Hamburg-Tour Teil 1: Dobranski Live am 12.06.09

  • "Let´s go Hamburg!" oder "Schlaf ist überbewertet!"


    Part 1: Dobranski jagt die Haschi-Maschi-Gangster


    Am 12.06.09 traten jc und ich bereits um kurz vor 10 Uhr die Reise aus dem schönen Münster in Richtung Hamburg an. Moment, warum denn schon einen Tag vor der Messe nach Hamburg? Dafür gab es einen ganz einfachen Grund, denn zum einen ist der Stressfaktor dann deutlich niedriger, wenn man schon am Vortag anreist und zum anderen rief der härteste Kiez-Cop aller Zeiten und bat um Support. Was liegt da näher, als einfach beides miteinander zu verbinden, zumal sich die Hörspiellegende und guter Freund Konrad Halver bereit erklärt hatte, uns Banausen in seinem Zuhause unterzubringen. Gesagt, getan, los ging es.


    Am Bahnof ergab sich dann zunächst ein Bild, mit dem wir erstens nicht gerechnet hatten und zweitens auch nicht unbedingt rechnen wollten, denn es gab einige Horden gröhlender Gesellen, mit Flens-Kästen bewaffnet, die sich den Weg zum Gleis bahnten. Die wollten wohl auch in den Norden und ich sah schon den Kampf um die letzten Sitzplätze vor meinem geistigen Auge. So sollte es auch kommen, denn wir kämpften uns durch überfüllte Abteils und zahlreiche Bierdunstwolken und fanden doch noch zwei Plätze, aber leider mitten im Gang.


    Man hielt es einigermaßen aus und irgendwann hatten wir dann doch noch vernünftigere Plätze, so dass die Reise angenehmer weitergehen konnte. Gegen kurz vor 12.30 Uhr trafen wir dann in Hamburg-Dammtor ein. Wir stiegen in ein Taxi ein und ließen uns zum Restaurant "Casa Mia" kutschieren, um dort erstmal etwas zu essen. Das Essen war ein absoluter Traum, so überbrückt man gerne die Zeit, bis Konrad Halver von den Proben zu Dobranski Live kommt und so genoss man ausgiebig und dann liefen wir schon mal zu "Winnetous Tipi", wo uns der Meister erstmal zappeln ließ. Irgendwann war es dann soweit und er tauchte doch noch auf, vermutlich hat er zwischendurch noch ein paar zwielichtige Gestalten auf dem Kiez aufgemischt, man weiß es nicht genau.


    Erstmal wurde nach der Post geschaut, der Briefkasten war unschwer auszumachen, der mit dem Dobranski-Sticker dran. Das gleiche Bild dann oben an der Wohnungstür, diese wurde von einem Plakat zur abendlichen Veranstaltung geziert (s. Fotos). Man weiß also im Haus, wer hier wohnt, vermutlich damit niemand Faxen macht und dem Herrn Kommissar auf den Geist geht.


    Wer jetzt aber denkt, dass Konni erstmal nach den Proben die Füße hochgelegt hat, der hat sich geschnitten. Es erwartete Dobranski nämlich direkt der nächste schwierige Fall, man wartete auf Aufkleber (s. Foto), die abends dann verteilt werden sollten. Die Firma IPS (Name von der Redaktion geändert) sollte das Paket mit der heißbegehrten Ware zu den Graceland Studios bringen, doch da war natürlich niemand mehr und die Nachbarfirma Iceland Seafood nur bis 17 Uhr besetzt, was nun?


    Kurze Einschub: Graceland und Iceland ergaben schnell Greisland Studios, Schwerpunkt Hörspiele für Rentner. Ohrwell : Melde dich doch bitte dort mal!


    Nach einem wilden Hin und Her zwischen Konni, dem Stickerhersteller und einem Kurierdienst war man sich dann endlich einig, der Kurier holte das Paket dann gegen 19:30 Uhr am IPS Depot ab und brachte es dann dem wartenden Herrn Halver. Während diverser Telefonate, die an diesem Abend geführt wurden, konnte man auch das Spielchen "guter Buller/böser Bulle" miterleben, denn zum einen bekam die hilfsbereite Dame vom Flyeralarm den geballten Charme Konnis zu spüren, während IPS der Zorn überrollte. Den genauen Wortlaut möchte ich aus Jugendschutzgründen nicht wiedergeben.


    Im Prinzip war damit alles für den Abend erledigt, der Grundstein war gelegt, jetzt ging es an "Kleinigkeiten". Die Betten mussten bezogen werden, eine Matratze lagerte noch auf dem Dachboden und genau dort ging es dann auch hin, denn dort befindet sich auch das Plattenlager des Produzenten/Regisseurs. Die geballte Schaffenskraft von ca. 40 Jahren Hörspielkunst wollte bestaunt werden und wie wir staunten. Von einigen Werken wussten wir gar nicht, dass diese überhaupt existierten und außerdem befanden sich einige nette Musterplatten in diesem genialen Fundus. Eigentlich hätte man die Matratze auch oben lassen und dort übernachten können, zwischen den Platten, die man dann alle genauer unter die Lupe nimmt.


    Genug geschwelgt und geschwärmt, die Betten wurden gemacht, damit man nach der Veranstaltung einfach direkt ins Traumland übersiedeln konnte. Denkste! Doch dazu später mehr. Es wurde uns erstmal Bier gereicht und während jc und ich uns genüsslich diese Kaltgetränke nach harter Arbeit in die Kehlen gossen, stand der Hörspiel-Lafer bereits am Herd und haute uns ein paar Würstchen in die Pfanne, damit wir später nicht hungernd zum großen Auftritt gehen sollten. Ich kontrollierte den gesamten Prozess knallhart von Anfang bis Ende (s. Foto) und ließ keinen Platz für Klamauk, Essen ist eine ernste Angelegenheit. Es war angerichtet, die Würstchen wurden reingeschaufelt, mit Bier runtergespült, man war Satt und gut gerüstet für den Abend.


    Dann ging es auch endlich mal so langsam gegen kurz vor 22 Uhr los, wir nahmen ein Taxi zum Zeise-Kino. Dort angekommen traf man auch schon auf einige bekannte Gesichter, direkt am Eingang hielt ich Monty Arnold die Tür auf, der dann mit uns in Richtung Kasse ging. Konrad und Monty verschwanden daraufhin schon mal im Innenraum, jc und ich wollten noch ein wenig mit bekannten und noch unbekannten Gesichtern anstoßen.


    Hier lernte man endlich mal einige Leute persönlich kennen, die man sonst nur aus dem Netz kannte. ralo31, Agatha, nikki_sixx, Dirk Hardegen und Haweye fallen mir spontan ein, aber man lernte natürlich auch noch ein paar mehr kennen. Unter den bereits bekannten Gesichtern befanden sich die Jungs vom Zaubermond, Dennis Ehrhardt und Marco Göllner, außerdem Jay und seine Kollegen von Experiment Stille, Andreas Wilken von pop.de, MonsterAsyl, Dirk Heinrich und noch ein paar mehr. Wenn ich jemanden vergessen haben sollte, dann bitte ich um Entschuldigung.


    Nach ein paar Bieren als Appetizer ging es dann rein in den Vorführungssaal, alles war soweit angerichtet und wir suchten uns Plätze in der mittlerweile schon berühmt-berüchtigten Reihe 2. Hier sitzt der harte Kern, die Fanelite des Kommissars, ohne die kein Fall gelöst werden kann. Gespannt warteten wir nun auf den Beginn der Liveshow.


    Die wurde von Rocko Schamoni und seinem Freund Reverend Ch. D. eröffnet und die hatten ein paar schöne und auch lustige Worte für Konrad Halver parat und sie berichteten davon, dass Mopsy Mops ihre Kindheit versaut hat. Haschi-Maschi, Baller-Otto und Stoff-Ede waren das Thema und dann schlug Rocko im Falle eines fünften Abenteuers von Mopsy Mops, dass sein "Partner in Crime" Reverend Ch. D. und er in die legendären Rollen der beiden Gangster Baller-Otto und Stoff-Ede schlüpfen würden. Wenn das mal kein Angebot ist! Man darf gespannt sein, ob Mopsy Mops eine Rückkehr feiern wird.


    Dann ging es auch los, die zwölfte Folge der Hörspielserie, die mittlerweile bei Lübbe Audio fortgesetzt wird, wurde als Live-Aufführung präsentiert. Leider hagelte es im Vorfeld einige Absagen, so dass Marion von Stengel, Reinhilt Schneider und Klaus Dittmann nicht mit von der Partie waren, was mich als alten Sprecher- und Stimmfetischisten schon sehr enttäuscht hat, zumal extra eine Kassette der O-Ton-Hörspielserie "Beetlejuice" im Gepäck hatte, die mir Dittmann mit seinem Schriftzug veredeln sollte.


    Dafür entschädigte die Show und mit Sonita Sodhi und Nathalie Wernsing sprangen zwei Damen von Andi Meisfelds Ameisentruppe, ein mehr als würdiger Ersatz ein und Robert Missler übernahm Klaus Dittmanns Part gleich mit, es konnte also losgehen. Der zwölfte Fall des Kommissars drehte sich um eine entführte Tochter einer Kiezgröße und nun soll Kommissar Dobranski eingreifen und das verzogene Gör befreien. Als Druckmittel wird seine Ex-Frau Marianne ebenfalls entführt und festgehalten und es geht richtig zur Sache.


    Die Leistungen aller Beteiligter hat mir gefallen, das kam soweit sehr ordentlich und auch recht entspannt rüber, die Akteure hatten sichtbar Spaß an der Sache. Lediglich Nathalie Wernsing machte teilweise den Eindruck, dass sie krampfhaft großes Schauspiel abliefern muss, vielleicht war sie auch einfach nur angespannt. Zugegeben, es ist auch kein leichtes Unterfangen, wenn man eine Reinhilt Schneider verteten muss. Besonders gut gefiel mir der Auftritt von "Oma Else", auch wenn Irmgard Jedamzik nur einen recht kurzen Einsatz hatte, kultig ist ihre Rolle aber allemal.


    Die Show verging wie im Flug, die von uns geschätzten 200-250 Fans wurden bestens unterhalten und hatten eine gute Zeit. Außerdem konnte man den "Dobranski-Song" hören, den es hoffentlich bald auch mal als Download oder Bonus- Track hinter einem der Hörspiele geben wird.


    Man plauschte dann noch kurz mit den Darstellern, während der Abbau lief und dann traf man sich draußen am Ausgang und es wurde noch ein Abstecher in ein Lokal gemacht, nachdem man fast in einer überlauten und überfüllten Kneipe gelandet wäre. Der harte Kern, darunter auch Konrad Halver, Ulf Karsten Schmidt und Monty Arnold, ließ den Abend also bei Bier in Strömen ausklingen. Dabei war auch ein gewisser "Franz Ströter" aus der Poltermühle anwesend, mit dem man redete und redete und redete, über TKKG, die Gruselserie (Stichwort: Senor Petersen), Gerlach Fiedler, Hörspielmusiken und vieles mehr, wir rollten die Hörspielwelt einmal komplett auf und diese Fachsimpelei machte unglaublich viel Spaß.


    Irgendwann war dann auch mal Feierabend, ein Taxi wurde gerufen, wir stiegen ein und dann Stand plötzlich die Kassiererin an der offenen Wagentür und wollte Geld von mir, ich Depp hatte vergessen zu bezahlen. Wenigstens war es mir peinlich, ich bezahlte den ausstehenden Betrag und es ging Richtung "Casa Halver", spät genug war es ja.


    Direkt ins Bett und schlafen? Von wegen! Es war nach 3 Uhr, doch an Schlaf war noch nicht zu denken, auch wenn ich es gerne getan hätte, aber ich leistete Konni noch ein wenig Gesellschaft. Er gönnte sich noch eine den Tag abschließende Zigarette, um die Stimme zu "pflegen" und ein Feierabendbierchen, man unterhielt sich noch über die eine oder andere Sache aus der Hörspielwelt und dann war es auch schon 5 Uhr. Erst stellte ich den Wecker auf 8 Uhr, auch wenn das auf den ersten Blick auf mich wie Selbstmord wirkte und ich stellte den Wecker dann doch lieber mal auf 10 Uhr, dann würde ich zwar nicht pünktlich zur Messe erscheinen, aber ich hätte wenigstens etwas Schlaf gehabt...


    End of Part 1

  • Oh ja, hat Spaß gemacht - und leider war alles wieder viel zu schnell vorbei...
    Am Dobranski-Abend war ich ja leicht groggy vom Job, aber gerade die Aftershow-Feier hat dann doch wieder Laune gebracht (dunkles Bier rockt halt!). Leider war unsere Reihe 2 ja aufgesplittert worden, sonst wärs wohl noch lustiger geworden.
    Der Dobranski-Auftritt war mir ein wenig zu routiniert und glatt gespielt, irgendwie fehlte da etwas der Pepp. Lag wohl auch vor allem am reichlich dürftigen Script, das irgendwie kaum echte Höhepunkte hatte und versuchte das mit Brutalität zu kaschieren... Aber Konrad war wirklich supergut drauf und kam auf seinem Barhocker schön lässig rüber. Und Oma Else mal live zu erleben, war wirklich eine Freude!


    Würde mich freuen, wenn Ihr nächstes mal nicht schon am Samstach abreist, damit man abends noch etwas feiern kann! :sauf:



    Euure Matraze haben wir übrigens wierder auf den Dachboden gewuchtet :debil:

  • Zitat

    Original von ralo31
    Eure Matraze haben wir übrigens wierder auf den Dachboden gewuchtet :debil:


    Jetzt habe ich ein schlechtes Gewissen! :( ;)


    So wie es aussieht werden wir wohl beim nächsten Mal erst Sonntag fahren, wenn die Messe zwei Tage dauern sollte. :sauf:


    Mein Messebericht folgt übrigens die Tage, ich komme momentan nur nicht dazu.

  • Zitat

    Original von Captain Blitz
    Jetzt habe ich ein schlechtes Gewissen! :( ;)


    Ach woher denn, unter Nachbarn hilft man sich doch gern aus ;)


    An einem der nächsten Wocheenden werde ich dann auch mal das etwas in die Jahre gekommene Plattenregal verstärken, damit die Sammlung auch weiterhin sicher steht.

  • Zitat

    Original von ralo31


    Ach woher denn, unter Nachbarn hilft man sich doch gern aus ;)


    An einem der nächsten Wocheenden werde ich dann auch mal das etwas in die Jahre gekommene Plattenregal verstärken, damit die Sammlung auch weiterhin sicher steht.


    Gute Idee, das tat in der Seele weh! :( Wir haben getan, was wir auf die Schnelle tun konnten.

  • Hihi, den Abend habe ich auch gut in Erinnerung. Das hat wirklich Spaß gemacht. :sauf:


    Zitat

    Leider war unsere Reihe 2 ja aufgesplittert worden, sonst wärs wohl noch lustiger geworden


    Das fand ich auch Schade, ließ sich aber bei der Menge von Leuten auch kaum vermeiden. Ich hatte aber den Eindruck, daß alle Anwesenden trotzdem ihren Spaß hatten.


    Zitat

    Eure Matraze haben wir übrigens wierder auf den Dachboden gewuchtet


    ..und kamen so auch in den Genuß diese wahnsinns Sammlung zu bewundern.
    Man müsste Euch schon fast dankbar sein. ;)