Interview mit Oliver Rohrbeck

  • Vor kurzen hatten Bianca, Yvonne und ich das große Vergnügen Oliver Rohrbeck zu treffen. Daraus ergab sich die Chance auf ein Interview, die wir voller Aufregung und Freude genutzt haben. Es handelt sich um ein Telefoninterview, deshalb sind die Antworten nicht immer hundertprozentig wiedergegeben...


    Oliver hat sich sehr offen und unglaublich nett meinen Fragen gestellt, die ich Euch Dank Captain Blitz und den Hoerspiel-Freunden hier präsentieren darf! Vielen Dank nochmal dafür!



    Und jetzt wünsche ich Euch viel Spaß beim Lesen...





    Oliver Rohrbeck


    Interview vom 25. März 2008




    Lieber Oliver,


    vielen Dank, dass Du Dich für ein Interview bei den Hoerspiel-Freunden zur Verfügung gestellt hast. Und erst einmal Herzlichen Glückwunsch nachträglich zum Geburtstag!


    Oliver: Gern und Danke schön!



    Stephie: Am 4. April ist es endlich soweit… Es geht weiter mit den Drei Fragezeichen und den Folgen 121 und 122. Eure Fans haben diese Nachricht mit Begeisterung aufgenommen und warten gespannt auf den nächsten Monat. Wie hast Du von dieser Neuigkeit erfahren und wie hast Du sie aufgenommen?


    Oliver: Per sms! Es gab einige vage Andeutungen, dass es vielleicht doch noch klappen könnte mit der Fortsetzung und irgendwann bekam ich dann die sms, dass die Sache durch ist und es geklappt hat. Da habe ich mich natürlich total gefreut und mir das von Corinna Wodrich von EUROPA bestätigen lassen. Das war eine große Freude!



    Stephie: Stimmt es, dass die Aufnahmen zu den Folgen 121 und 122 bereits vor ca. drei Jahren, also im Januar 2005, gemacht wurden? Wurden die Folgen nun noch einmal neu eingesprochen oder die alten Aufnahmen verwendet?


    Oliver: Ja, das stimmt! Die lagen drei Jahre fix und fertig produziert im Schrank und wir selbst konnten sie bisher gar nicht hören. Am Sonntag bei der Record-Release-Party ist auch für uns Premiere. Ganz spannend also auch für uns...
    Nur in der Folge 122 gab es eine Szene, die nicht fertig war. Die haben wir erst vor ein paar Monaten aufgenommen, aber ansonsten wurden diese alten Aufnahmen komplett verwendet.



    Stephie: Eine lange Pause, die Ihr ja mit „Die Drei“ überbrücken konntet. War es eine große Umstellung für Dich, plötzlich Jupiter Jones zu sein?


    Oliver: Nein, eigentlich nicht. Es ist zwar eine gewisse Umgewöhnung gewesen, aber dass Justus nun plötzlich Jupiter hieß, hat mich ehrlich gesagt gar nicht so gestört. Ich fand es eigentlich sehr cool, dass er nun auch einen englischen Namen haben konnte und nicht mehr so einen komischen deutschen Namen.
    Der neue Name „Die Drei“ war akzeptabel, aber dass ausgerechnet wir, das erfolgreichste Produkt der Drei-Fragezeichen-Kette, dann nicht mehr so heißen durften, war recht merkwürdig und ärgerlich.



    Stephie: Und tut es Dir jetzt ein wenig leid, Jupiter wieder hinter Dir zu lassen?


    Oliver: Ich bin da eigentlich immer sehr flexibel. Ich finde, man sollte sich nie so festlegen und dann womöglich nicht loslassen können. Auch wenn es mit den Drei Fragezeichen nicht weitergegangen wäre, hätte man das akzeptieren müssen. Wenn man einer Sache ewig hinterher trauert, kann man sich auf nichts Neues konzentrieren und das ist dann eigentlich schon der Niedergang... (lacht...)



    Stephie: Könntest du dir vorstellen, dass Justus, Bob und Peter irgendwann mal altern in der Serie, erwachsen werden, vielleicht sogar einen normalen Job ausüben, heiraten und Kinder kriegen?


    Oliver: Ich glaube nicht. Das würde nicht zur Geschichte und den Figuren passen. Sie müssten dann auch ganz andere Fälle lösen, was neben den Jobs doch recht schwierig wäre. Jetzt haben die Jungs ja immer monatelang Ferien, aber neben der Arbeit käme das dann sicher zu kurz.
    Die Fälle selbst müssten härter werden, Leichen müssten auftauchen und man müsste sich auch überlegen, was für Menschen aus den drei Jungs geworden sind. Wahrscheinlich wäre Justus ein furchtbarer ehrgeiziger Pedant, der rücksichtslos immer nur die Lösung der Fälle vor Augen hat. Bob würde wahrscheinlich bei einer Zeitung arbeiten und hätte kaum Zeit, weil er immer so viel zu tun hat und Peter wäre wahrscheinlich Sportler geworden, der dann einen Sportunfall hatte und nun kurz vorm Selbstmord steht. So ähnlich vielleicht... Man müsste das Leben der drei schon viel härter und realistischer gestalten und ich glaube, das würde in die Welt der Drei Fragezeichen nicht reinpassen.



    Stephie: Das hat man ja schon bei den Freundinnen der Jungs gemerkt. Da waren viele Fans nicht so begeistert und irgendwann sind sie dann wieder in der Versenkung verschwunden.


    Oliver: Ja, das stimmt! Die wurden abserviert! (lacht...)



    Stephie: Seit einigen Jahren gebt Ihr auch Live-Auftritte, die bei Euren Fans sehr gut ankommen. Was genau hat Euch dazu bewogen, aus dem Studio auf die Bühne zu gehen und Euch persönlich zu zeigen?


    Oliver: Wir haben gedacht, wir machen mal eine Lesung, denn mit anderen Sachen sind wir ja schon länger live in Kirchen oder so aufgetreten. Also kam uns die Idee auch mal mit den Drei Fragezeichen aufzutreten, dann aber auch mit Geräuschen und anderen Schauspielern. Live-Hörspiele gab es damals ja noch nicht.
    Wir dachten, es wird ungefähr 300-400 Zuhörer geben, doch es wurde immer mehr, bis wir schließlich vor 3000 Leuten saßen. Das Ganze ist zu einem Selbstläufer geworden, den wir so gar nicht erwartet und einkalkuliert hatten. Mittlerweile sind ja Events mit den Drei Fragezeichen innerhalb von vier Tagen ausverkauft, davon hätte man ja nie träumen können! Für uns ist es heute immer noch unfassbar, dass das so gut funktioniert...



    Stephie: Hat sich seitdem viel verändert, jetzt wo Ihr auch „sichtbar“ seid für Eure Fans? Wirst Du zum Beispiel viel öfter erkannt und angesprochen?


    Oliver: Das ist der eine Effekt. Man wird häufiger erkannt, seit wir vor vier Jahren auf Tour waren. Es gab ja sehr viele Berichte mit Fotos darüber, was ja nun zur Veröffentlichung der neuen Folgen wieder so sein wird.
    Aber für mich hat sich dadurch mein ganzes Leben verändert, denn ich habe mein Leben praktisch auf diese Live-Aufführungen ausgerichtet. Ich habe die LauscherLounge gegründet, denn wir wollten auch CDs herausgeben, uns nicht nur auf die Live-Aufführungen beschränken. Und ich habe noch das Studio gebaut und angefangen zu produzieren für verschiedene Verlage. Mein Leben hat sich in den letzten vier Jahren wirklich komplett verändert. Ich arbeite zwar immer noch im Studio und als Regisseur, aber es sind plötzlich noch einige Berufe dazu gekommen, wie Veranstalter, Produzent und Verleger. (lacht...) Auch die Synchronarbeit hat sich sehr verringert. Früher lief das das ganze Jahr über, heute nur ungefähr dreimal im Jahr. Die Arbeit als Produzent steht nun im Vordergrund.



    Stephie: Das Studio zu bauen, war also so gar nicht geplant?


    Oliver: Nein, gar nicht! Das hat sich wirklich aus dieser Live-Geschichte entwickelt. Mittlerweile bin ich Arbeitgeber von 14 Mitarbeitern, das hätte ich vor drei Jahren niemals gedacht. (lacht...)
    Ein eigenes Studio war natürlich schon immer ein großer Traum, aber so was muss sich ja auch bezahlt machen, sonst bleibt es eine Träumerei. Dass sich dieser Wunsch in den letzten drei Jahren nun verwirklicht hat, ist wirklich wie ein Traum!



    Stephie: Wie erklärst du dir die Tatsache, dass Hörspiele gerade in Deutschland so erfolgreich sind? Man kann es ja bei den Drei Fragezeichen wieder gut sehen. Die record-release-partys in Hamburg und Bielefeld zu den Folgen 121-123 waren unheimlich schnell ausverkauft und es gibt zahlreiche Fanclubs und Internetplattformen zu allen bekannten Hörspielen.


    Oliver: Das hat meiner Meinung nach mit unserer Medienlandschaft zu tun, die immer hektischer und langweiliger wird. Man hat ja mittlerweile eine völlige Reizüberflutung. Wenn ich den Fernseher anschalte, bin total schnell genervt von den ganzen Werbeunterbrechungen und der Lautstärke und im Radio ist es ja genauso. Überall Jingles und Wortbeträge nur höchsten 1 Minute und 20 Sekunden lang... Das nervt einen doch total! Die Leute haben die Sehnsucht, sich mal wieder so richtig in Geschichten zu vertiefen, sich aus dem Alltag auszuklinken. Ein Hörspiel ist dann so was wie ein Buch lesen. Viele Leute haben ja keine Zeit zum Lesen und lassen sich dann zum Einschlafen ein Buch oder ein Hörspiel vorlesen. Ein gespieltes Buch sozusagen...
    Beim Hörspiel muss man wie beim Lesen, seine Fantasie einschalten und ich hoffe, dass sich dieser Trend in den nächsten Jahren noch verstärkt, dass die Leute wieder mehr zum Hören kommen und sich mehr auf die inneren Werte besinnen.



    Stephie: Hörst Du selbst eigentlich auch Hörspiele oder Hörbücher? Oder liest Du lieber? Hast Du dafür überhaupt noch Zeit?


    Oliver: Ja, auf jeden Fall! Allerdings habe ich im Alltag wenig Zeit dafür. Zu Hause höre ich eher nicht, ich lese dann abends im Bett anstatt etwas zu hören, aber auf meinen Autofahrten höre ich unglaublich viel. Ich fahre ja sehr oft hin und her, zum Beispiel nach Hamburg, und schalte sofort was ein, sobald ich im Auto sitze. Ich habe immer einen Koffer und noch zwei, drei Taschen voller Hörspiele und Hörbücher dabei und höre mir das auch alles an. Festgelegt bin ich da nicht. So ganz krasse Fantasy oder Science Fiction ist jetzt nicht so mein Fall, aber Krimis und Belletristik höre ich ganz viel, sowohl Hörspiel als auch Hörbuch. Vor kurzem habe ich was von Kai Meyer gehört, ein WDR-Hörspiel namens „Der brennende Schatten“, das hat mir sehr gut gefallen. Ich höre auch sehr gern Edgar Allan Poe-Geschichten, von Lübbe gibt es da eine ganz tolle Serie, die wirklich hervorragend gemacht ist.



    Stephie: Du kommst persönlich sehr offen und freundlich rüber und scheinst Dir gern Zeit zu nehmen, wenn jemand ein Foto mit Dir machen möchte oder ein Autogramm ergattern will. Wie gefällt Dir der persönliche Kontakt mit Deinen Fans?


    Oliver: Gut! Es passiert ja gar nicht so oft, dass man Fans begegnet oder erkannt wird. Ich fahre ganz normal U-Bahn und so und kann mich auch ganz normal in der Öffentlichkeit bewegen. Das ist ja auch das Schöne... Wenn man nicht so ein Fernseh-Promi ist, wie zum Beispiel Bastian Pastewka, kann man sich normal bewegen und benehmen. Dadurch sind es auch meistens sehr nette Begegnungen mit den Leuten, die vielleicht schöne Anekdoten von ihren Erlebnissen mit den Drei Fragezeichen erzählen oder ähnliches. Das macht wirklich Spaß und ich mag das sehr!



    Stephie: Neben den Drei Fragezeichen sprichst Du noch viele andere Hörspielrollen, bist Synchronsprecher und führst selbst Regie. Was ist interessanter – sprechen oder Regie führen?


    Oliver: Für mich ist die Abwechslung das Spannende. Das ganze Jahr nur zu Sprechen, würde mich wahrscheinlich total nerven. Neue Aufgaben machen mir Spaß, wie jetzt zum Beispiel Lizenzverhandlungen, die ich mit Verlagen führen muss.
    Für mich ist es sehr angenehm, dass ich nicht immer im Vordergrund stehen muss, sondern auch mal anderen den Vortritt lassen kann. Im Hintergrund als Produzent tätig zu sein, ist auch richtig toll und ich habe mittlerweile die Freiheit, mir meine Stoffe und Regisseure usw. selbst aussuchen zu können.
    Das ist herrlich! Ich kann mir genau aussuchen, wie ich es gern haben will und das ist ehrlich gesagt ein ganz großer Luxus. Das genieße ich und bin gespannt, was ich da noch alles machen kann in den nächsten Jahren.
    Ich möchte jedenfalls nicht so ein Typ werden, der mit 60 Jahren immer noch das Gleiche macht und den man nur mit den Drei Fragezeichen in Verbindung bringt. Deshalb bin ich froh, dass ich auch noch so viele andere Sachen im Hintergrund machen kann, auch anderen Leuten helfen kann, sie an den Start zu bringen. Für mich ist das sehr befriedigend und ich bin sehr froh, diese Perspektive zu haben.



    Stephie: Hast Du denn noch einen großen Traum, den Du Dir in beruflicher Hinsicht erfüllen möchtest? Oder bist Du mit der jetzigen Situation zufrieden?


    Oliver: Ich bin im Moment sehr zufrieden... (lacht...) Das kann sich auch wieder ändern. Vielleicht sage ich in zehn Jahren, jetzt habe ich soviel erlebt und es war alles ganz toll, aber jetzt will ich plötzlich was Neues machen. Man entwickelt sich ja immer weiter im Leben, hat immer neue Wünsche und Träume und wenn man nicht ein totaler Sicherheitsfanatiker ist, folgt man eben seinen neuen Ideen. Jetzt im Moment habe ich total das Gefühl, meinen Platz im Leben gefunden zu haben und bin sehr zufrieden. Das habe ich vor zehn Jahren allerdings auch so empfunden, aber nun habe ich wieder etwas gefunden, was mich geistig noch mehr fordert, was ich interessanter finde und habe mich hinein gestürzt.
    Ich brauche Weiterentwicklung... Wer weiß, vielleicht schreibe ich später mal Bücher oder werde Fotograf, wie manche 70-Jährige, die plötzlich Ausstellungen machen. (lacht...) Oder ich werde Rennfahrer oder Kunstsammler oder vielleicht einfach nur Lebemann. Mal sehen... (kichert...)



    Stephie: Du hast gerade gesagt, Du findest es schön, dass Du nun auch andere Menschen unterstützen kannst in der Branche voran zu kommen. Glaubst Du, dass es früher, in Deinen Anfangszeiten, einfacher war als heute, in diesem Bereich Fuß zu fassen?


    Oliver: Nein, das glaube ich nicht. Es haben sich schon immer viele Leute gewünscht in diesem Bereich Fuß zu fassen und vielleicht ist es früher etwas anders abgelaufen, aber es ist heute nicht schwieriger als damals. Meine Tochter macht gerade Abitur und sie sagte auch schon, dass wir es ja damals leichter hatten, weil wir ja noch nicht mal das Abitur brauchten, um es zu etwas zu bringen. Und es stimmt, das Abitur ist heutzutage schwerer. Was die Schüler heute zum Beispiel in Mathematik alles bringen müssen, ist enorm und ich beneide sie ganz und gar nicht darum, aber trotzdem war es für uns vor 20 Jahren nicht einfacher im Leben Fuß zu fassen, nur weil das Abi leichter war.



    Stephie: Wie eben schon erwähnt, bist Du sehr vielseitig und gehst auch mal neue Wege wie zum Beispiel mit der Hörspiel-Soap „...und nebenbei Liebe“, die ja sehr erfolgreich ist. Wie kam es zu der Idee und war es schwierig dafür die namhaften Sprecher zu gewinnen?


    Oliver: Das war gar nicht schwierig. Sprecher haben sich schnell gefunden, viel schwieriger war die Entwicklung der ganzen Geschichte. Der ARGON-Verlag kam damals auf mich zu und wollte gerne etwas in der Richtung machen. Wir haben uns daraufhin ein paar Gedanken gemacht und ihnen dann ein Konzept vorgelegt, dass aber damals nur aus zwei DIN-A4-Seiten bestand. Also wie die Familie aussehen könnte, wie man die Folgen aufteilt etc.
    Der Verlag war dann so mutig zu sagen: „Na, dann macht einfach mal!“ Alle weiteren Entwicklungen haben ebenfalls Gefallen gefunden und ohne den ARGON-Verlag wäre es gar nicht gegangen, dafür ist so eine Sache einfach zu umfangreich, aufwendig und kostspielig. Eigentlich haben wir es dem Verlag zu verdanken, dass wir dieses Projekt realisieren konnten.
    Wir haben dann mit der Soap-Autorin Tamara Sanio die ersten Plots entwickelt und diese schließlich der Autorin Katrin Wiegand vorgelegt, die daraus dann die Geschichten entwickelt hat. Das hat gut geklappt, aber ich habe wirklich Ewigkeiten nach einem Autor gesucht. Viele, von denen ich dachte, sie könnten so was locker aus dem Ärmel schütteln, haben abgelehnt. Die hatten alle enormen Respekt davor und haben sich nicht getraut, sich auf diesen neuen Bereich „Soap“ einzulassen. Dabei hatten wir schon einen Abgabetermin und auf einmal fand ich keinen Autor. Das war schon ein wenig heavy... Aber mit der Katrin hatten wir dann extremes Glück, die hat sich da total reingehängt. Das passte einfach!



    Stephie: Du selbst spricht ja auch eine Rolle in der Soap, den Ansgar Maybach. Hast Du Dir diesen Charakter selbst ausgesucht und wenn ja, warum gerade ihn?


    Oliver: Ja, das habe ich mir selbst ausgesucht. Ich fand es interessant mal etwas ganz anderes zu machen. Ansgar klingt völlig anders als die Rollen, die ich sonst spreche, ganz anders als Ben Stiller oder Justus Jonas, und er hat einen völlig anderen Hintergrund. Und ich weiß gar nicht, ob mich alle in dieser Rolle hören wollten und das fand ich mal sehr interessant auszuprobieren.
    Außerdem soll diese Soap ja auch Menschen die bisher nicht Drei Fragezeichen oder andere Hörspiele gehört haben, ans Hörspiel selbst heranführen und die machen sich sowieso keine Gedanken darüber, ob ich jetzt den Ansgar spreche oder jemand anderes.
    Es war mir also einerseits wichtig, neue Hörerschichten anzusprechen, aber auch einen gewissen Imagewechsel einzuläuten, was auch Jens und Andreas so sehen. Wir wollen die Drei Fragezeichen nicht aufgeben, aber schon gerne zeigen, dass wir auch andere Sachen machen. Ich glaube, wir müssen uns da nicht beweisen, dass wir auch andere Sachen können, aber wir müssen unseren Fans schon ab und zu mal zeigen, dass sie uns auch in anderen Rollen mögen können. Das erscheint mir sehr wichtig, damit man nicht irgendwann nur auf Justus Jonas reduziert wird.



    Stephie: Das ist ein gutes Stichwort... Mir persönlich haben ja die CDs der "Drei-Trilogie“ besonders gut gefallen. Dort lernt man Euch ja auch von einer ganz anderen Seite kennen. Wird es denn weitere CDs mit ausgewählten Geschichten, von euch vorgelesen, geben?


    Oliver: Auf jeden Fall! Es wird bei der LauscherLounge auch noch einzelne Hörbücher geben, also sozusagen eine eigene kleine Hörbuch-Edition für jeden, sodass es entweder von EUROPA oder der LauscherLounge immer etwas Neues gibt.
    Wir wollen aber auch wieder gemeinsame Projekte machen, sowohl mit Musik als auch ein gemeinsames Hörspiel bei der LauscherLounge. Da muss man sich natürlich den Zeitpunkt gut überlegen, aber die Weichen für die Zukunft sind schon gestellt. Andreas, Jens und ich gehören ja auch schon unser ganzes Leben lang zusammen, man wird uns auch immer alle in einen Topf werfen und das möchten wir als Chance betrachten, nicht als „Fluch“. (lacht...)
    Mit der LauscherLounge haben wir uns da jetzt auch eine tolle Möglichkeit geschaffen und freuen uns auf die nächsten Jahre und gemeinsamen Projekte.



    Stephie: Was bedeuten dir Internetplattformen, in denen sich Fans über die Folgen und das rundherum austauschen? Bist du mit dabei, liest du nur still mit oder bringst Du dich aktiv mit ein, zum Beispiel im Forum der LauscherLounge?


    Oliver: Selten... Ich würde es schon gern häufiger machen, aber es ist einfach ein Zeitproblem.
    Es ist auch für mich eher ein zweigeteiltes Schwert... Eigentlich interessiert es mich und ich lese auch ab und zu mal rein, aber dann ist es mir teilweise zu kontrovers und ich sage mir, ich muss mich von davon unabhängig machen, um weiterhin auf mein inneres Gefühl bei der Arbeit hören zu können.
    Wenn man sich wirklich auf Diskussionen einlassen würde, Meinungen mit den Fans austauscht und so weiter, würde das eine Unmenge an Zeit in Anspruch nehmen, die ich leider nicht habe.
    Man muss den Dingen sozusagen seinen Lauf lassen und sich auf sein Gefühl verlassen. Letztendlich sind die Meinungen der User ja immer sehr subjektiv. Es ist nicht so, dass ich darauf keinen Wert legen würde oder dass mich die Meinung der Fans nicht interessieren würde. Das interessiert mich auf jeden Fall, bloß man darf sich davon eben nicht so abhängig machen.



    Stephie: Dann nun meine letzte Frage... Ich habe gelesen, dass "Der Karpatenhund" Deine Lieblingsfolge ist. Mich würde interessieren warum das so ist und ob es auch eine Folge gibt, die Dir gar nicht gefallen hat.


    Oliver: "Der Karpatenhund" ist eine besonders klassische Folge, in der Jungs noch richtig "klein" sind. Sie spielt zwar gar nicht in der Zentrale, das ist ein wenig schade, aber insgesamt ist das so ein klassischer Kriminalfall. Sie arbeiten da mit so stasiartiger Abhörtechnik und ich fand den ganzen Fall einfach klasse. Das ist noch eine richtig schöne Kindergeschichte...
    Meine zweite Lieblingsfolge ist "Das leere Grab", weil das so ein Psycho-Ding für Justus ist. Seine Eltern sollen doch noch leben, und so was zieht ihm ja sofort den Boden unter den Füßen weg, wenn es mal nicht auf der reellen Ebene abläuft sondern emotional wird. Damit kann er ja gar nicht umgehen, genauso wie in der Folge "Das Erbe des Meisterdiebes", als er Brittany so richtig küsst. Sofort lügt er seine Kollegen an... "Das leere Grab" war so ein richtiger Psycho-Thriller für den armen Justus, die Folge hat mir ganz besonders Spaß gemacht.


    Folgen, die ich nicht so gut fand, gibt es schon ein paar. Zum Beispiel die Folgen, die in Europa spielten, als die Jungs in Italien waren und in Deutschland, oder Bob im Weltall und diese Fußball-Folgen... Die waren doch alle merkwürdig, oder? Zumindest waren das nicht die berühmtesten Stücke, die wir je gemacht haben. Damals fiel uns das gar nicht so auf, aber im Nachhinein wirken sie doch recht gezwungen...




    Stephie: Das war ein ganz tolles Interview! Ich danke Dir für das schöne Gespräch und hoffe, wir sehen oder hören uns mal wieder... Viel Spaß bei den nächsten Aufnahmen und ein schönes Wochenende!


    Oliver: Danke, ebenso und gern geschehen.

  • Zitat

    Original von DRY
    Super Sache, hochinteressant zu lesen.


    Vielen Dank an euch und Oliver Rohrbeck. :)


    Ich werde dann morgen auch mal noch was fürs Portal basteln, damit das Interview die entsprechende Aufmerksamkeit bekommt.


    Danke. :)


    Stephie : Auch vielen Dank an Dich und natürlich auch an Oliver Rohrbeck.

  • Zitat

    Original von DRY
    Super Sache, hochinteressant zu lesen.


    Vielen Dank an euch und Oliver Rohrbeck. :)


    Ich werde dann morgen auch mal noch was fürs Portal basteln, damit das Interview die entsprechende Aufmerksamkeit bekommt.


    Das ist ja toll! Super, vielen Dank!



    Zitat

    Original von Captain Blitz
    Stephie : Auch vielen Dank an Dich und natürlich auch an Oliver Rohrbeck.


    Sehr, sehr gern. =)
    Das ist wohl schon jetzt mein Highlight des Jahres gewesen...

  • Zitat

    Original von Stephie


    Das ist wohl schon jetzt mein Highlight des Jahres gewesen...


    wart's ab, bis du blitzi + autho beim table-dance auf der hoerspiel2008 gesehen hast. :lolz:

  • Zitat

    Original von pops
    Jetzt beschimpf ihn mal nicht, ist doch ein total Netter!


    Vielen Dank für das Interview, Stephie!


    Und das mit der Aufregung ist auch kein Problem, wir beide haben das auf der Buchmesse in Frankfurt ja auch gut hinbekommen. Wir kamen mit Oliver ins Gespräch, indem wir uns über Andreas Fröhlichs Frisur lustig machten. :lolz: Er wäre aber auch ein guter Harald Schmidt Ersatz...

  • Zitat

    Folgen, die ich nicht so gut fand, gibt es schon ein paar. Zum Beispiel die Folgen, die in Europa spielten, als die Jungs in Italien waren und in Deutschland, oder Bob im Weltall und diese Fußball-Folgen... Die waren doch alle merkwürdig, oder? Zumindest waren das nicht die berühmtesten Stücke, die wir je gemacht haben. Damals fiel uns das gar nicht so auf, aber im Nachhinein wirken sie doch recht gezwungen...


    Wie Recht er hat. ;)

  • Zitat

    Original von Captain Blitz


    Und das mit der Aufregung ist auch kein Problem, wir beide haben das auf der Buchmesse in Frankfurt ja auch gut hinbekommen. Wir kamen mit Oliver ins Gespräch, indem wir uns über Andreas Fröhlichs Frisur lustig machten. :lolz: Er wäre aber auch ein guter Harald Schmidt Ersatz...




    So so ich habe ja nix gesagt.Dabei hat er so coole Frisur


    Dankschön für das tolle Interview



    gruss Swetty

    Captain Blitz meinte ,an einem Freitag, Marianne finde alles Unheimlich ausser wen Andreas Fröhlich dabei ist. Damit hat er gar nicht so unrecht.Das hier darf nicht fehlen :)



  • Schön, dass es Euch allen gefällt! Das freut mich!
    Ich bin auch immer noch ganz geplättet...



    Zitat

    Original von PedSchi
    Vielen Dank, Stephie, für das Interview. Ich glaube, ich hätte vor lauter Aufregung keine einzige Frage rausgekriegt! :-) Und nachdem das Jahr noch jung ist, hoffe ich mal für dich, dass es noch nicht dein Highlight 2008 gewesen sein wird!


    Habe vorher Atemübungen zur Beruhigung gemacht... :meditate:
    Und es wird schwer sein, dieses Erlebnis zu toppen... Da wird auch eine Table-Dance-Einlage es sehr schwer haben... :D




    Zitat

    Original von Yvonne
    @ Stephie,


    vielen Dank für das Interview. :] Ich seh dich noch vor mir als du Oliver auf Messe entdeckt hast. :D (grinst innerlich immer noch)


    Liebste Justine,
    hörst Du jetzt mal auf mit diesem innerlichen Gegrinse?! :uglylol: