapfer auf Bauernhochzeiten "An der Nordseeküste" spielt, die immergleichen aalglatten Gags seiner Kumpels aus der Band erträgt und stoisch zum x-ten Mal versucht, aus seinem Pickelgesicht heraus, eine junge Dame für sich zu interessieren. Strunk scheint seinen komischen Helden derart zu lieben, dass er ihn selbst spricht, singt und erzählt - und das mit einer lebendigen Begeisterung, der man sich nicht entziehen möchte. Auch die Regisseurin, Annette Berger, legt ein Rhythmusgefühl an den Tag, das die Musiken als gleichberechtigten Teil der Erzählung behandelt (nicht als bloße Dekoration, wie es im Hörspiel leider auch vorkommt) und die notwendigen Wiederholungen zu straffen Situationen gestaltet, so dass die unterschwellige Traurigkeit dieser Stagnationsgeschichte warm, nachvollziehbar und verständlich wird. Ein schöner Weg, Ernstes zu thematisieren, ohne im Ernst zu schwelgen."



    Mit: Heinz Strunk, Konstantin Graudus, Hille Darjes, Siemen Rühaak, Max Richter, Mario Irrek, Maximilian Pfaff, Peter Kirchberger, Klaus Dittmann, Nikos Vousvoukis, Edgar Bessen, Edgar Hoppe, Katrin Wichmann, Claudia Renner, Lana Cooper



    Quelle: Hoerdat.de



    Das Teil ist ein „Muss“ für jeden (Tanz-)Musiker! Diese Mischung aus szenischer Lesung und Hörspiel ist vollkommen zu Recht zum Hörspiel des Monats gekürt worden. Strunk erzählt mit Witz und Können aus dem Leben eines Tanzmuckers – und jeder, der schon mal in die Richtung was gemacht hat, wird an allen Ecken und Enden zustimmend nicken.


    Das Teil hat nur einen Nachteil: Es ist viel zu kurz! Daher mein unbedingter Tipp, für alle diejenigen, die mehr davon mögen: Das Buch ist noch ein Zacken geiler!

    Meine Wertung:
    + + + +

  • Heute würde ich empfehlen:


    HR 2, 14.05 Uhr


    Die kleine Hexe - Teil 1
    Autor: Otfried Preußler
    Produktion: HR 1961
    Regie: Josefine Klee-Helmdach
    Länge: 105 Min.


    Mitwirkende: Erzähler: Heinz Stoewer
    Die kleine Hexe: Ruth Siegmeier
    Rabe Abraxas: Wolfgang Schirlitz
    Wetterhexe Rumpumpel: Elisabeth Kuhlmann
    Oberhexe / 2. Holzweib: Friedel Weih
    2. Hexe / 1. Holzweib: Sophie Cossaeus
    3. Hexe / 3. Holzweib: Cilly Bauer
    Krämer Pfefferl: Egon Zehlen
    Revierförster / Bierkutscher: Hans-Martin Koettenich
    Schützenhauptmann: Kurt Dommisch
    1. Mann: Joachim Schweighöfer
    Maronimann: Werner Siedhoff


    Inhalt: "Du bist noch zu klein" - "Wo wir hingehen, kannst du nicht mitkommen" "Sei schön brav und tue, was ein braves Kind tut" - Derlei Gebote und Verbote sind auch Kindern wohl vertraut. Und wann darf man tun, was die braven Erwachsenen tun? Die kleine Hexe jedenfalls fühlt sich schon recht erwachsen. Schließlich ist sie schon 127 Jahre alt. Trotzdem ist es ein strafwürdiges Vergehen, als sie in der Walpurgisnacht auf ihrem Besen zu den erwachsenen Hexen auf den Blocksberg reitet, um am Hexenfest und Hexentanz teilzunehmen. Der Strafe entgeht sie nicht (wem gelingt das schon?), dafür sorgt ihre alte Muhme, die Wetterhexe Rumpumpel.
    Aber ihr wird von der Oberhexe zugesagt, im nächsten Jahr eine Prüfung (wer entgeht schon der?) abzulegen und ihre Hexenkünste unter Beweis zu stellen, um endlich in den Kreis der erwachsenen Hexen aufgenommen zu werden. "Werde eine gute Hexe!" - Und was, bitte, ist eine gute Hexe? Ihr Spiel- und Hexenkamerad, der Rabe Abraxas, ist weise genug, dies zu wissen: Eine gute Hexe ist eine Hexe, die Gutes hext. Alles klar?
    Auf los geht's los: Die kleine Hexe hext durch die Welt. Sie hilft armen Menschen aus der Not, Bedrohten aus der Angst, Traurigen aus dem Kummer, Frierenden aus der Kälte, Wütenden aus dem Zorn, Kleinen vor den Großen. Und was ist am Ende der Lohn der guten Hexereien? Wird sie jene von den erwachsenen Hexen auferlegte Prüfung bestehen und in der Walpurgisnacht Arm in Arm mit allen Hexen tanzen können, droben auf dem Blocksberg um das lodernde Feuer? Wenn nicht, wäre vielleicht zu überlegen, ob nicht ein einziges Mal eine kleine Hexe auch die großen bestrafen können sollte. Oder wenigstens ein bisschen verhexen?


    Teil 2 läuft nächsten Samstag auf dem gleichen Sendeplatz.

  • Auch wenn's kein Hörspiel ist - insbesondere für den Gruselfan-Nachwuchs könnte die Sendung "Wölfe im Lande Draculas - eine Reise durch Transsylvanien" durchaus interessant werden. Die Reportage läuft auf WDR 5 am 10.06.2007 ab 14.00 Uhr.


    Ab 15.05 Uhr sendet das DLR das Hörspiel


    Pas de deux
    Autor: Florian Bartsch
    Produktion: DLR 2005
    Regie: Stefanie Lazai
    Länge: 54 Min.


    Mitwirkende: Jaecki Schwarz, Matthias Walter, Udo Schenk, Cristin König, Mark Waschke, Bettina Hoppe, Peter Davor


    Inhalt: Manthey und Born von der Kripo Frankfurt/Oder ermitteln im Mordfall Gabriele Thienemann. Die schöne Flötistin ist im Schlafzimmer ihres Landhauses erwürgt aufgefunden worden, offensichtlich nach einer wilden Liebesnacht.
    Wie passt das zu der harmonischen Ehe mit dem Cellisten Christoph Thienemann, zum Familienglück mit Töchterchen und Villa? Welche erotischen Abgründe oder Wunder verbergen sich hinter der Fassade? Auf dem Kaminsims steht die Spieluhr mit dem musizierenden Elfenbein-Pärchen, immer wieder dreht es sich brav im Kreise zum kleinen Menuett.


    Bemerkungen: Die Abgründe, die sich im Mordfall Thienemann nach und nach auftun, sind im Verhältnis zur beschaulichen Idylle der Künstlerfamilie schon recht krass. Gerade das hält aber auch den Hörer am Radio fest. Der Fall ansonsten macht zunächst eher eine dünne Figur - sehr ruhig und gediegen geht es zu, bis es gegen Ende doch die ein oder andere Wendung gibt, die wieder etwas mehr Spannung aufkommen lassen.


    Ein Krimi mit viel durchschnittlichen, aber auch einigen guten Elementen. Reinhören kann man da auf jeden Fall!


    Meine Wertung: + +

  • Am 11.06.2007 startet die vierteilige Ursendung des Hörspiels "Hunkeler und der Fall Livius" (Sendeplatz jeweils montags, 14.00 Uhr auf DRS 1).


    Hunkeler und der Fall Livius
    Autor: Hansjörg Schneider
    Produktion: DRS 2007
    Regie: Reto Ott
    Bearbeitung: Helmut Peschina
    Musik: Domenico Ferrari
    Länge: ~ 200 Min.


    Mitwirkende:
    Erzähler: Peter Kner
    Peter Hunkeler, Kriminalkommissär: Ueli Jäggi
    Hedwig, Hunkeler's Freundin: Charlotte Schwab
    Staatsanwalt Suter: Hanspeter Müller-Drossaart
    Lüdi, Polizeikorporal: Raphael Clamer
    Haller, Detektivwachtmeister: Hansrudolf Twerenbold
    Madörin, Detektivwachtmeister: Ernst Sigrist
    Mme Godet, Juge d'Instruction: Isabelle Menke
    Hauser, Sensationsreporter: Martin Hug
    Akkordeon-Solo: Luca Venitucci
    u.a.


    Inhalt:
    Ein Neujahrsmorgen im Elsass: Peter Hunkeler, freigestellter Kommissär für besondere Aufgaben im Kriminalkommissariat Basel, wird aus dem Schlaf geklingelt. Man hat die Leiche eines Schrebergärtners gefunden, der in seiner Hütte erschossen und aufgehängt wurde. Von Anfang an gestalten sich die Ermittlungen in diesem Fall schwierig. Das Opfer ist ein Basler Rentner, aber die Basler Stadtgärten-West liegen auf französischem Gebiet. Das führt zu ständigen Kompetenz-Streitigkeiten zwischen Basler und Elsässer Polizei. Und auch die aus vielen Nationen stammenden Pächter der Stadtgärten sind heillos untereinander zerstritten. Schliesslich finden sich in der Biografie des Opfers Anton Flückiger immer mehr dunkle Stellen. Hunkeler aber ermittelt wieder einmal unbeirrt und auf eigene Faust. Seine Recherche führt ihn ins Emmental und ins Elsass und mitten hinein in ein düsteres Kapitel der europäischen Vergangenheit.

  • Morgen abend läuft ab 20.30 Uhr auf BR 2 das Hörspiel


    Felicitas Leitner und das Gasthaus zur Grenze


    Autor: Ferdinand Schmatz
    Produktion: ORF 2006
    Regie: Katharina Weiss
    Länge: 44 Min.


    Mitwirkende: Bürgermeister Csentsits: Georg Kusztrich
    Ilona: Maria Urban
    Melinda: Andrea Clausen
    Belas junior: Christian Pogats
    Belas senior: Bertram Mödlagl
    Miklos: Titus Vadon
    Flüchtling 1: Stefan Stoica
    Flüchtling 2: Calin Craiu
    Flüchtling 3: Laurentiu Irinciuc
    Grenzsoldat: Roland Knie
    Gemeindechorsängerin: Uli Jürgens
    Schlepperboss: Sandor Nemeth
    Wirtin: Doris Mayer
    Kevin: Jakob Haltmeyer
    Mutter: Angelika Messner
    Oberinspektor: Stefan Trdy
    Felicitas Leitner: Michou Friesz


    Die Kommissarin Felicitas Leitner, die Schusswaffen nicht mag, gerne Marillenknödel mit Gurkensalat isst, lockere Reime verfasst und sich für Gehirnforschung interessiert,ist auf Urlaub im burgenländischen Grenzort Schandorf. Sie besucht dort ihre Freundin, berauscht sich an den Oleandern, dem Blaufränkischen, der saftigen Hügellandschaft - und an einem Jungbauern. Ein Schweiger, der Bach liebt, und dennoch ein wenig jähzornig ist. So passierts - und ein Eifersuchtsdrama mit schrecklichem Ausgang ist voll im Gang. Der Begehrte von Lily Leitner verstrickt sich noch dazu in eine Schlepperaffäre, die für den hauptsächlich von Kroaten bewohnten österreichisch-ungarischen Grenzort typisch ist und das dort lockere wie stickige soziale Milieu dramatisch mitbestimmt. Die Kommissarin wird zufällig Zeugin der Vorfälle und steht vor einem inneren Dilemma: Soll sie, die auf Urlaub und nicht im Dienst ist, ihrem Gewissen folgen, das von den eigenen Gefühlen besetzt ist, oder dem Gesetz, die Sache anzeigen und aufklären, was auch hieße, den Geliebten zu "opfern", oder ...?



    Wird wie üblich am Donnerstag um 15.00 Uhr wiederholt.

  • Heute abend empfehle ich SWR 2 zu lauschen, dort läuft ab 21.03 Uhr:


    Stillleben in einem Graben



    Autor: Fausto Paravidino
    Produktion: MDR 2006
    Regie: Steffen Moratz
    Länge: 55 Min.


    Mit:
    Henning Peter, Leonard Lansink, Martina Gedeck, Martin Olbertz, Jeanette Spassova, Florian Lukas


    In der Nacht zum Sonntag fährt ein betrunkener Halbstarker seinen Wagen vor einem Baum. Als er aussteigt, findet er im Straßengraben die Leiche eines jungen Mädchens: nackt und brutal zugerichtet. Wie die Ermittlungen ergeben, lebte Elisa Orlando noch bei ihren Eltern - der Vater ist Ingenieur, die Mutter Lehrerin - und erlangte erst vor kurzem durch einen Gedichtwettbewerb eine gewisse lokale Berühmtheit. Der Bluttest verweist ins Drogenmilieu: Elisa muss noch kurz vor ihrem Tod Kokain genommen haben. Inspektor Salti, kettenrauchend, magenkrank, setzt seinen "Lieblingsdealer" unter Druck. Er erfährt, dass der Freund der Toten ebenfalls zu dessen Abnehmern gehörte und jetzt auf der Flucht ist. Doch so gern Salti den Mörder in den einschlägigen Kreisen finden würde, die Spur führt nicht nur zum Straßenstrich, sondern auch zu einer jungen Illegalen aus Osteuropa, der Elisa noch kurz vor ihrem Tod begegnet war. Und er muss einsehen, dass seine kleine Stadt nicht nur an ihren Rändern kaputtgeht.


    Wer's da verpasst, kann auf den DLF hoffen, der das Stück am Samstag um 0.05 Uhr sendet.

  • Heute abend, 20.00 Uhr im DRS 1:


    Nach dem Urteil
    Autor: Henry Slesar
    Produktion: SDR 1979
    Regie: Dieter Eppler
    Länge: 51 Min.


    Mit:
    Erzähler: Dieter Eppler
    Ned Murray: Volkert Kraeft
    Lew Rydell: Ernst Jacobi
    Melanie Rydell: Heidi Treutler
    Harry Ostrau: Siegfried Wischnewski
    u.a.


    Der junge Rechsanwalt Ned ist mehr als schockiert. Kaum hat er in einem sensationellen Prozeß für den des Mordes angeklagten Rydell einen Freispruch erwirkt, gesteht ihm sein Mandant, daß er schuldig ist. Aber damit nicht genug: Rydell, der laut amerikanischem Gesetz wegen desselben Verbrechens nicht noch einmal vor Gericht gestellt werden kann, bekennt auch in aller Offenheit: "Ich mach das gleiche nochmal! Auch den nächsten Kerl, der meine Frau belästigt, bring ich um!" Und Ned weiß, daß angesichts der Anziehungskraft von Rydells Frau eine solche Situation kaum zu vermeiden ist.




    Slesar ist bekannt für seine hintergründigen Storys mit "fiesem" Ausgang. In diesem Hörspiel kommt noch eine interessante Komponente hinzu - der Zwiespalt zwischen Recht und Gerechtigkeit, der hier erstklassig thematisiert wird.


    Slesar lässt aber seine Protagonisten sich nicht nur mit diesem Problem allein beschäftigen - denn das ganze mündet in einen herben Showdown, der einen daran erinnert, dass man ja nun einem Krimi lauscht.


    Ein gutes und interessantes Radiohörspiel, das ich nur empfehlen kann.


    Meine Wertung: + + + +

  • Heute lausche ich dem hier:


    Eine Hornisse im Ohr
    Autor: Yvon Givert
    Produktion: WDR 1988
    Regie: Heinz-Dieter Köhler
    Länge: 57 Min.


    Mitwirkende:
    --------------------------------------------------------------------------------
    Carl Hoflinger: Hans Korte
    Monsieur X: Horst Bollmann
    Miller: Rudolf Kowalski
    Stella: Barbara Rath
    u.a.


    Inhalt:
    --------------------------------------------------------------------------------
    Carl Hoflinger ist Chef der erfolgreichsten Hifi-Technik-Firma. Eines Tages führt ihm ein kleiner Hilfsbuchhalter ein Super-Lauschgerät vor, das noch die kühnsten Träume von Spionen und Geheimdiensten weit überbieten dürfte. Als dem Unternehmer dämmert, welch gigantisches Geschäft sich da vor ihm auftut, erwacht auch sofort der Raubtierinstinkt in ihm...



    läuft ab 20.05 Uhr in WDR 5

  • Heute (22.00 Uhr, WDR 3) läuft ein wahrer Klassiker:


    Die Geschichte von Franz Biberkopf
    Autor: Alfred Döblin
    Produktion: RRG 1930
    Regie: Max Bing
    Musik: Walter Goehr
    Länge: 78 Min.


    Mitwirkende:
    Franz Biberkopf: Heinrich George
    Mietze: Hilde Körber
    Reinhold: Hans Heinrich von Twardowski
    Meck: Oskar Ebelsbacher
    Lüders: Robert Assmann
    Herbert: Ludwig Donat
    Eva: Lore Braun
    Pumps: Walter Werner
    Klempner-Karl: Gerhard Bienert
    Zilly: Lotte David
    die beiden Hoppegartner: Reinhold Bernt, Gerhard Bienert
    Stimmer zweier Automobile: René Kürschner, Hugo Döblin
    Toni: Cläre Selo
    der Tod: Max Bing
    die beiden Sprecher: Manfred Fürst, Gillis van Rappard
    u.a.


    Inhalt:
    Franz Biberkopf, früher Zement- und Transportarbeiter, will nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis ein anständiger Mensch werden. So steht er auf dem Alexanderplatz des alten Berlin und betreibt seine kleinen Handelsgeschäfte. Anfangs geht alles gut, aber die Zeiten sind schlecht. Biberkopf hat nicht nur mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu kämpfen, sondern wird schließlich in einen regelrechten Kampf verwickelt mit etwas, das von außen kommt, das unberechenbar ist und wie ein Schicksal aussieht!
    "Mein Denken und Arbeiten geistiger Art gehört, ob ausgesprochen oder nicht ausgesprochen, zu Berlin. Von hier hat es empfangen und empfängt es dauernd seine entscheidenden Einflüsse und seine Richtung, in diesem großen, nüchternen, strengen Berlin bin ich aufgewachsen, dies ist der Mutterboden, dieses Steinmeer, der Mutterboden aller meiner Gedanken", schrieb Alfred Döblin um 1930. Und auf diesem "Mutterboden" wuchs auch sein Roman "Berlin Alexanderplatz", der 1929 erschien.
    Im Herbst desselben Jahres hielt er einen Vortrag, in dem er sich mit der Frage der "Möglichkeit eines Eintritts von Literatur in den Rundfunk" auseinandersetzte. In seinem Hörspiel "Die Geschichte vom Franz Biberkopf" wollte Döblin dann diese Möglichkeit selbst erproben; es sollte mehr sein, als die bloße Übertragung des Buchs in das andere Medium Rundfunk. Die Aufnahme von 1930 ist einer der Meilensteine in der Entwicklung des Hörspiels.



    Eine Neuauflage wurde übrigens von SWR, BR, RBB und Patmos in diesem Jahr produziert. Deren Ursendung erfolgt am kommenden Sonntag, 15:15 Uhr bei BR 2 (Wdh. um 18.20 Uhr bei SWR 2).

  • Heute werde ich gleich mehrfach das Radio bemühen:


    Los geht's ab 15.00 Uhr auf BR2


    Die Qualle
    Autor: Hermann Moers
    Produktion: BR 1977
    Regie: Wolf Euba
    Länge: 56 Min.


    Mit: Horst Sachtleben, Katrin Ackermann, Reiner Schöne, Franz Kutschera, Biggi Frey

    Josef ist am End: Seine Frau ist mit dem gemeinsamen, eineinhalb Jahre alten Kind abgehauen und seinen Job hat er auch verloren. Er landet in einer Animier-Bar, um noch ein bisschen zu reden, bevor er sich umbringt. So erzählt er es zumindest Mandy, die sich um ihn kümmert. Mandy will keine Scherereien und berichtet gleich Sigi, ihrem Chef, von Josefs Selbstmord-Plänen. Sigi will auch keine Blutflecken auf dem Teppich und schon gar nicht die Polizei in seinem Haus. Also stimmt er Josef um und macht ihm ein Angebot, zu dem der nicht nein sagen kann: Josef soll den Kredithai Sommer umbringen, dem Sigi noch 20.000 Mark schuldet, und dabei noch Sommers Safe ausräumen. Josef sagt zu, um seiner Frau wenigstens eine Menge Geld hinterlassen zu können, und fährt zu Sommer, genannt die Qualle. Aber Sommer lässt sich so leicht nicht austricksen, schon gar nicht von einem verzweifelten Biedermann wie Josef.




    Heute abend geht es dann ab 21.03 auf SWR 2 weiter (Zuspäteinschalter können auch eine Stunde das Ganze auf SWR-Contra verfolgen)


    Boten der Finsternis (Teil 1)
    Autor: Alicia Giménez-Bartlett
    Produktion: SWR 2007
    Regie: Leonhard Koppelmann
    Bearbeitung: Leonhard Koppelmann
    Musik: Henrik Albrecht
    Länge: ~ 56 Min. (insges. ~112 Min.)


    Nach einem gelungenen Auftritt im Fernsehen bekommt Inspectora Petra Delicado eine Flut von Briefen. Es ist auch ein makabres Päckchen dabei: Ein abgetrennter Phallus wirft die drängende Frage nach dem Mann auf, zu dem er gehört. Ist er tot? Oder ist es ein Verrückter, der sich selbst verstümmelt hat? Der unbekannte Absender hält sich bedeckt. Als Petra Delicado noch mehr dieser äußerst verstörenden Zusendungen erhält, ist Fantasie gefragt. Doch die Ermittlungen der schönen Inspectora und ihres streitbaren Kollegen Fermín Garzón laufen ins Leere. Bei den Obduktionen stellt sich heraus, dass Profis am Werk waren. Die Spur führt zu einer obskuren Sekte. Und dann wird eine Leiche gefunden.


    Inspectora Petra Delicado ist die erfolgreichste Polizistin Barcelonas. Das bringt einen unbekannten Irren auf eine äußerst makabre Idee: Er schickt ihr abgetrennte männliche Geschlechtsteile. Offenbar wurden die Opfer von einer brutalen Sekte verstümmelt und hingerichtet. Der Fall ist so bestürzend, dass Subinspector Fermín Garzón noch nerviger ist als gewöhnlich. Trotzdem bleibt Petra Delicado nichts anderes übrig, als mit ihrem Kollegen ins kalte Moskau zu fliegen. Dorthin führen die Ermittlungen, bis das Duo schließlich in die tiefsten menschlichen Abgründe blickt. Denn hinter den grauenhaften Zusendungen steckt kein krankes Hirn, sondern ein ganz kühler Kopf. Ans Tageslicht kommt ein sehr düsteres Motiv. "Auch wenn es unwahrscheinlich klingt: Alles in diesem Roman entstammt direkt der Realität", meint die Autorin, die bekennt: "Das Leben ist stärker als die Dichtung."



    Schließlich gibt es um 23.03 Uhr auf EINS LIVE den dritten und letzten Teil von


    Der letzte Held
    Autor: Samit Basu
    Produktion: WDR 2007
    Regie: Annette Kurth
    Bearbeitung: Leonhard Koppelmann
    Länge: ~ 55 Min. (insges. ~ 165 Min.)


    Nachdem die großen Kriege zwischen den mächtigen Ravianern und den düsteren Rakshas zweihundert Jahre zurückliegen, ist die Welt inzwischen weniger magisch und sehr viel friedlicher geworden. Aber eine rätselhafte Prophezeiung kündigt das Wiedererwachen des Bösen an und die Ankunft eines Helden, der sich ihm entgegenstellen wird. Doch woher einen Retter nehmen, wenn die altehrwürdige Heldenschule nur noch Bürokraten und Schwätzer hervorbringt? Der unbedarfte Prinz Asvin wird kurzerhand zum angekündigten Helden erklärt. Ganz Kol, die mächtigste Stadt des Erdballs, jubelt ihm zu. Aber bald taucht noch eine andere Gestalt auf, die der Held der Prophezeiung sein könnte: der junge Kirin, der angeblich aus Stein erweckt wurde. Ist er vielleicht der letzte Ravianer? Unterstützt durch die hitzköpfige Zauberin Maya, den zwergenhaften Heldenlehrer Gaam und das Killer-Kaninchen Stahl-Bunz machen sich beide Helden auf, die Welt zu retten.

  • In den nächsten Tagen gibt es einiges Hörenswertes, ein paar Sachen greife ich mal raus:


    Heute läuft ab 20.05 Uhr auf WDR 5 die Ursendung des Krimis „Sizilianisches Finale“ von Michael Dibdin. Wiederholung, morgen 10.05 Uhr, WDR 5.


    Wer nicht so auf Krimis steht, dem empfehle ich dann eher ab 20.30 Uhr BR 2 zu lauschen. Dort läuft „Das wird schon. Nie mehr lieben!“ von Sibylle Berg.


    Am Sonntag gibt es gleich mehrfach die Neufassung der „Geschichte vom Franz Biberkopf“ nach Alfred Döblin. Ab 15:15 Uhr auf BR2 und ab 18.20 Uhr auf SWR 2


    Außerdem startet auch Edgar-Allan-Poe-Serie am Sonntag ab 21.30 auf HR 2 mit der ersten Folge „Die Grube und das Pendel“ und ein Wiederhören mit Van Dusen gibt es ebenfalls: Ab 22.00 läuft auf MDR-Figaro „Van Dusen und der Zirkusmörder“.


    Am Montag findet dann „Hunkeler und der Fall Livius“ seine dritte Fortsetzung (DRS 1 ab 14.00 Uhr) und EinsLive bringt das recht interessante Stück „Voodoo Child“ von Benjamin Quabeck (ab 23.00 Uhr).

  • Zitat

    Original von pops
    Wer nicht so auf Krimis steht, dem empfehle ich dann eher ab 20.30 Uhr BR 2 zu lauschen. Dort läuft „Das wird schon. Nie mehr lieben!“ von Sibylle Berg.


    Yessss! Ich kann diese Hörspiel nur wärsmstens empfehlen! Eine geniale Idee, hervorragend umsgesetzt und von Sven Stricker kongenial inszeniert. Intelligent, witzig, böse - mal was ganz anderes...



    Zitat

    Original von pops
    EinsLive bringt das recht interessante Stück „Voodoo Child“ von Benjamin Quabeck (ab 23.00 Uhr).


    Auch das möchte ich allen Freunden des "anspruchsvollen" Hörspiels dringend ans Herz legen - wobei anspruchsvoll hier durchaus nicht langweilig, über-intellektuell oder trocken heißt, sondern originell und engagiert.


    Benjamin Quabeck wurde durch den Film "Nichts bereuen" (der Verfilmung seines eigenen, gleichnamigen Romans!) mit Daniel Brühl und Jessica Schwarz über Nacht zum Shooting Star unter den Deutschen Nachwuchsregisseuren, Co-Autor Phillip Steegers (den Pops hinterhältigerweise nicht erwähnt hat) ist seit Unzeiten unter dem Pseudonym "Lee Buddha"in der hiesigen Musikszene unterwegs, hat die Soundtracks für Filme wie "Nichts bereuen" (siehe oben), "Verschwende deine Jugend" und "Kammerflimmern" produziert und bereits zwei Hörspiele für den WDR geschrieben.

  • Ich möchte die Gelegenheit nutzen die Scharte auszuwetzen und Phillip Steegers noch erwähnen: Phillip Steegers!


    :D


    Heute läuft ab 22.00 Uhr auf MDR-Figaro die Erstsendung des Hörspiels



    Kurze Geschichte des Traktors auf ukrainisch


    Autor: Marina Lewycka
    Produktion: MDR 2007 - der hörverlag 2007
    Regie: Oliver Sturm
    Bearbeitung: Claudia Kattanek
    Musik: Gerd Bessler
    Länge: 68 Min.


    Mit.
    Nadeshda: Lena Stolze
    Vera: Elisabeth Trissenaar
    Vater: Traugott Buhre
    Valentina: Jeanette Spassova
    Rechtsanwalt: Berndt Stübner
    Dubov: Sergej Gladkich
    Inspektorin der Einwanderungsbehörde: Danne Hoffmann
    Rechtsanwätin: Liv-Juliane Barine
    Detektiv: N.N.
    Mutter: Conny Wolter
    Wächter: Armin Dillenberger
    Nachbarin: N.N.
    Stanislav: Willi Telemann
    Vater als Kind: Frowin Wolter
    Mutter als Kind: Luise Selbmann
    Vera Kind: Paula Dinnebier
    Brüder Sovinko: Valentin Tornow, Caspar Bankert
    Kishka: N.N.


    Den Erfolgsroman von Marina Lewycka gibt es jetzt in einer vom MDR produzierte Hörfassung. Die Produktion erscheint auch vor der Ursendung im Radio beim hörverlag und ist ab 22.06.2007 im Handel erhältlich.


    Vater ist gebürtiger Ukrainer, der vor Jahrzehnten nach England geflohen ist. Seit 2 Jahren ist er Witwer und hat sich mit seinen 84 Lenzen nochmal verliebt. Das Objekt der Begierde, Valentina, ist ebenfalls Ukrainerin und knapp fünfzig Jahre jünger. Seinen Töchtern ist das junge Glück aber ein Dorn im Auge. Sie vermuten, dass Valentina nur eine Scheinehe anstrebt, um nach der Einbürgerung mit Vaters Ersparnissen um sich werfen zu können.


    Obwohl die beiden Schwestern kein besonders gutes Verhältnis haben, verbünden sich gegen Valentina.


    Diese entwickelt sich tatsächlich zu einem Albtraum für die ganze Familie - nur Vater, der zwar auch unter Valentinas Lotterleben leidet, in seiner Verliebtheit allerdings etwas verblendet ist. Dafür kniet er sich ganz eifrig an seine wissenschaftliche Abhandlung über Traktoren.


    Im Kampf der beiden Schwestern gegen die Ehe ihres Vaters, tauchen nach und nach Familiengeschichten auf, die ein neues Licht, auf die Angelegenheit werfen.


    Auch wenn das Hörspiel nur eine Bruchteil des Romans transportieren kann, genügt das hier um die herrlich tragigkomische Geschichte in einer angemessenen Weise zu erzählen.
    Oliver Sturm gelingt es hier, eine mehr als würdige Umsetzung des Erfolgsromans vorzulegen. Unterstützung erhält er hier durch die gut agierende Sprecher, bei denen insbesondere Traugott Buhre sehr positiv auffällt. Das Team sorgt mit seiner Arbeit für eine ordentliche Portion Glaubwürdigkeit. Einzig die Figur der "Valentina" wirkt mir hier und da etwas zu überzeichnet - ein Punkt über den man bei der sonstigen Qualität aber getrost hinwegsehen kann.


    Mit Sounds und Musik wird man hier allerdings nicht überfordert - dazu ist jedoch auch weder zeitlicher Raum noch die inhaltliche Notwendigkeit. Diese Geschichte lebt von den Dialogen, von denen man auch tunlichst nicht ablenken sollte.


    Insgesamt ein unterhaltsames Hörspiel, das Inhalt und Atmosphäre der Romanvorlage trotz der Komprimiertheit gut einfängt und transportiert.
    Wer gute (Radio-)hörspiele mag, sollte sich den "Traktor" zuzulegen.


    Meine Wertung: + + + +

    Das Hörspiel ist beim Hörverlag erschienen und seit Freitag im Handel erhältlich.

  • Büdde ;)


    Heute läuft nochmal das Hörspiel "Die Geschichte vom Franz Biberkopf" vom RRG aus dem Jahr 1930. Das Stück wird von NDR-Kultur ab 20 Uhr gesendet.


    Klickstu hier


    Ab 20.30 Uhr sendet BR 2 den Krimi


    Bei Erinnerung Mord
    Autor: Didier Daeninckx
    Produktion: SR + DLR 2004
    Regie: Stefan Dutt
    Bearbeitung: Sabine Wollowski
    Länge: 43 Min.


    Miit:
    Robert Gallinowski, Michael Hanemann, Udo Kroschwald, Klaus Herm, Otto Mellies, Lutz Mackensy, Tilmar Kuhn, Heidrun Bartholomäus, Maresa Lühle, Anian Zollner


    Paris, 17. Oktober 1961: Tausende von Algeriern versammeln sich in der Pariser Innenstadt, um gegen den Algerienkrieg der Franzosen zu demonstrieren. Die Polizei reagiert mit unvorstellbarer Brutalität: Auf die unbewaffneten Demonstranten wird das Feuer eröffnet, einige werden gefesselt in die Seine geworfen. Über hundert Menschen kommen in dieser Nacht zu Tode - so weit die Fakten.Unter den Opfern ist auch der Studienrat Roger Thiraud - warum, bleibt ein Rätsel. Einundzwanzig Jahre später scheint sein Sohn Bernard auf der richtigen Spur zu sein, denn der Historiker wird bei seinen Nachforschungen in Toulouse auf offener Straße erschossen. Als Inspektor Cadin mit seinen Ermittlungen beginnt, ahnt er zunächst nicht, ob und wie beide Morde zusammenhängen, noch dass er dabei mit einem der dunkelsten Kapitel in der französischen Geschichte konfrontiert werden wird.



    Didier Daeninckx zeichnet hier ziemlich real wirkende und vor allem erschreckende Bilder von Toulouse und Paris , die so gar nichts mit dem üblichen Postkartenimage zu tun haben. Schwelende Konflikte, die weit in die Vergangenheit reichen, und ihre Auswirkungen noch heute haben, sind Dreh- und Angelpunkt dieses Krimi, der hier zur Nebensache wird.
    Eine beklemmende Produktion, die einen nicht kalt lässt und nicht nur was für Krimifans ist.

    Meine Wertung: + + +

  • Hier meine Tipps zum Wochenende:


    Morgen abend, 20.00 Uhr, gibt es für die Bücherfreunde auf WDR 5 die "telefonische Mord(s)beratung" - alle die hier noch nicht die Schmöker für den Urlaub ausgesucht haben, finden vielleicht hier den entscheidenden Hinweis.


    Ab 21.05 Uhr läuft auf NDR-Info das Kriminalhörspiel "Kismet" nach Jakob Arjouni.


    Am Sonntag gibt es neben einem nagelneuen Maloney-Fall (DRS 3 ab ca. 11.10 Uhr) auch noch folgendes:


    "Die Wachtel-Terrine" ab 15.05 Uhr auf DLR


    Den ersten Teil der Ursendung von "Die dritte Jungfrau" nach Fred Vargas ab 17.05 Uhr auf WDR 5.


    Noch eine Ursendung "In der Strafkolonie" nach Franz Kafka - ab 20.30 Uhr auf BR 2.


    Und leider parallel ab 22.00 Uhr:
    "Die schwarze Katze" aus der E-A-Poe-Reihe von Luebbe auf HR 2 und der Krimi "Lotto" von Gero Große auf MDR-Figaro.


    Viel Spaß beim Hören!

  • Einen Radiotipp für heute abend: Die Serie "Die Grandauers und ihre Zeit" wird beim BR fortgesetzt. Heute abend gibt es den 18. Teil der hörenswerten Familiensaga mit dem Titel "Notverordnung" auf BR 2 ab 20.30 Uhr - Wer das verpassen sollte, hat morgen ab 15.00 Uhr die Gelegenheit nochmal hineinzuhören.


    Die Grandauers und ihre Zeit 18 - Notverordnung
    Autor: Willy Purucker
    Produktion: BR 1983
    Regie: Willy Purucker
    Musik: Rolf Wilhelm
    Länge: 54 Min.


    Mit:
    Karl Obermayr, Ilse Neubauer, Franziska Stömmer, Gerd Anthoff, Elmar Wepper, Marianne Hoffmann, Werner Stocker, Mona Freiberg, Gustl Bayrhammer u.v.a.


    Im November 1931 steht der deutsche Staat zum zweiten Mal innerhalb von zehn Jahren am Rande des Bankrotts: Wirtschaftskrise, Pleiten, Notverordnungen und Arbeitslosigkeit herrschen auch in München. Jeder sechste Münchner ist auf die öffentliche Wohlfahrt angewiesen. Benno Grandauer, inzwischen zum Kommissar befördert, arbeitet wieder in der Mordkommission. Sein aktueller Fall: Einbruch mit Todesfolge. In einem Pasinger Elektrogeschäft wird am frühen Morgen die Schaufensterscheibe eingeschlagen. Der Dieb versucht, mit einem Radiogerät zu entkommen, doch er wird von zwei sogenannten Notpolizisten, Mitgliedern einer Bürgerwehr, ertappt und festgehalten. Dabei stürzt der Einbrecher so unglücklich, so die Version der beiden Notpolizisten, dass er wenig später stirbt. Die Tat scheint klar, doch Grandauer wird stutzig, als sich herausstellt, dass der Tote als Kommunist bekannt war und die zwei Patroulliengänger wie auch der geschädigte Radiohändler der SA angehören. Seine Untersuchungen lassen bald keinen Zweifel daran, dass es sich hier in Wirklichkeit um einen Racheakt handelt. Grandauer ist von der Tat entsetzt. Sein Widerstreben steigert sich noch, als ihn sein Bruder Adolf, inzwischen zum Staatsanwalt befördert, zu Gunsten der drei Mörder zu beeinflussen sucht.


    "Die Grandauers und ihre Zeit" ist eine sehr hörenswerte Serie, die die Vorlage der mehrfach ausgezeichneten Fernsehserie "Die Löwengrube" bildet.


    Die Familiensaga, die den Zeitraum des letzen Jahrzehnts des 19. Jahrhunderts bis zum Ende des zweiten Weltkriegs erfasst, ist durchaus hörenswert. Insgesamt wird ein sehr plastisches Bild der zu Grunde liegenden Zeit erstellt. Auch in dieser 18. Folge ist das nicht anderes.


    Sehr detailgetreu versteht es Purucker uns diese Zeit zu schildern, die umschlagende politische Stimmung ist sehr gut in die Geschichte verpackt.


    Auch wenn man die Rahmenhandlung nicht kennt, lohnt ein Einstieg in diese Serie immer, da diese für das Verständnis der jeweiligen Folge nicht komplett wichtig ist.


    Daumen hoch - eine Serie, die ich nur empfehlen kann.

    Meine Wertung: + + + +