Der Anhalter im Radio - ab 27.08.2006

  • Ab dem 27.08.2006 bringt der WDR 5 wöchentlich (Sonntags, 17.05 Uhr) die ersten sechs Folgen von "Per Anhalter ins All"


    Per Anhalter ins All

    Autor: Adams Douglas
    Produktion: BR / SWF / WDR 1982
    Regie: Ernst Wendt
    Musik: Frank Duval
    Mitwirkende:
    Das Buch: Rolf Boysen
    Arthur Dent: Felix von Manteuffel
    Ford Prefect: Markus Boysen
    Mr. Prosser: Wolfgang Hess
    Lady Synthia: Doris Schade
    Vogon-Kommandant: Peter Lühr
    Zaphod Beeblebrox: Klaus Löwitsch
    Trillian: Barbara Freier
    Marvin, der melancholische Roboter: Martin Flörchinger
    Eddie, der Bordcomputer: Ignaz Kirchner
    Super-Äther-Galaxis-Reporter: Jürgen Hermann
    Vogonwache / "Eins" / Höhlenmensch: Joachim Höppner
    Slartibadfaß: Dieter Borsche
    Anrufbeantworter: Horst Raspe
    Weltallwal: Bernhard Minetti
    Deep Thought: Hans Reinhard Müller
    Rummfondel: Hans-Günter Martens
    Magikweis: Gerd Anthoff
    1. Magratheaner: Michael Schwarzmaier
    2. Magratheaner: Michael Gahr
    3. Magratheaner: Joachim Wichmann
    Benniemaus: Helmut Stange
    Frankiemaus: Richard Beek
    Polizist Shooty: Michael Habeck
    Polizist Bangbang: Hartmut Becker
    Oberjubler / Prophet Zarquon: Wolf Goldan
    Lautsprecherstimme: Bernd Stephan
    Archivstimme: Gerd Acktun
    Garkbit, der Kellner: Alexander Malachovsky
    Max Quourdelpien, Conferencier: Herbert Fleischmann
    Kommandant: Hans Korte
    "Zwei": Ulf Schuhmacher
    Frisör: Ulf Wagner
    Betriebswirt: Manfred Schott
    Marketingspezialistin: Emely Reuer
    Unterflottenkommandant: Eric P. Caspar
    ein kleines pelziges Wesen aus dem Krebsnebel: Lisi Mangold


    Der Reiseführer »Per Anhalter ins All« ist populärer als »Der himmlische Almanach für Haus und Heim«, hat sich besser verkauft als »35 Sachen bei Schwerelosigkeit zu machen« und ist weiß Gott aufregender als Colon Couphids philosophische Bombenerfolge »Wo Gott irrte« und »Wer ist denn dieser Gott überhaupt«. In vielen Zivilisationen am äußersten Ostrand der Galaxis hat der »Anhalter ins All« die große »Encyclopaedia Galactica« als wichtigste Fundgrube aller Kenntnisse längst überrundet. Das Urteil über unseren kleinen blauen Planeten ist vernichtend. Unter dem Stichwort »Erde« stehen im »Anhalter ins All« gerade mal zwei Worte: »Größtenteils harmlos«. Für unser erdzentristisches Ego ist das natürlich ein harter Schlag. Untrennbar mit diesem Buch der Bücher ist die Geschichte Arthur Dents verbunden, der zunächst von seinem Schicksal soviel versteht wie ein Teeblatt von der Ostindiengesellschaft.
    Die erfolgreiche Science-Fiction-Serie des Engländers Douglas Adams »Per Anhalter ins All« beginnt damit, dass die Erde zugunsten einer interstellaren Expressroute einfach weggesprengt wird. Nur der naive Held Arthur Dent, einen Meter achtzig groß und äffischer Abstammung, entkommt der Baukolonne aus dem All - mit einem Bademantel bekleidet - durch die Hilfe seines Freundes Ford Prefect. Von dem erfährt Arthur just im Moment der größten Gefahr, dass dieser nicht wie er vom Affen abstammt, sondern von einem kleinen Planeten in der Nähe der Beteigeuze kam, um für die Neuauflage der großen »Encyclopaedia Galactica« einen erweiterten Artikel über den kleinen blauen Planeten Erde zu schreiben. Was als Flucht beginnt, wird in zwölf spannenden Episoden zur Rettungsaktion für »das Leben, das Universum und den ganzen Rest«, denn auch hier droht die völlige Vernichtung.
    Bei seinen extraterrestrischen Begegnungen trifft Arthur Dent immer wieder auf Charaktere und Verhältnisse, die ihm von der Erde bestens vertraut sind. Zum Beispiel Zaphod Beeblebrox, Präsident und Playboy, der über ein dermaßen gesegnetes Selbstbewusstsein verfügt, dass er zwei Köpfe braucht, es zu bergen. Oder Marvin, der hyperintelligente Android, der manisch-depressiv ist und jede Arbeit mit den Worten »macht mir sowieso keinen Spaß« beginnt. Marvin ist darüber hinaus so langweilig, dass er allein durch seine Anwesenheit Mensch und Maschine in den Selbstmord treiben kann. Sein Gegenbild verkörpert Eddie, der Bordcomputer eines Raumschiffs, der alle Anwesenden mit seiner endlos guten Laune tyrannisiert.
    Die unfreiwillige Reise des Anhalters Arthur Dent beschäftigt sich auf höchst skurrile Weise mit den elementaren Fragen des Lebens und des Universums, die scheinbar beantwortet, anschließend jedoch mit schöner Regelmäßigkeit ad absurdum geführt werden. Zum Beispiel die Frage nach dem Sinn des Lebens. Um darauf die letzte Antwort zu erhalten, bauten die Bewohner einer weit entfernten Galaxis in grauer Vorzeit »Deep Thought«, den größten Computer des Universums. »Deep Thought« rechnete siebeneinhalb Millionen Jahre lang. Dann war er endlich soweit, die mit Spannung erwartete Antwort zu geben. Sie lautete: »42«. Beispielhaft reagiert auch der Barkeeper des irdischen Pubs, in dem Arthur Dent die Botschaft von der baldigen Zerstörung der Erde erhält: »Letzte Bestellung!« lautet seine einzig mögliche Konsequenz.
    Wie beinahe jeder fiktive Reisebericht beschreibt auch »Per Anhalter ins All« in satirischer Überzeichnung das Gewohnte und Altbekannte im Fremden. Aber Adams verzichtet auf jede Botschaft, aus der man Handlungsanweisungen zum Lösen irdischer Probleme ablesen könnte.
    Adams' Abenteurer streifen durch die Weiten der Sonnensysteme und karikieren die Science Fiction von Jules Verne über H. G. Wells bis Isaac Asimov und Stanislaw Lem. Intergalaktisches Remmidemmi und technologisches Brimborium - Markenzeichen der gängigen anglo-amerikanischen Science-Fiction - werden von angelsächsischer Ironie auf die Hörspielschippe genommen. Die spannende, bunte Handlung, humorvolles Augenzwinkern und irre Soundeffekte machen diese Science-Fiction-Satire zu einem intergalaktischen Hörerlebnis.
    Am Anfang der ungewöhnlichen Hörfunkserie »Per Anhalter ins All« stand der (un)glückliche Abschluss einer Sauftour des Autors. Der trampte vor vielen Jahren durch Europa, torkelte eines Nachts sturzbetrunken über einen Zeltplatz bei Innsbruck, kippte ob seines desolaten Zustandes um und fiel auf den Rücken. Da lag er nun, Douglas Adams, ehemaliger Krankenhauspförtner, Baustellen-Handlanger und Bodyguard, zählte die Sterne und hatte eine Idee. Irgendwo dort draußen mussten ähnliche Wesen leben. Doch wie Kontakt zu ihnen finden? Klarer Fall: per Anhalter. Also sollte doch jemand mal einen (Reise-)Führer »Per Anhalter ins All« schreiben. Den umwerfenden Erfolg dieser Idee hatte sich Douglas Adams wahrscheinlich trotz aller Fantasie und Erfindungsgabe nicht vorstellen können. »Per Anhalter ins All« war die Initialzündung zu einer beeindruckenden Schriftstellerkarriere.
    Noch vor den Romanen entstand in Großbritannien eine Radio-Serie für die BBC - sie wurde die erfolgreichste Hörspiel-Serie in der Geschichte des Senders. 1981 produzierten der Bayerische Rundfunk, der Südwestfunk und der Westdeutsche Rundfunk gemeinsam eine deutsche Version der BBC-Hörspielreihe.
    »Per Anhalter ins All« schoss 1979 innerhalb einer Woche auf Platz 1 der Bestseller-Liste und wurde in kürzester Zeit zum Kultbuch einer ganzen Generation. Douglas Adams gilt seitdem als einer der erfolgreichsten Autoren Großbritanniens. Die Weltraumodyssee wurde zuerst als Hörspiel konzipiert, bevor sie gedruckt, als Bühnenstück aufgeführt, als Schallplatte aufgenommen, als Fernsehserie gedreht und als Computerspiel programmiert wurde. Ein Kinofilm ist in Planung.
    »Endlose Neuauflagen und Fanclubs in mehreren Ländern infizieren seitdem immer neue Generationen mit dem Adams-Fieber. Was als Parabel auf rücksichtslose Bauwut und menschliche Beschränktheit begann, entwickelte sich im Laufe der Fortsetzungen immer mehr zu einer wahnwitzigen Odyssee durch Raum, Zeit und fremde Galaxien.« (Süddeutsche Zeitung)
    »Anfang der achtziger Jahre gab es kaum eine studentische Wohngemeinschaft, in der die Anhalter<-Bücher nicht zur Grundausstattung gehörten. Umweltzerstörung und Bürokratie, Ozonloch und Wettrüsten - Adams nimmt die größten Schrecken unserer Zeit mit Humor, verlegt sie in räumliche und zeitliche Ferne und machte sie so zum Erfolgsstück.« (Der Spiegel)
    »Absurd und komisch, grell und aberwitzig, aber auch philosophisch und metaphysisch.« (Süddeutsche Zeitung)


    1 - Schluss mit der Erde (48:42)
    Arthur Dents Haus soll abgerissen werden, um einer Schnellstraße Platz zu machen, aber damit nicht genug: die ganze Erde soll für eine intergalaktische Schnellstraße gesprengt werden! Arthur und seinem außerirdischen Freund Ford Prefect gelingt die Flucht in einem der vogonischen Bauraumschiffe.


    2 - Roboter und Doppelkopf (49:31)
    Nachdem unsere Freunde mit einem vogonischen Gedicht gequält wurden, sind sie aus dem Raumschiff geworfen worden. Da plötzlich rettet sie ein Raumschiff, das mit dem neuen Unwahrscheinlichkeitsdrive ausgestattet ist. Zudem trifft man dort alte Bekannte wieder.


    3 - Das Mädchen und der Wal (58:59)
    Arthur und Ford fliegen mit Zaphod, Trillian und Marvin durchs All und finden zufällig (wie auch sonst) den sagenumwobenen Planeten Magrathea, dessen Bewohner Planeten konstruieren, so auch die Erde.


    4 - Der Kongress der Mäuse (50:56)
    Als sie erfahren, dass eigentlich die Mäuse die heimlichen Herrscher des Universums sind und nicht andere Wesen, treffen sie einige von ihnen und erfahren mehr vom Leben und vom Universum. Sie machen sich auf die Reise zum Restaurant am Ende der Galaxis.


    5 - Ein Tango am Ende der Welt (50:14)
    Nachdem der Computer auf Magrathea explodiert ist, gelangen unsere Freunde zufällig zum Restaurant am Ende des Universums. Dort stehlen sie ein Raumschiff, mit dem sie dann in die Sonne rasen! Allerdings entkommen sie natürlich auch "zufällig" von hier und erleben weitere absurde Abenteuer.


    6 - Die Erde hat uns wieder (58:41)
    2 Millionen Jahre in die Vergangenheit geschleudert, werden die Reisenden auf ein Arche-Raumschiff mit lauter nutzlosen und idiotischen Lebewesen versetzt, das letztendlich auf der prähistorischen Erde landet. Dort erfahren sie dann die Frage auf die alles erklärende Antwort.



    Tja, was kann man bei Douglas Adams schon groß falsch machen. Nicht viel, auch wenn hier die Umsetzung etwas hinter dem Original-Radiohörspiel zurückbleibt. Auch die Umsetzung wirkt zum Teil etwas steif - aber der exzellente Witz Adams reißt das locker raus. Wer Adams-Fan ist, wird sich ohnehin drauf freuen! Wenn auch mit einigen Schwächen, es ist und bleibt eine sehr schöne 80er-Jahre-Produktion mit einer exzellenten Story!

  • Zitat

    Original von pops
    Tja, was kann man bei Douglas Adams schon groß falsch machen.


    Diese Frage beantwortet auf eindringliche und anschauliche Weise die zweite Staffel. Die geht sowas von garnicht!
    Die erste ist aber auf ihre Art sehr gut - trotzdem sollte man sich mal das BBC-Original antun, das lohnt sich sehr.


    Was die BR-Version vor allem ausmacht sind die erstklassigen Sprecher (da fallen einem doch die Ohren ab!) und die genial-schwülstigen Weltraumsoundscapes von Synthiegott Frank "Derrick" Duvall. Wenn so die Zukunft klingen soll, sagt das so einiges über die Gegenwart, oder?! ;)

  • Ahhh...ja, stimmt, wollte ich doch auch noch posten...war der Poppes wieder schneller 8)


    Also, absolute Hörpflicht wie ich finde...das von Pops erwähnte "Steife" macht das Hörspiel etwas britisch, stört mich also mal so gar nicht...


    Und die Sprecher...erste Sahne!!!


    Unbedingt anhören!!!!!