Sprecher und ihre "Stammrollen"

  • Hallo allerseits!


    Vor kurzem habe ich die alten "Sherlock Holmes"-Hörspiele von EUROPA gehört. Bei der Folge "Spuren im Moor" konnte ich mir dabei ein Schmunzeln nicht verkneifen, verkörperte Wolfgang Draeger mit der Rolle des Inspektor Morton wieder einmal den "Hüter des Gesetzes", wie noch häufiger in seiner Karriere. Spontan fallen mir da ein: Kommissar Glockner bei "TKKG" (bis zur Ablösung durch Edgar Bessen), Kommissar Reynolds (auch noch zur aktiven Zeit) bei den "drei ???" und Kommissar Hartmann beim "Schloss-Trio" - und ich möchte beinahe wetten, das er seine "Stammrolle" (ein besseres Wort fällt mir gerade nicht ein) bestimmt noch in einigen anderen Hörspielen verkörpert hat. Und als Bösewicht habe ich ihn noch nie gehört, also sprach und spricht er wohl allgemein eher die "guten" Charaktere.


    Wenn ich dann darüber nachdenke, für welche Rollen andere Sprecher häufig besetzt wurden und werden, fallen mir noch folgende ein:


    Udo Schenk darf sehr häufig den Psychopathen geben
    Oliver Rohrbeck wurde, vor allem früher, außerhalb der "drei ???" häufig als halbstarker Rocker, Punker oder anderer, motzender Jugendlicher besetzt
    Gottfried Kramer sprach häufig auch eher zwielichtige Charaktere
    Douglas Welbat trat auch außerhalb von "Macabros" das ein- oder andere Mal als "Sprücheklopfer" auf (z.B. als Mekaneck in "Masters of the Universe)


    Sonst noch Beispiele?

  • Gernot Endemann sagte uns im Interview, das er es schade findet, dass er nur sehr selten den Bösen spielen darf. Er ist meist der Sympatieträger/Sonnyboy.
    Sascha Draeger spricht meist auch die Symatieträger, recht oft auch Rollen wie seine Paraderolle Tim in "TKKG" (z.B. Benny in "Scotland Yard", Tom in "Tom & Locke")
    Erwin Scherchel war auch der ultimative Bösewichtsprecher bei Tonstudio Braun (z.B.: Dr. Tod und Der schwarze Tod in "John Sinclair", "Vanessa", "Larry MacCloud")


    Wir versuchen übrigens immer auch gegen die typischen Rollen zu besetzen, so hatte Heidi Schaffrath z.B. Bedenken, da sie eigentlich immer die Sympatieträgerin spielt, bei "Dreamland Grusel 4 - Der Freak von Soho" eine Böse zu spielen.


    Übrigens waren alle drei "Die drei ???" Sprecher öfters mal die Bösen/motzender Jugendlichen in anderen Jugendserien, bei Oli ist das mit den Punks sicher auch auf der Hand liegend gewesen, denn Oli war in seiner Jugend ja auch im wirklichen Leben ein Punk.


  • Sascha Draeger spricht meist auch die Symatieträger, recht oft auch Rollen wie seine Paraderolle Tim in "TKKG" (z.B. Benny in "Scotland Yard", Tom in "Tom & Locke")


    Er hat bei den vier Folgen von "Edgar Wallace und der Fall.." den Billy Hicksted gesprochen, das geht in die gleiche Richtung.
    Wolfgang Draeger ist in der Serie auch vertreten, nicht als Inspektor, aber als Reporter und er ermittelt damit auch wieder. Wie es der Zufall will ist der erste Erzähler von TKKG Günther Dockerill hier ebenfalls als Erzähler vertreten. Die beiden übrigen jungen Helden der Serie werden von Jens Wawrczeck und Alexandra Doerk, die damit nicht gerade Neuland betreten, gesprochen.
    Ich möchte die Serie nicht schlechtmachen, im Gegenteil ich mag sie sehr gerne, aber es ist ein schönes Beispiel für Stammrollen. :)

  • Ach was, dann ist "Katharina Doerk" also ein Pseudonym? Ich hatte bisher gedacht, das wäre Alexandras Schwester... 8o


    In drselben Reihe haben wir Günther Lüdke als Kommissar Holloway, nachdem er schon bei EW-Maritim den Inspektor Elford gesprochen hatte, dessen Sprüche verdächtig nach Schulze und Schultze klangen, von denen er ja auch einen verkörpert hatte... :)

  • Ach was, dann ist "Katharina Doerk" also ein Pseudonym? Ich hatte bisher gedacht, das wäre Alexandras Schwester... 8o


    Upps, entschuldige bitte, es war wirklich Katharina Doerk. Ich hatte nur den Namen Doerk gespeichert und automatisch auf Alexandra Doerk geschlossen. Ich habe gerade nochmal im Inlay der CD reingeschaut und es war stattdessen Katharina Doerk. :)


  • Upps, entschuldige bitte, es war wirklich Katharina Doerk. Ich hatte nur den Namen Doerk gespeichert und automatisch auf Alexandra Doerk geschlossen. Ich habe gerade nochmal im Inlay der CD reingeschaut und es war stattdessen Katharina Doerk. :)


    Kein Grund zur Entschuldigung - wer soll da denn auch noch durchblicken. Und mE ist Katharina Doerk ja sonst auch nicht so häufig vertreten - ich hätt es auch nicht gewusst, wenn ich nichte eben noch die Sprecherliste auf der Poltermühle nachgeschlagen hätte...

  • Übrigens waren alle drei "Die drei ???" Sprecher öfters mal die Bösen/motzender Jugendlichen in anderen Jugendserien, bei Oli ist das mit den Punks sicher auch auf der Hand liegend gewesen, denn Oli war in seiner Jugend ja auch im wirklichen Leben ein Punk.

    Ja, bei Andreas Fröhlich habe ich auch so ein paar Rollen im Hinterkopf, aber bei Jens? Da fällt mir momentan keine ein... ?(

  • Typenbesetzungen sind ja - leider (?) - normal. Das ist ja nicht nur im Hörspiel, sondern auch im Film oder Synchronbereich so. Im Hörspiel hat es aber auch vor allem mit der Stimme zu tun. Es gibt nunmal Stimmen, die nicht wirklich einen fiesen Bösewicht abgeben. Bei einigen würde das einfach nur albern klingen, daher versucht man(n) es oft auch nicht. Das dennoch etwas interessantes dabei rum kommt, sieht man in Dreamland-Grusel, wo Marie Bierstedt ihren eigenen Rachengel verkörpern durfte und das ganz wunderbar hinbekommen hat.

  • Wie geschrieben, wir versuchen öfters mal gegen den Trend zu besetzten und ob Heidi Schaffrath als fies Geldeintreiberin in "Dreamland Grusel 4 - Der Freak von Soho" oder Marie Bierstedt in "Tony Ballard 6 - Das zweite Leben der Marsha C." als Racheengel Marsha Caine (Detlef, es war nicht Dreamland Grusel ;)) es kam bei den Hörer doch richtig gut an. Was zeigt, dass man nicht immer nur Typgerecht besetzen muss, sondern die meisten Sprecher noch einiges mehr drauf haben, als die Schublade in die man sie steckt.