Kurd-Laßwitz-Preis 2016 - Bestes Hörspiel

  • Blitzy meinte:

    Zitat


    Also ich finde Mark Brandis auch nicht experimentell.


    Hm.
    Wenn ich mir die Heidi mal durch den Lupenkasten anschaue,
    merke ich, das die "Offenbarung" ne Größenordnung experimenteller
    als Mark ist.
    Aber die "Offenbarung" ist keine Sience fiction.


    :D
    ..

  • Also nach dem, was ich gehört habe, gehören dieser Jury vor allem Leute an, die selber Hörspiele für den öffentlichen Rundfunk produzieren.


    Und selbstverständlich machen die das völlig gratis, verzichten sogar auf jede Aufwandsentschädigung und schenken den Radiosendern ihre Produktionen, ja? Alles klar... :nene:


    Natürlich ist es etwas einfacher, innovative Hörspiele zu machen, wenn man dabei kaum ein unternehmerisches Risiko trägt - und vielleicht hat man ja sogar Glück und produziert neben Radio-Durchschnittskram und innovativer Kunstkacke versehentlich tatsächlich auch mal eine echte Perle, die dann zu Recht einen Preis bekommt... nur finde ich es etwas unfair, sich nebenbei auch dafür feiern zu lassen, dass man bessere Ausgangschancen hatte als die "uninnovativen Kommerziellen"...

  • Das Einzige, was mich daran wirklich stört, ist, dass man bei den Hörspielen ganz andere Kriterien anlegt, als bei den Romanen. Da gewinnen regelmäßig Bücher, die bei großen kommerziellen und zu Konzernen gehörenden Verlagen erscheinen und sich im Falle von Andreas Eschbach und Frank Schätzing auch auf den Bestsellerlisten ganz oben wiederfinden. Kommerzieller geht es ja gar nicht.

  • Warum der KLP, der ja schließlich ein Literaturpreis ist, sich nicht schon längst selbst einen Gefallen getan und die Hörspielkategorie abgeschafft hat, ist mir ein Rätsel. Jedes Jahr bekommt er für seine Verweigerungshaltung dem kommerziellen Hörspielen gegenüber von den Fans einen drübergezogen. Und das auch völlig zu Recht, denn die Begründung der KLP-Ausrichter, weshalb Label-Produktionen keine Berücksichtigung finden, war schon in der Vergangenheit halbseiden. Sie ist es weiterhin und wird es auch in Zukunft sein.


    Fader hat ja das Beispiel "Ender's Game" genannt - eine Literaturadaption, dessen Dialogbuch für die amerikanische Version vom Autor des Romans höchstselbst geschrieben wurde. Aber nicht mal auf die Nominierungsliste hat es die Produktion geschafft! Klar, denn es war ja auch keine Hörfunkproduktion. Die Abstimmungsberechtigten des KLP haben von Hörspielen keinen Schimmer, weshalb es dafür eine Fachjury gibt. Über ihre genaue personelle Zusammensetzung (abgesehen von Horst Tröster, der als Leiter der Jury genannt wird) konnte ich auf der KLP-Website nichts finden. Es wird wohl einen Grund geben, warum das so ist...


    Die Produktionen, die dieses Jahr nominiert sind, habe ich beide gehört. Wenn der KLP sich an seine angeblichen Maßstäbe hält, dürfte es eigentlich - wie in den letzten sechs Jahren drei Mal geschehen - keinen Preisträger geben.

  • Stimmt, da nimmt man lieber Produktionen, die das Geld nicht selber aufbringen müssen, sondern hinten reingeschoben bekommen, juhu.

    :thumbsup:


    Streng genommen wirkt sich der KLP verkaufsfördernd aus, denn zumindest ich ;) habe mir letztes und dieses Jahr zwei Bücher gekauft, die auf der KLP-Webseite genannt wurden. Drohnenland von Tom Hillenbrand und Schwarzes Gold aus Warnemünde von Harald Martenstein und Tom Peuckert (bekannt vom Radio Tatort).

  • Vllt. denken die guten Menschen vom KLP in den normalen deutschen Bahnen eines "Ach, alles was nicht als Radiohörspiel oder Hörbuch produziert wurde ist eh nur etwas für Kinder. Was soll das denn bitte für einen Anspruch haben?".


    Nach wie vor wird man belächelt wenn man erzählt das man Hörspiele hört oder Comics liest. So lange wie man das nicht endlich mal ad acta legt und aufhört in E und U zu unterteilen, wird das nichts mehr mit dem Verständnis in solchen Köpfen.


    Um dann auch mal das leidige Blah anzubringen, aber in GB oder USA wäre das nicht der Fall. Selbst jemand wie z.B. Dirk Maggs (u.a. "Alien - Out of the Shadows") hört sich Hobbyproduktionen an und kommentiert die den Machern gegenüber, wenn die das wollen. Und jemand wie Maggs arbeitet mit Leuten wie Cumberbatch, Dormer, Hauer und Co. bei der und für die BBC.


    Die Schubladen müssen endlich mal aus den Köpfen hier raus, imho!

  • Ich zitiere nochmal auszugsweise Udo Klotz (Quelle), Fettmarkierungen von mir:


    Zitat

    Und hier komme ich zum anderen Diskussionspunkt: "Was ist ein gutes SF-Hörspiel?" Für die Jury reicht es nicht aus, wenn ein SF-Hörspiel nur gut gemacht ist. Es gibt auch diesmal (d.h. 2009) etliche Hörspiele, die handwerklich einwandfrei gemacht waren. Das gilt in der Regel für die Hörspiele nach Buchvorlagen, die nicht von einem Rundfunk ausgestrahlt, sondern per CD vertrieben werden. Hier fehlt aber immer das, was ein Hörspiel zum potentiellen Preisträger macht: Das Besondere, das den Hörer Herausfordernde, das Ungewöhnliche, eventuell sogar Neuartige. Das explizite Spiel mit dem Medium Hörspiel, das Schaffen von Klangwelten statt bloßer Geräuschkulisse, etc. Vielleicht muss man mal ein prämiertes Hörspiel gehört haben, um das zu nachvollziehen zu können. Viele werden mehrmals im Jahr erneut ausgestrahlt. Leider dürfen die Rundfunkanstalten aus rechtlichen Gründen die Hörspiele nicht als CDs brennen und verkaufen.
    Interessant ist, dass dieses "Level" von SF-Hörspiel bislang nur von Rundfunkproduktionen erreicht wurde. Vielleicht, weil das nicht unbedingt den Mainstream trifft, den die Verlags-Hörspiele mit ihren CDs anpeilen. Und auch die Rundfunkanstalten schaffen es nicht in jedem Jahr ...
    In den Rundfunksendern hat der KLP übrigens einen sehr guten Ruf. Und ein Ausbleiben mangels nominierungswürdigen Werken wird in dort auch bemerkt. Umgekehrt kommt ein Dankschreiben bei einer Auszeichnung durch den KLP auch mal direkt vom Intendanten.[...] Nur gutes Handwerk ist nicht ausreichend. Wenn auch manchmal beeindruckend wie beim Mammutwerk "Otherland". Das wurde übrigens auch explizit angesehen und abgelehnt. Weil eben Mainstream ohne "Extras".


    Noch ein Punkt: Horst und seine Co-Juroren sind sehr engagierte Hörer. Ich kann durchaus davon ausgehen, dass sie alles mitbekommen, was die Rundfunkanstalten ausstrahlen und dass ihnen hier kein potentieller Preisträger entgeht. Bei den Hörspielverlagen ist der Markt aber unübersichtlicher und zudem überladen durch die vielen Hörbücher (die nicht zugelassen sind, da hier keine "Eigenleistung" vorliegt), zumal viele Hörbücher sich auch noch mit dem falschen Etikett "Hörspiel" schmücken. Also, wer zukünftig hier doch die Perle findet, kann sich gerne an Horst oder mich wenden. Wir sind für jeden Hinweis dankbar. Aber bitte nicht bei dem Punkt "sehr gut gemacht" stehenbleiben.
    Ich weiß, das lässt sich herrlich diskutieren, wenn man diesen Qualitätsanspruch auf andere Kategorien des KLP überträgt, und dann nach den Besonderheiten der prämierten Romane der letzten Jahre fragt. Bei bis zu 100 Abstimmenden (anstelle einer zwölfköpfigen Jury) kommt natürlich auch ein "Mainstream" zum Vorschein. Aber lassen wir uns nicht den Qualitätsanspruch einer Jury durch Gleichmacherei kaputt machen. Ich würde da lieber in allen Kategorien den höheren Anspruch stellen ...

    They call me the Fader. Which is what I'm about to do.

    Die deutsche Rechtschreibung ist Freeware, d.h. man darf sie kostenlos nutzen.
    Allerdings ist sie nicht Open Source, d.h. man darf sie nicht verändern oder in veränderter Form veröffentlichen.

  • Geil..... :D :D :D :D
    KLP Gewinner......
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    Anderer Radio krams
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    Mainstraim shit oder was ...


    Was für Extras soll Otherland den haben... was zum selber Basteln aller Micky Maus oder wie. Eigentlich hat mich dieser Preis nicht die Bohne interessiert, ich lese, höre, schaue und zocke was mir gefällt aber ich finde diese Zitat ziemlich arrogant und vor allem Arte-lastiges Kunstgesabbel. Als wenn der ihr Zeug zu Hoch für den Normalsterblichen wäre. Interessant an diesem Level von Selbstverliebtheit ist nur wie es anscheinend in Stein gemeißelte Tatsache ist das Verlags-Hörspiele von mindere "Qualität" sind, es aber zumindest an dem Besonderen "etwas" fehlt.