Synchronstimmen der Hörspiele auf CD

  • Ich hab mir jetzt die ersten paar Folgen auf CD angehört. Dabei ist mir zu den Synchronsprechern einiges durch den Kopf gegangen, das würde ich gerne mal zur Diskussion stellen:

    • Stimme von John Sinclair: Top! Guter Synchronsprecher mit tollem Timbre. Passend gecastet!
    • Stimme von Suko: Für mich total daneben. Klingt wie ein 20-jähriger amerikanischer Student, aber nicht wie ein Chinese. Ansich auch ein guter Sprecher mit ausgebildeter Stimme. An seiner Qualifikation liegt's nicht. Aber für mich völlig unpassend gecastet. Ich will ja nicht gleich einen Akzent hören... aber da ist nicht mal ein Hauch von chinesischer Intonation zu hören. Aber darüber hinaus passt das Timbre der Stimme überhaupt nicht zu einem Chinesen.
    • Stimme vom Chef von Sinclair: Für meinen Geschmack viel zu jung. Man weiß oft nicht, ob er gerade spricht oder irgendein "Kunde", der gerade im Büro ist. Ich erwarte von einem Chef eine alte Stimme, ähnlich wie bei James Bond's "M" (ich meine den Mann, nicht die Frau ;) ).

    Generell sind viele Stimmen für meinen Geschmack oft von viel zu jungen Sprechern aufgenommen. Oft reden besonders Gastsprecher viel zu hektisch und unbetont. Z. B. die Gefangenen bei Folge 2 "Die Totenkopf-Insel" finde ich sehr unpassend gecastet. Oder der Totengräber bzw. der Achterbahn-Schaustellers in Folge 3 "Achterbahn ins Jenseits". Allesamt professionelle Sprecher, aber für die Rolle eine Fehlbesetzung - aus meiner Sicht.


    Ansonsten finde ich die Hörspiele außerordentlich gut gemacht. Hervorragender Einsatz von gut komponierter Musik. Sehr gute Geräuschkulisse. Ansich alles mit viel Liebe gemacht. Aber bei den Sprechern muss man halt gelegentlich viel Phantasie und guten Willen mitbringen, um sich wirklich die Situation vorstellen zu können.


    Tatsächlich unerreicht ist für mich bisher die Stimme von John Sinclair. Dieser Sprecher ist entweder außerordentlich gut, oder er bekommt genug Raum zugestanden, seine Stimme zu entwickeln.


    Mein Resümee: Durch das überhöhte Tempo der Sprecher baut sich nicht so recht Spannung auf. Man bekommt insbesondere von den Stimmaufnahmen her das grundsätzliche Gefühl, die Sinclairs sind lieblos gemacht.




    Eure Meinung?

  • Da kann ich eigentlich in keiner Hinsicht zustimmen.


    Wenn die Sprecher schlecht gecasted wären, warum haben sie dann schon über 50 Folgen gesprochen und es hat anscheinend nur einen gestört? :D


    Teilweise klingt mir Frank Glaubrecht eher zu unmotiviert, also ausgerechnet der Sprecher, den Du hier am meisten anpreist.


    Und lieblos ist mit Sicherheit keines der Hörspiele produziert worden, denn wenn dem so wäre, warum dauert es dann immer so lange, bis neue Folgen erscheinen? Bestimmt nicht, weil die lieblos von Oliver Döring, Pe Simon und Co. runtergekurbelt werden.


    Noch eine Frage, wie soll ein Chinese klingen? "Hallo, John Sinclail, kannst Du mil mal mit deinem Kleuz helfen?" Nee, danke. :lolz:


    Also schon harter Tobak von dir, finde ich aber gut. ;)

  • jau, kann eigentlich auch nur zustimmen... also Blitz... ich finde Martin May klasse als Suko, weil gerade die Entwicklung im Verhältnis der beiden vom Protege (isser ja eigentlich nicht wirklich (sondern rein von der Geschichte andersrum)... aber dennoch gefühlt) zum gleichwertigen Partner von den beiden richtig gut "intoniert" wird... vielleicht kannst du ja erläutern, was du unter "chinesischem Timbre" oder unter "Intonation" verstehst... soll er denn noch höher sprechen? Ich find seine Stimme schon verhältnismäßig hoch... von daher würds doch eigentlich passen. Und auch was Johns Chef anbelangt find ich die Stimme "wie Arsch auf Eimer" passend... weil eben der Grat zwischen Authorität mit Befehlsgewalt und Freundschaft zu John punktgenau von ihm getroffen wird.


    Das einzige, was mich quasi im Nachklapp vor allem an frühen Folgen stört, ist die Überpräsenz so mancher Stimmen... allen voran Udo Schenk als Lionell Hampton, Alex Terras, Octavio...

  • Ich kann der eingangs geäußerten Kritik auch nicht zustimmen.Ich finde z.B. die Stimme für Suko sehr passend, diese junge, tendenziell etwas höhere Stimme paßt ziemlich genau in meine Vorstellung von einem akzentfrei sprechenden, jungen Chinesen.Und auch die Stimme von Sir Powell finde ich treffend gewählt, klingt etwas älter und stärker, also genau richtig für einen nicht mehr ganz jungen Chef.

    "Glaub nicht, ich sei verrückt, Eliot – viele haben merkwürdigere Abneigungen als diese."

  • Ich bin im Gegensatz zu Dir eigentlich ganz froh, dass Suko nicht den Hauch von einem Akzent hat. Wie man zB bei den drei Fragezeichen der Fall war, entweder mit total überzogenem Akzent wie beim grünen Geist (ok, ich weiß, die 80er sind lange her :D), oder man bekommt ein authentisches zurechtsuchen der Wörter wie in "und der Geisterzug". Egal wie, beim Einsatz mit Akzent kann man sich schnell verrennen und einen Dialog ins Lächerliche ziehen. Außerdem kann ich mir vorstellen, dass ein Stimmungsaufbau nochmals schwieriger wird, wenn sich der Sprecher darauf konzentrieren muss seinen Text in einem bestimmten Grad von Akzent einzusprechen. Und auch vom Timbre her kenne ich eine Hand voll Asiaten noch aus Schul- und Studienzeiten, deren Stimme man sich vor dem ersten Hören komplett anders vorgestellt hätte.
    Ich hatte schon Chefs im Alter von 35, 38, 46 und 55 Jahren... da kann ich mir auch einiges vorstellen, gerade bei einer Action-Serie wo alles einen dynamischen Anstrich hat. Will sagen, mich stört der relativ jung klingende Chef nicht, da er aber selber kaum in AKtion ist und die meiste nur Büroparts hat, hätte man den auch älter besetzen können oder vielleicht noch etwas raubeiniger in Richtung Karl Schulz oder Thilo Schmitz :D
    Ist aber natürlich auch wieder alles nur meine Meinung. ;)

  • Ich persönlich finde die Besetzung bei den Sinclair-Hörspielen passend. Zumal die angesprochenen Sprecher mit wenigen Ausnahmen wirklich einen sehr guten Job machen. Glaubrecht finde ich z.B. in der Teufelsuhr daneben. Martin May als Suko finde ich gut und passend - junge, dynamische Stimme, eben wie ich mir einen Suko vorstelle. James Powell finde ich auch gut besetzt - die richtige Mischung aus englischem Understatement und Explosivität. Jedoch muss ich Martin Recht geben, dass u.a. Udo Schenk zu häufig eingesetzt wird/wurde.
    Alles in allem finde ich die Produktionen gelungen wobei die Sprecher einen erheblichen Anteil haben.

  • Ich finde die Besetzung sehr passend und selbst nach dem x-ten Hören kommt immer noch Begeisterung - zumindest bei den meisten Folgen, bei einigen wenigen liegt es am Inhalt - bei mir auf. James Powell dürfte für meinen Geschmack auch nicht älter wirken, denn er ist ja noch im Dienst und nimmt zumindest manchmal auch an den Einsätzen teil (letzte Duell z.B.) und da würde ein deutlich älterer Vorgesetzer eher unpassend auf mich wirken.
    Eine gewisse Überpräzens einiger Sprecher in den ersten Folgen kann ich jedoch auch nicht leugen, aber das sind keine schlechten Sprecher und die Hörspiele sind klasse geworden. Das waren halt die Anfänge und da war man wohl vorsichtig und hat erstmal mit einem kleineren Ensemble angefangen.

  • Ich finde ebenfalls alle Stimmen bei JS gut gecastet, allen voran Martin May und Franziska Pigulla. Einfach klasse die beiden. Die Dopplungen am Anfang der Hörspiele finde ich zwar auch etwas störend, aber es ist verkraftbar. :) Ich finde jedenfalls, dass alle Folgen sehr gut umgesetzt wurden. :)

  • Ich hab mich an die Sprecher der Edi 2000 anfangs erst gewöhnen müssen: John find ich perfekt besetzt, das hat von Anfang an gepasst. Bei Suko seh' ich das ähnlich wie White Knight (Willkommen im Forum by the way): Zu jung war auch meine erste Assoziation damals und bis heute ist es die einzige Stimme an die ich mich nicht recht gewöhnt hab. Ganz anders Powell, den find ich stimmlich wie gemacht für die Rolle. Ebenso super find ich Pamela Scott: Hysterisch, nervige, laute sich überschlagende Stimme. Perfekt zum Charakter der Lady X passend. Auch Myxin, Bill, Jane, Dr. Tod und die meisten anderen Protagonisten passen gut. Vom Schwarzen Tod will ich hier net Anfangen, zum Glück ist der vorerst beim Spuk um seine Stimmbänder zu trainieren :D . Einer der tollsten Gegner durch die Stimme verunstaltet. Ne, ne, ne... Ach jetzt hab' ich doch damit angefangen...


    Also unter'm Strich find ich die Edi 2000 Sprecher schon sehr sorgfältig ausgewählt, Ausnahmen sind der ein oder andere Gastsprecher, was nicht weiter ins Gewicht fällt; und für mich persönlich halt Suko. Aber das Gross find ihn ja supi, das ist die Hauptsache. Für mich passt's schon.

  • Ich finde die Sprecher auch gut gelungen bis auf eine Ausnahme... Marek.
    Ein chinesischer Akzent kann schon ins lächerliche gehen und ein Schuß nach hinten werden, aber ich bin durch die TSB so an den passenden Balkan Akzent gewöhnt gewesen, dass ich den jetzigen Marek nicht leiden kann. ;)

  • Vielen Dank für eure Antworten! Ich freue mich sehr über die große Resonanz, die dieses Thema bei euch gefunden hat.


    Selbstverständlich, jeder hat eine andere Wahrnehmung. Und das ist gut so... Meine ist halt meine :] Und es freut mich, dass ich nicht ganz allein mit meiner Meinung dastehe ;)


    In den Antworten zu meinem Posting wurde auf den chinesischen Akzent eingegangen. Den hatte ich aber ausdrücklich in meinem Posting nicht eingefordert, sondern nur gesagt, dass für mich die Stimme nicht zum Charakter passt.


    Aus der aktuellen Stimme von Suko höre ich einen voluminösen (Resonanz-)Körper, also einen kräftigen, stämmigen Menschen. Chinesen sind üblicherweise nicht stämmig, sondern eher sehnig/drahtig. Und das sollte sich in der Stimme widerspiegeln. Das ist der Grund, warum ich die Stimme von Suko als eine Fehlbesetzung empfinde. Wie gesagt: Der Sprecher ist sehr professionell, hätte aber meiner Ansicht nach auf eine andere Rolle besser gepasst. Besser hätte mir in der Rolle des Suko die Stimme eines nicht so voluminös klingenden Sprechers, wie z. B. Tobias Meister, gefallen.


    Wo wir grad dabei sind: Als Chef von Sinclair hätte ich mir einen reifer klingenden Sprecher, wie z. B. Thomas Hess, gewünscht. Passt für mich einfach besser zum Charakter eines Bürochefs. Erfahren, im Hintergrund die Fäden ziehend... Das sind für mich typische "alte Hasen"-Expertisen.



    Was ich noch gar nicht erwähnt hatte (was mir aber jetzt auffällt, wo ich gerade nochmal eine der CDs höre):


    • Die Stimme des Off-Sprechers: Der Mann, der den Erzähler spricht, passt hervorragend zur Aufgabe. Er ist äußerst professionell und spricht mit gutem Timing, guter Artikulation und Spannung seine Texte ein.


    • Ganz im Gegensatz zu vielen Episodensprechern, wie z. B. die Sprecher von "Angel" und "Duke" in "Achterbahn ins Jenseits"... Da ist überhaupt keine vernünftige Akzentuierung in der Stimme. Klingt sehr nach Anfänger. Die müssen m. E. noch sehr, sehr viel üben, bevor sie wirklich professionell eingesetzt werden können.
  • Aus der aktuellen Stimme von Suko höre ich einen voluminösen (Resonanz-)Körper, also einen kräftigen, stämmigen Menschen. Chinesen sind üblicherweise nicht stämmig, sondern eher sehnig/drahtig. Und das sollte sich in der Stimme widerspiegeln. Das ist der Grund, warum ich die Stimme von Suko als eine Fehlbesetzung empfinde. Wie gesagt: Der Sprecher ist sehr professionell, hätte aber meiner Ansicht nach auf eine andere Rolle besser gepasst. Besser hätte mir in der Rolle des Suko die Stimme eines nicht so voluminös klingenden Sprechers, wie z. B. Tobias Meister, gefallen.


    Aus meiner Sicht passt die etwas hellere Stimmfarbe von Martin May auch besser zu Suko, als zum Beispiel, die von Tobias Meister. Ich empfinde den akustischen Resonanzkörper Meisters größer, als den von May.

  • Ich bezweifele nicht, dass Meister die Rolle des Suko überzeugend hätte spielen können. Der Man ist extrem wndlungsfähig. Aber notwendig ist es mE nicht, es gäbe hunderte Sprecher, die für die Rolle genau so geeignet wären. May macht den Job gut und eigentlich passt es mir ganz gut, dass hier nicht auf Stereotyp hin besetzt worden ist.

  • Also, Fehlbesetzungen kann ich für mich im Hauptcast auch keine erkennen. Manchmal gibt es bei kleinen Rollen Besetzungen, die ich für nicht ganz so gelungen halte, aber die sind meist klein genug, um nicht weiter zu stören. Ich möchte mittlerweile keinen der Sprecher mehr missen.


    Und Wolgang (nicht Thomas!) Hess als Sir James? Ich weiß nicht. Die Stimme ist bei mir, glaub ich, schon zu sehr vorbelastet durch Bud Spencer. Gut, viele andere Stimmen sind auch schon vorbelastet, aber da passt es teilweise auch (John Sinclair mit der Optik von Pierce Brosnan oder Jane Collins, die eine gewisse Ähnlichkeit mit Gillian Anderson hat - warum nicht?). Aber Bud Spencer als Sir James? Da erwarte ich, dass er sich dann jedes Mal mit John Sinclair prügelt, wenn dieser mal wieder die Anweisungen missachtet, natürlich mit den typischen Prügelgeräuschen aus den Filmen.


    Ne, ne, ist schon alles gut so, wie es ist.


    Ach ja: Und Udo Schenk war anfangs wirklich etwas überpräsent, aber der Mann ist einfach auch zu genial und ich möchte ihn mittlerweile in keiner seiner Psychopathen-Rollen missen.


    @WhiteKnight: Hast du eigentlich beruflich irgend etwas mit Sprechen zu tun? Deine Beiträge legen diese Vermutung jedenfalls nahe...

  • Zitat

    Aber Bud Spencer als Sir James? Da erwarte ich, dass er sich dann jedes Mal mit John Sinclair prügelt, wenn dieser mal wieder die Anweisungen missachtet, natürlich mit den typischen Prügelgeräuschen aus den Filmen.

    Wie geil wär das denn bitte!!!! :uglylol:

  • wieso in aller welt muss denn suko unbedingt einen chinesischen akzent haben? sinclair müsste dann ja auch einen schottischen haben usw. usf. ausserdem wird suko in den romanen immer als ein "bär von einem mann" beschrieben. ich kann da an der besetzung in den hörspielen nicht viel aussetzen.